onomato – das fenster
Das Wetter von heute
Ausstellung von miu
14.01. – 22.01.2017
Eröffnung am 13.01.2017
Um „Gegenwart selbst“ zu bezeichnen, zitiert der japanischer Künstler miu in seiner Arbeit fortwährend das Phänomen des Wetters im Alltag. Darin beschäftigt er sich mit dem zeitlosen Thema des Wahrnehmungsmechanismus von „gestern/heute/morgen“ in menschlichen Aktivitäten. In seiner Solo-Ausstellung „Das Wetter von heute“ aktualisiert miu, als Konzeptkünstler und zeitgenössischer Komponist, seinen interdisziplinären Ansatz zu Fragen und zu Perspektiven von „heute“.
Freitag, 13.01. 19 Uhr: Eröffnung
Samstag, 21.01. 19 Uhr: Finnissage und Klangperformance von wörc
Öffnungszeiten: Öffnungszeiten: Do. und Fr. 13-16 Uhr, Sa. und So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – literatur
Poetische Begegnungen
Ilse Kilic trifft Rainer Komers
Mittwoch, 18.01.2017 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Mit Ilse Kilic und Rainer Komers begegnen sich zwei Lyriker, die in ihrer hoch kreativen Biografie auch mit anderen Medien gearbeitet haben: Ilse Kilic mehrfach mit einer Kombination von Bild – als Foto oder als Zeichnung – und Text. Rainer Komers hat sich mit seinen eigenwilligen, mehrfach preisgekrönten, oft poetischen Dokumentarfilmen einen Namen gemacht, bevor er mit ersten auch lettristisch gestalteten lyrischen Texten, Typogramme genannt, hervortrat.
Ilse Kilic, Jahrgang 1958, verfasst Bildgeschichten, visuelle Poesie, Comics und Hörspiele. Zusammen mit ihrem Lebenspartner Fritz Widhalm schreibt sie seit Anfang der 2000ender in Fortsetzung an einem sogenannten „Verwicklungsroman“ und gibt seit den 90igern die „edition fröhliches wohnzimmer“ heraus. Ihre experimentelle poetische Spracharbeit seit den 90iger Jahren orientiert sich an der Gruppe Oulipo. 2016 erhielt sie in Wien den Veza Canetti Preis.
Rainer Komers, geb. 1944, fertigte Siebdrucke und Plakate bevor er sich in den 80iger Jahren dem Dokumentarfilm widmete. Besonders sein Zyklus „Earthmoving“ ab 1999 erregte Aufsehen: Dokumentarfilme, die sich jeweils einem der vier Elemente und einem Erdteil zuwenden und ohne Sprecherkommentar allein durch die Montage der Bilder ihre Narrativität entfalten. Seit 2005 tritt er mit poetischen Texten in Erscheinung. Er hatte mehrfach Lehraufträge, schrieb Filmkritiken und Reisereportagen für diverse Feuilletons und gibt seit kurzem Gedichte des in den USA lebenslänglich inhaftierten Spoon Jackson heraus, die er auch übersetzt. Seine Filme wurden mehrfach mit Preisen gewürdigt, u.a. Hessischer Filmpreis, 2001 und Ruhrpreis für Kunst und Wissenschaft, 2006.
An diesem Abend begegnen sich zwei Formen der Lyrik, die eines gemeinsam haben: die Überraschung. Bei Ilse Kilic durch eine Spracharbeit, die vielfach angetrieben wird durch den Witz, bei Rainer Komers in einer Art der Montage, die unvorhersehbare Bildbereiche expressiv kurzschließt und zu einem Bild verfugt.
schlaf mal ein weilchen,
sag ich zur wirklichkeit.
Ilse Kilic: „gedicht wenn ich schlafen geh“
worte stechen ins fleisch
der hund bellt im off
1x poetenglück
Rainer Komers: „eisler im radio“

Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Natzweiler-Struthof. Ein deutsches KZ in Frankreich
Das „U.n.a.u.s.p.r.e.c.h.l.i.c.h.e“ beschreiben
Freitag, 27.01.2017 20 Uhr

Lesung mit Florence Hervé, Herausgeberin des Buchs zu Natzweiler-Struthof und mit Sina Klein, Übersetzerin verschiedener Texte und Gedichte aus dem Buch.
Im von der Wehrmacht besetzten Frankreich gab es ein deutsches Konzentrationslager: Das im Elsass gelegene Natzweiler-Struthof war ein Ort grausamer Verbrechen und zugleich Führungszentrum für Nebenlager und Außenkommandos in Deutschland. Zehntausende rassisch und politisch verfolgte Nazigegner und Widerstandskämpfer aus vielen Ländern Europas wurden dort gequält, durch Zwangsarbeit ausgebeutet und ermordet.
Zahlreiche Künstler/innen und Schriftsteller/innen setzten sich mit dem Nazilager des Todes auf dem „verfluchten Berg“ auseinander.
Präsentiert werden künstlerische Zeichnungen, Fotografien von Martin Graf, Musik, sowie literarische Texte in deutscher und französischer Sprache.
onomato – ausstellung
inside@instagram
Düsseldorf Photo Weekend 2017
03.02. – 05.02.2017
Die Ausstellung inside@instagram im onomato künstlerverein möchte dazu einladen, das soziale Netzwerk mit seiner Flüchtigkeit und dem Nebeneinander von Reiz und Überreizung, Belanglosigkeit und Wertvollem, Oberflächlichkeit und Berührendem besser kennenzulernen.
Es werden Arbeiten von Fotografen und Amateuren präsentiert, die für das soziale Fotonetzwerk Instagram produziert wurden und deshalb eine ganz eigene Ästhetik und Bildsprache besitzen. Im Rahmen der Ausstellung wird die Kunsthistorikerin und Kunstkritikerin Anika Meier einen Vortrag über Fotografie in den sozialen Netzwerken halten. Sie ist Mitbegründerin des Fotografieprojekts This Ain’t Art School und schreibt regelmäßig u.a. für das Monopol Magazin.
Anlässlich der Ausstellung inside@instagram findet in Kooperation mit @thisaintartschool ein Fotowettbewerb statt. Die Arbeiten der Gewinner werden ebenfalls an diesen 3 Tagen zu sehen sein.
Diese Ausstellung wird kuratiert von Marlène Meyer-Dunker.
www.duesseldorfphotoweekend.de
Freitag, 03.02. 18 Uhr: Eröffnung
Samstag, 04.02. 18 Uhr: Vortrag von Annika Meier: „The Power of Like“
Sonntag, 05.02. 18 Uhr: Finissage
Öffnungszeiten:
3. Februar, 18.00 – 21.00 Uhr
4. Februar, 12.00 – 20.00 Uhr
5. Februar, 12.00 – 18.00 Uhr
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit thisaintartschool
onomato – literatur
Poetische Begegnungen
Tom Schulz trifft Bärbel Klässner
Mittwoch, 08.02.2017 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Zwei sprachgewaltige und bildmächtige Poeten werden einander an diesem dritten Lyrikabend in der Reihe begegnen.
Tom Schulz kann in wuchtigen Montagen Natur, Technik, „Magma am Himmel“ und Elefanten aus der Supermarktarche ineinander stürzen lassen, aber auch in leisen Tönen leichthändig den „Milchbaum“ wieder in der Erde versinken lassen. Bärbel Klässner evoziert den Rausch erster Verliebtheit in einer rasenden Karussellfahrt mit allen angesprochenen Sinnen geradezu als körperliche Bewegungserfahrung.
Bärbel Klässner, geboren 1960 in Magdeburg, engagierte sich während der 80iger Jahre in der Oppositionsbewegung der ehemaligen DDR. Seit 2003 lebt sie als freie Autorin in Essen, leitet Schreibwerkstätten und arbeitet als Kunsttherapeutin. Ihre vier Buchveröffentlichungen mit Lyrik und poetischer Prosa, zuletzt „so übernächtigt so angezündet“ 2014 im Azur Verlag, fanden vielerseits Beachtung. Ihre Arbeit wurde mehrfach mit Preisen und Stipendien ausgezeichnet, unter anderem war sie 2011 Stadtschreiberin in Jena.
Tom Schulz, Jahrgang 1970, wuchs in Ost-Berlin auf und lebt auch heute noch, seit 2002 als freier Autor, in Berlin. Er kann auf eine beachtliche Veröffentlichungsliste von elf Lyrik- bänden, auch in kleinen Editionen, drei Prosabücher und einige Herausgebertätigkeiten zurückblicken. Er leitete mehrfach Lyrikworkshops und schreibt auch Literaturkritiken und literarische Reportagen. Seine Arbeit wurde vielfach durch Preise und Stipendien ausgezeichnet, zuletzt mit dem Lichtenstein-Preis für Lyrik des dortigen PEN, im selben Jahr 2016, war auch er Stadtschreiber in Jena.
Das Publikum darf einen spannungsreichen Abend erwarten, die Entführung in Traumbilder voll expressiver Sinnlichkeit.
In mir ist ein Sandkorn. Zwischen Lid und Halbmond. Lass nichts
durch den Schnee. (…)
Tom Schulz: „Sans Parole“
(…) die krümmung der gabel die stimmt oder nicht stimmt so wird aus a ein b und alle
folgenden töne gehen schief zur gabel
Bärbel Klässner: „Samstagnachmittag“

Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – ausstellung
insights
Ji Su Kang und Dmitry Lookianov
10.02. – 19.02.2017
Die Gruppenausstellung „insights“ zeigt Fotografien, Skulpturen und Videoarbeiten, die ein Wechselspiel zwischen Innen und Außen thematisieren. Dmitry Lookianov und Ji Su Kang wagen den Blick ins Private und legen das Verborgene einer sozial auferlegten Assimilation offen. Der russische Fotograf Lookianov rekonstruiert in seiner Serie Realitätsmomente in Moskauer Hochhauswohnungen, die zu bizarren, futuristischen Bildwelten in kalten Innenräumen werden. Die Künstlerin Kang wagt es, durch fotografische Selbstinszenierungen ein Tabuthema ihrer Geburtsstadt Seoul aufzudecken: Junge Paare, die vor der Ehe zum Schein keusch bleiben sollen, treffen sich in sogenannten Love-Motels. Dem Besucher werden im doppelten Sinne „insights“ gewährt: Einsichten in versteckte Welten, um Erkenntnisse über ein urbanes Heute zu sammeln.
„Proberaum“ unter Leitung von Enis Vardar und Dr. Emmanuel Mir ist eine Kooperation des onomato künstlervereins mit dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Einerseits bietet sie Künstlern/innen die Chance in einem bekannten Düsseldorfer Ausstellungsraum der Öffentlichkeit ihre Arbeit zu präsentieren. Anderseits setzen sich junge Kunsthistoriker/innen bzw. Kunstvermittler/innen praktisch mit den verschiedenen Aufgaben der Ausstellungskonzeption und -organisation auseinander.
www.jisukang.com
www.lookianov.com
10.02. 19 Uhr: Vernissage
16.02. 19 Uhr: Art Talk
Öffnungszeiten: täglich 17–20 Uhr
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – literatur
Poetische Begegnungen
Oswald Egger trifft Ann Cotten
Montag, 20.02.2017 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Den Abschluss der aktuellen Lyrikreihe POETISCHE BEGEGNUNGEN werden zwei Sprachartisten gestalten, die jeweils auf eigene Art ihre atemberaubenden Saltos in und mit der Sprache springen. Saltos, bei denen uns nicht etwa hören und sehen vergeht, sondern hören und sehen mitsamt allen Sinnen aufs intensivste angesprochen sind und aufgehen.
Oswald Egger, Jahrgang 1963, seit dessen Tod der von Thomas Kling erwählte Nachfolger auf der Raketenstation Hombroich, hat schon 2010 mit seinem „opus magnum“ genannten, knappe 800 Seiten umfassenden Lyrikbuch „Die ganze Zeit“ mit seinen ungewöhnlichen Versen und Zeichnungen einen Aufschrei der Kritik provoziert, der von Jubel bis Abwehr reichte und mit seinem jüngsten Buch poetischer Prosa „Euer Lenz“ 2013 auf den Spuren des Büchnerschen Lenz Erstaunen und Verwirrung gestiftet.
Ann Cotten, geboren 1982 im amerikanischen Iowa, aufgewachsen in Wien, hat nach mehreren Lyrikbüchern („Fremdwörterbuchsonette“, 2007) und ebenfalls poetischer Prosa („Der schaudernde Fächer“, 2013) im letzten Jahr mit ihrem an die 200 Seiten starken Versepos „Verbannt!“ erneut Furore gemacht. Denn wer sonst würde es heutzutage wagen, die Ereignisse um eine Fernsehmoderatorin, die auf eine einsame Insel verbannt wird, in so genannten Pseudo-Spencer Strophen zu erzählen?
Diejenigen Zuhörer, die diese stupenden Allianz von nahezu archaischen mit hochtechnisierten Geschehnissen des digitalen Zeitalters via Internet und all das gar in Versform, mit Neugier begegnen, werden bei Ann Cotten auf ihre Kosten kommen. Denjenigen, die teils auch bei einer poetischen Kunstsprache ohne ausgemachte Bedeutungen ihren dennoch sprechenden Klang genießen und Bilder imaginieren können, werden bei Oswald Egger die Ohren und die inneren Augen auf- und übergehen.
Wir dürfen einen hoch spannenden Abend voller Sprachartistik, poetischer Sprünge, ja auch Narreteien erwarten.
und lachen die kinder die blätter platt
ich glaube der natur kein einziges wort
Ann Cotten: „De atra bile“
Dreh Dich, Rede, dreh Dich wieder, und fang uns die
Füchse amaranth, die kleinen, Amaranth-roten Füchse.
Oswald Egger: „Herde der Rede III“

Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abschlusspräsentation des onomato Stipendiums
Freitag, 03.03.2017 19 Uhr
In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein zehn Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die innerhalb der vier Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir vom 03. bis 12. März in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:
Christian Ahlborn
Naomi Akimoto
Karen Bößer
Jule Companie
Wanda Koller
Lauda yu Lee
Jan Lemitz
Elisabeth Luchesi
Irena Paskali
Stephen Reader
Beatrix Szörenyi
Lea Torcelli
Hannah Voget
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – ausstellung
Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird, erinnert uns immer wieder daran, dass es trotz gesetzlich verbriefter Gleichberechtigung von Frauen und Männern und zahlreicher Erfolge auf dem Weg zu einer gelebten Gleichstellung auch bei uns in Deutschland noch eine Menge zu tun gibt.
Ohne mich
Fotografische Selbstportraits
17. – 26.03.2017
Haben Frauen einen anderen Blick auf sich selbst als Männer? Wir stellen verschiedene fotografische Positionen zur Diskussion. Im Fokus stehen Künstlerinnen, die eine exemplarische Sichtweise auf das weibliche Selbstportrait zeigen. Zusätzlich zur Ausstellung wird es ein Begleitprogramm geben.
Freitag, 17.03. 19 Uhr: Eröffnung
Samstag, 18.03. 15-18 Uhr: die Ausstellung erweitert sich:
Künstlerinnen sind eingeladen, sich an der Ausstellung zu beteiligen; das fotografische Selbstportrait darf bis 30 cm / 40 cm sein und wird unmittelbar am Samstag platziert und aufgehängt. Gleichzeitig gibt es die Möglichkeit, sich an der Serie “Ohne mich“ von Inken Boje zu beteiligen. Auf Rücksprache bekommt jede_r das Foto per mail zugesandt.
Sonntag, 19.03.: ab 16 Uhr geöffnet
Öffungszeiten nach telefonischer Vereinbarung unter 0178 9046878
Selfi, nein danke!
Zwiegespräch mit Andrea Isa und Inken Boje
Sonntag, 19.03.2017 17 Uhr

- Was ist eigentlich der Unterschied zwischen fotografischem Selbstportrait und Selfie?
- Welchen Einfluss hat die Selfie-Bilderflut auf das Schaffen eines künstlerischen Bildes?
- Gehen Frauen anders mit der Darstellung ihrer selbst um als Männer?
- Wie stellt sich Frau im Selfie dar? Was zeichnet ein weibliches, künstlerisches Autoportrait aus?
Wir nehmen den Frauentag zum Anlass, weibliche Selbstinszenierung zu untersuchen.
Wir sind viele!
Künstlerinnen Werkgespräch
Sonntag, 26.03.2017 17:30 Uhr

Künstlerinnen der Ausstellung sprechen über ihre Selbstportraits. Wieso eigentlich Selbstportrait? Was ist die künstlerische Agenda? Exemplarische Positionen zu einem Thema.
Mit Katharina Mayer, Inken Boje, Marlène Meyer-Dunker, Andrea Isa u.a.
onomato – ausstellung
Trägerstoffe
01.04. – 09.04.2017
Vernissage am 31.03.2017
Trägerstoffe sind Medien, die Informationen fixieren, manipulieren und visualisieren. In einem Spannungsfeld zwischen Materialkonnotationen und Neukombinationen von Bedeutungsinhalten werden bestehende Kategorisierungen und Themen von gesellschaftlicher Aktualität zur Diskussion gestellt.
Für die Ausstellung konnte der international agierende italienische Künstler Stefano Cagol gewonnen werden, der zusammen mit den Studenten der Kunstakademie Düsseldorf: Rebekka Benzenberg (unter Franka Hörnschemeyer), Katharina Emons (Gregor Schneider) und Sean Mullan (Katharina Fritsch) eine Schau präsentiert, deren Arbeiten mit augenscheinlich unterschiedlichen Darstellungsformen operieren, jedoch auf einer Bedeutungsebene miteinander in einen Austausch treten um so neue Denkansätze und Interpretationsmöglichkeiten zu eröffnen.
„Proberaum“ unter Leitung von Enis Vardar und Dr. Emmanuel Mir ist eine Kooperation des onomato künstlervereins mit dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Einerseits bietet sie Künstlern/innen die Chance in einem bekannten Düsseldorfer Ausstellungsraum der Öffentlichkeit ihre Arbeit zu präsentieren. Anderseits setzen sich junge Kunsthistoriker/innen bzw. Kunstvermittler/innen praktisch mit den verschiedenen Aufgaben der Ausstellungskonzeption und -organisation auseinander.
In Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Kuratiert von: Theresa Crespo, Einar Fehrholz, Felix Fischer, Jasmina Nöllen, Sabrina Podemski, Franziska Schulz-Pitsch
31.03. 19 Uhr: Vernissage
09.04. 17 Uhr: Finissage
Öffnungszeiten: täglich 16–20 Uhr
Anfänge – Im tief Innern sang…“
Lecture Performance von Markus Mußinghoff
Freitag, 28.04.2017 20 Uhr
Ein audiovisueller Essay über die Wahrnehmung von Welt nach Innen und Außen – über Umbrüche und das Scheitern in Zusammenhang mit dem in Planung befindlichem Projekt „Anfänge“ in der Friedenskirche Selm.
2011 entstand die Idee zu dem Ausstellungsprojekt „Anfänge“. Die Realisierung erwies sich als kompliziert und musste mehrfach verschoben werden. Auf dem Weg zu den Anfängen der eigenen Kunst spielten drei Performances eine ebenso zentrale Rolle, wie die kurze Begegnung mit regionaler und überregionaler Kulturförderung (Verhinderung) und die unvermeidliche Auseinandersetzung mit den derzeitigen Protagonisten „des globalen Drumherums“: Trump, Erdogan, Merkel…
Für die Veranstaltung im onomato entstand ein Videoessay. Mußinghoff unternimmt den Versuch sich seiner eigenen künstlerischen Parameter und Intention zu erinnern.
Mußinghoff studierte von 1983 – 1991 Freie Kunst an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Erich Reusch (Integration Bildende Kunst und Architektur). Prägend für ihn waren die Begegnungen mit Künstlern des Artist´s Museum Lodz und den Ausstellungsprojekten „Construction in Process“ (1981 – 2000) und Projekte in Indien in Zusammenarbeit mit dem A.I.P. (Association for Intercultural Projects).
Francis Picabia
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann
Vortrag von Jens Stittgen
Dienstag, 09.05.2017 20 Uhr
Francis Picabia (geb. 1879 Paris – gest. 1953 ebenda), der gerne auch für die Dada-Bewegung reklamiert wird, zeichnet sich als Maler durch überraschende und scheinbar unzusammenhängende Stilwechsel aus, die seine Rezeption für nicht wenige lange Zeit erschwert haben, da sie als Mangel an Seriosität gedeutet wurden. Aber gerade in jüngerer Zeit ist es diese seine Eigenschaft, die zu einer neuen Wertschätzung des Malers führt. Auch ist sein Verhalten eine Einladung, das Verständnis von Seriosität in der Kunst noch einmal zu überdenken.
onomato – literatur
Ehrenlesungen zum 80. Geburtstag
Margot Schroeder
Donnerstag, 04.05.2017 19:30 Uhr
Die Ehrenlesung gibt einen Einblick in das umfangreiche und vielseitige literarische Werk der Schriftstellerin Margot Schroeder, die lange Jahre in Düsseldorf gelebt und gewirkt hat. Von der anfänglichen Prosa „Ich stehe meine Frau“ (1975), mit der sie schon Mitte der 70iger Furore machte, werden Auszüge aus ihren ungewöhnlichen Romanen „Wenn die Holzpferde lachen“ (1985) und „Oktobertee“ (1998) vorgestellt. Besonderes Gewicht erhalten ihre jüngsten drei poetischen Veröffentlichungen „Ohne Türgriff die Momente“ (2005), Gedichte mit kaleidoskopartigen Städtebildern, das Langpoem „Testament der Augenblicke“ (2011) und die Nonsensgedichte aus „Coladosen klagen über Blecharthrosen“ (2016). Neben ihrem literarischen Schaffen ist Margot Schroeder seit 1988 auch als Fotokünstlerin mit außergewöhnlich expressiven Fotografien hervorgetreten. Leider kann Margot Schroeder nicht persönlich anwesend sein.
Es lesen Ille Chamier, Regina Ray und Frauke Tomczak.
Meine Ängste tanzen blank
auf Buddhas dickem Bronzebauch
aus „Ohne Türgriff die Momente“, 2005
Ille Chamier
Mittwoch, 10.05.2017 19:30 Uhr
Trotz ihres frappierend vielfältigen kreativen Schaffens als Schriftstellerin, Malerin und Zeichnerin existieren von Ille Chamier nur zwei Publikationen: der poetische Text in dem frühen Fotoband über Pina Bausch „Setz dich hin und lächle“, 1979, für deren Tanztheater Wuppertal sie mehrere Jahre dramaturgisch tätig war und die Textsammlung „Tagtexte“, 1980. Unermüdlich hat Ille Chamier seitdem im Selbstverlag beeindruckende, kostbare und aufwändige, oft mit eigenen Illustrationen versehene Textsammlungen herausgebracht. Allein die Titel dieser Editionen wie „Gezinktes Licht“, 2003, „Hu Hu – I can fly and you?“, 2007 oder „Turandot“, 2007 evozieren schillernde Imaginationswolken. Kombiniert mit einer temporären Ausstellung aus ihrem malerischen und zeichnerischem Werk wird sie selbst an diesem Abend aus ihren poetischen Werken lesen.
Sie kriegen mich doch auf die Reihe, oder?
aus „Turandot“, Edition im Eigenverlag Textille 2007.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – ausstellung
Das visuelle Philosophieren – Fotografie und Philosophie
Ausstellung und Werkgespräch mit Bernard Langerock
12. – 21.05.2017
Mit seinem Projekt „Das visuelle Philosophieren“ sucht und findet der Fotograf Bernard Langerock einen Zugang zu den Werken des Philosophen Hermann Schmitz, dem Begründer der Neuen Phänomenologie.
Im Gegenzug lässt er seine Fotografien durch Zitate von Hermann Schmitz beleuchten. Ein Wechselspiel der verbalen (lesen und verstehen) und visuellen (betrachten und auf sich wirken lassen) Reflexion entsteht.
 
