2024: Veranstaltungsarchiv

ausstellung

Undercover – Zuneigung

Bild,Klang,Installation,Animation,Musik,Vortrag

1.12. – 17.12.2023, verlängert bis 5.1.2024
Eröffnung am Freitag, 1. Dezember um 19 Uhr

Die Relation der Welt der Klänge und der Welt der Bilder – beobachtbare Zuneigungen zwischen Musik und Kunst – die besonderen Zeichen gegenseitiger Wahrnehmung, die in manifeste Gestaltungen und Kompositionen hineinwirken oder Zwischentöne erzeugen – dergleichen Brückenschläge innerhalb beider Ressorts, in der Bildenden Kunst oder der Musik, zählen für das Projekt.
Nennt es Undercover – Zuneigung, denn teilweise wird der Beginn solcher Arbeit im Privaten und Verborgenen beobachtet – als zunächst vorbehaltloses Grüßen und Winken.
Dass ein Maler für die eigene CD Sammlung Cover produziert – dass umgekehrt ein Musiker Radierungen fertigt, das Musiker sich als Künstler und Künstler sich als Musiker betätigen, solches Wechselspiel bildet den Anstoß für die Verfolgung der „Undercover-Zuneigungen“ – Auge um Auge, Ohr um Ohr.
Die erste Station der Ausstellung wird in Kooperation von PADE e.V. und onomato e.V. in den Räumen des onomato Künstlervereins realisiert mit Bild, Klang, Installation, Animation, Musik und Vortrag, kuratiert von Hagemann/Stittgen.

Abb.: Eduard Fischer, Kostümzeichnung, 1975, bearbeitet

Öffnungszeiten:
Mi.und Fr. 17-19 Uhr, Sa./So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung 0178 8705605

ausstellung

Undercover – Zuneigung

Finissage

Freitag, 5. Januar um 19 Uhr

Abb.: Eduard Fischer, Kostümzeichnung, 1975, bearbeitet

WERKSTATT

Ursula Ströbele und Uwe Piel

21.bis 28.01.2024, täglich 17-21 Uhr


Eröffnung am 21.01.2024 um 17 Uhr
Verlängert bis Sonntag, 04.02.2024!

Die Wschodnia Gallery in Lodz, Polen
Eine Präsentation und ein Gespräch von und mit Adam Klimczak

Kuratiert und moderiert von Terry Buchholz

Freitag, den 16. Februar 2024 um 19:00 Uhr


Der Name Wschodnia Gallery (Galeria Wschodnia) kommt von dem gleichnamigen Straßennamen „Ost-Straße“ (ulica Wschodnia) in Lodz, an der seit 1981 ihre Räume liegen. Die Galerie befindet sich in einem alten Mietshaus und besteht aus zwei sich gegenüberliegenden Galerieräumen, einer Gemeinschaftsküche, einem Studioraum für Gastkünstler und einem Bad. Die Galerie versteht sich als gewachsene Fortführung der polnischen Avantgarden in Lodz; von ihren Anfängen von 1919 bis 1939; schon 1930 eröffnete das erste Museum für zeitgenössische Kunst in Osteuropa auf Bestreben der Ansässigen Künstler in der Stadt Lodz.
Die Galeria Wschodnia ist seit 40 Jahren ein selbstverwalteter, von den Künstlern Adam Klimczak und Jerzy Gregorski unabhängig geführter Ort, die mit Hilfe von Stipendiengeldern unkommerzielle, experimentelle, alternative Projekte in ihren Galerieräumen, oder anderen unkonventionellen Orte wie Straßen, Geschäften, Fabriken und öffentlichen Plätzen, organisieren. Klimczak, Grzegorzki und auch Ewelina Chmielewska arbeiten mit individuellen Künstlern, Galerien und Künstlergruppen in Polen und in künstlerischen Netzwerken weltweit zusammen und machen die „Ost-Galerie“ zu einem Platz der Entwicklung von Ideen, sprachlichen, materiellen und körperlichen Manifestationen und Experimenten in Osteuropa.
Adam Klimczak ist 1957 geboren. Er lebt und arbeitet in Lodz, ist Künstler, Kurator, Projektmanager, seit 40 Jahren Leiter der Wschodnia Gallery und Mitorganisator des „The Artists Museum“, das sich 1990 in Lodz gründete. Er ist Individualist, Menschenfreund und erprobter, verlässlicher Netzwerker, der stetig auf einzigartige Art und Weise sein Leben mit seiner Liebe zur zeitgenössischen Kunst tatkräftig umwandelt und verbindet.

Abb.: PioTroski (Zygmunt Piotrowski, Poland), Groundwork – working demonstration, Galeria Wschodnia, 2003, Photo Marek Gawroński

In Zusammenarbeit mit dem Polnischen Institut Düsseldorf

 

ausstellung

Wolfgang Nestler

Kraft, die niemand fürchtet

24.02. – 03.03.2024
Werkgespräch und Eröffnung am Freitag, 23. Februar um 19 Uhr
Kuratiert von Terry Buchholz


„Diese Energie, die im Herzen der Plastik lebt.
Ich habe nie vergessen, mit ihr zu sprechen.“

Nestlers Thema ist die Energie der Form. Er inszeniert bei seinen Arbeiten oft ein fragiles Kräftespiel von Eisenstangen, Gelenkstücken, Scharnieren oder er balanciert zum Beispiel massive Blöcke aus. „Plastik ist für Nestler auch eine sehr persönliche, ja, intime Form, das eigene Harmoniebedürfnis auszudrücken – um ein äußeres Gleichgewicht zu finden, das zu einem inneren Gleichgewicht kommt. In dieser Kontemplation auf dem Schwebebalken ist jede Plastik zentriert.“
Seine bevorzugten Ausdrucksträger sind Eisen und Stahl, die er durch Schmieden, Schweißen, Gießen und Zerteilen bearbeitet. Das Ergebnis sieht, oberflächlich gesehen, oft einfach und schön aus, dem aber ein intellektueller Anspruch entspricht, „in dem abstraktes Denken, technische Präzision und naturgesetzliche Bedingungen kunstvoll zusammentreffen.“[2]
Seine Fotos und Zeichnungen, bekommen einen über das Zweckmäßige hinausgehenden Wert. Sie sind Bilder aus der Natur, die Landschaften und Bäume so zeigen, dass Natur wie errichtete Architektur aussieht. Sie sind meist gegenständlich und verweisen damit auch auf die Vorbilder, die zu den ungegenständlichen Plastiken führen.

Wolfgang Nestler, geb. 1943, studierte von 1967-73 an der
Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf, war Meisterschüler bei Erwin Heerich. Gleichzeitig machte er eine Ausbildung zum Schmied. Von 1972-77 war er Kunsterzieher in Aachen und von 1987-89 hatte er eine Professur an der Universität Siegen. Von 1990-2007 war er Professor für Plastik und Bildhauerei an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken. Für seine innovative Hochschullehre erhielt er den Landespreis für Hochschullehre des Saarlandes 2005.

Öffnungszeiten:
geöffnet Sa./So./Mi. 15:00 – 18:00 Uhr

Foto: Lutz Hartmann
„Sonnenerinnerung“, Stahlguss, Stahlseil, Durchmesser 140 cm, 1986

ausstellung

Birgit Huebner

Aus der Bewegung 4

09.03. – 22.03.2024
Eröffnung am Freitag, 8. März um 19 Uhr
Mit Soundperformance von Frauke Berg und Anja Lautermann

Öffnungszeiten: So. und Mi. 15:00 – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung 0179 9597748

„Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen, Dezember 2022

ausstellung

„Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen

10.–18.12.2022   Eröffnung am Fr. 09.12. um 19 Uhr

Die Ausstellung fasst Werke deutscher und mexikanischer Künstler:innen zusammen (letztere sind zum Grossteil Studierende und Absolventen:innen der Kunstakademie in Oaxaca, Mexiko) mit dem Ziel, sowohl die künstlerische Tätigkeit kennenzulernen, als auch einen Verkaufsertrag zu erzielen, der den Kunststudenten:innen in Mexiko in ihrer Materialbeschaffung hilfreich sein kann.

In diesem Sinne ist die Gemeinschaftsausstellung auch eine Demonstration entgegen dem Wettbewerbsdenken unter Künstler:innen und möchte gerade die solidarische Geste unterstreichen, die sich im Titel zusammenfasst: „Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen.

Kuratiert von Carlota Carbonell Valero

Weitere Informationen finden Sie im Flyer, hier als PDF-Download

Öffnungszeiten: Sa+So: 16-20 | Di-Fr: 17-19

Finissage mit Gesang und Gitarre: So. 18.12. um 16 Uhr 

Gefördert durch den Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf

Christel Blömeke

Werkgespräch

Sonntag, 11.12.2022 um 16.00 Uhr

Schau auf das Abenteuer
Auf das kann ich bauen
Taten und Fragen folgen

Christel Blömeke, *1967, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Ratingen

Kuratiert von Carlota Carbonell Valero

Alice Musiol

Werkgespräch

Donnerstag, 15.12.2022 um 19.00 Uhr

„Meine künstlerische Arbeit umfasst die Medien Installation, Objekt, Zeichnung und Druckgrafik.

Das Ephemere, das Meditative, das Repetitive und das Existenzielle sind die Themen. Sie unterliegen dem ökonomischen Prinzip der Reduktion von Lagerkapazitäten und Transportwegen, wie auch der Verarbeitung überschüssiger Ressourcen oder der Wiederverwendung des Materials.

Die Arbeiten sind klein von Format, leicht von Gewicht, zerlegbar, faltbar oder jederzeit reproduzierbar. Dabei ist der Bezug zu meiner Umgebung, Identität und Biografie und zu den physischen Grenzen meines Körpers ein weiterer Bestandteil des Werkes.“

Kuratiert von Carlota Carbonell Valero

Ausstellungsrundgang

Bericht von Carlota Carbonell Valero:

2023: Veranstaltungsarchiv

Susanne Brass

Werkgespräch

Dienstag, 17. Januar 2023 um 19 Uhr

Susanne Brass ist gebürtige Mainzerin und studierte dort Kommunikatiosdesign mit einem besonderen Interesse für die Buchgestaltung. Seit 25 Jahren lebt sie in Oaxaca, Mexiko, wobei ihre berufliche Tätigkeit vom Unterricht an der öffentlichen Universität geprägt ist (Ästhetik und Kunstbetrachtung im Studiengang Plastische und Visuelle Künste). 2017 gründete sie ihren unabhängigen Verlag “octubre ediciones”, der bisher sechs Veröffentlichungen hervorgebracht hat, sowohl didaktischer als auch künstlerischer Natur.

Moderation: Carlota Carbonell Valero

Christian Bauer

Werkgespräch

Donnerstag, 19. Januar 2023 um 19 Uhr

Warum tun Sie das?

So lautet eine häufige Frage an den zeichnenden Reisenden Christian Bauer. Christian Bauer studierte bis 1993 an der Kunstakademie Düsseldorf. Danach arbeitete er als Bildhauer, Grafiker und Workshopleiter. 10 Jahre unterrichtete er Studierende der FH Aachen im Zeichnen und plastischen Gestalten. Seine Kunst ist privat und in Skizzenbüchern verborgen. Heute bringt er sie mit und spricht über seinen Zugang zur visuellen Welt

Moderation: Carlota Carbonell Valero

ausstellung

Julianes Blick auf die Welt

21.01. bis 12.02.2023, Eröffnung am 21.01. um 16 Uhr

Aquarelle von Edith Juliane Brüggemann in Korrespondenz mit Werken von Katharina Mayer, Baerbel Starz, Inken Boje, Elisabeth Luchesi, Bernadett Wiethoff, Anna Nwaada Weber.

Kuratiert von Prof. Katharina Mayer, Helga Brüggemann, Dr. Christoph Danelzik-Brüggemann

Öffnungszeiten: Sa. 21.01. + So. 12.02. jeweils 16–21 Uhr
und nach Vereinbarung: 0170 4543056

Werkgespräch: Sa. 04.02. 16–18 Uhr

Finissage mit Auktion: So. 12.02. 16–21 Uhr
zugunsten von fiftyfifty, Verein zur Unterstützung von Obdachlosen

 

In Zusammenarbeit mit:

Hyacinta Hovestadt

Werkgespräch

Donnerstag, 09. März 2023 um 19 Uhr

Ich habe ein Faible für das auf den ersten Blick Unscheinbare, Alltägliche und liebe es, in ihm das Besondere, Bemerkenswerte zu finden. Noch immer eine Fundgrube ist Wellpappe, seit ich vor 15 jahren begann, aus ihr Schicht für Schicht Skulpturen aufzubauen und dabei ihr Innerstes, die Wellenstrukturen, nach außen zu kehren.

Meine Arbeiten sind von der Natur und Handwerk inspiriert. Ich will bestimmte Dinge nicht abbilden, sondern zeigen, was ich von ihnen verstanden habe. Das Ziel sind Skulpturen oder Objekte, jetzt auch Fotos, die eine Balance zwischen dem Fremden und dem Vertrauten herstellen. Sie sollen etwas Unausgesprochenes, Fragmentarisches enthalten, welches das Publikum anzieht und gleichzeitig rätseln lässt.

Ich interessiere mich für die nicht massiven, offenen Formen, wie Löcher, Schalen, Gefäße, denke dabei an Schützendes, Bergendes, Zugewandtes. Außerdem lasse ich meine Werke gerne von überstandenen Schäden, von Vergänglichkeit erzählen und die Schönheit des Unvollkommenen zeigen.

Moderation: Carlota Carbonell Valero

literatur

Poetische Begegnungen

Daniel Chamier trifft Frantz Wittkamp

Donnerstag, 13.04.2023 19:30 Uhr

Livestream Link: youtube.com/watch?v=v9333HcnFoI

Der zweite Abend der Lyrikreihe 10 präsentiert erstmalig zwei vielfältig tätige Künstlerpersönlichkeiten, deren umfangreiche Arbeiten sich gerade nicht darauf beschränken, Lyrik zu schreiben. Sie sind keiner Lyrikszene zuzuordnen. Sie können beide auf ein erfolgreiches und anerkanntes künstlerisches Leben blicken, das durch seine überraschenden Haupt- und Nebenwege jenseits der nicht selten standardisierten Biografie so mancher Neuentdeckung der jungen Lyrik liegt.
Vielleicht zeichnen sich deshalb die poetischen Texte beider Künstler durch Treffsicherheit, Kürze und vor allem durch ihren Witz aus. Aus gutem Grund galt er der Romantik als das eigentliche Herz der poetischen Gestaltung der Welt, und eben auch der Poesie.

Daniel Chamier wurde am 03.04.1963 in München geboren. Sein Architekturstudium ab 1983 an der TU Berlin, später an der TU Wien ergänzte er anfangs durch zahlreiche handwerkliche Praktika, danach durch die langjährige Mitarbeit in diversen Architekturbüros in München, Düsseldorf, Berlin und Wien. Für seinen Entwurf eines Festspielhauses in Wien erhielt er 2001 gleichzeitig sein Architekturdiplom. Von 1999 – 2002 gestaltete er bewegliche abstrakte Gebilde für das Bühnenbild der Nationalen Tanzkompany in Madrid. Seit 2003 lehrt er an der TU Wien am Institut für Gestaltung Zeichnen und Visuelle Sprachen. Schon mit 8 oder 9 Jahren begleitete er das, was er viel später als räumlich-rhythmische Erfassung von Welt mitsamt allen Sinnen zu bezeichnen weiß, in Form spielerischer Zeichnungen und akustisch im Spiel mit dem Klang, dem Klang der Sprache.

Erstaunlich: Fast alles kommt aus dem Spiel mit dem Klang.
Das Zeichenblatt ist Bühne für Versuche…

Frantz Wittkamp, geboren am 18.04.1943 in Wittenberg, ist Grafiker, Maler und Autor. Einem größeren Publikum könnte er besonders durch seine Kinderbuchillustrationen ein Begriff sein, inzwischen sind es etwa 100 Kinderbücher u.a. von Paul Maar. Nach dem Studium der Fächer Kunst und Biologie unterrichtete er kurzzeitig am Gymnasium in Lüdinghausen, entschloss sich aber 1976 zusammen mit seiner Frau Wittkamp-Fröhling eine nach wie vor bekannte Galerie in Lüdinghausen zu eröffnen. Sein Werk umfasst zahlreiche beschriftete Postkarten, beschriftete Skulpturen und zahlreiche Bücher, die lettristische Arbeiten und die für seine poetische Arbeit typischen Kurzgedichte präsentieren. Obwohl er 1995 den Österreichischen Staatspreis für Kinderlyrik erhielt, sind seine poetischen Verse mit dieser Etikettierung unterschätzt. Gerade in ihrer sprachspielerischen Kürze liegt häufig ein doppelter Boden oder das Spiel mit vermeintlichen Paradoxien.

Wenn beide Eltern Enten sind,
dann kriegen sie ein Entenkind
und keine Nachtigall.


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf


Now you see it – Now you don’t!

Werkgespräch mit Jürgen O. Olbrich

Freitag, 28. April 2023 um 19 Uhr

Die PaperPolice und was er sonst noch so gemacht hat in den letzten 50 Jahren, zumindest ein ganz kleiner Teil davon.

Jürgen O. Olbrich, geb. 1955 in Bielefeld. Der Performancekünstler ist ein Vertreter der konkreten wie auch visuellen Poesie und ein Künstler der Copy- und Mail Art. Der Networker, Spurensicherer, Archivar und Konzeptartist bezieht Kollaborationspartner global in seine Arbeit mit ein. Er ist Mitglied des Internationalen Künstlergremiums IKG, Berlin.

Kuratorin: Terry Buchholz

literatur

Poetische Begegnungen

Elke Engelhardt trifft Julia Trompeter

Donnerstag, 04.05.2023 um 19:30 Uhr

Livestream Link: https://www.youtube.com/watch?v=IuFiAnhh4K4

Den Auftakt der Lyrikreihe 10 haben vier Lyriker bestritten: Björn Kuhligk und Tillmann Severin, dann, erst kürzlich, der 80jährige Frantz Wittkamp und Daniel Chamier, Wien.

Den Abschluss übernehmen die Poetinnen: den kommenden aktuellen Lyrikabend gestalten Elke Engelhardt und Julia Trompeter, den am 25. Mai Ronya Othmann und Judith Zander.

Elke Engelhardt, Jahrgang 1966, und Julia Trompeter, Jahrgang 1980, schreiben nicht nur ungewöhnliche Gedichte, sondern sind auch auf anderen Tätigkeitsfelder unterwegs gewesen.
Elke Engelhardt hat über Jahre bei der bekannten und beliebten Internet-Plattform „Fixpoetry“ mitgearbeitet. Julia Trompeter hat in Köln und Berlin Philosophie, Germanistik und klassische Philologie studiert, wurde in Bochum 2013 promoviert und hat ab 2008 insgesamt über 10 Jahre bis 2016 als wissenschaftliche Mitarbeiterin zunächst an der FU Berlin, später an der Ruhr Universität Bochum und nach 2016 kurz an der Universität Utrecht gearbeitet. Besondere Aufmerksamkeit erregte sie ab 2009 durch ihre Lyrikperformances zusammen mit Xaver Römer unter dem Titel „Sprechduette“.

Elke Engelhardts Ton ließ schon mit ihrem ersten Gedichtband „Bis der Schnee Gewicht hat“, der 2015 in einem kleinen Verlag in Ludwigsburg erschien, aufhorchen: ein Ton, der durch eine eher verlangsamte Rhythmisierung charakterisiert ist und sich mit einem bedachten und nachdenklichen, beinah melancholischen Duktus meist den großen Lebensfragen nähert. Besonders ihr jüngstes Buch „Sansibar oder andere gebrochene Versprechen“, 2020 im Elif Verlag erschienen, nimmt diesen Duktus auf und überrascht durch ungewöhnliche Varianten und Abwandlungen bekannter poetischer Motive wie das „Mondlicht“, dem man kaum noch überraschende Momente zugetraut hätte.