Freitag, 12.05. um 19 Uhr: Eröffnung
Sonntag, 21.05. um 18 Uhr: Werkgespräch und Finissage
 
Öffnungszeiten: Mi., Fr., Sa. und So. von 16-19 Uhr
und nach Vereinbarung: Tel. 0211 9293535
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Vinyl
Filmaufführung und Buchvorstellung
Mittwoch, 24.05.2017 20 Uhr
DVD, 2017, 52 Min. – Filmaufführung in Anwesenheit der Regisseurin
Von den Dadaisten über Fluxus und Pop-Art, Konkrete Poesie und Cover-Art: der Niederländer Jan van Toorn hat Margit Bauer sein einzigartiges Archiv an Künstlerschallplatten geöffnet und Einblick geboten in eine Sammlung, die im Rahmen eines Studiums der elektronischen Musik 1972 ihren Anfang nahm und auch nach inzwischen mehr als 5000 erworbenen Schallplatten und anderen Tonträgern noch lange nicht abgeschlossen ist. Der Film „Vinyl“ gewährt einen dichten, faszinierenden Einblick in das Archiv und die „Sammler“-Welt Jan van Toorns.
Anschließend Gesprächmit dem Sammler Jan van Toorn und Buchvorstellung:
„Visual Vinyl“ liefert erstmals einen umfassenden Überblick über „Künstler-Cover“. Als Fundus dient das umfangreiche Archiv des Niederländers Jan van Toorn – einer der umtriebigsten Sammler und größten Kenner auf diesem Gebiet. Die Bandbreite der vorgestellten Arbeiten reicht von surrealistischen Entwürfen von Salvador Dalí über Cover von Pop-Art-Größen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Robert Rauschenberg oder Jean-Michel Basquiat bis hin zu Arbeiten der Wiener Aktionisten, Jeff Koons, Damien Hirst, Banksy oder Ai Weiwei. Einen weiteren Schwerpunkt bilden Entwürfe aus dem Umkreis der Fluxus-Künstler, die im Rahmen von Happenings, Performances und Aktionen oft selbst musikalisch tätig waren und ihre eigenen Stücke als LP publizierten.
onomato – ausstellung
Der wahre Schein
26.05. – 04.06.2017
Wie sich das Erscheinungsbild des Menschen im Spiegel der Zeit und ihrer Gesellschaft in seiner Sprache, Bewegung (Mobilität), Kleidung und Verhalten durch innere und äußere Einflüsse verändern kann.
Politische Verhältnisse erzeugen psychische Befindlichkeiten und entsprechendes Verhalten und soziales Handeln des Menschen. Es kann das Verhältnis zwischen Mann und Frau verändern und damit das Familienleben, wie auch die Schere zwischen arm- und reichsein vergrößern oder verkleinern, wodurch der Zeitgeist (sichtbar in Design, Kultur) geprägt wird.
Ausstellende Künstler:
Mirela Anura, Terry Buchholz, Adidal Abou Chamat, Andrea Dietrich, Oscar Frohlich, Sedef Hatapkapulu, Claudia van Koolwijk, Bernard Langerock, Jürgen Mester, Norika Nienstedt, Sylvie Norhausen, Stephen Reader, Annette Wirtz
26.05. 19 Uhr: Ausstellungseröffnung mit einer Klangperformance von Silvie Norhausen und Stephen Reader
Öffnungszeiten: Sa.+So. 16-18 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de
Kuratiert von Andrea Dietrich – www.cabinett.culturebase.org
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Auf Körper herabsehen – Gewaltästhetik zwischen Macht, Ohnmacht und Selbstverfügung
Bild-Vortrag von Dr. Jobst Paul
Dienstag, 27.06.2017 20 Uhr
‚Gewaltästhetik‘, d.h. die ästhetische Repräsentation von Gewalt, nimmt in der westlichen Kultur einen breiten, wenn nicht zentralen Raum ein. Mit einem Begriff von Michel Foucault könnte man von einem ‚Dispositiv‘ sprechen, von einer Signatur, die sich in vielfältige kulturelle Segmente eingeschrieben oder in ihnen transformiert hat. In der Malerei, auf der Bühne, im Film, in der Photographie und nun in der Computer-Animation, ist dabei der Blick ‚auf Körper herab‘ zum ikonographischen Mittel geworden, um sich diskursiv als Macht oder gegenüber der ‚Macht‘ zu positionieren, nicht zuletzt auch durch körperliche Selbstverfügung von Künstler_innen in Performances. Mit der Fixierung auf den ‚Körper an sich‘ wird freilich zugleich eine kulturell-dualistische Setzung westlicher Kulturgeschichte bloßgestellt, die als Legitimationsmittel von Gewalt dient und gedient hat. Die Analyse von ‚Gewaltästhetik‘ gibt daher nicht zuletzt Auskunft über den Stand unserer kulturellen Identität.
Jobst Paul ist ein Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaftler. Er beschäftigt sich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung u.a. mit Rassismus und Antisemitismus.
www.diss-duisburg.de/mitarbeiterinnen/dr-jobst-paul
Off-Spaces-Führung
Studierenenprojekt
23.06., 30.06., 07.07., 14.07.17, jeweils Freitag 19 Uhr
Studierende der HH-Uni Düsseldorf laden ein zu einer kleinen Führung durch Off-Spaces in Flingern. Eine Station wird im onomato künstlerverein sein.
Nähere Infos und Anmeldemöglichkeit hier auf der Seite der Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Am Freitag, 14.07.17 ab 20 Uhr gibt es unter dem Titel „Quatschen – Tanzen – Kunst“ eine Abschlussveranstaltung in der Brause, Bilker Allee 233, 40215 Düsseldorf
Projekte-Treffen
Alle 14 Tage um 19 Uhr
Jour fixe zur Ideen-Entwicklung. Eingeladen sind alle, die interessiert sind an Diskussion und Entwicklung künstlerischer Aktivitäten und allgemein am gemeinsamen Tun. Man stellt sich gegenseitig Ideen und Arbeiten vor, schmiedet Pläne, findet MitstreiterInnen.
- 07. und 21. August
- 04. und 18. September
- 02., 16. und 30. Oktober
- 13. und 27. November
- 11. Dezember
Plappern – Macht – Schule
Zwischenbemerkung zu Schule und Sprache
von Achim Raven
Buchvorstellung und Podiumsgespräch mit Georg Noé
Donnerstag, 14.09.2017 20 Uhr
In Lehrerzimmern ebenso beliebt wie wohlfeil: Der behagliche Grusel, dass am Gymnasium so viele Kinder und Jugendliche weder richtig zu schreiben noch sich angemessen auszudrücken fähig seien. Selten kommt jemand auf den Gedanken, dass Schüler*innen so schreiben und sprechen, wie sie es an einem Ort beigebracht kriegen, wo Bescheidwissen, Selbststeuerung und Leistungsvergleich höchste Priorität haben.
Der Autor resümiert nach vierzigjähriger Tätigkeit am Gymnasium: Erstens, pädagogischer Gestaltungsspielraum ist a priori bürokratisch reguliert und erschöpft sich in der kreativen Anwendung verbindlicher Umsetzungsmodalitäten. Alles andere wäre Romantik. Zweitens, der Eigensinn und die längst vergessene docta ignorantia könnten immerhin geringfügige Gegenkräfte freisetzen. Dass es zu einem solchen Resümee des Bestecks theoretischer Kritik bedarf, steht außer Frage.
Achim Raven: geboren 1952, 1976 in den Referendardienst eingetreten und 2016 aus dem aktiven Schuldienst ausgeschieden. Nach einer zweijährigen Abordnung als schulfachlicher Mitarbeiter beim Schulkollegium (jetzt: Abt. 4 der Bezirksregierung) hat er sich der literarischen Produktion zugewandt (Lyrik, Kurzprosa, Hörspiel) und von 1984 bis 2015 unter dem Pseudonym Ferdinand Scholz veröffentlicht. Seit 2016 veröffentlicht er unter seinem Echtnamen. Von 2000 bis 2010 hatte er einen Lehrauftrag für literarisches Schreiben am Institut für Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Veröffentlichungen: Menschen am Abgrund Ärztethriller (Gießen 1984), Es ist immer Heimat. Unausweichlich (WDR 1991), Wichtige Gedichte (Düsseldorf, 1997) Ocktavenmännchen Sissimo (Düsseldorf 2006)
Georg Noé: geboren 1951, Studium der Sozialwissenschaften (u.a. bei Kurt Lenk, Norbert Elias) und Germanistik, Schwerpunkt Mediävistik (u.a. bei Thomas Cramer, Horst Wenzel). Immer noch im aktiven Schuldienst. Steht mit dem Autor seit Jahrzehnten im freundschaftlichen Disput.
onomato – ausstellung
Naomi Akimoto
Claudia Robles-Angel
kunstpunkt 142
offenes Atelier und Ausstellung
22.09.-01.10.2017
Claudia Robles-Angel erzeugt audiovisuelle Installationen und interaktive multimediale Arbeiten, in denen Besucher eingeladen werden, in eine neue Umgebung einzutauchen, die durch optische und akustische Bilder des täglichen Lebens gestaltet werden, z.B. Großaufnahmen von verschiedenen Strukturen, unbeachteten Räumen und Geräuschen, die man in der täglichen Routine nicht wahrnimmt. Ihre interaktiven Werke schließen auch immersive Räumen ein, wobei die Besucher eingeladen werden, mit ihren ihren eigenen Bio-signalen, wie z.B. Herzschlag oder Gehirnaktivitäten, zu interagieren. Die Installationen machen nicht-wahrnehmbare innere Zuständen von Menschen, wie Stress oder Entspannung, ästhetisch erfahrbar. –
claudearobles.de
Naomi Akimoto: Ich beschäftige mich schon lange mit Skulpturen aus Ton (keramische Plastik). Ich baue Installationen, die sich an der Wand oder auf dem Boden befinden und die ich ab und zu mit anderen Materialen, wie z.B. Zeichnungen oder Seilen kombiniere.
Viele der Keramiken in den letzten 10 Jahren sind auf der Drehscheibe entstanden, aber ich experimentiere auch mit den verschiedensten anderen Techniken. Seit 2016 erzeuge ich auch tönerne Klang-Installation und Videoarbeiten. Im Videofilm kann ich durch Zeit und Bewegung die Lebendigkeit der Keramik und die Phasen des Arbeitsprozess darstellen. Zeichnungen dienen mir einerseits als wichtige Vorarbeit für Objekte und Installationen, sie sind andererseits aber auch ein eigenständiger künstlerischer Ausdruck.
Fr. 22.09. 19 Uhr, Freitagabend der Off-Räume: Ateliereröffnung und Werkgespräch mit Naomi Akimoto und Claudia Robles-Angel
Sa. 14-20 Uhr und So. 12-18 Uhr: offenes Gastatelier im Rahmen der kunstpunkte
25.09.-01.10.: Ausstellung
Öffnungszeiten nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de
On Table
Rund ums Archiv
Freitag, 06.10.2017 16:30 Uhr
Am Freitag den 06. Oktober ab 16 Uhr findet im onomato eine neue Veranstaltung „On Table – Rund ums Archiv“ statt.
Auf unserem Vorstelltisch werden jeweils aktuelle Themen aus dem onomato frisch auf den Tisch gebracht. Am Abend wird dann das onomato Medienkunstarchiv vorgestellt.
Der Nachmittag wird mit Café und Kuchen beginnen und um ca. 17:00 Uhr findet ein Konzert statt.
On Table
Open House
Sonntag, 22.10.2017 15 Uhr
Am Sonntag Nachmittag ab 15 Uhr ist das onomato geöffnet. Wir laden ein zu einem gemütlichen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen zum lachen und klönen. Zu Gast ist der Musiker Gilbert Giudice und Begleitung. Wer möchte kann eigenen Kuchen oder sein Musikinstrument mitbringen.
Nachgespräch
mit Angelika Fojtuch „GATE art zone“, (Kasematten, Rheinuferpromenade)
und Andrea Isa und Maria Lentzen „blocked – the poltics of open doors“ (plan.d)
Freitag, 03.11.2017 20 Uhr
Die Performance erlebt seit einigen Jahren eine Art Renaissance. Im Oktober enden zwei neue Projekte, die in Düsseldorf erstmalig realisiert wurden und sich auf besondere Weise mit dieser Kunstform auseinandergesetzt haben: „GATE art zone“ und „blocked – the politics of open doors“ im plan.d.
Mit den Initiatoren der Projekte Angelika Fojtuch, Andrea Isa und Maria Lentzen unterhalten wir uns über die Idee, Überlegungen und Erwartungen, die am Anfang der Projekte standen und diesen vorausgegangen sind.
Welche Überraschungen, Begegnungen, Erfahrungen, Erlebnisse, Bereicherungen haben sich eingestellt und lassen die Möglichkeit zu, über weitere Projekte nachzudenken?
Markus Mußinghoff, selbst Teilnehmer an beiden Projekten, moderiert dieses Gespräch. Ergänzend werden erste Dokumentationen vorgestellt.
onomato – ausstellung

mono
19.11. – 30.11.2017
Vernissage am 18.11.2017
Die Ausstellung zeigt im Rahmen der digitale düsseldorf sechs künstlerische Einzelpositionen: Installation, Malerei, Zeichnung, Animation, Musik. Die Arbeiten sind in ihrer Subjektivität weder durch funktionale Technik noch durch kollektives Miteinander gesichert. Sie sind fragil. Sie spiegeln die Entwicklungsstufen der Technologie und in Reichweite der Armlänge zeigen sie diese als Reflexion auf den Wänden und im Raum: LOW TECH.
Beteiligte Künstler: Stefan Ettlinger, Christoph Korn, Norbert Kraus, miu, Elisabeth Mühlen, Thomas Seidel
Stefan Ettlinger
1958 geboren in Nürnberg
1980-88 Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf als Meisterschüler von Alfonso Hüppi. Lebt und arbeitet hauptsächlich in Düsseldorf mit Malerei, Musik, Video, Performance.
Low Tech: Ohne Beipackzettel, ohne Gebrauchsanweisung. (das ist gut für die Augen Bilder die zum Sehen taugen) Da fällt mir noch der Papp-Computer ein, den wir im Mathe-Unterricht in den 70erjahren bauen mussten, mit Schiebereglern und einer Kugel, die dann durch Bahnen zum richtigen Ausgang gerollt ist.
Rechnen mit digitalem Code. Mein Vater hatte die Idee, die Konstruktion aus einer Styroporscheibe zu sägen, das hat mir einiges an Falzerei erspart. Später habe ich dann gemalt, einfach mit Pinseln.
Christoph Korn
Audio –und Medienkünstler
Christoph Korns Arbeiten bewegen sich an der Schnittstelle von Audio und Medienkunst. Für deren Realisierung nutzt er unterschiedliche künstlerische Ausdrucksmittel: WEB basierte Arbeiten, Film, Installation, konzeptuelle Realisierungen, Hörspiel und Komposition. Wesentlich gemeinsam ist diesen Arbeiten das Interesse für die minonitären oder schwachen Merkmale. Die künstlerischen Werke basieren in den letzten Jahren zunehmend auf Versuchen des Maskierens, Löschens oder Entziehens. Mitunter realisieren die Arbeiten sich in Formen von großer Dauer.
Christoph Korn erstellt 2 field recordings am gleichen Ort, jedoch zu 2 unterschiedlichen Zeitpunkten. Die Aufnahmen werden jeweils realisiert mit einer Uher 4000 Report-L Tonbandmaschine.
Ausgestellt werden die beiden Tonbandspulen, die den Klang des Ortes zu den 2 unterschiedlichen Zeitpunkten bezeugen.
Norbert Kraus
Studium an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler von Erwin Heerich.
Lebt und arbeitet, freischaffend in Düsseldorf
Ein Wassertropfen fällt in einen Grottensee: Eine Erinnerung – 5 Minuten Echtzeit – Bildzeit.
miu
geboren 1976 in Japan, arbeitet als Konzeptkünstler, Komponist und Performer. Studium der Sonologie und elektronischen Musik am Kunitachi College of Music (Tokyo) und am Koninklijk Conservatorium (Den Haag). Seit 2001 tätig als freischaffender Künstler. Nach Stationen in Den Haag, London, Bochum und Ulm lebt und arbeitet er seit drei Jahren in Düsseldorf.
Difference Machine or (Windkanalpatienten)
In der Klanginstallation des japanischen Konzeptkünstlers, der seit 1998 in Europa lebt, dessen installative Arbeiten durch verschiedene interkulturelle Erfahrungen geprägt sind, drehen sich zwei sich bewegende Wesen links und rechts parallelweise. Es scheint eine doppeldeutige Fragestellung zu sein. Oder es ist vielleicht nur schwarzer Humor japanischer Art, der sich zwischen Realität, Fiktion und Erscheinung bewegt.
Elisabeth Mühlen
Geboren 1959, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Erwin Heerich, Walter Biemel und Walter Jürgen Hofmann.
Lebt und arbeitet freiberuflich in Düsseldorf
.. was ich von neuerer Technologie kenne, biege ich in meine Malerei und Zeichnung hinein…