Der Tod – sagte meine Mutter –
ist eine schnell heilende Wunde (…)
Zurück bleibe ich,
eine Narbe, die im Mondlicht leuchtet.

aus „Totentanz im bewohnten Mondlicht“.

Auch julia Trompeter offeriert uns in ihrem inzwischen 3. Lyrikbuch „Versprengtes Herz“, das vor wenigen Wochen erschien, eine überraschende Mondvariante. Wiederum ist ihr poetischer Ton so geistesgegenwärtig wie geistreich und witzig. Wiederum verblüfft sie den Leser durch ihre poetischen Eigenheiten, will sagen mit den für sie typischen Wendungen, mittels derer sie ihre Aufmerksamkeit auf Empfindungen, Vorgänge, Beobachtungen und Details des Alltags richtet. Sie tut das mit der gleichen originellen und doch den Gegenstand nicht überblendenden Intensität, ie auch ihre Zuwendung auf die großen Fragen der Menschheit kennzeichnet. So genau in ihrem Gedicht „Müll“, in dem sich ihre satirisch zugespitzte, sprachspielerische und gleichzeitig ernsthafte Thematisierung der Verschleuderung natürlicher Ressourcen durch den Menschen bis ins Universum ausdehnt.

Müllmonde, Mülchstraße (…)
müllitante Müllguerilla im Mülliversum.“

aus „Müll“


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf

 

ausstellung

Im Garten des Vogelgesangs

06. bis 16. Mai 2023, Eröffnung am 06. Mai um 18 Uhr

Finissage mit Gartenbegehung am Di. 16.05. ab 17 Uhr

Je nach kulturgeschichtlicher Epoche hat der Garten oder Park eine unterschiedliche emotionale und ästhetische Funktion. Im Hinblick auf seinen Standort, innerhalb oder außerhalb von Städten, erfährt der Garten eine unterschiedliche kulturelle Bedeutung und Nutzung. In zunehmendem Maß gewinnt auch der gestaltete Garten in den Städten neben dem Bedürfnis, der Natur nah sein zu wollen, wieder zur Nahrungsmittelerzeugung an Bedeutung und wird immer mehr zu einem Refugium für seine natürlichen Bewohner, den Tieren, aber auch für den Menschen, der sich in kleineren Gruppen zum gedanklichen Austausch treffen und überhaupt sich von der konzentrierten Naturumgebung inspirieren lassen kann.

Edith Oellers thematisiert mit Ihrer Malerei das gesellige, kulturelle Beisammensein in Gärten

Elisabeth Luchesi beschreibt auf malerische Weise den „Überschwang“ an Glücksempfindungen, den man in der Natur empfinden kann

Claudia v. Koolwijk´ s Fotographien zeigen den Frühlingstraum in unserem Alltag

Andrea Dietrich: Der Garten Eden als wandernder Planet durch Raum und Zeit

So Young Shon läßt Momente der Schönheiten rund um den fließenden Bach erscheinen

In Nicole Morellos Bücher können wechselnde, flimmernde Farben und Formen des Windes entdeckt werden.

Von Regina Ray erfahren wir etwas von dem Djellaba-Zyklus in Form einer Installation

Kuratiert von Andrea Dietrich – Cabinett.

Öffnungszeiten:
Mi. Fr. So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung

Zur Sprache bringen II

Vortrag von Dr. Lorenz Wilkens. Philosoph, Berlin
mit Bilderpräsentation von Elisabeth Luchesi

Freitag, 19. Mai 2023 um 19 Uhr
mit Kurzausstellung: am Sa.+So. (20.+21.) 15-18 Uhr

Obwohl die Bilder von E. Luchesi teilweise Wortfragmente oder buchstabenähnliche Zeichen enthalten, wollen sie nicht durch Titel festgelegt werden. Worte würden sie auf eine Auslegung fixieren. Dennoch stellen sich beim Betrachten in Sekundenbruchteilen ganz persönliche Assoziationen ein, die – insbesondere im Gespräch – in Kommentaren münden. So lassen sich die Impressionen gewissermaßen im Vorübergehen „in Worte fassen“.

stages into the now

Werkgespräch mit Alexandra Waierstall

Mittwoch, 24. Mai 2023 um 19 Uhr

Die Choreografin Alexandra Waierstall gibt uns einen Einblick in ihre Arbeitsweise am Beispiel ihres neuesten Werks „stages into the now“, Uraufführung am 04.März im Tanzhaus NRW, Düsseldorf.
Die selbst beschreibt Tanz als tonal trajectory, was so viel wie tonale Flugbahn, Kurve, Weg-Zeit Linie, Bewegungslinie heißt.
In Ihren poetischen Aufführungen verwebt sie Orte, Zeiten, tänzerische Körper und deren Erinnerungen zu einem aktuellen Statement auf der Bühne und im Raum, das Protagonisten und Zuschauer gleichviel mit einschließt und zum Träumen anregt.

Kuratorin: Terry Buchholz

literatur

Poetische Begegnungen

Ronya Othmann und Judith Zander

Donnerstag, 25.05.2023 um 19:30 Uhr

Livestream Link: youtube.com/watch?v=ZuvqtTCU3wY

Den 4. und abschließenden Abend der aktuellen Lyrikreihe 10 gestalten wiederum zwei Poetinnen:

Ronya Othmann, geboren 1993 in München, hat kurdisch jesidische Wurzeln. Vielen politisch interessierten Zeitgenossen ist sie durch ihre regelmäßigen Kommentare und essayistischen Reflexionen in der FAZ bekannt. Ihrem bisher einzigen Lyrikband „die verbrechen“ ist das drängende Anliegen eingeschrieben, das himmelschreiende Unrecht, das ausnahmslos alle Kriege des 21. Jahrhunderts hervorgerufen haben und noch hervorrufen, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Doch mitten in den unterschiedlichsten Themenfeldern überrascht diese Lyrik durch ihre überaus gekonnte Formensprache und filigrane poetische Fügungen, die in einfacher, bilderreicher Sprache innen wie außen ganze Welten aufspringen lassen.

(…) ein klopfen auf
holz, die tür, es ist nicht die zeit für
geranien.

in: „dass nichts darunter fällt
„die verbrechen“, München 2021

Judith Zander, geboren 1980 in Anklam, studierte Germanistik, Anglistik und Geschichte in Greifswald, danach kreatives Schreiben in Leipzig. Sie ist in diesem Jahr nicht von ungefähr für ihren dritten Lyrikband „im ländchen sommer im winter zur see“ mit dem Peter Huchel Preis ausgezeichnet worden. In ihrer hochsensiblen poetischen Sprache verbindet sie darin zweipolige Welten wie Kosmos und Erde, das Trockene und das Feuchte, Hell und Dunkel, Innen und Außen mit komplexen inneren Vorgängen wie sinnlich präsenten Gefühlen und Erinnerungen.

tu mir doch mal die liebe und kund warum
liege ich neben dir und bin nicht
hier (…)

in „traute“
„im ländchen sommer im winter zur see“, München 2022


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf


ausstellung

Vice Versa

Ort / Körper / Gedächtnis

Eröffnung am 02. Juni um 19 Uhr
02. bis 18. Juni 2023
Am 05. Juni um 19 Uhr findet eine Podiumsdiskussion mit Alexandra Waierstall, Horst Weierstall, Markus Mußinghoff und Terry Buchholz statt

Eine Kollaboration von Markus Mußinghoff, Terry Buchholz, Horst Weierstall

Die Flüchtigkeit eines Gedankens, eines Farbtons, einer Bewegung, eines Momentes. Kaum wahrgenommen hallt er nach, verschwindet und taucht wieder auf.

Raum wird erfahrbar, lesbar, begreiflich im umgekehrten Wechsel zwischen Werk und Betrachter und schafft so Zonen der Wahrnehmung, die aus verschiedenen Perspektiven Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verweben und wirksam werden lassen. Es ist ein Raum-Enviroment.

Kuratorin: Terry Buchholz

Öffnungszeiten:Fr. Sa. So. 14-19 Uhr und nach Vereinbarung

 

Gefördert durch die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf und die Bezirks­vertre­tung 2 der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf

ausstellung

onomato Stipendium Ausstellung

23.06. – 02.07.2023
Eröffnung am Freitag, 23. Juni um 19 Uhr

In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein 5 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die Arbeiten, die innerhalb der vier Monate entstanden sind, zeigen wir vom 23.06. bis 02.07.2023 in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:

Hyerin Eom
A. I. Hilfreich
Birgit Jensen
Jihye Kim
Suyeon Kim

Öffnungszeiten:
Mo.-Fr. 17-19 Uhr, Sa./So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung, Tel. 0178 870 56 05
 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

ausstellung

Ephemere Kunst

Kunstpunkte Düsseldorf/Nord 2023
25.-27. August, Eröffnung am 25. August um 19 Uhr

Der Begriff „ephemer“ sagt: das Kunstwerk ist flüchtig und vollendet sich erst im Kopf des Betrachters. Der Gedanke der Vergänglichkeit bzw. der Einmaligkeit ist das Thema der Gruppenausstellung.

Teilnehmende Künstler*innen:

Andreas Blum, „Farbe in Zeit“
Mechthild Hagemann, „Das Ohr“ und „Staub und Schaum“
Katja Heddinga, „Letzte Aufzeichnungen“
Nicole Morello, „die Molluske“
Bernard Langerock, „Venedig“ und „Joseph Beuys“

Kuratiert von Inken Boje und Bernard Langerock

Öffnungszeiten und Programm:
Freitag, 25. August von 19 bis 22 Uhr
19:00 Ausstellungseröffnung
19:30 Einführung Bernard Langerock
19:45 Performance „die Molluske“
20:00 „Letzte Aufzeichnungen“

Samstag, 26. August von 14 bis 20 Uhr
16:00 Performance „Das Ohr“

Sonntag, 27. August von 12 bis 18 Uhr

Katja Heddinga

Werkgespräch und Ausstellung

Freitag, 29. September 2023 um 19 Uhr

Die Künstlerin zeigte im Rahmen der Kunstpunkte bei uns eine Audio Wandinstallation „letzte Aufzeichnungen“.
An diesem Abend können sie ihr erneut lauschen. Neben dem Werkgespräch werden weitere Arbeiten zu sehen sein.
Ursprünglich aus der Fotografie kommend, waren Zeitungen viele Jahre für Katja Heddinga ihre Ausstellungen.
Über die Jahre veränderte sich ihre Arbeit immer mehr und entfernte sich letztlich von der Fotografie.
Heute macht sie Objekte, objekthafte Bilder, kleine Installationen, Zeichnungen sowie einige Projekte:
Renaturierung eines Wanderfalken und ein Regentagebuch, behaust in einem Planschrank (work in Progress).

Bild und Text – Wir sehen, was wir lesen, und wir lesen, was wir sehen.

Katalogpräsentation und Vortrag

Sonntag, 15. Oktober 2023, 14:30 Uhr Einlass

Programm:
15:00 Uhr Begrüßung durch Terry Buchholz und Bernard Langerock
Einführung in den Katalog durch Achim Raven
Vortrag von Dr. Susanne Gramatzki mit anschließendem Gespräch:

„Das Buch als Kunstwerk.
Über das Zusammenspiel von Text und Bild im Medium des Buches“

Dr. Susanne Gramatzki lehrt Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören das Künstlerbuch und die Beziehung zwischen Text und Bild bzw. Literatur und Bildender Kunst.

ausstellung

Thomas Ruch

„ Ich, macht Picasso ! „
Reïncarnation eines Genies

27.10. – 05.11.2023
Eröffnung am Freitag, 27. Oktober um 19 Uhr

Einmal im Leben so tun wie Picasso. Thomas Ruch zeigt im onomato künstlerverein seine Picassoesken. Die Ausstellung zeigt sieben Spraydosenzeichnungen zu den verschiedenen Perioden, wie uns Picasso bekannt ist. Es sind Zitate Picassos, desjenigen Künstlers der die ganze Kunstgeschichte zitierte und nichts erfunden hat. Die Freiheiten die er sich dazu nahm, faszinieren uns ungebrochen, und sind zum Vorbild vieler Künstler geworden.

Mit einem Text von Pavel Pepperstein wird das Genie Picassos inkarniert, und in unsere heutige Zeit gesetzt. Die Künstlerlesung wird eine humorvolle, geistreiche und parodistische Mischung zum Thema der Nachahmung.

Moderation: Carlota Carbonell Valero

Öffnungszeiten:
Mi.und Fr. 17-19 Uhr, Sa./So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung 0178 8705605

ausstellung

Wulf Golz „Karland-Chroniken“

09.-12. November, Eröffnung am 09. November 16-22 Uhr

Die Gebrüder Grimm kannten weder Star Wars noch Computerspiele. Die Geschwister Golz inspirierte solches, um eigene Charaktere, Epochen und Welten zu erfinden. Sein Leben lang dokumentiert Wulf Golz seine ungefilterten Phantasien. Unzählige detaillierte Karten mit erfundener Geografie, gestalteten Orten, bebaut und belebt mit hunderten Protagonisten seines akribischen Drehbuchs, dargestellt in Malerei, Geschichten, Noten, Statistiken und Zeichnungen. Laut Adorno „authentische Kunst“ – laut Wulf Golz „Lebenswerk“.

Öffnungszeiten: Donnerstag bis Sonntag, 16-20 Uhr

Kuratiert von Lara Schumann

literatur

Wulf Golz

Lesung in Intervallen

09.11.2023

Gefördert durch das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf
 

Between Books

Kunsthalle Art Book Fair

Kunsthalle Düsseldorf, Grabbeplatz 4, 40213 Düsseldorf

9.11.-12.11.2023, Do.-So.11-18 Uhr

Die Montagsgruppe im onomato künstlerverein
Die Montagsgruppe im onomato-künstlerverein trifft sich regelmäßig. Ihre Mitgglieder sind bildende Künstler und Literaten. Die Gruppe zeigt Künstlerbücher und Editionen ihrer Mitglieder und gibt Künstlerbücher ihrer gemeinsamen Ausstellungen heraus.

kunsthalle-duesseldorf.de/ausstellungen/betweenbooks

literatur

LYRIKREIHE 11 POETISCHE BEGEGNUNGEN

Vera Vorneweg trifft Andrea Dietrich

Donnerstag, 21.12.2023 19:30 Uhr

Livestream-Link: youtube.com/watch?v=-Tr6MxDjkT4

Die Lyrikreihe im onomato wird sich nicht nach numerischen Systemen ausrichten. Will sagen: die Runde der vollen 10, die in diesem Jahr Ende Mai ihren Abschluß fand, ist nur ein Etappenziel und nicht etwa Grund für ein Ende der Reihe.
Diese Reihe ist durch die Kombination zweier PoetInnen und das sich anschließende Gespräch nicht nur eigenwilligen, sondern kann inzwischen auf die stolze Zahl von 80 PoetInnen zurückblicken, darunter durchaus große Namen der Lyrikszene wie Gerhard Rühm, Elke Erb, Barbara Köhler, Franz Josef Czernin, Marcel Bayer, Jan Wagner u.v.a. mehr. Bis heute ist die Reihe ein spannendes, bewegendes und immer auch inspirierendes Ereignis.
Der Grund dafür ist sicherlich ihr Anliegen und ihr Movens: sie ist der poetischen, sich stets erneuernden Energie der Sprache verpflichtet und hat immer wieder neue überraschende LyrikerInnen entdeckt, die neue Horizonte öffnen.
Wie immer ist der Auftaktabend im Dezember, ihr Abschluß im Mai 2024.

Andrea Dietrich und Vera Vorneweg sind zwei Düsseldorfer Künstlerinnen, die mit ihrer Poesie in Grenzbereichen arbeiten: Andrea Dietrich kombiniert Bild und Schrift, Vera Vorneweg, die der Selbstzuordnung zur konkreten Poesie eine ganz eigene Nuance gibt, agiert gleich auf mehreren Schwellen.
Vera Vorneweg beschriftet seit 2020/21 Flächen und Gegenstände im öffentlichen Raum, Rollläden von geschlossenen Lokalitäten, leere Wände, auch Baumstümpfe meist mit ihren eigenen Texten, zwei Container in der Nähe der Tonhalle mit Berta von Suttners Pazifismusklassiker „Die Waffen nieder!“. Auf diese Weise begegnet ihr eine Poesie des Alltags, der sie nicht nur eine Sprache gibt, sondern sie direkt zurückgibt, eine Poesie, die unmittelbar mit der Wirklichkeit korrespondiert, eben weil sie nicht zwischen zwei Buchdeckeln bleibt, sondern im direkten Wortsinn konkret wird.
Andrea Dietrich nähert sich dem Verhältnis Bild – Text weniger in Form einer konzeptionellen oder gedanklichen Überlegung, sondern lässt sich von den emotionalen und atmosphärischen Valeurs ihrer eigenen Bilder erneut anregen und inspirieren. Auf diese Weise werden die Arbeiten zu vielschichtigen Kunstwerken, in denen die poetisch verdichtete Sprache und das atmosphärisch aufgeladene Bild in ein Wechselgespräch treten.


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf


2022: Veranstaltungsarchiv

ausstellung

On distance III | ‘The visible in the absent‘

15.12.2021 – 23.01.2022 – Outdoor Matinee am 15.12. um 16 Uhr

Finissage: Fr/Sa/So. 12.-13. Januar

Impro 97 ist ein Ladenlokal mit Arbeits- und Ausstellungsraum. Die drei den Raum organisierenden Künstlerinnen setzen eigene wie partizipativ-künstlerische Projekte um.

Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Medien ist uns der interkulturelle Austausch wichtig. Unsere Basis ist das interdisziplinäre Denken.

Wir zeigen Installation, Collage, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Video. Die Arbeiten sind von außen sichtbar.

Zusammen mit dem onomato künstlerverein haben wir einige Künstlerinnen und Künstler aus unserem Umfeld eingeladen, eine Fenster – Ausstellung in beiden Ladenlokalen der Birkenstraße 97 für die Jahreswende 2021/ 22 zu gestalten.

Wir freuen uns über Installationen, Videos, Künstlerbücher, Editionen und Lieblingsbücher von:

Franklin Berger (Künstlerhefte I Artist notebook)
Walter Bergmoser (Edition)
Bertram & Michael Rüsenberg (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Hilmar Boehle (Edition)
Erika Brand (Edition)
Terry Buchholz (Künstlerbuch | Artist book)
Kurt Buchwald (Edition)
Stephen Cone-Weeks (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Andrej Glusgold (Edition)
Britta Helmerdig (Edition)
Bernadett Wiethoff (Künstlerbuch | Artist book)
Martin Hochleitner (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Uli Johannes Kieckbusch (Assemblage)
Norbert Kraus (Video & Installation)
Irene Kurka (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Matthias Leupold (Edition)
Elisabeth Luchesi (Video & Edition)
Katharina Mayer (Edition)
Carol Pilars de Pilar (Künstlerbuch I Artist book & Edition)
Hadas Satt (Edition)
Shanta Shakya (Edition)
Bärbel Starz (Edition)
Birgitta Thaysen (Edition)

Persönliche Terminvereinbarungen können unter hallo@impro97.de gebucht werden. Die Werke sind verkäuflich.

literatur

Poetische Begegnungen

Lütfiye Güzel trifft Max Czollek

Donnerstag, 24.02.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/FaZNKqp-qyA

Lütfiye Güzel, geboren 1972 in Duisburg, gelingt es, selbst bei kulturellen Großveranstaltungen im Ruhrgebiet ein Massenpublikum in den Bann der poetischen Seismographie ihres Alltags und ihres Bewusstseinsstromes zu ziehen. In diesen Fluss sind unterschiedlichste Elemente vom Brief bis zur medizinisch-therapeutischen Selbstbeobachtung eingefügt und ab und an überraschend festgefügte lyrische Forment: Gedichte im Langgedicht.