Thomas Seidel
Soundkünstler, lebt in Viersen, hat u.a. Musikwissenschaft/Akustik und Philosophie studiert und komponiert vor allem Stücke in der Tradition der Musique Concrète und elektroakustischen Musik, gelegentlich in Kombination mit Bildfolgen.
Zum Thema Lowtech ist ein Programm zusammengestellt aus zwei eher rhythmischen Musikstücken für Lautsprecherinstallation, eines aus dem Jahr 1997 mittels Synthesizer-Emulation, eines aus 2010 mittels Samplemontage und als drittes eine Skizze über Klirrobjekte im Stile einer alten Musique Concrète.
Die forcierte Entwicklung der Technik beschleunigt das Geschwindigkeitsgefühl für das eigene Leben sowie das kollektive Gedächtnis in immer kürzeren Zyklen. Das Aufheben von analogen Techniken in digitalen Apparaturen ermöglicht es auch hier noch „analog“ zu arbeiten und eine künstlerische Konstanz zu finden und zu hören.
18.11. 19 Uhr: Vernissage
Öffnungszeiten: Sa. und So. 14-17 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de
Durch die Lappen – Konkrete und abstrakte Zeit
Bild-Vortrag von Dr. Lorenz Wilkens, Berlin
Freitag, 01.12.2017 20 Uhr
Was denke ich, wenn ich über das Wort ZEIT sinniere? Ich denke eine Ausdehnung, nicht aber eine lineare Bewegung. Die Ausdehnung hat mit dem Atem zu tun. Oder soll ich lieber sagen: Sie ist eine Konnotation des Atems. Denn die Brust hebt sich, wenn ich einatme. Die Ausdehnung, die ich denke, wenn ich die ZEIT denke, ist die einer unendlichen Brust. So zeigt sich, dass ich die Zeit ohne den Raum nicht denke.
Von Erfahrungen wie dieser geht das aus, was wir die gelebte, die konkrete Zeit nennen können. Ihr steht die abstrakte Zeit gegenüber, der unser wirtschaftliches und technisches Handeln unterworfen ist..
Wir werden uns mit den Konflikten zwischen der konkreten und abstrakten Zeit zu beschäftigen haben.
onomato – literatur
Der multimodale Peter Handke –
Sprachkritiker, Erzähler, Dramatiker, Drehbuchschreiber, Regisseur
Vortrag von Lothar Struck
Mittwoch, 06.12.2017 20 Uhr
Am 6. Dezember 2017 wird einer der bedeutendsten deutschsprachigen lebenden Schriftsteller, Peter Handke, 75 Jahre alt.
Früh verwendete Handke diverse Genres. Seine Multimodalität erstreckte sich seit den 1960er Jahren jenseits der Prosa und des Dramas über nahezu alle medialen Ausdrucksformen. So experimentierte er in Hörspielen und entdeckte früh den Film und das Kino als Drehbuchschreiber und Regisseur für sich. Hier ist die bis heute andauernde Freundschaft mit Wim Wenders besonders hervorzuheben.
Der Vortrag beschäftigt sich mit Handkes poetischen Verwandlungen, von der Sprachkritik am Anfang über das epische Erzählen Mitte der 70iger Jahre, dann seine persönlichen Reisejournalen aus dem zerfallenden Jugoslawien und seiner Rückkehr zu erzählerischen Formen wie einer Wiederaufnahme seiner essayistisch-poetischen »Versuche«.
Lothar Struck, 1959 geboren, ist Blogger (begleitschreiben.net) und Autor vor allem für das Online-Literaturmagazin Glanz und Elend. 2010 wurde er von der »Welt« als »der Mann, der alles über Handke weiß« tituliert. 2012 erschien die bisher einzige umfassende Monographie zu Handkes Jugoslawien-Engagement: »Der mit seinem Jugoslawien – Peter Handke im Spannungsfeld zwischen Literatur, Medien und Politik« beim Verlag Ille & Riemer, 2013 im Mirabilis Verlag »Der Geruch der Filme – Peter Handke und das Kino«. Ebenfalls bei Mirabilis erschien 2014 seine Erzählung »Grindelwald«. Mit »Erzähler, Leser, Träumer – Begleitschreiben über das Werk von Peter Handke« legt Struck nun aktuell seinen dritten Band über Peter Handke vor.
Kuratiert von Frauke Tomczak.
onomato – literatur
Heinrich Böll zum 100. Geburtstag
Eine Kooperation von Filmmuseum Düsseldorf und onomato künstlerverein
Ohne Hüter, ohne Väter
Samstag, 09.12.2017 18 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
onomato künstlerverein, Birkenstr. 97
BRD 1975, R: Rainer Wolffhardt, S: Johannes Wolffhardt (Martin), Werner Lier (Heinrich), karin Baal, Günter Lamprecht
Ein Vortrag von Frauke Tomczak zu Heinrich Bölls Roman „Haus ohne Hüter“ und seiner Verfilmung mit anschließender Filmvorführung „Haus ohne Hüter“
Frauke Tomczak wird diesen frühen Klassiker von Böll und seine Verfilmung, die 1975 im Rahmen des „Kleinen Fernsehspiels“ vom ZDF realisiert wurde, auf die unterschiedlichen Darstellungs- und Expressionsmöglichkeiten der Literatur und des Filmes hin befragen. Eine besonders spannende Analyse deshalb, weil hier vielfach die Kinderperspektiven zweier Jungen eingenommen werden, die zwar in verschiedenen sozialen Milieus, doch beide vaterlos in der deutschen Nachkriegsgesellschaft aufwachsen. Mit welchen subtilen Mitteln nähert sich die Sprache, mit welchen filmsprachlichen Mitteln der Film dem Geschehen, den Beobachtungen und den Gefühlen der Kinder?
Zwischen Vortrag und Film wird in einer etwa einstündigen Pause bei Kaffe, Kuchen und Wein (im Eintrittpreis inbegriffen) die Gelegenheit zum Gespräch eröffnet. Der Film beginnt gegen 20 Uhr.
Ehrenlesung
Samstag, 16.12.2017 20 Uhr Eintritt 7 / 5 / 4 Euro
Black Box, Kino im Filmmuseum, Schulstr. 4
Günter Lamprecht und Claudia Amm lesen aus Der Engel Schwieg
Der Nobelpreisträger Heinrich Böll würde am 21.12.2017 hundert Jahre alt werden. In dieser Lesung zu seinen Ehren kommen gleich drei glückliche Koinzidenzen zusammen. Nicht irgendwer, sondern der Charakterschauspieler Günter Lamprecht wird zusammen mit seiner Frau Claudia Amm aus diesem frühen Roman Bölls lesen, der erst 1992 aus dem Nachlass veröffentlicht wurde.
Lamprecht, der sich dem deutschen Publikum unvergesslich als Franz Biberkopf aus Fassbinders Verfilmung von „Berlin Alexanderplatz“ ins Gedächtnis gespielt hat, fühlt sich Heinrich Böll tief verbunden. Selbst Jahrgang 1930 erzählt er in seiner eigenen zweibändigen Autobiografie auf sehr lebendige Weise von der bedrückenden Atmosphäre des Naziterrors in seiner Kindheit wie auch vom Elend und Hunger der Nachkriegszeit. Eben die Trümmerlandschaft der Nachkriegszeit und die Verlorenheit eines Deserteurs, aber auch seine neue aufkeimende Liebe sind Thema dieses frühen Böll-Romans.
Zu den Kontexten seiner Entstehung und der sogenannten „Trümmerliteratur“ wird zu Beginn der Literaturwissenschhaftler Dr. Hans Koch sprechen und zugleich die unübersehbare Brücke schlagen zu der ausgesetzten Heimatlosigkeit der heutigen Flüchtlinge.
Dieser Abend verspricht, ein in vielerlei Hinsicht hoch spannendes und expressives Erlebnis zu werden, das zu denken gibt.
Gefördert durch die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
onomato – literatur
Poetische Begegnungen
Lyrikreihe im onomato
kuratiert von Frauke Tomczak
Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe POETISCHE BEGEGNUNGEN auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker/innen erst in der Lesung ihrer Texte, dann im Gespräch. Die Reihe hat sich aber der nicht immer glücklichen Entgegensetzung „Bekannt trifft Unbekannt“ entledigt und ersetzt sie durch das Zentrum, das von Anfang an ihren besonderen „Kick“ ausgemacht hat: die spannungsreiche und oft fruchtbare gegenseitige poetische Begegnung. Dieser sachlichere Titel erlaubt überdies eine größere Offenheit und Freiheit in der Kombination: auch zwei Lyriker mittleren Bekanntheitsgrades können sich unter dem neuen Titel begegnen. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten/innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben.
Mara Genschel trifft Steffen Popp
Mittwoch, 13.12.2017 19:30 Uhr
Der Auftaktabend präsentiert gleich ein glänzendes Duo: Mara Genschel, geboren 1982 in Bonn, hat mit ihren experimentellen Textstrategien schon in ihrem ersten Lyrikbuch Tonbrand Schlaf, 2008, Aufsehen erregt. Ihre ungewöhnliche Lyrik wird zugleich stets von einer schwebenden Musikalität begleitet.
Steffen Popp, Jahrgang 1978, ist kein Neuling in der poetischen Avantgarde. 2014 erhielt er den Peter Huchel Preis. Sein neuestes Gedichtbuch aus diesem Jahr 118 öffnet die erstaunlichsten Themen- und Bildbereiche unter der Ordnungszahl des Periodensystems der chemischen Elemente.
Zu erwartet ist ein außergewöhnlicher Abend mit einer jungen, experimentierfreudigen und frischen Poesie.
Traum, aber mit dem All verwachsen.
Steffen Popp zur Sprache
Und Gott rief von hinten.
Und die Glocken schlugen ihren Segen und so.
Mara Genschel aus dem Gedicht „So“

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Werkgespräch mit Martin Rosswog
Freitag, 15.12.2017 20 Uhr
Martin Rosswog wurde 1950 in Bergisch Gladbach geboren. Er studierte an der Kunstakademie Düsseldorf freie Kunst und machte seinen Meisterschüler bei Prof. Bernd Becher. Seitdem arbeitet er als freier Fotograf, Buchautor und Dokumentarfilmer. Er lebt zurückgezogen im Bergischen Land und bereist von dort aus die Grenzen Europas um einfache Menschen, ihre Innen- und Außenräume für die Nachwelt aufzuzeichnen. Am Kunstmarkt vorbei erschienen zahlreiche Publikationen und er stellte die Ergebnisse seiner beeindruckenden Recherchen im In- und Ausland aus. Inzwischen sind Konvolute seiner Werke in Sammlungen und Museen vertreten. Wir freuen uns sehr diesen Ausnahmekünstler zu Gast haben zu dürfen.

onomato – das fenster
Frank Rogge präsentiert Arbeiten auf Holz und eine Serie von Zeichnungen.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – literatur
D 2008, R: Doris Dörrie, S: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Aya Irizuki
Gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Die sog. Outsider-Kunst hat schon immer Kunstinteressierte und vor allem die Künstler selbst auf eine besondere Weise angesprochen und berührt.
Johanna Hansen, geb. 1955 hat nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie zunächst als Sprachlehrerin und Journalistin gearbeitet. Seit 1991 tritt sie als Malerin und Schriftstellerin in Erscheinung. Diese spezifische, expressive Kombination von Bild und Wort kennzeichnet auch ihre Ende 2013 erschienene erste Lyrikveröffentlichung „dasselbe Blau“ und ihre ungewöhnliche Form: eine gebündelte Loseblattsammlung, auch zum Aufhängen an der Wand. Seit Ende letzten Jahres ist sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Wortschau“. 
In dieser Ausstellung zeigt Inken Boje Fotoarbeiten ihren drei Arbeitszyklen Mehrfachbelichtungen, Soma Physis und In guter Gesellschaft. Die Fotoserie „In guter Gesellschaft“ befasst sich künstlerisch mit Gender und seinen Zuordnungen. Inken Boje erlaubt sich, durch die Einverleibung von weiblichen und männlichen Positionen der Kunstgeschichte selbst repräsentationskritisch zu äußern, direkt und konfrontativ.
„Wahrscheinlich konnte sie nicht kochen. Ein sozialistischer und anarchistischer Blaustrumpf“, urteilte ihr Enkel, der Maler Paul Gauguin.








Der onomato künstlerverein präsentiert die Performance-Künstlerin Angelika Fojtuch und die Bildhauerin Gesine Grundmann.