Max Czollek, geboren 1987 in Berlin und jüdischer Herkunft, hat sich auch 2021, dem Gedenkjahr der 1.700jährigen gemeinsamen jüdisch-europäischen Geschichte, erfrischend kämpferisch eingemischt. Seine Gedichte bieten feingesponnene und zugleich fest gegründete Behausungen für die unterschiedlichsten Beobachtungen, skurrile Begegnungen und eigenwillige Befindlichkeiten. Einzig ausgeschlossen sind gestählte Panzerung und unbedingter Vernichtungswille. Ihnen wird der Kampf angesagt.

Zuerst übers Ziel hinausschießen, später dann
vielleicht die Mitte finden, aber die Mitte,
die ist nicht mein natürlicher Raum.

Lütfiye Güzel, „nix meer“, Duisburg/Berlin 2018

„ich komme mir vor, als säße ich in einem meiner gedichte
und vielleicht tue ich das auch.

Max Czollek, „Grenzwerte“, Berlin 2019

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf

literatur

Poetische Begegnungen

Karin Fellner trifft Thomas Kunst

Donnerstag, 10.03.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/OgpJ-9PGiSI

Karin Fellner, geb. 1970 in München, wo sie heute wieder lebt, studierte Psychologie in Konstanz und Literaturwissenschaften in München und arbeitet als Autorin, Übersetzerin und freie Lektorin. Sie hat inzwischen 5 Lyrikbücher veröffentlicht, wurde mehrfach mit Literatur- und Lyrikpreisen ausgezeichnet und unterrichtet heute poetisches Schreiben u.a. am angesehenen Lyrik Kabinett München.

Ihre im Druckbild klar und übersichtlich anmutenden Gedichte täuschen – möglicherweise absichtlich – über die surrealen und bizarren, ja sich teilweise ins Absurde steigernden Szenarien und tumultarischen Geschichten hinweg, die sie entfalten: gänzlich überraschende, fremdartige Welten, fluid und wandelbar wie Traumbilder, die bei allem in einem alltäglichen Ton und scheinbar geerdet daherkommen, so dass sie uns, wenn wir um die nächste Ecke biegen, je erneut anspringen wie dort nie vermutete Kobolde.

Thomas Kunst, geb. 1965 in Stralsund, studierte in Leipzig, wo er schon seit 1987 als Bibliotheksassistent an der Deutschen Nationalbibliothek arbeitet. Nachdem er 1991 mit seinem ersten Gedicht- und Prosabuch „Besorg noch für das Segel der Chaussee“ hervorgetreten ist, hat er zahlreiche Lyrik- und Prosabücher – insgesamt 21 Titel – veröffentlicht und ist ebenfalls mehrfach mit Preisen geehrt worden. Bemerkenswert ist sein Netz an Verbindungen in der literarischen Szene der Gegenwartsliteratur, das Paul Wühr, über Ulrich Zieger, den Dramatiker Gaston Salvatore, Feridun Zaimoglu und Lutz Seiler umfasst. Sein jüngster Lyrikband „Kolonien und Manschettenknöpfe““ erschien 2017 bei suhrkamp Berlin. In diesem Band arbeitet er mit eindrucksvollen und skurrilen Sprachbildern, die ins Surreale greifen und ein originelles Verfahren bergen: einige je wechselnde Leitmotive wandern von Gedicht zu Gedicht und sind immer in neue Kontexte gestellt.

Zingpaling zingpaling,
spannt Skarda den Paraschirm auf.

Karin Fellner, „Ohne Kosmonautenanzug“,
Köln parasitenpresse 2015

(…) es schien,
Als folgten wir dem Rückstau der Gewalten.

Thomas Kunst, „Von allen Seiten in sein Zimmer gehen“,
Kap. II in: „Kolonien und Manschettenknöpfe“, 2017.

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf

ausstellung

China Beliefs

Fotografien aus China, 2012 bis 2019
Bernard Langerock

11. bis 20. März 2022, Eröffnung am 11. März 2022 um 19 Uhr

Die Fotografien visualisieren die persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit Aspekten der chinesischen Kultur in Bezug auf ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stellen symbolhaft situative Gefühle und Stimmungen dar.

Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr
Künstlerführung: Donnerstag, 17. März um 19 Uhr

literatur

Poetische Begegnungen

Birgit Kreipe trifft Dincer Gücyeter

Donnerstag, 31.03.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/he-huxHI7ig

Birgit Kreipe, geboren 1964 in Hildesheim, studierte Psychologie und Neuere Deutsche Literatur in Marburg, Wien und Göttingen. Sie arbeitet als Psychotherapeutin, Autorin und Übersetzerin von Lyrik in Berlin. 2010 erschien ihr erster von insgesamt vier Lyrikbänden, die jüngsten beiden „SOMA“ 2016 und und „Aire“, 2021 bei kookbooks, Berlin.

In ihrem Buch „Aire“ (Luft) ist nichts fest. Die Dinge der Außenwelt überlagern sich mit Körper- und Gemütszuständen zu Träumen und Bildvisionen. Unsichtbare – eben luftige – Wesen sind omnipräsent, treten durch Stimmen in Erscheinung – „die verlorenen schreien mich mit vogelstimmen an“ – ein Stern siedelt in der Brust, alles ist in permanenter Überlagerung, in Metamorphosen und Transformationen.

Dincer Gücyeter, ist 1079 in Nettetal geboren, wo er noch heute lebt und in seinem kleinen aber feinen Elif Verlag vor allem Lyrik verlegt. Viele LyrikerInnen der jungen Kölner Szene sind seine Autoren. Zugleich hat er sich durch die Publikation von Übersetzungen junger türkischer LyrikerInnen und internationaler Lyrik einen Namen gemacht. Er selbst war nach seinem Realschulabschluss in den unterschiedlichsten Berufen tätig und finanziert bis heute seinen Verlag als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Er hat bisher drei eigene Lyrikbücher veröffentlicht: „Anatolien Blues“ und „Ein Glas Leben“, beide 2012, 2017 „Aus Glut geschnitzt“, und 2021 „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“. Für dieses Werk erhielt er den diesjährigen renommierten „Peter-Huchel-Preis“.

Seine narrativen Gedichte eröffnen ein Panorama der Flucht, des Elends, harter Arbeit und oft erschütternder Schicksale. Signaturen schreibt zu „Aus Glut geschnitzt“: „Ja, es ist harter Stoff, den Gücyeter hier liefert. Er verweigert sich jeder Beschaulichkeit. Bei ihm ist das Gedicht ein Aufbegehren, wie man es heute, vor allem in Deutschland, wo alles sich in Natur und Beschaulichkeit flüchtet, nur selten noch findet.“

eine helle gespenstschrecke löste sich, sang
in einer lichtsprache, die die gedanken trennte
von meinen verwirrten sinnen

Birgit Kreipe: „als es den trödelstern traf“ in „Aire“

zu oft pilgerten wir in die Sünde des verschwiegenen Wortes,
zu oft sprangen wir über die Zäune der Massengräber“

Dincer Gücyeter: „der Aufruhr der trojanischen Frauen“ in „Aus Glut geschnitzt

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf

ausstellung

Achim Raven: Die Wahrheit

01. bis 10. April 2022, Eröffnung am 01. April um 19 Uhr

Der Schriftsteller Achim Raven stellt eine Serie von Fotomontagen vor, die die Fragwürdigkeit und unfreiwillige Komik verkündeter Wahrheiten thematisiert.

Öffnungszeiten:
Mo. Mi. Do. Sa. 17-19 Uhr
So. 15-17 Uhr
und auf Anfrage

ausstellung

Aus meinen Tag- und Nachtübungen

Aquarelle, Skizzen, Tuschzeichnungen von Uwe Piel

30.04. bis 08.05. 2022

Eröffnung 29.4.22 um 20 Uhr
Uwe Piel: „Wortbilder“
Lara Schumann: „Audiowerk“

Uwe Piel: Geboren an der holsteinischen Ostseeküste,

Studium von Philosophie, Geschichte, deutscher Literatur und Kunstgeschichte an der Hochschule in Aachen,

Studium der freien Kunst bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler, künstlerische Arbeit mit Eltern, Kindern, Jugendlichen und Strafentlassenen in Krefeld, Duisburg, Essen und Düsseldorf,

Ausstellungen in Aachen, Rees, Düsseldorf, Kopenhagen, Frankfurt, Kassel und Moskau.

Uwe Piel lebt und arbeitet in Düsseldorf.
www.uwepiel.com – Tel. 0176 95453680

Lara Schumann lebt und arbeitet.
www.laraschumann.de

Öffnungszeiten: Mi, Fr, So 16-20 Uhr

ausstellung

Vor dem Begriff

Fotografien in Schwarz-Weiß

13.-15. Mai 2022, Eröffnung am Freitag, 13. Mai um 19 Uhr

Die Austellung „Vor dem Begriff“ bietet einen Blick durch das „Le Wasistdas“ und öffnet die Sicht auf das Mögliche, was vor der Erfahrung steht. Im französisch sprechenden Belgien heißt das Guckloch an der Haustüre „Le Vasistas“!

Mit Arbeiten von:

Inken Boje
Terry Buchholz
Carlota Carbonell Valero
Andrea Dietrich
Mechthild Hagemann
Bernard Langerock
Markus Mußinghoff

Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag von 12 bis 20 Uhr

Wir möchten auch hinweisen auf die zeitgleiche Veranstaltung des unmittelbar benachbartenen und befreundeten Kunstraums Impro97:

Photo+ im Impro97

13.-15.05 2022

Eröffnung am Freitag um 19 Uhr
Matinée am Sonntag um 14 Uhr
geöffnet am Samstag und Sonntag von 12 bis 20 Uhr

ausstellung

onomato Stipendium Ausstellung

23. – 29.05.2022
Eröffnung am Sonntag, 22.05.  15 Uhr

In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein 5 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die Arbeiten, die innerhalb der vier Monate entstanden sind, zeigen wir vom 23.5. bis 29.5.2022 in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:

Vanessa Cardui
Masako Kato
Tina Klopp
Lidiya Brodska-Vynnykova
Vivian Wittenhorst

Öffnungszeiten:
Mo.-Fr. 17-19 Uhr, Sa./So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung
 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Freiraum Kunst

Offenes Werkgespräch mit Martin Pletowski

Freitag, 24. Juni 2022, ab 19.00 Uhr Aperitif, 20 Uhr Werkgespräch

Martin Pletowski stellt sich einem Gespräch über seine Arbeitsweisen und biografischen Einflüsse. Themen sind u.a. Arbeiten mit dem Augenblick, „sehen und erinnern“, Spiel mit der Freiheit, Türen zu öffnen.

Zu sehen ist eine Auswahl seiner Gemälde.

ausstellung

unter sechs augen

Installation, Video, Performance

02.-17. Juli 2022, Eröffnung am 01.07. um 19 Uhr, Performance um 20 Uhr

Eine Kollaboration von:
Terry Buchholz, Markus Mußinghoff, Horst Weierstall

Die drei in Düsseldorf lebenden Künstler*innen beschäftigen sich mit Raum, Körper, Ding und Klang und verweben Ein- und Ausdrücke zu einem bleibenden Erfahrungsschatz. Eine aktive Veranstaltung zum Thema KörperSprache und SprachKörper und ein Navigieren im
Zwischenraum von SinnBild und Text.

Öffnungszeiten Sa./So. 15 bis 19 Uhr
und nach Vereinbarung: 0211 73 70 345

MIRABILIA de generatione et corruptione:
Eine temporäre Wunderkammer am Weg.

Lecture Performance von Gereon Inger

Freitag, 29. Juli 2022 um 19 Uhr

Gereon Inger erzählt von seinen Wanderungen.

Projektionen, Einbauten, Modelle und Diagramme öffnen den Raum zu Erzählungen über das Sein, das Werden und das Vergehen in der Kunst. Hier finden sich eigenartige Naturdinge, Flecken zum Stempeln, Kristalle, das „Vater unser“ auf dem Kirschkern, Miniaturmalereien, Projektionsmaschinen, exotische Bilder, ein Schachtelbuch und weitere optische Vergnügen, die man teilweise als Editionen mit nach Hause nehmen kann.

Gereon Inger, *1960, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei R. Crummenauer und Nam June Paik, Philosophie an der Uni Düsseldorf. Ist ein Schrift- und Konzeptkünstler.
www.inger.de / instagramm: gereon_inger

Moderation: Terry Buchholz

Düsseldorfer Künstler:innen on/off

Ein Film von Max Hoffs

Donnerstag, 11. August 2022 19:30 Uhr

Düsseldorfer Künstler:innen in der Coronakrise erzählen ihre Standpunkte, berichten von ihren Erlebnissen in dieser Zeit und geben Konzerte in der Zeit von Juni 2020 bis April 2021.

Es entstand ein abendfüllender Film (92 Minuten) in full HD, der sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam ist.

Der Film wurde gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Kunst: Freiheit

Vortrag von Dr. Dorothée Bauerle-Willert

Montag, 15. August 2022 19 Uhr

Die Autonomie, die Freiheit der Kunst wurde im Laufe ihrer Geschichte zu einem Ideal, zu einer (notwendigen) Fiktion. Um sie zu fördern, betreibt der Staat Kunsthochschulen und Museen, stellt Mittel für Stipendien und Ankäufe bereit: Kunst ist zu einem Besonderen, zu einem Unternehmen des Ideellen, nicht des Materiellen geworden. Aber die Freiheit von den Zwängen der Tradition, von den Pflichten des handwerklichen Könnens und den Erwartungen des Publikums wurde auch erkauft mit einer gewissen gesellschaftlichen Unverankertheit.

Heute, so scheint es, ist von den modernen Idealen der Autonomie, Freiheit und Originalität der Kunst kaum etwas übrig geblieben. Der vormoderne Auftragskünstler beherrscht wieder die Szene, sei es in der Rolle des hochdotierten Dekorateurs oder als kreativer Sozialarbeiter. Das Verlangen nach Rechtschaffenheit, nach moralischer Sendung bestimmt Ausstellungen und den Diskurs.

Der Status der Kunst scheint sich „im Kugelhagel der Realität“ zu ändern. Wie ist das uralte Spannungsfeld heute zu denken?


Dorothée Bauerle-Willert, *1951 Göppingen: Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie in Tübingen und Marburg. 1977 Forschungsaufenthalt am Warburg-Institut in London, 1980 Promotion mit der Dissertation „Gespenstergeschichten für ganz Erwachsene. Ein Kommentar zu Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne.“ 1980–83 Wissenschaftliche Assistentin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1983 Direktorin der Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen, 1983–90 Stellvertretende Direktorin am Ulmer Museum. Von 1990 bis 2007 Leben im Ausland. Arbeit im Kulturaustausch und Gastprofessuren an Universitäten in Asunción, Paraguay, in Montevideo, Uruguay, in Tallinn, Estland, in Skopje, Makedonien und in Belgrad, Serbien. Seit Februar 2007 lebt sie in Berlin. Lehraufträge an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden, an der Universität zu Köln und an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle. Von 2009 – 2019 Produktions-Dramaturgin am Vorarlberger Landestheater Bregenz. 2018 Dramaturgin am Theater Wolkenflug, Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen und Vorträge zur Kunst


Eingeladen und moderiert von Terry Buchholz

ausstellung

Text und Bild

Wir sehen, was wir lesen, und wir lesen, was wir sehen
Das Wechselspiel von Texterfassung und Bildbetrachtung

Kunstpunkte Düsseldorf/Nord 2022
20. August bis 04. September, Eröffnung am 19. August um 19 Uhr

Wir sehen, was wir lesen, und wir lesen, was wir sehen. Bilder haben wie Texte eine sichtbare und eine unsichtbare Seite. Die sichtbare gibt einem Inhalt Gestalt, die unsichtbare gibt der Gestalt Sinn. Dennoch sind Text und Bild unterschiedliche Territorien, in denen semantische, syntaktisch und pragmatische Prozesse unterschiedlich geregelt sind. Der Grenzbereich zwischen beiden Territorien ist offen. Gut ausgebaute Hauptwege, aber auch verschlungene Nebenwege führen von der einen auf die andere Seite. Wer diesen Wegen folgt, bemerkt mit Erstaunen, wie Bild und Text sich gegeneinander sperren, einander ad absurdum führen und zugleich produktiv ergänzen können.

Die Montagsgruppe des onomato und Gäste stellen aus:

Achim Raven
Bernadett Wiethoff
Bernard Langerock
Elisabeth Luchesi
Frauke Tomczak
Harald Feyen
Horst Weierstall
Jens Stittgen
Markus Mußinghoff
Mechtild Hagemann
Terry Buchholz

Öffnungszeiten: Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 20 Uhr
und zu den Kunstpunkte-Öffnungszeiten

Über Valeska Gert – Ich will leben, auch wenn ich tot bin

Ein performativer Vortrag von Michael Staab und Myriam Thyes über die Möglichkeit eines Kunst-Stücks zu Valeska Gert

Donnerstag, 08. September 2022 19:00 Uhr

Die Berlinerin Valeska Gert (1892 -1978) erfand neue Formen des Ausdruckstanzes und der Groteske, wirkte als unkonventionelle Schauspielerin in Filmen und am Theater und entwickelte eigene Theorien und Versuche einer neuen Theater- und Filmkunst. Von der Avantgarde aller Kunstsparten bewundert und von den Nazis schließlich ins Exil getrieben, betrieb sie später als Darstellerin, Autorin, Regisseurin, Gestalterin und Leiterin angesagte Künstlerlokale mit spartenübergreifenden, performativen und partizipativen Konzepten.

Diese radikale, aber immer an der Wirklichkeit orientierte Universalkünstlerin wirkt von ihren Ansätzen her immer noch sehr modern. Wie könnte ein Theaterstück, eine Performance, ein Medienkunstwerk über Valeska Gert und ihr Werk heute aussehen? Der Regisseur Michael Staab und die Medienkünstlerin Myriam Thyes sehen ihren performativen und interaktiven Vortrag als den künstlerischen Versuch einer biographischen und werknahen Hommage mit offenem Ergebnis.

Michael Staab, *1962 in Esslingen, lebt in Köln. Er arbeitet seit 1984 bis heute als Theaterregisseur, Konzept- und Performancekünstler, Ausstellungsmacher und Projektleiter für nationale und internationale Kunst- und Kulturinstitutionen. Dazu eigene Projekträume, Texte und Publikationen.

Myriam Thyes, *1963 in Luxemburg, aufgewachsen in Zürich, lebt in Düsseldorf. Bildende Künstlerin, v.a. digitale Medien. 1986-92 Kunstakademie Düsseldorf, Prof. Nan Hoover. Seit 1994 Ausstellungen und Festivals. www.thyes.com

Zur Sprache bringen

Vortrag von Dr. Lorenz Wilkens. Philosoph, Berlin
mit Bilderpräsentation von Elisabeth Luchesi, Malerin, Düsseldorf

Dienstag, 13. September 2022 19:00 Uhr

Im Fokus stehen malerische Texturen. Die Rhythmen erinnern an Schriftverläufe, doch die Buchstaben tanzen aus der Reihe und lassen sich nicht ohne weiteres versprachlichen. Es entstehen diverse atmosphärische Wirkungen, wenn das Wort nicht die Deutungshoheit hat, sondern selbst in seiner Struktur als Bild erscheint.

ausstellung

Performance

Impro97

01.-02.10.2022 – jeweils ab 15 Uhr

Impro 97 ist ein Ladenlokal mit Arbeits- und Ausstellungsraum. Die drei den Raum organisierenden Künstlerinnen setzen eigene wie partizipativ-künstlerische Projekte um.

Das Programm können Sie hier im PDF-Format herunterladen: 221001_Performance.pdf

onomato – ausstellung

all over

15.–32.10.2022   Eröffnung am 14.10. um 19 Uhr

Die Ausstellung all over findet vom 15. bis 23.10.2022 im Rahmen der diesjährigen digitale düsseldorf mit dem Titel Ins Nirgendwie – Digitale Utopien statt. Mit Arbeiten von:

Ulrike Kessl
Claudia van Koolwijk
Norbert Kraus
Elisabeth Mühlen
Thomas Seidel
Gudrun Teich
Bernadett Wiethoff

öffnungszeiten:  Sa, So von 16 bis 20 Uhr, Di – Fr von 17 bis 19 Uhr

Besichtigung nach Vereinbarung Tel.: 0178 8705605

Diese Ausstellung ist Teil der die digitale düsseldorf

onomato – ausstellung

all over

15.–23.10.2022   Eröffnung am 14.10. um 19 Uhr

Finissage am 31.10. 17-21 Uhr

Die Ausstellung all over findet vom 15. bis 23.10.2022 im Rahmen der diesjährigen digitale düsseldorf mit dem Titel Ins Nirgendwie – Digitale Utopien statt. Mit Arbeiten von:

Ulrike Kessl
Claudia van Koolwijk
Norbert Kraus
Elisabeth Mühlen
Thomas Seidel
Gudrun Teich
Bernadett Wiethoff

öffnungszeiten:  Sa, So von 16 bis 20 Uhr, Di – Fr von 17 bis 19 Uhr

Besichtigung nach Vereinbarung Tel.: 0178 8705605

Diese Ausstellung ist Teil der die digitale düsseldorf

ausstellung

SOLO

2 Kanal Video-, Audioprojektion von Markus Mußinghoff

12.–20.11.2022   Eröffnung am Fr. 11.11. um 19 Uhr

Ausgangsmaterial dieser “Found Footage – Collage” sind einige Schnipsel aus dem Livemitschnitt von Sinéad O’Connors erfolgreicher Coverversion von “Nothing Compares 2 U” von 1990. Die Aufsplitterung des Materials folgt keinem chronologischen Verlauf. Was zu sehen ist, sieht man. Es ist schwer beschreibbar oder erklärbar. Im Fokus steht das Material selbst, das im Verlauf unzähliger Kopiervorgänge immer “schlechter”, abgeschliffener,- „unprofessioneller“ wird. Keine Ware entsteht, sondern ein neues Werk – ein neues Konzept, ein Konzert aus Bildern, Geräuschen, Cuts, Klicks und Verläufen. Zeit entsteht hier aus Schnipseln, Wiederholungen, endlose Dehnungen, Überlagerungen. Sie wird räumlich, körperlich neu erfahrbar. Sie vermittelt eine Seh- und Hörerfahrung, die sich individuell unterschiedlich empfinden und interpretieren lässt, doch „trotz vieler leiser Momente will diese Arbeit eines nicht sein: nicht still und nicht stumm….“

Markus Mußinghoff * 1962 in Lüdinghausen, Studium der Freien Kunst bei Erich Reusch an der Kunstakademie Düsseldorf.

Kuratiert von Terry Buchholz.

Öffnungszeiten: Sa.+So.: 19-21 Uhr
und nach Vereinbarung: 0211 7370345

Arnold Layne in Düsseldorf

lusty noisy shiny showroom by Lara Schumann

Sa., 26.11. bis Di., 29.11.2022 jeweils17-22 Uhr

Nach mysteriösem Verschwinden aus einem Londoner Gefängnis lebte Arnold Layne lange Zeit versteckt im Untergrund, zuletzt in Lyon (F). Von dort aus gelangte er vor einigen Jahren nach Deutschland, um hier seiner Leidenschaft zu frönen. Erstmals in Düsseldorf werden Delikatessen seiner Sammlung an vier Abenden präsentiert als psychedelische Wäsche & Klang Installation.

Kuratiert von Ursula Ströbele

ausstellung

„Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen

10.–18.12.2022   Eröffnung am Fr. 09.12. um 19 Uhr

Die Ausstellung fasst Werke deutscher und mexikanischer Künstler:innen zusammen (letztere sind zum Grossteil Studierende und Absolventen:innen der Kunstakademie in Oaxaca, Mexiko) mit dem Ziel, sowohl die künstlerische Tätigkeit kennenzulernen, als auch einen Verkaufsertrag zu erzielen, der den Kunststudenten:innen in Mexiko in ihrer Materialbeschaffung hilfreich sein kann.

In diesem Sinne ist die Gemeinschaftsausstellung auch eine Demonstration entgegen dem Wettbewerbsdenken unter Künstler:innen und möchte gerade die solidarische Geste unterstreichen, die sich im Titel zusammenfasst: „Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen.
 
Kuratiert von Carlota Carbonell Valero
 
Weitere Informationen finden Sie im Flyer, hier als PDF-Download
 
Öffnungszeiten: Sa+So: 16-20 | Di-Fr: 17-19

Finissage mit Gesang und Gitarre: So. 18.12. um 16 Uhr
 

Gefördert durch den Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf

Christel Blömeke

Werkgespräch

Sonntag, 11.12.2022 um 16.00 Uhr

Schau auf das Abenteuer
Auf das kann ich bauen
Taten und Fragen folgen

Christel Blömeke, *1967, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Ratingen

Kuratiert von Carlota Carbonell Valero

Alice Musiol

Werkgespräch

Donnerstag, 15.12.2022 um 19.00 Uhr

„Meine künstlerische Arbeit umfasst die Medien Installation, Objekt, Zeichnung und Druckgrafik.

Das Ephemere, das Meditative, das Repetitive und das Existenzielle sind die Themen. Sie unterliegen dem ökonomischen Prinzip der Reduktion von Lagerkapazitäten und Transportwegen, wie auch der Verarbeitung überschüssiger Ressourcen oder der Wiederverwendung des Materials.

Die Arbeiten sind klein von Format, leicht von Gewicht, zerlegbar, faltbar oder jederzeit reproduzierbar. Dabei ist der Bezug zu meiner Umgebung, Identität und Biografie und zu den physischen Grenzen meines Körpers ein weiterer Bestandteil des Werkes.“

Kuratiert von Carlota Carbonell Valero

literatur

Lyrikreihe im onomato

Poetische Begegnungen

Der Titel ist Programm: zwei im deutschen Sprachraum bekannte PoetInnen werden zu einem Lyrikabend eingeladen. Nach den Lesungen der Gedichte schließt sich ein ausführliches Gespräch zwischen den DichterInnen über ihre Lyrik an. Die Reihe wird in der 10. Runde realisiert, existiert also seit 2013/14.

Poetische Begegnungen versteht sich nicht einfach nur als Plädoyer für die Gattung Lyrik und als Scheinwerferspot für bisher unterbelichtete Werke. Sie ist von Anfang an aufs Vielfache angelegt und schließt ein gegenseitiges Zuhören und eine poetische Auseinandersetzung mit ein. Es geht ihr um die Vielstimmigkeit poetischen Sprechens und seines Nachdenkens, eines Nachdenkens über Poesie und ein poetisches Nachdenken.

In den bisherigen 9 Runden haben sich gerade durch die Kombinationen interessante Spannungsbögen ergeben, die teils nachdenkliche, teils überraschende teils humorvolle Wirkungen entfalteten und der Lyrikreihe insgesamt den Ruf eingetragen haben, den sie beabsichtigt und dem sie gerecht werden will: ein Ereignis poetischer Vielstimmigkeit nicht nur zu präsentieren, sondern Poesie im poetischen Nachdenken zu reflektieren.

Der erste Abend der Lyrikreihe 10 wird am 29.12.2022 im onomato stattfinden. Die teilnehmenden DichterInnen und die nachfolgenden Termine werden in Kürze auf dieser Website bekannt gegeben.

Frauke Tomczak, Kuratorin der Reihe, Anfang Dezember 2022.

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf



literatur

Poetische Begegnungen

Björn Kuhligk trifft Tillmann Severin

Donnerstag, 29.12.2022 19:30 Uhr

Livestream Link: youtube.com/watch?v=S_8IH9Bxtko

Björn Kuhligk, Jahrgang 1975, hat schon zahlreiche Lyrikbücher veröffentlicht. Sein erstes „Im Gewitter/Sons l`ornage“ erschien noch vor der Jahrtausendwende, sein jüngstes „Die Sprache von Gibraltar“, 2016. Selbst der sogenannten „jungen deutschen Lyrik“ zugehörig, verstand er sich auch immer als ein Vermittler seiner DichterkollegInnen, dokumentiert in zwei Bänden, die er zusammen mit Jan Wagner herausgegeben hat „Lyrik von jetzt“ , 2003 und „lyrik von jetzt 2“, 2008. Seine Gedichte halten sich trotz überraschender Wendungen an eine einfache Sprache. Sie frappieren durch die Spannungsbögen der Kombinationen, mit denen Björn Kuhligk Konstellationen schafft, die Lichtkegel setzen.

Tillmann Severin, geboren 1985 in Hamburg, hat Komparatistik in München und St. Petersburg studiert und ist bisher vor allem durch Übersetzungen lyrischer Texte aus dem Russischen hervorgetreten. Ende diesen Jahres erschien „Museum der aussterbenden Mittelschicht“, ein außergewöhnliches Werk. In Versen geht Severin nicht nur der Geschichte seiner Familie über drei Generationen nach, sondern spannt subjektive und familiäre Geschichte immer wieder auf zur gesamtdeutschen Geschichte des Kolonialismus und des imperialen Chauvinismus. Erstaunlich ist, wie genau sich Tillmann Severin auch innerhalb dieser weitgespannten Aufblendungen um die sprachliche Erfassung emotionaler Verwerfungen und die Benennung seelischer Zustände und Vorgänge der Wahrnehmung ist: ein Prozess des ins Wort Bringens.

Man ist geduldet, ein lebender Gast
mit Schuhwerk am Knöchel, man ist
ein dummes Gewirr, was Größres will

Björn Kuhligk aus „In den Landschaften“

der Sprung im auge zwischen
einem und keinem spatz

Tillmann Severin „bläue“, „museum der aussterbenden mittelschicht“


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf


2021: Veranstaltungs-Archiv

Montagsgespräch

Alle 14 Tage um 19 Uhr im onomato – theoretisch

Aufgrund der Corona-Situation trifft sich die Montagsgruppe bis auf weiteres online. Neue Mitglieder sind herzlich willkommen, Zugangsdaten bitte erfragen.

ausstellung

IMPRO 97

For those who wish to draw

22.01. – 22.03.2021 – Eröffnung am 22.01. ab 14 Uhr


literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato

ausgerichtet von Frauke Tomczak

Die Lyrikreihe im onomato in und trotz der Coronakrise durchzuführen und zu gestalten, war eine bewußte Entscheidung. „Denn schließlich wollen wir doch nicht geistig, sinnlich und seelisch veröden!“ schrieb ich an Kerstin Hensel, eine gestandene Poetin, die in Kombination mit Friedrich Ani ebenfalls teilnehmen wird.

Um die schon bestehenden in Krisenzeiten immer zunehmenden Dichotomien nicht zusätzlich zu vermehren, greife ich zur Begründung auf die Verödung zurück: In der Tat wirken in Abwesenheit die erhebenden, will sagen über den Alltag hinaus gehenden Sinneseindrücke, die uns die Künste für gewöhnlich ermöglichen, wie sehnsuchtsvoll vermisste Verschollene. Das ist umso sprechender als wir wie so oft erst im Entbehren uns dessen bewußt werden, wie unentbehrlich das Abwesende, in diesem Fall die Künste, sind. Ja sie sind so existentiell wie das geistige tägliche Brot. Diesen Mangel buchstäblich sinnlich zu erfahren und zu spüren, hat immerhin den Wert, sich bewußt zu machen und zu erkennen, dass sie nicht nur unabdingbar zu unserem Leben gehören, sondern wir spüren instinktiv, dass eben dieses Quantum Kunst zugleich überlebenswichtig ist. Diese gespürte Erkenntnis präsent zu halten, wird nach der Krise eine zukunftsgerichtete Erinnerungsarbeit sein, die wir annehmen sollten.

Frauke Tomczak, Düsseldorf 04.12.2020

In diesem Sinne gestaltet sich die Lyrikreihe 8. Sie kann leider nicht leibhaftig sondern nur im Stream wahrgenommen werden – die jeweiligen Links zum Streaming, die auch den Einladungsmails beigefügt werden, sind ebenfalls auf der Webseite des onomato künstlervereins einsehbar. Wir freuen uns, Ihnen auch in dieser Runde ein hochkarätiges Programm präsentieren zu können:

Die Termine dieser Reihe, jeweils 19:30 Uhr:

Do. 10.12.2020: Stephen Reader trifft Dominik Dombrowski

Do. 25.03.2021: Kerstin Hensel trifft Friedrich Ani

Do. 15.04.2021: Lina Atfah trifft Hellmuth Opitz

Do. 29.04.2021: Nadja Küchenmeister trifft Levin Westermann

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf


literatur

Poetische Begegnungen

Kerstin Hensel trifft Friedrich Ani

Donnerstag, 25.03.2021 19:30 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/d9mUoTNjXiA

Gleichsam wie mit einer zusätzlichen Sprachbrille ausgestattet, erkundet Kerstin Hensel diverse Bereiche der Wirklichkeit: des Alltags, des Märchen im Alltag, der Mythen, des Spiels und Glücksspiels und immer wieder innere Welten. Ihre poetischen Mittel dabei sind oft idiomatische Wendungen, die überraschen, indem sie beim Wort genommen in fremden Kontexten auftauchen, Sprachspiele, die Wirklichkeiten durcheinanderwürfeln und einen surrealen Sog entwickeln.

1961 in Karl-Marx-Stadt geboren, studierte Kerstin Hensel von 1983 – 85 am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ in Leipzig und arbeitete anschließend am Theater. 1987 erhielt sie in der 2. Runde seiner Verleihung – der Preis wurde 1986 erstmals vergeben – den renommierten Anna Seghers Preis. 1988 hatte sie einen Lehrauftrag an der „Hochschule für Schauspiel Ernst Busch“ in Berlin. Seit 2001 ist sie dort Professorin für Deutsche Verssprache.

Friedrich Ani, geb 1959 in Bayern, ist vielen Krimilesern durch seine zahlreichen „Tabor-Süden-Romane“ und weitere jeweils nach ihren Ermittlern benannte Krimireihen bekannt. Sein äußerst vielseitiges Werk umfasst neben weiteren Drehbüchern ebenso Romane und Erzählungen, Jugendromane, Bühnenstücke, Hörspiele sowie insgesamt 7 Lyrikbücher.

Lesen wird er aus den neuesten beiden Büchern: „Im Zimmer meines Vaters“ aus dem Jahr 2017 – entstanden während der Zeit, in der Friedrich Ani seinen betagten Vater bis zu seinem Tod pflegte – und „Die Raben von Ninive“, erschienen im letzten Jahr, 2020. Die Balladen genannten Gedichte in diesem Band beleben das alte, narrative und zugleich expressive Genre der Lyrik weniger hinsichtlich der Form als in den unzähligen, mal dramatischen, mal melancholischen Erzählungen von menschlichen Schicksalen und bewegenden Ereignissen, die intensiv, anschaulich und nah werden durch eine poetische Sprache, die frappierende Bilder generiert. In ihnen gerinnt das Erzählte zur umrissenen Figur und bleibt doch zugleich in Bewegung: Geschenke unterm Christbaum: der „bunte/ Weihnachtsberg ein Haufen/ Abfall unbenutzter Liebe.“

Bis ich selbst mich finde dann
Hat die Nacht vier Ecken

Kerstin Hensel aus „Schleuderfigur“

… zwischen
uns ein Tisch, ich sitze
hier und schabe Tränen aus
dem alten harten Holz.

Friedrich Ani aus „Im Zimmer meines Vaters“

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf



ausstellung

Horst Weierstall

„Das Buch der Gezeiten“
Fensterinstallation Düsseldorf/Nikosia

27.03. – 11.04.2021

Das Projekt „Buch der Gezeiten“ entstand 2019 in Düsseldorf für den neuen „Kunstraum Goethe“ des Goetheinstituts Nikosia, Zypern.

Die Installation besteht aus Malereien, Aphorismen und einem Künstlerbuch. Die Arbeiten sind offen strukturiert und ermöglichen eine partizipierende Lesart. Das Projekt ist vom Fenster- und Eingangsbereich des Onomato einsehbar.

Seit 1981 realisiert Horst Weierstall raumbezogene Projekte, Installationen und Aktionen, die Grenzsituationen thematisieren. Ein Filmporträt des Künstlers, gefördert durch das Goethe Institut Zypern, können sie hier sehen: vimeo.com/385544900.

Kuratiert von Terry Buchholz

Öffnungszeiten: Die Ausstellung ist durchgehend im Schaufenster zu sehen. Der Innenbereich kann nach telefonischer Absprache unter Einhaltung der geltenden Coronaregeln betreten werden:
0152 25770460

literatur

Poetische Begegnungen

Hellmuth Opitz trifft Lina Atfah

Donnerstag, 15.04.2021 19:30 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/6kPzega9ePo

Lina Atfah, 1989 in der syrischen Stadt Salamiyah geboren, schrieb schon in ihrer Heimat Gedichte und eckte prompt bei einer Lesung mit einem Gedicht politischen und sozialen Inhalts an, wurde der Gotteslästerung und Staatsbeleidigung beschuldigt. Nach anhaltenden Schikanen – Vorladungen, Befragungen, Untersuchungen in Damaskus – gelang ihr 2014 die Ausreise. Deutschland wurde ihre zweite Heimat.

Ihre Gedichte erzählen in einer bilderreichen, anspruchsvoll poetischen Sprache vielfach von den Schrecken ihres Heimatlandes: „das Morden ist das neue Antlitz dieses Landes“ (aus: „Lina und Leila und der Wolf“), doch ebenso von lichten wie paradiesischen Kindheitserinnerungen. Symptomatisch ist aber auch, dass ihr titelgebendes Gedicht „Das Buch von der fehlenden Ankunft“, von dem es heißt „wir werden ertrinken oder überleben, damit wir das Buch der Ankunft schreiben“, mit den Worten endet: „am Anfang war die Flucht … und am Ende.“ Über das Massaker an den Menschen eines ganzen Dorfes in der Nähe ihrer Geburtsstadt schreibt Atfah:

Die Nacht ist keine untergehende Sonne
die Nacht ist die Nacht der Herzen
und der Straßen, die Dolche zwischen ihren Steinen verstecken.

Lina Atfah „Die letzte Nacht des Dorfes“.

Wie wunderbar leicht und luftig ihre Poesie jenseits der Nächte des Schreckens sein kann, offenbart ihr Gedicht „Federn“:

Die Luft plant eine Verzückung der Rosen
einen Schauer, eine Brechung
ein Gedächtnis, das die Rosen verstreut.

Hellmuth Opitz, 1959 geboren, lebt in Bielefeld und ist nicht erst gestern mit seiner vielfältigen Lyrik in Erscheinung getreten. Schon 1996 veröffentlichte er sein Gedichtbuch „Engel im Herbst mit Orangen“, danach „Die Sekunden vor Augenaufschlag“, 2006 und „Die Dunkelheit knistert wie Kandis“, 2011 und schließlich das Buch, aus dem er auch lesen wird „In diesen leuchtenden Bernsteinmomenten“, 2017. Er wurde 2012 mit dem Post Poetry Preis des Landes NRW und 2016 mit dem Menantes Preis für erotische Dichtung ausgezeichnet.

Hellmuth Opitz versteht es, in einer einfachen, klaren Sprache mit wenigen, durchdacht eingesetzten poetischen Mitteln die unterschiedlichsten Lebenswege, Charaktere und immer wieder Alltagssituationen so zu präsentieren, dass sie ins Bild gesetzt sind. Auf diese Weise erzählen seine Gedichte, ohne erzählerisch zu sein, in Bildern. Sie erzählen vom Kirschenpflücken mit der Liebsten, von einer nicht mehr ganz jungen Frau nach ihrer Scheidung im Freundeskreis, von einer Irrfahrt im Gewerbegebiet, von den „Clans der Bettler“ und dem „Skulpturenpark der Demut.“

In Japan, sagt einer, klebt man die Scherben zerbrochener Vasen mit Gold zusammen,
so wird der Schaden mit Schönheit verfugt.