Oskar Kokoschka (1886-1980) ist ein österreichischer Maler, Graphiker und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, dessen Frühwerk vor allem eine stark psychologische Grundierung aufweist. In diesem Zusammenhang ist die Liebesbeziehung zu Alma Mahler wichtig, die ihn zu einer Reihe bedeutender Werke veranlasst, insgesamt für den Künstler allerdings enttäuschend verläuft und ihn zuletzt dazu führt, eine lebensgroße Ersatzpuppe herstellen zu lassen.
Die Schrecken des Ersten Weltkrieges wurden in Topoi gefasst: „Welt in Flammen“, „Welt in Brand“, „Urkatastrophe“. Der Topos „Urkatastrophe“ gibt deshalb besonders zu denken, weil er sich gleich doppelt am falschen Ort bedient: von der Natur nimmt er die Katastrophe und grenzt sie ineins aus der Menschheitsgeschichte aus, indem er sie in unvordenkliche Zeiten verlegt.
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf schreibt der onomato künstlerverein seit 2009 jährlich zehn dreimonatige Arbeitsstipendien für die Bereiche Video-/Klangkunst und Animation aus.
Dana Tal Segev und Ehud Segev leben und arbeiten im Rahmen des deutsch-israelischen Künstleraustausches im Gastatelier des Kulturamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf an der Sittarder Strasse.
Dana Tal Segev ist Dozent und Doktorand für Kunst interdisziplinäre Studien an der Universität Tel- Aviv. Ihre experimentellen Werke wurden weltweit vor- und ausgestellt. Zahlreiche Preise und Stipendien z.B. der America-Israel Culture Foundation haben zur Verbreitung ihrer Kunst beigetragen. Ehud Segev, Video- und Multimedia-Künstler aus Ein Hod, zeigt hier eine sehr persönliche Dokumentation über den höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur mit dem Titel „Kapparot- Sababa- Cèst tout“. Dieser Film wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahren aufgenommen und anschließend zusammengeschnitten.
Die 1954 in Nürnberg geborene, in New York lebende amerikanische Künstlerin Kiki Smith erlernte zunächst den Beruf der Rettungssanitäterin, um mehr Einsicht in die Zusammenhänge des menschlichen Körpers zu gewinnen. In ihrer Kunst thematisiert sie die Anatomie des Körpers, Fragen von Leben und Tod und später zunehmend das Thema Natur ausgeweitet bis zu mythologisch anmutenden Motiven. Zu Beginn mit Zeichnungen und Siebdrucken auf textilem Material arbeitend, formt sie Skulpturen in Wachs, in Bronze oder inszeniert collagenhafte Installationen wie zuletzt in Haus Esters in Krefeld. In ihrem Werk entfaltet sie zum Teil mit krasser Deutlichkeit, zum Teil poetisch märchenhaft einen eigenen figürlich-erzählerischen Kosmos, in dem sich moderne Ausnüchterung und kindliche Fantasie treffen.
Am 1.1.2000 ins Leben gerufen, ist Agricola de Cologne die Künstlermarke des gleichnamigen Medienkünstlers aus Köln, der im Herbst 2014 nach 15 Jahren auf eine ungewöhnliche Karriere als virtueller Künstler und Kurator zurückblicken kann. Er ist Zeuge und Wegbegleiter von neuen Formen und Technologien in de zeitgenössischen Kunst, und in vielfältiger Weise Pionier in deren Entwicklung und Anwendung.
In Kafkas Geschichte „Die Sorge des Hausvaters“, geschrieben im Winter 1916/17 in der Prager Alchimistengasse, beherrscht eine seltsame Gestalt namens „Odradek“ die Szene: „Man wäre versucht zu glauben, dieses Gebilde hätte früher irgendeine zweckmäßige Form gehabt und jetzt sei es nur zerbrochen. Dies scheint aber nicht der Fall zu sein; wenigstens findet sich kein Anzeichen dafür; nirgends sind Ansätze oder Bruchstellen zu sehen, die auf etwas Derartiges hinweisen würden; das Ganze erscheint zwar sinnlos, aber in seiner Art abgeschlossen.“ (Franz Kafka)
Der Komponist und Klangkünstler André O. Möller, 1962 in Duisburg geboren und seit 29 Jahren Düsseldorfer erforscht autodidaktisch die Materialität und Wirkung von Klang anhand von Konzertstücken und Klanginstallationen und Präsentationsformen in deren Zwischenbereich.
Jun Kim wurde 1988 in Japan geboren, lebt und arbeitet in Köln und Berlin als Konzeptkünstler und Fotograf. Aufwendige Szenarien, Situationen wie in einem Film, verrückt komponierte Bilder, bei denen man sich fragt wie so etwas möglich ist, haben ihn schon immer fasziniert. In seinen eigenen Bildern werden deshalb die Gesetze der Schwerkraft genauso aufgelöst wie festgelegte Proportionen und Anordnungen. Er gestaltet seine Fotografien nach seinen inneren Bildern und Gedanken. Damit lässt er den Betrachter Teil haben an seiner Gedankenwelt. Jun Kim wird seit 2012 durch Weithorn Galerie, Duisburg vertreten.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Galerie Weithorn
Während Flingern den roten Teppich zum Abend-Shoppen ausrollt, bleibt auch der onomato künstlerverein bis in die Nacht geöffnet und freut sich auf Ihren Besuch. Bei Glühwein, Punsch und Vanillekipferln pflegen wir Nachbarschaft und bieten Kunst zum kaufen an. Mit von der Partie ist unser Partner, die Galerie Weithorn, die ihre bewährten Wundertüten mit Werken ihrer internationalen Künstler offeriert.
marcpierre wurde 1966 in düsseldorf geboren, wo er heute noch lebt und als freiberuflicher photograph und künstler tätig ist. die ausstellung „ein- 2- samkeit“ ist ein absurder abriss in 12 bildern und 12 texten, dargestellt wird der ablauf einer beziehung.
Zum Auftakt des zweiten Teils der Reihe trifft Kurt Drawert, der 1956 in der ehemaligen DDR geboren wurde und seit 1996 als freier Schriftsteller in Darmstadt lebt, auf den Düsseldorfer Lyriker und Prosaautor Ferdinand Scholz, Jahrgang 1952.
Werkgespräch mit Nadine Arbeiter und Natascha Borowsky

Barbara Köhler und Niklas Stiller haben etwas gemeinsam: sie erweitern den lyrischen Text durch innovative sinnliche Formen seiner Präsentation im Raum. Aus dem Buch in den Stadtraum bringt Niklas Stiller Gedichte, auch eigene in expressiver typografischer Gestaltung. Seine legendäre Aktion „Litfassliteratur“, begonnen 1976, existiert bis heute. Barbara Köhler stellt in Textinstallationen ihre verdichteten Texte so in den Raum – auf Fensterscheiben, in Kunsträume, in die Natur – dass der Text die Situation, die er schafft und die Sprache zugleich erkundet.

Aus den Kunstsparten Fotografie, Film und Bildhauerei werden sechs Kulturschaffende aus Israel und den USA im Rahmen einer Ausstellung in der Galerie Lausberg eingeladen.
Das Rahmenprogramm zur Ausstellung „Künstlerische Positionen aus Israel“ bietet einen Filmabend im onomato künstlerverein. Vorgestellt werden Kunstfilme von Eran Barak, der in Ein Hod/Israel, Nähe Haifa lebt und arbeitet sowie von Dafna Shalom, Tel Aviv.
Das Ausstellungsprojekt „Künstlerische Positionen aus Israel“ wird ergänzt durch eine Lesung von Ingrid Bachér, die Texte von Else Lasker-Schüler vorträgt. Die deutsch-jüdische Dichterin Else Lasker-Schüler wurde in Wuppertal-Elberfeld 1869 geboren, emigrierte 1933 zunächst in die Schweiz und später nach Palästina, wo sie 1945 starb. Ingrid Bachér ist Schriftstellerin und hat sich intensiv mit dem Werk von Else Lasker-Schüler beschäftigt. Sie lebt und arbeitet in Düsseldorf und Italien.

“I am living in the silence of room”
Zwei Lyrikerinnen, die ihre Lyrik als Sprechtexte regelrecht in Szene setzen, zwei Lyrikerinnen, die ihre Herkunft aus der Poetry Slam Bewegung nicht verleugnen, sondern geradezu ausstellen: Gedichte als Performance! Dieser vierte Abend in der Reihe BEKANNT TRIFFT UNBEKANNT verspricht besonders spannend und unterhaltsam zu werden!
Von Haus aus Biologin beschäftigt sich Britta Strohschen inzwischen ausschließlich mit der Fotografie, in der es ihr um Mensch und Tier geht. Sie setzt auf die authentische Wirkung des Mediums Fotografie, auch wenn ihre Bilder keine journalistische Geschichte erzählen oder Abläufe dokumentieren. Diese distanzierte Form der Betrachtung wird aufgegeben. Ihre Projektarbeiten sind der Versuch einer Annäherung, der Versuch zu verstehen, ein Prozess des sich Einlassens, des sich Begegnens, des gegenseitigen Vertrauens, ein sehr komplexes, ein spannendes Geschehen. Die Fotografin ist nicht neutral. Sie versucht, die erfahrene Wahrnehmung, die tiefere Realität… fotografisch zum Ausdruck zu bringen. Es ist eine Einladung an den Betrachter, sich auf das Thema / den fotografischen Impuls einzulassen und seine eigene Positionierung hierzu zu finden.