Hellmuth Opitz aus: „Beschädigte Ware“.

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf


literatur

Poetische Begegnungen

Levin Westermann trifft Nadja Küchenmeister

Donnerstag, 29.04.2021 19:30 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/aY2nH3xfa8k


Nadja Küchenmeister und Levin Westermann gehören beide der sogenannten jungen Lyrikgeneration an. Ihre poetischen Debüts wurden Anfang der Zehner Jahre veröffentlicht.: Nadja Küchenmeisters „Alle Lichter“ 2010 im renommierten Verlag Schöffling & Co, Levin Westermanns „unbekannt verzogen“ 2012 bei luxbooks.

Nadja Küchenmeister, geboren 1981 in Berlin, wo sie aufwuchs und noch heute lebt, studierte Germanistik und Soziologie an der Technischen Universität Berlin und literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Neben der Poesie hat sie, mehrfach in Zusammenarbeit mit dem Lyriker Norbert Hummelt, auch Rundfunkessays geschrieben. Für ihre Gedichtbücher „Alle Lichter“, 2010 und „Unter dem Wacholder“, 2014 erhielt sie u.a. den Mondseer Lyrikpreis und den Ulla-Hahn-Autorenpreis.

Ihr jüngster Lyrikband „Im Glashaus“ von 2020 ist als Konzeptbuch angelegt: „helle mitte“ ist eine Sammlung von Gedichten zu Beginn, „dunkle mitte“ zum Abschluss überschrieben. Ihr poetisches Verfahren, teils aus sprachlich motivierten, teils aus inhaltlichen Elementen ihre lyrischen Kompositionen aufzubauen, gibt Rätsel auf, die ihre Gedichte in einem Schwebezustand halten.

aber das ist unser abschied, da ist etwas
amseliges, das aus bäumen ruft, vorbei.

aus Nadja Küchenmeister „das ist unser abschied“

Levin Westermann, geboren 1980 in Meerbusch, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt im schweizerischen Biel. Für seine Lyrikbücher „3511 Zwetajewa“, 2017 und „bezüglich der schatten“, 2020, beide bei Matthes & Seitz erschienen, erhielt er den angesehenen Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg und den Schweizer Dichterpreis 2021.

Eine wiederkehrende Elementarsituation in seiner Dichtung ist das gefahrvolle Unterwegssein des Menschen. Ob als Flucht oder als Expedition kann es übergreifen auf die innere Bewegung der Emotionen und Imaginationen. Levin Westermann ist ein Virtuose der sprachlichen Erkundung der Sinne auf dem schmalen Grat der Innen-Außen-Grenzen in einem menschlichen Körper, der sich seiner Verletzlichkeit und Zerbrechlichkeit nur zu bewusst ist.

….fortwährend
läuft dasselbe band, ein hörbild
namens leben. …

aus Levin Westermann „zerrüttung. II.“


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf


literatur

Europe in the city
Beitrag zur Düsseldorfer Europawoche – 1.-9. Mai 2021

Portugiesisches Tagebuch

Autorenlesung mit Vera Henkel, musikalisch begleitet durch die Band Hervidero

Montag, 03.05.2021 19 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/jZEitPcNB90

Die Autorin Vera Henkel, die 15 Jahre in Portugal gelebt hat, liest aus ihren Aufzeichnungen über Land und Leute. Von weiteren innereuropäischen Reisen gibt es ebenfalls Kostproben.

Einen Auszug aus dem „Portugiesischen Tagebuch“ finden Sie hier:
verahenkel.com/pt-tb-auszug

Hervidero wurde 2017 in Düsseldorf gegründet. Ein Brodeln aus Latin-, Reggae und Funk-Rock. Eine imaginäre Spielfläche, die auf Reisen geht und im Balkan und Orient vorbeikommt. Archaisch, roh, improvisiert und hispanophil: soundcloud.com/hervidero.

Gefördert duch die Landes­haupt­stadt Düssel­dorf / Büro für Internationale und Europäische Angelegenheiten

ausstellung

Paradiesmomente

05. – 13. Juni 2021
Eröffnung am Samstag, 05.06.  18 Uhr

Paradiesmomente
des Ursprungs
festgeschrieben in den Buchen der Wälder :
Dunkel, hell, verwandelt, wiederholt, gedreht
Hülle um Hülle hüllt ein, irisierend
den Odem des goldstaubenen Blütendufts,
im Licht der ewigen Quelle von Rot, Orange, Gelb
flatternd entsprungen,…

Es werden unterschiedliche künstlerische Arbeiten in der Ausstellung gezeigt. -Scheinbare Naturidyllen, die einen ironischen Blick auf den Ist-Zustand der Natur, des Planeten Erde werfen und oder auf mögliche Utopien verweisen, und oder an die Schönheit bzw. an die Kostbarkeit der Natur erinnern.

Kuratiert von Andrea Dietrich

Öffnungszeiten:
So/Mi 15-18 Uhr und nach Vereinbarung: 0176 5340683


Corona-Hygienemaßnahmen

  • Bitte den Ausstellungsraum einzeln betreten.
  • Im Ausstellungsraum ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und ein Abstand von mindestens 2 m zu den anderen Ausstellungsbesuchern zu halten.
  • Es dürfen sich bis zu 7 Personen gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten.
  • Achten Sie bitte, falls es zu Wartezeiten kommt, auch auf dem Gehweg auf ausreichend Abstand zu anderen Personen.

ausstellung

Die onomato Stipendiaten stellen aus

25. Juni – 04. Juli 2021
Abschlussausstellung des onomato Stipendiums
Eröffnung am Freitag, 25.06.  18 Uhr


In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstler*innenverein 6 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die innerhalb der sechs Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir in dieser Ausstellung. Mit Arbeiten von:

Ute Bartel
Johanna K. Becker
Florian Bittner
Christa Gather
Inna Lipovets
Lotte Maiwald

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 17-19 Uhr, Sa+So 15-18 Uhr und nach Vereinbarung
Wir haben ein Corona-Hygienekonzept.
 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

ausstellung

321–2021: 1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland

Der Engel der Geschichte
zurück ins zukünftige

Deutsch-Israelische Künstlerbegegnung
Hagar und Yaacov Hefetz, Terry Buchholz, Markus Mußinghoff

16. – 25. Juli 2021
Eröffnung am Freitag, 16. Juli 21 um 18:00 Uhr
Werkgespräch/Performance am Dienstag, 20.Juli um 19:00 Uhr

Der onomato-künstlerverein lädt anlässlich des Festjahres „1700 Jahre jüdisch- deutsches Leben“ das Künstlerpaar Hagar und Yaacov Hevetz aus Haifa, Israel zu einem Workshop, Gesprächen und dem Aufbau einer gemeinsamen Ausstellung, mit dem Künstlerpaar Markus Mußinghoff und Terry Buchholz nach Düsseldorf ein.

Während einer Recherche-Reise an die Mosel – und zur gleichen Zeit in Israel zum Kibbutz Eilon – gingen Hagar Hefetz und Terry Buchholz ihren familiären Wurzeln und ihren Erinnerungen nach. In Beilstein an der Mosel gab es seit 1309 eine jüdische Gemeinde. Buchholz und Mußinghoff besuchten das jüdische Viertel und die Synagoge. Sie trafen den Historiker und Soziologen Rainer Vitz zum Gespräch und Austausch von Geschichten jüdischen Lebens an der Mosel und im Ort. Währenddessen verfolgten Hagar und Yaacov Hefetz gemeinsam mit Hagars Geschwistern in Israel filmisch die Spuren und Erinnerungen ihrer Familie, der Familie Treidel, ihrer Mutter Gerda, die von ihrem Heimatort Alf/Mosel in den Naziwirren fliehen musste und viele Familienmitglieder im Holocaust verlor.

Der künstlerische Werdegang von Terry Buchholz und Markus Mußinghoff hat sich in den vergangenen Jahrzehnten mehrmals an verschiedenen Orten mit dem von Yaakov Hefetz gekreuzt. So kam es zu gemeinsamen Teilnahmen an internationalen Ausstellungen und Projekten. Themen und Motive führten unabhängig voneinander zu verwandten Aus- drucksformen und Motiven, die jetzt in ein gemeinsames Projekt münden.

Wie kaum ein anderer israelischer Künstler hat Yaakov Hefetz, 1946 geboren, in seiner künstlerischen Arbeit die gesellschaftlichen Entwicklungen, Umbrüche und Strömungen in seinem Land künstlerisch reflektiert und bearbeitet: Dazu gehören große Rauminstal- lationen, Performances und Filme, Zeichnungen und Texte. Immer wieder kommt es zu Kooperationen mit seiner Frau Hagar Hefetz, die Motivik und Bilder im Umfeld von Yaakov´s Arbeiten in zeitgenössische Mosaike umsetzt.

Der Arbeitstitel „Engel der Geschichte“ bezieht sich auf Walter Benjamins geschichts- philosophischen Aufsatz „Über den Begriff der Geschichte“. In Paul Klees Bild „Angelus Novus“ (Israel-Museum, Jerusalem) identifiziert er den Engel der Geschichte, der im Rückblick auf die Vergangenheit die Verwüstungen der Gegenwart heilen will, aber von einem Sturm vom Paradies her in die Zukunft geweht wird. In diesem Bild verbindet Benjamin die materialistische Geschichtstheorie mit dem jüdischen Messianismus.

Der Kuratorin Terry Buchholz ist daran gelegen, diesen Zusammenhang herzustellen und das Augenmerk darauf zu richten, dass bei allen Diskursen und Verwerfungen innerhalb der Gesellschaften, die Gestaltungskraft, die Sehnsucht der Menschen nach Versöhnung mit ihrem Leben und ihrer Verortung, die unkonventionelle Sprache der Kunst selbst, der verbindende „Engel“ zwischen den Menschen ist oder sein kann.

Es ist den beteiligten KünstlerInnen gelungen die schwierige Zeit der Corona- Epidemie durch engagierte und beharrliche Zusammenarbeit zu füllen. Das Onomato freut sich, zum Anlass des Projektes „Engel der Geschichte“ den Gastkünstler Yaacov Hefetz zu Gesprächen und neuen Arbeiten vor Ort begrüßen zu dürfen. Unsere Gedanken sind bei Hagar Hefetz, die aus gesundheitlichen Gründen nicht bei uns in Düsseldorf sein kann. Ihre Arbeit wird in der Ausstellung durch Fotos, dem Film „Familie Treidel – Die zweite Generation in Israel“ und ihre Mosaike vertreten sein.

Öffnungszeiten: Sa./So von 14:00 – 19:00 Uhr,
unter der Woche nach Vereinbarung: 0211-73 70 345

Gefördert durch:
321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.

TACTO: Traces of the future

Kunstprojekt von Paula Pedraza

06. – 15. August 2021

TACTO engages in future ways to imagine the technology of care, also leads to questions of human relations within other entities, how it shapes the way we perceive ourselves and how this perception frames the way we approach practices of care. This is highly important given to the socio-political conditions of the present world, it is about the connection we make with other humans, humanoids, and our surroundings from the fundamental inquiry of care, it is being prepared for the contingency and the challenges that future times will bring.

Art practices and spaces bring universal forms to engage and communicate from local places. It confronts and brings this understanding of care in the fast speed, blurred selves, and the daily basis practices of inhabitants of our current societies.

A detailed project description can be found here: Paula_Pedraza-TACTOsummary.pdf

Born in Bogotá, Colombia Pedraza makes use of performances that allow spectators to guide their time perception into struggles, practices, and unique occasions of exhaustion, emergency, and cycles. Her projects usually involve a research-based outcome, where there is usually a publication or essay which becomes material for speculation and experimentation, to configure a solid self-standing apparition.

Songs From Unfoundland

Performance von Sylvie Reinke-Norhausen und Stephen Reader

20. August 2021 um 18 Uhr

Zentral darin die wortlosen, jedesmal neu entstehenden Zwiegesänge, welche Sylvie (Musikerin) und Stephen (bildender Künstler) in den letzten zwei Jahren unter diesem Titel entwickelt haben.

Dazu kommen Bewegung im Raum, Gestisches, Gesprochenes, auch schon mal Installationen.
Diese Vokalimprovisationen, ursprünglich von georgischer Polyphonie inspiriert, haben sich inzwischen „verselbstständigt“, auch ins Experimentelle hinein — Menschen, die sie gehört haben, vermuteten schon die verschiedensten Traditionen und Orte dahinter, einige fanden es heilsam.

Während es in vorigen Performances einmal um Migration/Zugvögel ging („onomato scud“ 2017), ein anderes Mal  („WirrWorrr“ 2018) um Erinnerung und Konflikte zwischen Natur und Zivilisation im ausgehenden Anthropozän, geht es nun um Heimat, um ein Zuhause jenseits aller Schubladen, Ethnien, Territorien – das „ungefundene Land“ eben…

Eintritt frei, um „Hutspende“ wird gebeten.

ausstellung

Ein Gespinst aus Raum und Zeit

kunstpunkt 125

27. August – 05. September 2021, Eröffnung am Freitag 27.08. um 19 Uhr

Im Prozess der
künstlerischen Gestaltung entsteht ein eigener Zeit-Raum in einer spezifischen tragenden Atmosphäre und
eröffnet durch Konzentration und Reduktion Möglichkeiten für neue Perspektiven. Durch das
Sich-Überlassenkönnen in einen Augenblick entsteht ein besonderes Empfinden für Nähe und Ferne – ein
‘Gespinst aus Raum und Zeit‘ (Walter Benjamin). Das künstlerisch Gestaltete verlangt nach einer
unvoreingenommenen, nicht aneignenden Wahrnehmung.

Terry Buchholz
Harald Feyen
Bernard Langerock
Elisabeth Luchesi
Achim Raven
Frauke Tomczak
Horst Weierstall
Bernadett Wiethoff
Gäste:
Andrea Dietrich
Mechtild Hagemann
Markus Mußinghoff
Jens Stittgen

Öffnungszeiten: Do. Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 18 Uhr

ausstellung

Schnee von Gestern

Künstlerbuch von Terry Buchholz

17.–26. September 2021, Eröffnung am Freitag, 17.09. um 19 Uhr

Das Künstlerbuch „Schnee von Gestern“ von Terry Buchholz besteht aus zwei Teilen: einer sogenannten Schweizer Broschür mit dem Bildteil und einem Textheft. Beide Hefte sind in Fadenbindung handgebunden. Das Papier ist hochwertiges Römerturm Conqueror Diamond.

In dem Textheft ist ein kurzes Essay von Dr. Stephan Kemperdick, Gemäldegalerie, Berlin, und ein Text von Ulrich Meyer-Husmann, Kurator, Mainz und Wiesbaden. Außerdem gibt es ein Gedicht von Terry Buchholz, ihre Kurzbiografie und ein Werkverzeichnis der gezeigten Arbeiten. Alle Beiträge sind von Ben del Rio ins Englische übersetzt worden.

In dem Bildteil unter dem Titel SCHNEE VON GESTERN, Paradise_Lost, sind Stoffarbeiten von 2006 bis 2011 und sporadisch entstehende Textarbeiten zwei Fotoserien von einer Griechenlandreise 2018, und einem Besuch des Louvre, 2019, gegenübergestellt. Im Mittelteil befinden sich einige Objekte von Terry Buchholz.

Das Buch ist mit einem Stipendium des Landes NRW 2021 produziert worden. Idee und Layout stammen von Terry Buchholz. Die Auflage beträgt 64 Stück. Anlässlich der Veranstaltung SCHNEE VON GESTERN im onomao-künstlerverein soll das Künstlerbuch und einige der Arbeiten aus dem Katalog vorgestellt werden.

Öffnungszeiten: Sa/So von 14:30 bis 19:00 Uhr
und nach telefonischer Vereinbarung: 0211 73 70 345

ausstellung

321–2021: 1700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland

Dance With The Desert

Projektpräsentation mit Studierenden der University of Europe Berlin, der Hochschule Düsseldorf und der Bezalel University Jerusalem

04. – 10. Oktober 2021, – Eröffnung am 04.10. um 19 Uhr
Lecture mit Hadas Satt am 05.10.2021 um 19:30 Uhr (in englischer Sprache)

Zum Festjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ erforschen Studierende der University of Europe für Applied Sciences Berlin, der Hochschule Düsseldorf und der Bezalel University Jerusalem mit künstlerischen und dialogischen Formaten die Diversität jüdischen Lebens in Deutschland. Das Feld der Arbeiten ist so divers, wie die am Projekt beteiligten Student*innen, ihre jüdischen Partner*innen und Gäste. Gemeinsam erforschen sie ihren Alltag, Werte, Routinen, Interessen, Familienleben, Feste und vieles mehr – dies subjektiv, freundschaftlich, teils jenseits der Sprache mit künstlerischen Mitteln wie der Fotografie, dem Film, der Installation, AR Environments und Performances. Ziel des Projektes ist, Stereotypen und eingefahrene Narrative zu meiden. Wir wünschen uns, die Erzählungen über das jüdische Leben in Deutschland offener und reichhaltiger gestalten zu können, um damit weitere Anknüpfungspunkte für zukünftiges gemeinsames Leben und Arbeiten zu finden.

Das Projekt „Dance with the Desert“ besteht aus einem Ausstellungsteil und einem Interviewprojekt. Den Ausstellungsteil repräsentiert die Website ((dance-with-the-desert.de). Ab dem 10.6. wird diese online sein und sich sukzessive mit studentischen Projekten füllen. Dabei handelt es sich um künstlerische Positionen wie auch um beteiligungsoffene Arbeiten, die in Deutschland oder aber auf der Reise der Studierenden nach Israel weitere Mitwirkende finden können.

Das Interviewprojekt wird mit dem Ü-Wagen „Paradise-Park-“ (paradise-park.de) der Hochschule Düsseldorf durchgeführt. Der Ü-Wagen wird von Ort zu Ort wandern, sich an Stellen positionieren, an denen sich jüdische Kultur und Geschichte zeigt, sich Menschen treffen, die sich für das jüdische Leben interessieren. Wir werden Gäste einladen, die ihre subjektiven Geschichten erzählen und über ihre individuellen und spezifischen Erfahrungen jüdischen Lebens in Deutschland sprechen. Entstehen soll ein Archiv aus Videoporträts, das wachsen und wandern soll- sich verändern wird, über die Orte und die Zeit. Dieses Archiv werden wir mit auf die Reise nach Israel nehmen, danach wird dies weitere Ausstellungshäuser besuchen.

Der Ü-Wagen startet Anfang Juli in Berlin, nahe des jüdischen Museums. Positioniert wird er vor der Galerie feldfünf (feldfuenf.berlin), in der parallel die ersten Exponate der Studierenden ausgestellt sein werden.

Responsible: Prof. Katharina Mayer, UE Berlin, Hadas Satt, Bezalel University of Arts and Design Jerusalem Jerusalem, Prof. Anja Vormann, University of Applied Sciences Düsseldorf


Gefördert durch:
321–2021: 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland e.V.


ausstellung

Mobilie

Fensterausstellung von Andreas Techler

15. – 24. Oktober 2021


Andreas Techler * 1951 in Düsseldorf, Studium der Malerei bei Gerhard Hoehme an der Kunstakademie Düsseldorf, 2. Studium: Performance Art bei Stuart Brisley am University College London.
Mit Materialien aus der Endphase meiner Malerei der späten 70er, aber neuen Erkenntnissen aus der Ausstellung im Trierer Verein Junge Kunst 2019 entsteht im Zweiklang von Fülle und Leere ein neues Werk für’s onomato Schaufenster.

techler.org

Kuratiert von Terry Buchholz

Reihe Z W E I

field recordings/improvisation

Swen Buckner | Joachim Rüsenberg

Mittwoch, 27.10.2021 19 Uhr

Swen Buckner (*1968) studierte Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf und beschäftigt sich zusätzlich seit Mitte der 90er Jahre mit Video, Klangstudien, Performance und Musik. Seit 2000 musikalisch vornehmlich Solo-Projekte, gelegentlich Kollaborationen mit den Schwerpunkten Improvisation und Experimentelles. Ab 2015 Mit-Organisator der privaten Musik-/ Ereignisforschungs-Reihe c!ang meist in seinem Atelier (Düsseldorf) mit bisher 38 Veranstaltungen und mehr als hundert verschiedenen Teilnehmern.

Für die Reihe ZWEI im onomato e.V. entwickelte er eigens eine Klangcollage zu der er live improvisiert.

Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato künstlervereins, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte. Mit der Reihe ZWEI möchte der onomato künstlerverein das 2019 eingeweihte Joachim Rüsenberg Archiv in einen öffentlichen Gebrauch überführen.

Die Reihe ZWEI wird kuratiert von Christoph Korn und Katharina Mayer.

onomato – ausstellung

JA UND NEIN

05.–14.11.2021   Eröffnung am 05.11. um 19 Uhr

…dreimal ja und dreimal nein machen ein vielleicht…“ (r.gernhardt)

der onomato künstlerverein zeigt im rahmen der digitale düsseldorf eine gemeinschaftsarbeit, einen skulpturalen apparat, der elemente wie filmscreens, fotografie und schrift verbindet. teilnehmende künstler*innen sind nadine arbeiter, bernard langerock, norbert kraus, klaus sievers und gudrun teich.

öffnungszeiten:  di, mi, do, fr 16-18 uhr / sa, so 15-18 uhr

diese ausstellung ist teil der: die digitale düsseldorf

Joseph BEUYS zum 100. Geburtstag im onomato Künstlerverein

Auch der onomato künstlerverein wird Joseph Beuys anlässlich seines 100. Geburtstages ehren
mit zwei Abenden Ende November 2021.

Mittwoch, 24.11.21 um 19:30 Uhr
Vortrag von Frauke Tomczak „Beuys und die Sprache“. Zwei lyrische Kurzlesungen mit Texten von Ille Chamier und Frauke Tomczak schließen sich an. Beide haben Joseph Beuys persönlich kennengelernt. Doch ganz in seinem Sinne, haben sie in ihren Texten weniger auf seine Person, als auf seine politischen und gesellschaftlichen Anliegen Bezug genommen. Die Texte von Ille Chamier werden gelesen von Stephan Reader.

Donnerstag, 25.11.21 um 19:30
Podiumsgespräch mit Beuys-SchülerInnen – Stephan Stüttgen, Gisela Gröner, Uwe Piel, u.a. zum Thema „Joseph Beuys und die Zukunft“, Moderation Frauke Tomczak.

Kuratiert von Frauke Tomczak

„Wirklichkeitskonstruktion als angewandte Methode“

Ein Werkgespräch mit Michael Kurzwelly

Freitag, 26.11.2021 19 Uhr

Michael Kurzwelly studierte Malerei an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn. Er ging 1990 nach Poznań in Polen und gründete dort ein internationales Kunstzentrum. Seit 1998 lebt er in Frankfurt / Oder, wo er von 2004 bis 2018 einen Lehrauftrag an der Europa-Universität Viadrina wahrnahm.

Internationale Beachtung fand er mit dem Projekt Słubfurt, das seit 1999 die an der deutsch-polnischen Grenze gelegenen Städte Frankfurt / Oder und Słubice zu einer gemeinsamen Stadt nicht nur zusammendenkt („an der Grenze zweier Länder, die es nicht gibt“), sondern als andauerndes Experiment lebt. Dafür erhielt er 2019 das Bundesverdienstkreuz am Bande Michael Kurzwelly ist Aktionskünstler. Er beschreibt seine Arbeitsweise wie folgt:

“Einer Raumumordnung geht eine Raumumdeutung voraus. Um diese Art des künstlerischen Eingriffs zu beschreiben, benutze ich den Begriff “Angewandte Kunst”. Ich verstehe ihn als Beschreibung einer künstlerischen Strategie, die gesellschaftliche Probleme fokussiert, in sie eingreift und sie in eine andere Wirklichkeitskonstruktion transzendiert.“

Eingeladen und moderiert von Terry Buchholz

Bilder der Stille und des Lichts

Ein Werkgespräch mit Karin Fröhlich

Dienstag, 30.11.2021 19 Uhr

Die Künstlerin Karin Fröhlich erlaubt uns einen intimen Blick auf ihre Welt der Farben, der Stille und des Lichts. Gesehenes löst sie auf in Linien, Punkte, Notationen und kaligrafische Zeichen. „Kalligrafisch“ bezieht sie auf Schrift/Handschrift, nicht auf asiatische Schriftzeichen. 1983 hielt sie sich zu Studienzwecken ein Jahr
lang in Japan auf. Für sie ist Kunst existenziell:

Im Erleben und Handeln erschließt sich das wesenhafte menschliche Dasein. Meine Bilder sind Erinnerungen, Wahrnehmungen, Konfrontationen mit dem Leben, mit Menschen. Sie zeigen das Verletztsein und das Verletzen, Freude und Trauer, das Gefangensein und die Freiheit.

Für ihre Malschule für Kinder „das kleine atelier“ erhielt sie seit 2006 öffentliche Anerkennung und mehrfache Projektförderungen.

Eingeladen und moderiert von Terry Buchholz.

ausstellung

Gefallenes Laub im Licht der Zukunft

03. – 12. Dezembber 2021, Eröffnung am 03.12. um 19 Uhr

Ausstellung mit Arbeiten von: Setsuko Fukushima, Ralf Buchholz, Katrin Roeber, Andrea Isa, Charlie Müller, Tomasz Piwarski, Jenny Trautwein, Michael Falkenstein, Andrea Dietrich.

Das Ausstellungsthema beschreibt auf bildnerisch, poetische Weise unseren aktuellen Naturzustand und den möglichen Folgen. Es gehört zum „Buchen-Ur-Wald-Buch-Ursprung“- Konzept (Andrea Dietrich, awd)

Der Buche verdanken wir manches Buch in der Welt über Hausbau, Handel und kulturellen Wandel, über Märchen und dem Wissen über den Rückgang des europäischen Buchenwaldes und anderer Urwälder der Erde.Die Natur der Erde als Erbe bewahren, heißt das eigene Gesicht zu (be-) wahren.

Unterschiedliche künstlerische Arbeiten mit Darstellungen scheinbarer Naturidyllen, die einen ironischen Blick auf den Ist-Zustand der Natur, des Planeten Erde werfen und oder auf mögliche Utopien verweisen und oder an die Schönheit bzw. die Kostbarkeit der Natur erinnern, werden parallel in der Ausstellung auch als vorangegangene virtuelle Ausstellungen am Schaufenster des onomato, digital zur Ausstellung „gefallenes Laub im Licht der Zukunft gezeigt.

literatur

Poetische Begegnungen

Anke Glasmacher trifft Christoph Danne

Donnerstag, 16.12.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/GkFRcxtkG0M

Zwei bekannte PoetInnen aus der frischen und lebendigen literarischen Szene Köln gestalten den vielversprechenden Auftakt der Reihe 9.

Anke Glasmacher, Jahrgang 1969, studierte zuerst in Bonn Germanistik und Philosophie, dann in Köln Pädagogik, Soziologie und Psychologie, ein Studium, das sie mit dem Diplom abschloss. Ende der 80iger Jahre veröffentlichte sie Gedichte in unterschiedlichen Anthologien und Zeitschriften, 2002 ihr erstes Lyrikbuch. Die darauf folgenden drei Lyrikbücher, davon das jüngste „Ein morsches Licht“, 2020, erschienen alle im Elif Verlag.

Ihre Lyrik, oft kurz und prägnant, überrascht durch den schnellen Wechsel zwischen atmosphärischer Verdichtung, genauer, meist distanzierter Selbstbeobachtung wie gesellschaftspolitischer Intonationen und sie überrascht durch die Kürze der Verbindungen.

meine zunge haben sie aufgehängt
am kriegsmüden gartentor

aus „Mauerwerk“ Anke Glasmacher

Christoph Danne, geboren 1976, studierte Deutsche Literatur und Sprache, sowie neuere und angloamerikanische Geschichte in Bonn, Berlin, Salamanca und Köln. Seit der Jahrtausendwende tritt er als Lyriker in Erscheinung und hat seit 2011 sieben Gedichtbücher veröffentlicht, sein jüngstes „Erzählen von Walen“ in diesem Jahr ebenfalls im Elif Verlag. Zugleich ist er extensiv als Lyrikvermittler aktiv, von der Mitgründung des kleinen „tauland-Verlages“ bis hin zur Initiierung und Organisation literarischer Reihen: gegenlichtlesen, HELLOPOETRY und dem intermedialen Lyrikfestival „Satelliten“.

Seine Lyrik bannt in wenigen Strichen situative Beobachtungen oder erforscht wie eine tastende Sonde Gefühlslagen und Atmosphären.

das gewicht von licht
grasflecken und sand
lose silben

aus „transfer tagwärts“ Christoph Danne


Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf


Geschützt: Belegliste

Dieser Inhalt ist passwortgeschützt. Um ihn anschauen zu können, bitte das Passwort eingeben:

2020: Veranstaltungs-Archiv

Montagsgespräch

Alle 14 Tage um 19 Uhr

Alle Termine in diesem Jahr:

  • 13. und 27. Januar
  • 10. und 24. Februar
  • 09. März
  • 06. und 20. April
  • 04. und 18. Mai
  • 01., 15. und 29. Juni
  • 13. und 27. Juli
  • 10. und 24. August
  • 07. und 21. September
  • 05. und 19. Oktober
  • ab November: online-Treffen, Zugangsdaten bitte erfragen
    02., 16. und 30. November
  • 14. und 28. Dezember

Reihe Z W E I

„Du weißt ja dass ich das sonst nie mache.“
„Nähe und Wahrhaftigkeit in der Film-Kunst.“

Erwin Michelberger | Joachim Rüsenberg

Dienstag, 07.01.2020 19 Uhr

Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv. Diesmal zu Gast ist Erwin Michelberger.

Ein Versuch über den Mut zur Wahrheit, der vor keinem Risiko zurückschrecken darf.

Andenken an Joachim Rüsenberg. Im Kino gewesen. Nicht geweint.
Es müsste die Armee von Film­förderungs­regisseuren, und Primetime­söldnern, haltlosen Unter­haltungs­künstlern, Selbst­ver­herr­li­chungs-(schau)-spielern, kriechenden Debütanten und Hollywood­vasallen vor das Grab Robert Bressons ziehen, das stumme Andenken dieses Heiligen für ihr lautes Dasein um Verzeihung bitten und hierauf einen solidarischen leiblichen Selbstmord auf dem angezündeten Stoß ihrer schmutzigen Textseiten, Drehbücher, Faxrollen und Tastaturen unternehmen.

Erwin Michelberger. Studium an der staatlichen Kunstakademie Düsseldorf. Seit 1980 Arbeit als Autor, Regisseur und Filmemacher.
www.michelberger-film.de

literatur

Poetische Begegnungen

Arne Rautenberg trifft Monika Rinck

Donnerstag, 30.01.2020 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Wie eng müssten wir gestrickt sein, würden wir Arne Rautenbergs Verse, so minimalisiert, verkürzt und fein sie daherkommen, nicht verbinden können mit großen Bögen des politisch Widerständigen? Nicht minder wehrhaft und zugleich versponnen sind Monika Rincks teilweise wie stotternd daherkommende poetische Invektiven.

Arne Rautenberg, geboren 1967 in Kiel, ist meilenweit entfernt von irgend realpolitischen Ansprüchen. Und dennoch birgt die äußerste Sparsamkeit seiner vielfachen und gestalterisch äußerst unterschiedlich geformten Experimente einen Schlüssel, der auf seine Art unverbrüchlich und klar angibt, wie Unterwürfigkeit unter autoritative Systeme und Strukturen zerlegt werden kann, um klipp und klar zu sagen: Hier ist kein Leben möglich!

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken bei Berlin, hat die Lyrikszene mit jedem neuen Lyrikbuch überrascht in unerwarteten Aufschwüngen und sprachlichen Irritationen, die es dennoch nicht nur in sich hatten, sondern es verstanden, in dem jeweils errichteten sprachbesonderen Feld ein mit Ecken und Spitzen wehrhaft abgestecktes Atoll zu errichten, das sich verteidigen u n d angreifen kann. Wie hat sie das gemacht?

der mund ein grubenunglück
das kinn eine weiße porzellanschale

Arne Rautenberg aus „die haare gewürm“

(…) Der See kam zu sich, lief wieder in mir zusammen.
Nur das Schilf, sonst nichts, bewegte sich. Der Himmel ruhte darüber.

Monika Rinck aus „Der See“

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

Reihe Z W E I

„…ich sage nur, wie es mir entgegenkömmt.“
from the vaults of JR

Michael Rüsenberg | Joachim Rüsenberg

Dienstag, 04.02.2020 19 Uhr

Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.

Diesmal zu Gast ist Michael Rüsenberg:

„Joachim war in weit größerem Ausmaß Künstler, als ich bemerkt habe. Vieles, vieles kannte ich nicht, wusste ich nicht, war mir neu. Meine Klangkomposition „…ich sage nur, wie es mir entgegenkömmt“ ist der marginale Versuch, davon etwas mitzuteilen. Ihr systematischer Anspruch ist gering. Ich habe mich auf zwei Textsorten beschränkt: Tagebuch-Auszüge, unvollständig, aus verschiedenen Jahrzehnten, sowie eine Art „Drehbuch“, von dem ich – wegen der abweichenden Typografie – nicht sicher bin, ob es von Joachim stammt (andere Personen aus seinem Umkreis aber wohl).

Die Klänge hat Joachim aufgenommen, ich habe sie in keiner seiner Kompositionen wieder gefunden. Ich fand sie sehr attraktiv, sie erscheinen sowohl in ihrer originalen wie auch in transformierter Form. Ich habe also die Klänge, nicht die Texte, verändert. Ganz im Sinne des Goethe-Zitates, das ja nicht zu verstehen ist als einfaches Durchreichen.“

Michael Rüsenberg, geb. 1948, Moderator, Kritiker, Autor, Adolf Grimme Preis, 1989 (mit Joachim Rüsenberg), WDR Jazzpreis, 2015 (für journalistisches Lebenswerk)
michael-ruesenberg.de

Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato Künstlervereins Düsseldorf, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte. Mit der Reihe ZWEI möchten wird das 2019 eingeweihte Joachim Rüsenberg Archiv in einen öffentlichen Gebrauch überführen.

literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato 7

kuratiert von Frauke Tomczak

Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe „Poetische Begegnungen“ auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker*innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten*innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben. Wir sind besonders stolz darauf, dass die Reihe inzwischen auf eine Kontinuität von sechs Jahren zurückblicken kann, also ins 7. Jahr geht und insgesamt schon 48 Lyriker und Lyrikerinnen zu Gast hatte.

Die geplanten Termine:

12.12.2019 Uljana Wolf trifft Franz Josef Czernin

30.01.2020 Arne Rautenberg trifft Monika Rinck

13.02.2020 Martina Hefter trifft Brigitte Oleschinski

05.03.2020 Adrian Kasnitz trifft Ron Winkler

Veranstaltungstag ist der Donnerstag, Beginn 19:30 Uhr
Ort: onomato künstlerverein, Birkenstraße 97
Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt

Z W E I

Eine onomato Reihe 2019/2020

Kuratiert von Christoph Korn und Katharina Mayer.

Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato künstlervereins, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte.

Mit der Reihe ZWEI möchten wir das überschaubare, mobile Joachim Rüsenberg Archiv einweihen und in einen öffentlichen Gebrauch überführen.

Jeder Abend konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Position aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.

Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe und zum 20 jährigen Bestehen des onomato künstlervereins entsteht das RADIX Künstlerbuch „Und schmilzt so schön, mein wachsendes Archiv“, Im Verlag Radix Künstlerbuch+Edition.


Termine in diesem Jahr:
7.01. Erwin Michelberger
4.02. Michael Rüsenberg
3.03. Claas Morgenroth
21.04. Wolfgang Schliemann
5.05. Miu
2.06. Frauke Tomczak
7.07. Claudie Robles
3.09. Thomas Seidel
1.10. Norbert Kraus
5.11. Christoph Korn
3.12. Katharina Mayer

ausstellung

sic transit

Irina Matthes

07.02 – 16.02.2020 – Eröffnung am 07.02. 19 Uhr

„Der Prinz, der in sich nicht weniger als alles ist, weiss auch, dass er in sich nichts ist. Er gelangt zu diesem Nichts auf dem Meer, und er kehrt […] als Nihilist oder als Quietist zurück: Der Rest ist Schweigen. Was nicht erlischt, sondern dauert, ist der einzigartige Wert der, wie man auch sagen könnte, kanonisch sublimen Persönlichkeit Hamlets.“
aus: Harold Bloom: Shakespeare, Die Erfindung des Menschlichen
Im Roman „Butcher’s Crossing“ kommt der Romanheld gegen Ende ins Nachdenken. Er sieht den Büffel, der eben noch „stolz, edel und voller Lebenswürde gewesen war“, wie er gehäutet und ausgeweidet am Haken hängt, „ein Haufen lebloses Fleisch, nur ein bloßes Etwas, das auf groteske, spöttische Weise vor ihm baumelte.“ Der Held begreift, dass die Idee, er könnte in der Wildnis zu sich selbst finden, Ausdruck seiner eigenen Eitelkeit war.

literatur

Poetische Begegnungen

Martina Hefter trifft Brigitte Oleschinski

Donnerstag, 13.02.2020 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Als Martina Hefter nach drei Romanen 2008 auch auf der Lyrikszene erschien, erregte sie Aufsehen durch eine ungewöhnliche und eigenwillige Inszenierung ihrer Texte. Auch schlicht gelesen, haben sie einen szenischen Charakter: Szenarien, die mit Alltagsgegenständen – ein Bett – ganze Handlungsräume eröffnen, die sich ihrerseits ins Surreale oder Absurde erweitern.

Brigitte Oleschinski, Jahrgang 1955, ist eine altbekannte Lyrikrerin, die schon mit Gerhard Rühm und zu seinen Lebzeiten noch zusammen mit Oskar Pastior auf der Lesebühne stand. Ihre Lyrik kann kurz und bündig, aber auch in feinen und differenzierten Mehrdeutigkeiten unterschiedlichste Welten und Gegenstandsbereiche, ebenfalls ins Surreale ausgreifend, miteinander verflechten.
Eine Kombination zweier Poetinnen, die einen spannenden, aussergewöhnlichen Abend verspricht.

Auch Himmel vergeht, Himmel wird geringer,
verdünnt sich, strömt fort.
Martina Hefter aus Ich bin geerdet

(…) zwischen Radkappe
und Rinnstein grinst ein verklemmter Heliumfisch, schlaffsilbern
von Kieme zu Kieme (…)
Brigitte Oleschinski aus Wie der hüpfende Atem

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

ausstellung

Re-Decoders: Digital trifft Analog

Arno Beck, Jun-Ho Park, Pascal Sender

27.02 – 08.03.2020 – Eröffnung am 27.02. ab 18 Uhr


Der digitale Raum erobert die analoge Welt!

Arno Beck transportiert animierte Ästhetik mit seinen Schreibmaschinenbildern auf Papier.

Mit Jun-Ho Parks Pixel-Skulpturen wird der reale Raum zum Spielfeld.

Pascal Sender lässt in einer Video Installation die Grenzen zwischen Animation und Performance verschwinden.

Live-Stream Performance von Pascal Sender.

Music-Set von @MAURICE und Getränke.

Kuratiert von Hans Dumitru & Marius Hoppe.