Das vielstimmige lyrische Konzert der Edition „Bekannt trifft Unbekannt“ – nach wie vor eine Novität in der gegenwärtigen Literaturlandschaft – wird kombiniert mit einer Lyriklesung, zu der LyrikerInnen dieser Edition live auch neue Gedichte vorstellen. Es lesen Andreas Altmann (Berlin), Johanna Hansen, Sina Klein, Jens Stittgen, Frauke Tomczak (alle vier Düsseldorf), Moderation: Frauke Tomczak.
Ein mit Stoff umwickeltes Objekt hinter den spiegelnden Scheiben der Birkenstraße entpuppt sich für diejenigen, die bereit sind, genauer hinzusehen, als 2-Kanal-Videoinstallation, gebaut für das Onomato.
stipendium nachlese
Absicht der internationalen Konzertreihe Nomádes ist, audiovisuelle Arbeiten, in denen Video und Musik den gleichen Grad von Bedeutung haben, auf der ganzen Welt zu verbreiten. Die Konzerte sind nicht an einen Ort oder ein Land gebunden, gemäß dem Terminus nomádes, das Völker beschreibt, die sich von einem zum anderen Ort bewegen, ohne sich fest an einen zu binden.
„In Markus Mußinghoffs Kunst verschmelzen die Pole Werk und Arbeit auf erstaunliche wie einzigartige Weise miteinander. Arbeit bedeutet für ihn die permanente Aneignung der Welt mittels Kopf und Hand – Werk wiederum bedeutet die einerseits punktuelle, andererseits auch raumgreifende Entäußerung des Angeeigneten eben auf diesem Wege: sei es als ideeles Konzept, als technisches Produkt oder als manuales Werk. Das Wurzeltiefe spiegelt sich dabei gerade auch in seinem Interesse an Gelebtem – im eigenen Video – wie an Gewachsenem – in seinem Holzskulpturen – wieder.
Festhalten des Augenblicks als neuer Gegenstand der Malerei, später: Rückzug des Malers aus seiner Gegenwart.
Die in Tadschikistan geborene und seit 2000 Israel lebende Künstlerin zeigt Animationen, Zeichnungen und skulpturale Arbeiten und gibt Einblick in ihr deren Entstehungsprozess.
Warum wurden Götzenbilder von Gott in Exodus 20:4 verboten? Warum sind Bilder von Gottheiten praktisch aus dem archäologischen Befund der frühen Eisenzeit verschwunden? der israelische Altertumswissenschafter Dr. David Ilan wird einige Bronzezeit-Figuren und deren ikonografische Attribute untersuchen und darauf aufbauend eine materialistische Erklärung vorschlagen, warum diese Figuren nicht mehr hergestellt wurden. Seine Erklärung entspricht nicht derjenigen der traditionellen Bibelwissenschaft.
Internationale Künstler der
Dieter Kiessling, geb. 1957 in Münster, seit 2005 Professor für Medienkunst an der Kunsthochschule Mainz, pflegt ein besonderes Verhältnis zur Zeit.
Heike Pallancas Auseinandersetzung mit Naturgeschichte und existentiellen Phänomen wie Vulkanausbrüchen oder Erdbeben findet in ihrer plastischen Arbeit eine Umsetzung mit unterschiedlichsten Materialien und Medien. Sie benutzt Steinzeugmosaik und Betonplatten, Fundstücke aus der Natur wie Gesteine, Mineralien und Fossilien, aber sie integriert auch Fotografien und Leuchtkästen oder Texte in ihre meist raumgreifenden Installationen. Immer ist der Faktor Zeit ein wesentliches Element ihrer Arbeit, der Bruchteil eines Augenblicks erscheint eingefroren in ein plastisches Bild. Ihr Interesse gilt dabei den übergeordneten Themen, die fern unserer momentanen, flüchtigen Realität ihre Gültigkeit bewahren.
Martin Leyer-Pritzkow ist freier Kurator und Koautor des Kunstkaufbuchs – das erste Buch über die Qualitätskriterien der zeitgenössischen Kunst. In seinem Vortrag analysiert er, was gute Kunst ausmacht. Die Qualität und der Preis eines Kunstwerks werden in den Zeiten des Kunstbooms schnell durcheinandergebracht. Und damit werden die Schwächen und Stärken des Kunstmarkts erkennbar. Eine Aufforderung an alle, über Entwicklungen , Tendenzen und Konsequenzen zu reflektieren und zu diskutieren.
Ursula Ströbele (geb. 1961) liest und spricht mit Jens Stittgen.
Am Anfang steht die Löschung der Information auf einem Blatt durch Abschaben oder Übermalen. Die Oberfläche wird wieder verwendet. Unter der neuen Information taucht der gelöschte Inhalt als Schatten oder Erinnerung wieder auf. Das Palimpsestieren kann auch als Metapher für geistige und kreative Prozesse verwendet werden.
Überwindung des Konzepts des bloßen Momentanismus zugunsten Erarbeitung überzeitlicher Wahrheit mithilfe des Bildes.
Malerei als Spur des in der konkreten Zeit stattgehabten malerischen Aktes.

Philip Guston verabschiedet den Anspruch seine Generationsgenossen auf Wahrheiten, die von den Niederungen und Trivialitäten der jeweiligen Gegenwart unabhängig seien.
„Unsere Fähigkeit, komplexe Zeichensätze blitzartig zu decodieren und sie mit einem Kanon aus Vorwissen, Erfahrung und Erwartung in Zusammenhänge einzuordnen, wird außer Kraft gesetzt. Zwar erkennen wir auf Ettlingers Bildern auch Bekanntes – doch was auf den ersten Blick als Gesamtheit erscheint, erweist sich beim abermaligen Hinsehen als trügerisch.“
Inspiriert durch „Die lange Straße aus
Ein Mann und sein Sohn begegnen während ihrer Wanderschaft durch die italienische Provinz einem sprechenden Raben, der sie in politisch-philosophische Debatten über Gott und die Welt, Marx und Christus, Geschichte und Revolution verwickelt. Pasolinis verschrobene Filmfabel ist eine ebenso witzige wie tiefsinnige Meditation über Geschichte und Bestimmung des Menschen; der spielerische Umgang mit Ideologien und deren Rückführung auf die Praxis des Alltags bereitet ästhetischen Genuß und intellektuelles Vergnügen
In die Familie eines reichen italienischen Fabrikanten kommt ein Gast, dessen eigenartigem Wesen alle verfallen. Von dem geheimnisvollen Erwecker zu bewußtem Leben gerufen, finden die Menschen – verändert, aber nicht befreit – keine Möglichkeit, ihr Leben positiv zu gestalten. Nur einem Dienstmädchen gelingt der Ausbruch aus den eingefahrenen Bahnen seiner Existenz. Vieldeutiger, für verschiedene Interpretationen offener Film, in dem Pasolini seine aus Christentum und Marxismus gezogenen Erkenntnisse für die Notwendigkeit einer geistigen und sozialen Umwandlung des Menschen formuliert.
„Die Geschichte des Neorealismus. Er ist doch aus der Geschichte des Faschismus, des deutschen und italienischen Faschismus hervorgegangen. Ich möchte Sie fragen wie Sie den Neorealismus sehen, wie Sie seine Ausdrucksform im Unterschied zur Ausdrucksform…“
Angela Felice, Direktorin der Pasolini Stiftung in Casarsa, spricht über das Werk des Autors und Filmemachers und seine Relevanz für die heutige Zeit.
Jürgen Born, der Begründer der Forschungsstelle für Prager deutsche Literatur und Mitbegründer der Kritischen Ausgabe der Schriften, Tagebücher und Briefe Kafkas, wirft in seinem Vortrag ein Licht auf zwei doch grundlegend verschiedene Naturen. Bei allem Wohlwollen und der tatkräftigen Unterstützung Thomas Manns für Kafkas Schriften ist bei dem „hanseatischen Humanisten“ stets auch eine Distanz und Fremdheit gegenüber dem Prager Dichter zu erkennen.
Ist es möglich, dass der Altmeister der konkreten und auditiven Poesie, Gerhard Rühm, Jahrgang 1930, etwas gemeinsam hat mit der Satirikerin und Grafikerin Vera Henkel, geboren 1961 in Düsseldorf?



Eröffnung am Samstag, 19.12. um 17 Uhr
Angelika Fojtuch, Performancekünstlerin geb. 1978 in Polen, lebt in Gdynia und Düsseldorf. Sie war Ateliersstipendiatin der Stadt Mönchengladbach im Jahr 2013.
Esther Kinsky, geboren 1956, hat lange als Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen gearbeitet, bevor ab 2010 ihre ersten Romane, dann ihr Lyrikbuch „Reise nach Patagonien“, gefolgt von dem liebevoll mit einer Fotostrecke ausgestatteten Lyrikband „Naturschutzgebiet“ (2013) erschienen. Mit ihrer Roman genannten poetischen Prosa „Am Fluß“ war sie 2014 in aller Munde und wurde dafür 2015 mit dem „Kranichsteiner Literaturpreis“ geehrt. Eine epische Erzählung, die sich entlang des kleinen Flusses Lea in Ostlondon und vieler anderer Flüsse und Ströme in Europa bis zum Ganges bewegt, ohne Handlungskonstruktion, doch mit zahlreichen präzise und eindrucksstark gezeichneten Beobachtungen und Begegnungen – ein langsam fließender, zugleich atemberaubender und wortwendiger Erzählstrom in poetisch-atmosphärischer Verdichtung.
Ludwig: Du bist doch heulend aus dem Kino gelaufen, als Student. Ich weiß nicht mehr wer mir das erzählt hat, dass du heulend aus dem Kino raus bist aus dem Straub Film, wo die Laien ganz emotionslos auf ihre eigene Art den Empedokles rezitieren. Der unbekannte Laie, von dem man nur die Beine sieht, man hört seine unprofessionelle schöne Stimme und dann hättest du im Hintergrund der Szene gesehen, wie der Wind die Gräser bewegt und da hättest du hemmungslos geheult.