 

Öffnungszeiten: Di – Fr 15-19 Uhr, Sa 11-15 uhr
Finissage: So 08.03 ab 16:00 Uhr

 

Eine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­refe­rat des AStA der Hein­rich Heine Univ­ersi­tät Düssel­dorf

Reihe Z W E I

Der Saumpfad
Solo für 1 Zuspiel, 1 Gitarre und Krach

Claas Morgenroth | Joachim Rüsenberg

Dienstag, 03.03.2020 19 Uhr

Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.

Diesmal zu Gast ist Claas Morgenroth:

„Warum sind wir hier“, fragte er sich. Und: „Weißt Du noch, wie…?“ Der Pfad schaute ihn an. Und er stand da und wartete auf ein Wunder. Ein Knistern im Ohr. Wollte er nicht stumm seinen Weg gehen?

Claas Morgenroth: Literaturwissenschaftler an der TU Dortmund, Bücher und Aufsätze zur Theorie und Politik der Literatur, zum Rückwärtserzählen und Aufzeichnen, zu Rolf Dieter Brinkmann und Walter Benjamin. Gelegenheitsmusiker und -hörspielmacher, darunter: „Ich schreibe ein Hörspiel und Ihr nicht“.
studiger.tu-dortmund.de

Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato Künstlervereins Düsseldorf, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte. Mit der Reihe ZWEI möchten wird das 2019 eingeweihte Joachim Rüsenberg Archiv in einen öffentlichen Gebrauch überführen.

literatur

Poetische Begegnungen

Adrian Kasnitz trifft Ron Winkler

Donnerstag, 05.03.2020 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Mit Adrian Kasnitz und Ron Winkler hat die Lyrikreihe POETISCHE BEGEGNUNGEN 7 zum Abschluss zwei Poeten zu Gast, die ihre ersten Lyrikbücher zu einer Zeit veröffentlichten als die Verlagswelt und mit ihr die literarische, besonders die poetische Szene sich merklich veränderte. Bis Mitte und Ende der 2000ender Jahre gründeten sich viele unanbängige Kleinverlage, die seither besonders jungen AutorInnen eine Plattform zur Veröffentlichung bieten.

Adrian Kasnitz, Jahrgang 1974, leitet seit 2000 zusammen mit Wassiliki Knithaki ebenfalls einen Kleinverlag, die „Parasitenpresse“ in Köln und ist Gastgeber im Kölner Literaturklub. Neben diversen Einzeltiteln sammelt er seit 2015 seine formal scheinbar einfachen Gedichte in „Kalendarien“, eine Struktur, die eine große Beweglichkeit zulässt von bizarren Reiseimpressionen bis zu satirisch deformierten Bildern der Kölner Südstadtschickeria.

Ron Winkler, geboren 1973, hat seine Lyrik seit seinem ersten Band, 2002 in eben der Kölner „Parasitenpresse“ erschienen, immer schon mit metamorphotischen Verdichtungen bis an den Rand aufgeladen. In seinem jüngsten Band „Karten von Gebieten“ von 2017, entwirft er in dem titelgebenden Kapitel eine Art Sciencefiction – Vision, bei der sich die Frage stellt, wo darin jenseits des Un- und Übermaßes lebendige Bewegung überhaupt noch möglich ist.

(…) dann das lachen
über gefeilte biographien, die
aus den ärmeln winken.

Adrian Kasnitz aus: „leipzig, die verstreuten häuser“

alles habe System, oder nicht mechanistisch
gesprochen: einen Gott im Gepäck.

Ron Winkler aus „Atlas der Stiche“

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

Tengiz

Filmisches Künstlerportrait von Andrea Isa und Charly Müller

Freitag, 13.03.2020 19:00 Uhr

Wir lernten Tengiz kennen, als er durch Flingern streifte und kleine Bilderpäckchen bei sich trug, die er zum Verkauf anbot oder verschenkte. Immer wieder suchte er das Gespräch mit Künstlern und besuchte unsere Galerien.

In Georgien aufgewachsen studierte und lehrte Tengiz Philologie und war als Dichter und Schriftsteller tätig.

Im Alter von 26 Jahren musste er das Land aus politischen Gründen verlassen und kam nach Deutschland, wo er Asyl beantragte; seitdem wohnt er in Düsseldorf und studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie an der Heinrich-Heine Universität. Aus gesundheitlichen Gründen mußte er sein Studium abbrechen und begann zu malen.

In den vergangenen Jahren entstand eine große Anzahl von Aquarellen, von denen er teilweise Farbkopien macht.

Sein bildnerisches Thema, so sagt er, sei die Natur und der atmosphärische Raum, der alles Lebendige beinhaltet.

In seinen Aufzeichnungen und den Gesprächen, die wir mit ihm führten, betonte er seine früheren Existenzen als Raphael, Weltschöpfer, J. Brahms, J. Gris, J. Haydn, Homer, Karl der Große, sowie der Musiker Sting.

Neben den Aquarellen existieren handschriftlich fixierte Gedanken zu seinen Werken, aber auch zu seinem Umfeld.

Im Anschluss an die Filmaufführung: Künstlergespräch mit Tengiz und den Film-Autor:inn:en.

e r i c

Videoarbeit von Rupert Eising

täglich 21:00 bis 00:00 Uhr

Vom 24. April bis 04. Mai präsentieren wir im onomato-Schaufenster als Außenprojektion die Arbeit „eric“ von Rupert Eising. Die Arbeit ist 03:30 Minuten lang und läuft in Schleife.

Wenn die Öffnung des Fischmauls (Basiskategorie Atmung) derart schwarz erscheint, so wie Rupert Eising es konzipiert hat, und sich noch dazu von den anderen Schwärzen der Bilder unterscheidet, dann ist das ein Schwarz nach innen – es ist das Schwarz im Fisch; d. h. es ist, ob das Tier es nun ahnt oder nicht, sein Nichts, das da erscheint – das generelle Gefangensein in der eigenen Existenz.
Karl Hans Müller

Wir sind wieder sichtbar!

Videoscreening kuratiert von Gudrun Teich

Täglich 21:30 bis 00:30 Uhr

Düsseldorfer Videokünstler:innen zeigen in einem täglich wechselnden Programm von 21.30 bis 00:30 Uhr „Videokunst im Vorbeigehen“ im Außenfenster des onomato künstlerverein.
Abschlusspräsentation: Am Sonntag, 24 Mai ab 21:30 Uhr zeigen wir alle präsentierten Arbeiten in kompletter Folge.

05.05. Josef Schulz , CQ 16 2010
06.05. Mathias Neuenhofer, mushroom 2020
07.05. Annebarbe Kau, Mari 2004
08.05. Neringa Naujokaite, Horizon 2010
09.05. Hörner/Antlfinger, MILK 2014
10.05. Dieter Kiessling, eyes 2005
11.05. Gudrun Teich, Fensterblicke 2019
12.05. Detlef Klepsch/Anne Schülke, spring_inside 2020
13.05. Ivo Dekovic, Balerina 2019
14.05. Norbert Kraus, Die Geburt des Adonis 2011
15.05. Gabriele Horndasch, 14’ 15’’ 2015
16.05. Claudia Robles-Angel, Wintermusik 2007
17.05. Claudia van Koolwijk, Fenster 2020
18.05. Gudrun Kemsa, Pennsylvania Station 2020
19.05. Myriam Thyes, Graceful Allegories 2018
20.05. Andrea Isa, Spark 2020
21.05. David Zubek, o.T. 2020
22.05. Johannes Raimann, con-tempora 2020
23.05. Almuth Hickl, Bagatellen 2020
24.05. Präsentation aller teilnehmenden Arbeiten

ausstellung

BLICKDICHT

16 Beiträge zur Gesichtserkennung

17.-26. Juli 2020, Eröffnung am Freitag 17.07. von 19 bis 22 Uhr

Die Künstler*innen richten ihre Blicke auf das Modell und verdichten und intensivieren in einem langwierigen Prozess ihre Aufmerksamkeit, um ihr Gegenüber in seiner Ganzheit zu erkennen. Facetten und minimale Veränderungen im Ausdruck werden so wahrgenommen, und setzen den zahlreichen, durch schnelle, mediale Kamerablicke entstandenen Bildern, ein durch Kommunikation entstandenes Abbild entgegen. So setzen die Künster*innen ein Statement zum aktuellen Diskurs über Gesichtserekennung und Datenerhebung im Kontext des Portraits als traditionellem Abbild einer Persönlichkeit.

Mit Arbeiten von:

Alexia Krauthäuser, Almyra Weigel, Andrea Dietrich, Annette Wirtz, Beata Glombik, Claudina Hoff ter Heide, Edith Oellers, Gesche Heumann, Hannah Feigl, Jürgen Mester, Katharina von Koschembahr, Katrin Roeber, Klaus Sievers, Michael Falkenstein, Petra Fröning, Stefan Schwarzmüller

Öffnungszeiten:

Do. Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 18 Uhr


Hygienemaßnahmen

  • Bitte den Ausstellungsraum einzeln betreten.
  • Im Ausstellungsraum ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und ein Abstand von mindestens 2 m zu den anderen Ausstellungsbesuchern zu halten.
  • Es dürfen sich bis zu 7 Personen gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten.
  • Achten Sie bitte, falls es zu Wartezeiten kommt, auch auf dem Gehweg auf ausreichend Abstand zu anderen Personen.

ZWEI

Samstag, 22. August um 21 Uhr

Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert eine künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.

Diesmal findet die Veranstaltung im onomato-Garten statt.

Programm:
 > onomato künstlerverein: Hörfilm 2001
 > Christoph Korn: Pneuma, Video 2014
 > Katharina Mayer: Mauerfall 1989/2019, Video 2019
 > Norbert Kraus: Kruzifix, Animation 2019

Aufgrund der Corona-Verordnungen bitten wir um Platzreservierung per E-mail: ANMELDUNG

ausstellung

In Fluss

14.–30. August 2020, Eröffnung am Freitag 14.08. von 19 bis 22 Uhr

Es ist ein Kommen und Gehen, Tür auf, Tür zu, hereinspaziert. Vier Künstler*innen zeigen im onomato künstlerverein und dem Projektraum Impro 97 was sie bewegt.

In den beiden nebeneinander liegenden Ladenlokalen ist zu sehen: Hilmar Boehle, Installation „Aquarell“, 1993; Britta Helmerdig, Vorhang; Katharina Mayer, Collage; Bärbel Starz, Fotografie.

Öffnungszeiten:

Do. Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 18 Uhr


Hygienemaßnahmen

  • Bitte den Ausstellungsraum einzeln betreten.
  • Im Ausstellungsraum ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und ein Abstand von mindestens 2 m zu den anderen Ausstellungsbesuchern zu halten.
  • Es dürfen sich bis zu 7 Personen gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten.
  • Achten Sie bitte, falls es zu Wartezeiten kommt, auch auf dem Gehweg auf ausreichend Abstand zu anderen Personen.

Achim Raven: Fehlgänge

Werkgespräch

Dienstag, 08. September um 19 Uhr
Livestream Link: youtube.com/watch?v=w-JASPjTaXY


Achim Raven, Autor, und Michael Serrer, Leiter des Litertaurbüros NRW, führen ein Werkgespräch über den zum Jahreswechsel erschienen Erzählband „Fehlgänge“. Ursprünglich sollte dieses Gespräch am 30.04. mit Publikum in den Räumen des onomato stattfinden. Wegen der Coronakrise musste der Termin verschoben und das bewährte Format des offenen Gesprächs durch einen Livestream ersetzt werden.

In den dreizehn Erzählungen geraten die Hauptpersonen immer wieder vom Weg ab, sie gehen fehl. Es geschehen fremde und seltsame Dinge, deren Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen werden darf. Nicht zufällig schließt der Titel „Fehlgänge“ an den Titel der Bände „dérives 1“ (Paris 1991 / 2017) und „dérives 2“ (Paris 2017) des französischen Comic-Künstlers Andreas an, für die Achim Raven Szenarien beigetragen hat, die hier zu Erzählungen ausgearbeitet und neben elf anderen Geschichten erstmals veröffentlicht sind.

Ausgehend vom Gespräch über die Erzählung „Große Augenblicke“ wird die Konzeption des Buches erörtert und auch geklärt, was es mit dem Möbiusband auf sich hat.

Achim Raven: geboren 1952 in Düsseldorf, veröffentlicht seit 1984 Lyrik, Prosa und Essays, bis 2015 unter dem Pseudonym Ferdinand Scholz, seither unter seinem richtigen Namen.

Gesprächsleitung: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW

Eine Kooperation des onomato künstlervereins mit dem Literaturbüro NRW

ausstellung

„Gelebte Räume“, Übergangsräume,
Zwischenräume

kunstpunkt 25

11.-27. September 2020, Eröffnung am Freitag 11.09. um 19 Uhr

Ein gedankliches Modell, das zur Überbrückung der getrennt gedachten Sphären von Innen und Außen, von eigen und fremd beiträgt, wird mit dem Begriff „Übergangsraum“ nahe gelegt. Die Ausstellung zeigt Malerei, Print, Video, Foto, Objekt, Performance und Lyrik von Künstler:innen der „onomato Montagsgespräche“.

Teilnehmende Künstler:

Terry Buchholz · Harald Feyen · Bernard Langerock · Elisabeth Luchesi · Charly Müller · Markus Mußinghoff · Achim Raven · Frauke Tomczak · Bernadett Wiethoff · Gäste: Andrea Dietrich · Mechthild Hagemann · Michael Kurzwelly · Grzegorz Pleszynski · Jens Stittgen · Uschi Ströbele

Öffnungszeiten: Do. Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 18 Uhr

Achim Raven · Lesart

Ahndungsschauer und das Glotzen der Romantik / Hertha Kräftner lacht

Mittwoch, 30. September um 19 Uhr

Livestream Link: https://www.youtube.com/watch?v=6cqPAF7f_3c

Seit 2018 veröffentlicht Achim Raven bei FIXPOETRY seine Lesarten wenig bekannter Gedichte. Am 30.09. stellt er Johann Heinrich Wackenroder (1773-1798) und Hertha Kräftner (1928-1951) vor.

Die unerschrockene junge Frau aus der Mitte des 20. Jahrhunderts und der schwärmerische junge Mann aus dem späten 18. Jahrhundert haben eigentlich nichts gemein außer der Fähigkeit, die richtigen Worte zu finden. Vielleicht entsteht ja gerade daraus ein spannendes Gespräch mit dem Publikum.

ausstellung

Milton Camilo

Malerei

Werkgespräch am Freitag 09.10. um 19 Uhr

Livestream Link: https://www.youtube.com/watch?v=oeWyz9XrzbU

Seine Malerei erscheint frisch und unverbraucht, bisweilen expressiv und manchmal auch naiv. Aus jedem Kunstwerk strahlt eine große Kraft, Farbigkeit und Bewegtheit. Und jeder, der sie sieht, wird davon selbst innerlich bewegt. Milton Camilo, geboren 1970 in Brasilien, war zunächst professioneller Tänzer und Dramaturg, bevor er sich als 33-jähriger das Malen während eines längeren Krankenhausaufenthaltes selbst beibrachte. Nun sind die Werke des in Wuppertal lebenden Künstlers erstmals in Düsseldorf zu entdecken.

Kuratiert von Ulrike Lehmann.

Nach dem Werkgespräch gibt es eine elektronische Musik-Performance von Tim Löhde.

Das Werkgespräch und das Konzert werden live übertragen über diesen Link: https://www.youtube.com/watch?v=oeWyz9XrzbU

Anschließend: Kurz-Ausstellung bis 17. Oktober

Öffnungszeiten: täglich von 15-20 Uhr in Anwesenheit des Künstlers


Corona-Hygienemaßnahmen

  • Bitte den Ausstellungsraum einzeln betreten.
  • Im Ausstellungsraum ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen und ein Abstand von mindestens 2 m zu den anderen Ausstellungsbesuchern zu halten.
  • Es dürfen sich bis zu 7 Personen gleichzeitig im Ausstellungsraum aufhalten.
  • Achten Sie bitte, falls es zu Wartezeiten kommt, auch auf dem Gehweg auf ausreichend Abstand zu anderen Personen.

lAbiRynT virtuell

Festival für Neue Kunst

23.-25. Oktober – labirynt.slubice.eu
Dokumentation: https://youtu.be/CAeZpq_UanE

Das seit 2010 bestehende Festival für Neue Kunst „lAbiRynT“ finden dieses Jahr zur Hälfte virtuell und in realen Räumen statt. Veranstalter sind das städtische Słubicer Kulturhaus SMOK und von Frankfurter Seite der Verein Slubfurt e.V. Die Verschränkung verschiedener Kunstgattungen ist dabei Programm.

Die neue Form des Festivals ermöglicht es auch, dass weitere Ausstellungsorte in Poznań, Düsseldorf, Berlin und Japan hinzukommen, die virtuell mit dem Festival verknüpft sein werden. Veranstaltungsort in Düsseldorf ist der onomato-künstlerverein.

  • Marcus Kaiser: „Bis zur Hälfte der Mittte / bachstausumpf“
    (Cello und Zuspiel)
  • Anja Garg: „Die Erde ist ein Ort im Himmel“
    (Video und Installation)

Live im Internet und live vor Ort: 23.10. um 19:00 Uhr

Kuratorin: Terry Buchholz

Öffnungszeiten: 23. + 24.10. von 16-21 Uhr / 25.10. von 15-19 Uhr

Fehlgänge

Achim Raven · Lesart

Dienstag, 27. Oktober um 19 Uhr

Livestream Link: https://www.youtube.com/watch?v=D9PCnB_Axms


Achim Raven, Autor, und Michael Serrer, Leiter des Litertaurbüros NRW, führen ein Werkgespräch über den zum Jahreswechsel erschienen Erzählband „Fehlgänge“. Ursprünglich sollte dieses Gespräch am 30.04. mit Publikum in den Räumen des onomato stattfinden. Wegen der Coronakrise musste der Termin verschoben und das bewährte Format des offenen Gesprächs durch einen Livestream ersetzt werden.

In den dreizehn Erzählungen geraten die Hauptpersonen immer wieder vom Weg ab, sie gehen fehl. Es geschehen fremde und seltsame Dinge, deren Glaubwürdigkeit in Zweifel gezogen werden darf. Nicht zufällig schließt der Titel „Fehlgänge“ an den Titel der Bände „dérives 1“ (Paris 1991 / 2017) und „dérives 2“ (Paris 2017) des französischen Comic-Künstlers Andreas an, für die Achim Raven Szenarien beigetragen hat, die hier zu Erzählungen ausgearbeitet und neben elf anderen Geschichten erstmals veröffentlicht sind.

Ausgehend vom Gespräch über die Erzählung „Große Augenblicke“ wird die Konzeption des Buches erörtert und auch geklärt, was es mit dem Möbiusband auf sich hat.

Achim Raven: geboren 1952 in Düsseldorf, veröffentlicht seit 1984 Lyrik, Prosa und Essays, bis 2015 unter dem Pseudonym Ferdinand Scholz, seither unter seinem richtigen Namen.

Gesprächsleitung: Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW

Eine Kooperation des onomato künstlervereins mit dem Literaturbüro NRW

onomato – ausstellung

c a v e

07.–22.11.2020   Eröffnung am 06.11. um 19:30 Uhr

der raum des onomato künstlervereins in flingern verwandelt sich in eine höhle. auf einer vielzahl von screens leuchten animations- und videoelemente aus dem dunkeln – digital secrets. zu sehen sind videoarbeiten der beiden düsseldorfer künstler*innen gudrun teich und norbert kraus.


öffnungszeiten:   täglich 17-22 uhr
die arbeiten sind von aussen sichtbar, ansonsten treffen nach vereinbarung: tel 01522 1609105 oder 0178 8705605

diese ausstellung steht im rahmen der: die digitale düsseldorf

literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato

ausgerichtet von Frauke Tomczak

Die Lyrikreihe im onomato in und trotz der Coronakrise durchzuführen und zu gestalten, war eine bewußte Entscheidung. „Denn schließlich wollen wir doch nicht geistig, sinnlich und seelisch veröden!“ schrieb ich an Kerstin Hensel, eine gestandene Poetin, die in Kombination mit Friedrich Ani ebenfalls teilnehmen wird.