Im Rahmen des Düsseldorf Photoweekends 2016 stellt die deutsche Fotografin Charlotte Michele Ernst Arbeiten aus ihrem Buch zum Thema illegale Einwanderung aus: A Pie al Cielo – Zum Himmel zu Fuß dokumentiert den Migrationsweg einer jungen Flüchtlingsfamilie über Mexiko nach Texas.
Thomas Bernardet (born 1975 in Fréjus, France) lives and works in Brussels.
Das dialogische Prinzip, die Innovation durch die Lyrikerin Elke Erb, die zugleich das Anliegen der Reihe auf den Punkt bringt, hat beim letzten Lyrikabend auch das Publikum so überzeugt und begeistert, dass sich José Oliver, als er davon hörte, ebenfalls bereitwillig darauf einließ: auch er wird auf ausgewählte Gedichte von Bess Dreyer mit seiner Lyrik antworten.
von 11. bis 20. märz ist ernstfriedrich jünger zu einem arbeitsaufenthalt im ONOMATO zu gast.
Nur elf Monate dauerte die vielleicht bedeutsamste Liebesgeschichte der jüngeren Zeit. Sie währte aber ein ganzes Leben und geht in ihrer Bedeutung weit darüber hinaus. Die bewegte und bewegende Lebensgeschichte von Dora Diamant, der lange Zeit Unbekannten an Kafkas Seite, vermag, zugleich mit einem immer noch weitgehend unbekannten Kafka, beinahe vergessene wie gleichermassen hoffnungsvolle Perspektiven und Möglichkeiten aufzuzeigen:
Die südkoreanische Künstlerin Ga Ram Kim macht mit ihrem Friseursalon-Projekt Station im onomato. Ga Ram Kim tritt selbst als Friseurin auf und lädt die Besucher gleichzeitig zum Gespräch über aktuelle und ortsspezifische Themen (agendas) ein. Man wählt ein Thema aus und entscheidet, wie lange das Gespräch und der Haarschnitt dauern soll. Das Gespräch wird in Englisch oder mit Übersetzung in Deutsch geführt und gefilmt.
Eröffnung: Fr. 01.04. 19 Uhr mit Performance von Clémentine Rettig in Zusammenarbeit mit Carsten Heisterkamp um 20 Uhr
Im Zentrum dieser Arbeit steht die Geschichte der Idee des Eurotunnels zwischen Calais in Frankreich und Dover in Großbritannien. In der Installation werden gefundene und selbst produzierte Bilder verknüpft, in denen es um Erzählweisen von Mobilität und um deren Kontrolle geht.
Wir möchten erinnern an unseren Mitgründer, guten Freund und geistreichen Inspirator Joachim Rüsenberg. Es werden visuelle und akustische Arbeiten von und für Joachim Rüsenberg aufgeführt.
Gezeigt werden fotografische Arbeiten der Gruppe Photo5plus, die aus den sechs Fotokünstlern Susanne Hartmann, Stefan Kögel, Stefanie Minzenmay, Tilman Neubert, Frank Szafinski und Juliane Wende besteht. Als frühere Teilnehmer an Jahresklassen der Schule für künstlerische Fotografie in Düsseldorf setzen die Fotokünstler seit 2014 einen fotografisch und künstlerisch interessierten Austausch fort.
Tamar Chaduneli ist in Rustavi, Georgien geboren und studierte Medienkunst an der State Academy of Arts in Tbilisi wie auch später im Center of Contemporary Art – Tbilisi (CCA -T) Videokunst-Direktion (2012-2013). Ihr künstlerisches Spektrum umfasst Videokunst, Installation, Sound Art, Malerei, Zeichnung und Skulptur. Chaduneli kuratierte auch Gruppenausstellungen.
Gefördert durch das Frauenkulturbüro NRW e.V.
Eine Groteske nach Briefen und Texten des französischen Extrembergsteigers und Dichters Gilbert Tassaux von Thomas Kaiser und Markus Mußinghoff.
Die Düsseldorfer Schriftstellerin Regina Ray wird aus ihrem vor kurzem erschienenen Roman „Das Mottenprinzip“ lesen. Die Handlung spielt überwiegend in Indien, ein Road-Movie der besonderen Art und für die Hauptfigur eine Zeit der Entscheidungsfindung zwischen zwei Männern, einem Schweizer Künstler und einem indischen Intellektuellen mit vielen Gesichtern. Außerdem zeigt der Roman ein abgelegenes und durch Rebellen und Regierung verunsichertes Stammesgebiet, deren Bewohner ein besonderes gesellschaftliches Modell leben; Jugendliche üben Selbstständigkeit, Verantwortung und freie Liebe in ihren traditionellen Jugendhäusern.
In Zusammenarbeit mit Galerie Rautenstrauch
Im Oktober letzten Jahres war Ulrike Heider schon einmal zu Gast im onomato. Ihre später von Micha Brumlik und Helmut Dahmer hoch gerühmte Studie zur wechselnden Geschichte der Sexualität seit 45, überschrieben mit dem Graffiti „Vögeln ist schön“, findet nun eine ebenso interessante und spannende Fortsetzung: aus einem weit größeren Materialvolumen hat Haider 13 Interviews ausgewählt, in denen meist ältere Menschen sich an ihre „Erste Liebe“ in der Kindheit, will sagen vor dem 13. Lebensjahr erinnern.
Mit den skulpturalen Arbeiten der vier teilnehmenden Künstler Nina Nowak, Ruben Smulczynski, Katja Tönnissen und Lisa-Julie Rüping möchte die Ausstellung open matter von einer Textur des Auftauchens erzählen: wie materialisiert sich unser Ich? Welche Rolle spielen die Anderen dabei?
Ausgehend von Alltagsgegenständen erforscht Nina Nowak, Kunstgenerator Stipendiatin 2015, in ihren Objekten und Installationen, welche Beziehung wir zu den Dingen aufnehmen und wie wir uns gegenseitig beeinflussen. In Ruben Smulczynskis Videoinstallation hingegen wird der Körper selbst zur gestaltbaren Oberfläche. Der Meisterschüler von Katharina Grosse stellt in seiner Arbeit eine Reflexion über Mündigkeit und Bestimmtheit her. Keramik und Malerei geraten bei Katja Tönnissen in eine Symbiose. Die Arbeiten der Künstlerin, die im letzten Jahr das Bronner Residency Stipendium gewann, wirken wie Subjekte, die wiederum uns Subjekten auf die Schliche kommen wollen.
Offene Materie. Oder doch uneindeutige Angelegenheit? Der Titel der Ausstellung – open matter – verweist auf einen offenen Prozess, der keiner Abgeschlossenheit unterliegt. Indem matter sowohl für Materie und Substanz als auch beispielsweise für Anliegen steht, entzieht es sich in Verbindung mit open einer eindeutigen Les- und Interpretationsvariante.
Misch Da Leiden (MDL) stellt seine Arbeitsweise vor und zur Diskussion: Montage als Annäherung an die Realitäten. Was ist das Besondere an Misch Da Leidens Art der Montage?
Geb. 1952, italienischer Maler, der Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre zu den Protagonisten der „Transavantguardia“ gehörte, indem er eine nach Jahrzehnten der Abstraktion ganz neue Gegenständlichkeit formulierte, die oft rätselvoll und symbolträchtig betont inhaltlich aufritt, in visuell prägnanter und farbig ungewohnter Form.
(*1953) südafrikanische Malerin, die inzwischen in Amsterdam lebt, die, auf photographische Vorlagen gestützt, in ihren Bildern vorzugsweise Menschen zeigt und damit ein von moderner Skepsis geprägtes Menschenbild entwirft. Apartheid wird allerdings nicht zu ihrem Hauptthema, trotzdem kommen der Konflikt zwischen Schwarz und Weiß zur Darstellung und darüber hinaus auch politische Themen generell.
tilo riedel (geb. 1960 in frankfurt/main), textsachen, lesung.
Alles mit Masse übt eine Schwerkraft auf alles andere mit Masse aus. Das gilt nicht nur für Himmelskörper. Künstlerinnen und Künstler zeigen in ihren Arbeiten unter anderem die materialeigene Ästhetik und setzen sich thematisch mit den sozialen, Gegebenheiten – aktuell oder historisch – die weltweit in der Textil- und Papierindustrie herrsch(t)en, auseinander.
Michael Rüsenberg (Ton) und Peter Hölscher (Bild) zeigen drei ihrer „Videos“. Der Begriff steht in Anführungszeichen, weil es sich bei ihren Arbeiten zwar um bewegte Bilder, nicht aber um solche mit 24 oder mehr frames pro Sekunde handelt.
Polaroid/Schreibmaschine,
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Galerie Weithorn
Vortrag in Wort mit einzelnen Bildern
(*1954) amerikanische Künstlerin, die die Photographie benutzt, um die Ergebnisse ihrer mit Schminke und Kostümierung durchgeführten Verwandlung in zahllose verschieden Typen von Weiblichkeit unserer Zeit (zum Teil tritt sie auch in männlicher Rolle auf) ins Bild zu setzen. So entstehen Photoserien, die Identität, Rollenbilder, Körperlichkeit und Sexualität befragen.
The issues I would like to present at the onomato künstlerverein are from the dissertation I wrote, which is engaged in arts in prisons. The title of the research is: “Art as a symbolic space in a detention center: A case study of art classes under the guidance of students in a detention center“ At the lecture I will demonstrate various creative processes, as were instructed during the encounters and the final products of these processes. Paralleled on the art teaching and academic research for my doctorate, I will present a series of my own art work which also deals with imaginary landscapes.
Mit der immensen Zunahme des positiven Wissens in der präzisen Welt – sowie der immer dichteren Umstellung mit Dingen in einer immer kürzer getakteten Zeit ist die Wahrnehmung eines nichtwissen in den Hintergrund geraten. Eine Orientierung zum Unfassbaren ist gleichsam kaum mehr »in Gebrauch«.
Der westliche Bildungsbegriff geht davon aus, dass Neugierde und Wissensakkumulation sowie -vernetzung ein hohes Gut sind. Das Bildungsideal des sich imanzipierenden Bürgertums hat sich in unseren Köpfen derart festgestzt, dass wir – z.B. in der Rolle der Lehrenden – einerseits unter dem Mangel der Studenten leiden, mit der ‚richtigen‘ Haltung in Ihre Projekte zu gehen, und uns andererseits einem System hilflos ausgesetzt fühlen, das in Zeiten von Bologna-Prozessen nicht in der Lage zu sein scheint, Inhalte essentiell zu reduzieren oder neu zu organisieren.
Vortrag von Lorenz Wilkens, Berlin
Filmaufführung mit Publikumsdiskussion
Almuth Hickl liebt die „Neuen Medien“ auch und besonders, wenn sie anfangen zu altern. Sie experimentiert methodisch mit ihren materiellen, inhaltlichen und formalen Möglichkeiten, enthebt sie partiell ihrer ursprünglichen Funktion und lädt sie mit neuen Assoziationen auf.
For a number of years, a debate has been taking place among philosophers and theorists of the cinema about whether films are able to actually philosophize. In this talk, I defend the thesis that certain films have actually made a contribution to philosophy. In the course of my defense, I respond to a number of objections that have been raised to the possibility of cinematic philosophy. Among the films referenced are The Third Man (1948), The Conformist (1970), All of Me (1989), Crimes and Misdemeanors (1989), and Waking Life (2001).
digitale
“Plutôt la Vie” – ein Gedicht von André Bréton. Eher das Leben – Bilder von Jochen Eckert, in den Stunden und Tagen nach einer todbringenden Freitagnacht in Paris aufgesammelt.
In Japan gibt es unzählige Geschichten über Geister auf Rachefeldzug, über nächtliche Spukprozessionen und über Tiere, die Menschen hinters Licht führen. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Welt der yûrei und yôkai, wie diese Wesen genannt werden, und zeigt auf, wie sich das Verhältnis der Menschen zum Unheimlichen in Japan über die Zeit gewandelt hat. So werden der Flusskobold Kappa und die „Langhalsfrau“ nicht mehr nur gefürchtet, sie sind zu beliebten Figuren der Popkultur geworden und treten heute in unzähligen Erscheinungsformen auf.
Ursula Ströbele ist dem Düsseldorfer Publikum bisher als Filmerin und bildende Künstlerin bekannt. Sie hat aber auch seit Jahren ihre Kindheitserinnerungen aus den 70er Jahren in Friedrichshafen erst aufgesprochen, dann in kleinen Erzähleinheiten verschriftlicht und immer wieder bearbeitet. Daraus wurden teils witzige und überraschende Geschichten, teils Geschichten mit einer poetischen Verdichtung, die nahezu parabolische Qualitäten erreicht. Diese ständig wachsende Sammlung ist bisher unveröffentlicht.
Insofern das, was sich Kunstschaffen nennt, das vorgewusste Ergebnis und absolute Planbarkeit meidet, hat es mit dem Nichtwissen produktiv zu tun, erschafft aus dem Ungenügen am bloß Gewussten.