Um die schon bestehenden in Krisenzeiten immer zunehmenden Dichotomien nicht zusätzlich zu vermehren, greife ich zur Begründung auf die Verödung zurück: In der Tat wirken in Abwesenheit die erhebenden, will sagen über den Alltag hinaus gehenden Sinneseindrücke, die uns die Künste für gewöhnlich ermöglichen, wie sehnsuchtsvoll vermisste Verschollene. Das ist umso sprechender als wir wie so oft erst im Entbehren uns dessen bewußt werden, wie unentbehrlich das Abwesende, in diesem Fall die Künste, sind. Ja sie sind so existentiell wie das geistige tägliche Brot. Diesen Mangel buchstäblich sinnlich zu erfahren und zu spüren, hat immerhin den Wert, sich bewußt zu machen und zu erkennen, dass sie nicht nur unabdingbar zu unserem Leben gehören, sondern wir spüren instinktiv, dass eben dieses Quantum Kunst zugleich überlebenswichtig ist. Diese gespürte Erkenntnis präsent zu halten, wird nach der Krise eine zukunftsgerichtete Erinnerungsarbeit sein, die wir annehmen sollten.

Frauke Tomczak, Düsseldorf 04.12.2020

In diesem Sinne gestaltet sich die Lyrikreihe 8. Sie kann leider nicht leibhaftig sondern nur im Stream wahrgenommen werden – die jeweiligen Links zum Streaming, die auch den Einladungsmails beigefügt werden, sind ebenfalls auf der Webseite des onomato künstlervereins einsehbar. Wir freuen uns, Ihnen auch in dieser Runde ein hochkarätiges Programm präsentieren zu können:

Die Termine dieser Reihe, jeweils 19:30 Uhr:

Do. 10.12.2020: Stephen Reader trifft Dominik Dombrowski

Do. 04.02.2021: Hellmuth Opitz trifft Lina Atfah

Do. 25.02.2021: Kerstin Hensel trifft Friedrich Ani

Do. 18.03.2021: Levin Westermann trifft Nadja Küchenmeister

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf



literatur

Poetische Begegnungen

Stephen Reader trifft Dominik Dombrowski

Donnerstag, 10.12.2020 19:30 Uhr
Livestream Link: https://youtu.be/pwfK4zWxqqM


Stephen Reader, geb. 1950 in Zürich, studierte Kunst und Germanistik an der Universität Wales, bevor sich ab 1974 ein Kunststudium an der Kunstakademie Düsseldorf anschloss. Eher als bildender Künstler versteht er sich dementsprechend mit dem Schwerpunkt auf Zeichnungen und grafisch gestalteten Blättern, die oft auch Teil seiner vielfältigen Performances sind. So zuletzt in seiner Aktion „Gartenlese“ im Sommer diesen Jahres. Die oft in zarte Zeichnungen integrierte Texte muten auf diese Weise wie eher zufällige lyrische Einschlüsse an, verdichtete Augenblicksnotate, gefunden zwischen rauschenden Gräsern.

Dominik Dombrowski, geboren 1964 in Waco, Texas, ist ein deutschamerikanischer Autor und Übersetzer. Seine mehrfach preisgekrönte Poesie neben dem diesjährigen Lyrikband „Ich sage mir Nichts“ zuletzt die Buchtrilogie mit dem 3. Band „Fermaten“, 2016 ist äußerst vielfältig. Die Trilogie nennt er auch „lyrisches Tryptichon“. Die in diesem Titel gefasste räumliche Metapher kann als charakteristisch für seine expressiven Sprachbilder gelten, die oft emotionale und seelische Zustände in verdichteten Raumatmosphären entfalten und so sinnlich erfahrbar machen. Ob Dominik Dombrowski solcher Art zum „Lonely Rider der Poesie“ wird, wie José F.A. Oliver meint, sei dahingestellt. Mir erscheint er eher wie ein bizarrer Gärtner oder besser Gartenarchitekt von nicht minder phantastischen Innen- und Aussenarchitekturen.

Das Urlaub
Stephen Reader

Man kupferte da die Räume der Erde
das Unentdeckte zwischen Tahiti und Neuseeland
noch mit Fabelwesen

Dominik Dombrowski

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düs­sel­dorf, die die Spar­kas­sen-Kultur­stif­tung Rhein­land und die Kunst- und Kul­tur­stif­tung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf



2019: Veranstaltungs-Archiv

Montagsgespräch

Alle 14 Tage um 19 Uhr

Alle Termine in diesem Jahr:

  • 07. und 21. Januar
  • 04. und 18. Februar
  • 11. und 25. März
  • 08. und 29. April
  • 13. und 27. Mai
  • 17. Juni
  • 01., 15. und 29. Juli
  • 12. und 26. August
  • 09. und 23. September
  • 07. und 21. Oktober
  • 04. und 18. November
  • 02. und 16. Dezember

literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato

kuratiert von Frauke Tomczak

Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe im onomato auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker/innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Die Reihe hat sich aber der nicht immer glücklichen Entgegensetzung „Bekannt trifft Unbekannt“ entledigt und ersetzt sie durch das Zentrum, das von Anfang an ihren besonderen „Kick“ ausgemacht hat: die spannungsreiche und oft fruchtbare gegenseitige poetische Begegnung. Dieser sachlichere Titel erlaubt überdies eine größere Offenheit und Freiheit in der Kombination: auch zwei Lyriker/innen mittleren Bekanntheitsgrades können sich unter dem neuen Titel begegnen. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten/innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben..

Die Termine dieser Reihe:

Mi. 12.12.2018: Marie T. Martin trifft Stan Lafleur

Mi. 30.01.: Olga Martynova trifft Gerhard Falkner

Mi. 27.02.: Ulrike Almut Sandig trifft Tristan Marquardt

Mi. 13.03.: Mirko Bonné trifft Durs Grünbein

Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt

literatur

Vera Henkel: Lesung und Buchvorstellung

Mi., 16.01.  19:30 Uhr

Der Name Vera Henkel war in der literarischen Szene des Rheinlandes schon zu Zeiten von Peter Maiwald und John Linthicum ein Begriff. Damals gehörte sie zu den ambitionierten jungen PoetInnen um Alexander Nitzberg und gewann 1996 den Open Mike.

Heute kann sie auf eine vielfältige Sammlung literarischer Texte zurückblicken, von der die neueste Veröffentlichung „Ein fliehendes Kinn. Texte aus Jahrzehnten“, Ende 2018 erschienen, einen Überblick bietet: satirisch bis grotesk zugespitze, oft absonderliche und komische Alltagsskizzen, die vor allem eines bewirken: sie bringen uns zum Lachen. So beginnen wir das Neue Jahr mit einem poetischen Lachen.

literatur

Poetische Begegnungen

Olga Martynova trifft Gerhard Falkner

Mi., 30.01.2019  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Mit Olga Martynova und Gerhard Falkner sind in der Lyrikreihe zwei hochgeschätzte Schriftsteller zu Gast, die sich trotz ihrer Anerkennung von ihrer Lust, Neues auszuprobieren und zu experimentieren nichts haben nehmen lassen.

Olga Martynova, 1962 in Sibirien geboren, in Leningrad aufgewachsen, hatte dort zusammen mit ihrem im letzten Jahr verstorbenen Mann, dem Dichter Oleg Jurjew, die Künstlergruppe und noch heute existierende Plattform „Kamera chranenija“, auf deutsch etwa „Aufbewahrungsort“, gegründet. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. In der Tradition der avantgardistischen Gruppe „Oberiu“ aus den 20iger und 30iger Jahren um Daniil Charms hält sich ihre Lyrik weder an konsistente Raum/Zeitgrenzen, noch irgend an geltende Naturgesetze. Und doch transportieren die Gedichte durch ihre bildstarke, sinnliche Präsenz und ihr deutliches Insistieren auf einem thematischen Verdichtungspunkt Figurationen, die vom „Wiesenjenseits“ einer gestorbenen Biene bis zum Bild der Sprache als Falter mit dem „Hinkeflügel“, der sich halb über, halb unter Wasser bewegt, sowohl unsere Imagination wie auch unser Denken ihrerseits in Bewegung setzen.

Gerhard Falkner, 1951 im mittelfränkischen Schwabach geboren, erregte schon 1981 mit seinem ersten Gedichtbuch „so beginnen am körper die tage“ Aufsehen: gegen die „Befindlichkeitslyrik“ der späten 70iger Jahre setze er einen deutlichen Akzent – wenn auch im freien Vers – auf eine formal durchgestaltete poetische Sprache. Es folgten weiter Gedichtbände in steter Folge bis er in seinem Essayband „Über den Unwert des Gedichts“, 1993 – ganz in avantgardistischer Manier – seinen Rückzug aus dem Literaturbetrieb ankündigte und sich doch – das stete Paradox der Avantgarden – nach vierzehn Jahren, im Jahr 2000 mit dem wiederum vielbeachteten Gedichtbuch „Endogene Gedichte“ rückmeldete. Dem sollten seine wichtigsten lyrischen Werke „Hölderlin Reparatur“, 2008, und „Pergamon Poems“, 2012 folgen. 2009 erhielt er den Peter Huchel Preis. Die Gleichzeitigkeit von Prägnanz, Anschaulichkeit, frappierenden Zeitsprüngen und Leichtigkeit, mit der er etwa in dem Gedicht „Artemis“ von der semi-plastischen Bildlichkeit der Artemis im Pergamon Fries über mehr als zweitausend Jahre in die „Kill Bill“- Filmwelt von Quentin Tarantino springt, ist so atemberaubend und treffend zugleich, dass sie für beide Welten vor- und rücklings vieles zu denken gibt.

Ein klares Profil fügt er in Kopfmitte ein:
als den Schatten eines Teufels im Schnee,
am dritten Ufer von zwein.

Olga Martynova: Tschwirka, beschwipst vom Winter (1)

Kill Bill, gespielt von Himmlischen (Götterkino)
die Torsi torkeln von der Wucht des Schönen

Gerhard Falkner: Artemis

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf und die Kunst- und Kultur­stiftung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

 

OPEN CALL

zur Ausstellung: „Regarding Yoko Ono“

Yoko Ono ist eine Konzept Künstlerin. Sie hat neben großen Ausstellungen und Performances auch Performance-Anleitungen Konzipiert. Ono ist in ihren Arbeiten sehr weitgefasst und hält eine große Vielfalt an Darstellungen und Möglichkeiten sich auf sie zu beziehen bereit.

Ich möchte eure Beteiligung an dieser Ausstellung! Der Grundgedanke bei Yoko Ono, ist die Individualität in der Gemeinschaft und deshalb können von euch Zeichnungen, Bilder, Fotos im Format bis DinA3 dabei sein. Zusätzlich können Performances eingereicht werden.

Ich freue mich auf eure Beiträge und bei Fragen bin ich zu erreichen unter 0178 90 46 878.

Abgabetermin: am 7.3. zwischen 10 – 12 Uhr
oder in Absprache mit Inken Boje: info@inkenboje.de.

Dauer der Ausstellung: 08.03. – 10.03.2019

Öffnungszeiten:
Fr. 08.03. 19–21 Uhr
Sa. 09.03. 14–18 Uhr
So. 10.03. 12–18 Uhr

Abholung: 12.03. um 10–12 Uhr

Herzliche Grüße Inken Boje

literatur

Poetische Begegnungen

Ulrike Almut Sandig trifft Tristan Marquardt

Mi., 27.02.  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Es nimmt nicht wunder dass Ulrike Almut Sandig bei ihren Musikauftritten viele ihrer Poeme auch singt, vor allem aus ihrem jüngsten Lyrikbuch mit dem ellenlangen Titel „ich bin ein Feld voller Raps, verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt“, 2016. Stellen die darin versammelten Gedichte doch zugleich expressiv einprägsame wie bewegende Szenarien mit gekonnt charakteristischen wenigen Strichen vor Augen, die auch gelesen ihre musikalische Rhythmik entfalten.

Obwohl er intensiv über die lyrischen Anfänge im hochmittelalterlichen Minnesang gearbeitet hat – das Ergebnis ist die imponierende zweisprachige Sammlung „Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen“, die er 2017 zusammen mit Jan Wagner herausgegeben hat, erinnert seine eigene Lyrik doch weniger an Gesang als an ein eigentümlich verwobenes und verschachteltes Stenogramm von Außen- und Innenwahrnehmungen, Momentaufnahmen und wie aus der „Tiefsee“ aufsteigenden Fetzen aus der digitalen Welt – „Scrollen in Tiefsee. Gedichte“, 2018.
Diese poetische Begegnung zweier jüngerer Dichter verspricht, ein ungewöhnlicher und eigenwilliger Lyrikabend voller Überraschungen zu werden.

in der heimat brechen sich namen an der scholle,
im wort: was dort angebaut wird, ist mir fremd“

Ulrike Almut Sandig: meine heimat

(…) haufen aus blendflecken als
geschichte des blicks, im dunkeln, beim schälen des tischs.

Tristan Marquardt: blickinsassen

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf und die Kunst- und Kultur­stiftung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

 

ausstellung

Regarding Yoko Ono /
Jerónimo Arteaga-Silva

Düsseldorf Photo Weekend 2019

08. – 10.03.2018

Wir beteiligen uns am „Düsseldorf Photo Weekend 2019“ mit einer Doppel-Ausstellung:

Open Call: Regarding Yoko Ono
Wir zeigen Bilder, Objekte und eine Performance, die zu unserem Open-Call: „Regarding Yoko Ono“ eingereicht wurden. Die durch Yoko Ono inspirierten Arbeiten thematisieren die Grundproblematik von Individualität in der Gemeinschaft.

 

Jerónimo Arteaga-Silva: Corners
Mit seinen neuen Serie von Architek­tur­foto­grafien dokumentiert der mexikanischen Fotograf Jerónimo Arteaga-Silva Grenzflächen und Übergänge von Raum­situationen mit vielfältigen Mustern, Linien und Materialien. Ein Stillleben der Räume, deren suggestive Oberflächen makellos scheinen und eine quasi utopische Auffassung der Realität vermitteln. Es ist ein Konzept von Konstruktion und Dekon­struktion.
jeronimoarteaga.com

 

Öffnungszeiten
08. März, 19:00 – 21:00 Uhr
09. März, 14:00 – 20:00 Uhr
10. März, 12:00 – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

literatur

Poetische Begegnungen

Mirko Bonné trifft Durs Grünbein

Mi., 13.03. 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Dieser fraglos glänzende Abschluss der aktuellen Lyrikreihe POETISCHE BEGEGNUNGEN wird von zwei außergewöhnlichen Poeten gestaltet: dem vielfach ausgezeichneten Mirko Bonné und dem Büchnerpreisträger Durs Grünbein.

Mirko Bonné, 1965 in Tegernsee geboren, zog 1975 mit seinen Eltern nach Hamburg. Seit 2013 lebt er dort als freier Schriftsteller: er schreibt Lyrik und Romane und übersetzt vor allem Werke englischsprachiger Dichter wie Anderson, Emily Dickinson, Keats, Cummings, Creely und Yeats. Von 1994 bis heute hat er sechs Lyrikbücher veröffentlicht, u.a. „Gelenkiges Geschöpf. Gedichte“, 1996, „Hibiscus Code“, 2003, „Die Republik der Silberfische“, 2008, „Traklpark“, 2012 und „Wimpern und Asche“, 2017. Von seinen zahlreichen Romanen seien ebenfalls nur einige Titel genannt: „Ein langsamer Sturz“, 2002, „Der eiskalte Himmel“, 2006, „Nie mehr Nacht“, 2013, „Lichter als der Tag“, 2017 und das nach Saint Exupéry erzählte Märchen „Die Widerspenstigkeit“ in dem Düsseldorfer Karl Rauch Verlag, 2017 erschienen.

Mirko Bonné hat diverse Stipendien – Stipendium der Villa Concordia, Bamberg, New York Stipendium des Deutschen Literaturfonds – und mehrfach Auszeichnungen erhalten: den Ernst-Willner-Preis 2002, den Ernst-Meister-Förderpreis 2008 und den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 2010.

Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, damals noch in der ehemaligen DDR, gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartslyriker. Er lebt mit seiner Frau Eva Sichelschmidt und ihren gemeinsamen drei Kindern in Rom. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Hamburg, Leipzig und der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er hat mehrere Poetikvorlesungen gelesen: 2007/08 hatte er die Heine Gastprofessur der Heinrich Heine Universität inne, 2008 in Zürich „Drei cartesianische Meditationen“, 2009/10 die Frankfurter Poetikvorlesung. Seit 2005 ist er Professor für Poetik an der Kunstakademie Düsseldorf.

Aus der langen Reihe seiner Auszeichnungen seien nur die folgenden erwähnt: 1992 Bremer Literaturpreis, 1993 Niclas Born Preis für Lyrik, 1995 Peter Huchel Preis, 1995 Georg Büchner Preis, 2005 Hölderlin Preis, 2012 Tomas-Tranströmer Preis. Von seinen insgesamt 20 Lyrikbüchern von 1988 bis heute können hier ebenfalls nur einige Titel genannt werden: „Schädelbasislektion“, 1991, „Falten und Fallen“, 1994, „Erklärte Nacht“, 2002, „Porzellan. Poem vom Untergang meiner Stadt“, 2005, „Strophen für übermorgen“, 2007, „Koloss im Nebel“, 2012, „Cyrano oder die Rückkehr vom Mond“, 2014, „Zündkerzen“, 2017. Aus den beiden letztgenannten Büchern wird Durs Grünbein lesen.

Die ZuhörerInnen erwartet ein hochspannender und bewegender Abend.

Und am Ufer sitzen Frauen,
essen aus hellen Tüten
das Licht, Licht
im November.

Mirko Bonné: Mauerseglerhitze

Es kamen die Eiszapfendiebe,
Sie brachen den Wörtern die Spitze ab.

Durs Grünbein: Rohe Eier

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf und die Kunst- und Kultur­stiftung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

 

100 Jahre Bauhaus

Das Bauhaus hatte viele Väter –
wie eine Legende entstand

Bildvortrag von Thomas Brandt

Dienstag, 19.03.2019 19 Uhr

Warum wurde gerade Walter Gropius Gründer des „Bauhauses“ und wie kam die legendäre Schule zu ihrem Namen?

Was ist eigentlich der „Deutsche Werkbund“, von dessen Ideen sich Walter Gropius bei der Gründung des „Bau­hauses“ inspirieren ließ und was war das Besondere an der „Bauhaus“-Ausbildung, dass sie Studierende aus der ganzen Welt anzog? War es eine Art Kunst­gewerbe­schule?

Weshalb wurde sie gerade in Weimar gegründet, einer verträumten, kleinen Stadt fern der modernen Metropolen? Und warum stammt das erste Schulgebäude des „Bauhauses“ von Henry van de Velde, dem belgischen Jugendstil-Architekten?

Sollten Sie alle diese Fragen beantworten können, brauchen Sie diesen Vortrag nicht zu hören. Wenn nicht, sollten Sie kommen und dabei sein.

100 Jahre Bauhaus

Weimar / Dessau / Berlin –
drei Stationen neuer Gestaltung

Bildvortrag von Thomas Brandt

Dienstag, 26.03.2019 19 Uhr

14 Jahre nur hat das „Bauhaus“ existiert. Es war eine einzigartige Ansammlung der
fortschrittlichsten Künstler und Gestalter ihrer Zeit, von Walter Gropius über Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer bis zu Wassily Kandinsky – und wurde dabei immer wieder so heftig angegriffen wie gepriesen.

Zwei Mal musste es wegen der Nationalsozialisten seine Zelte abbrechen, drei Direktoren haben es in sehr unterschiedlicher Weise geprägt. Gewonnen haben die Nazis ihren Kampf nicht, denn durch Emigration hat sich der „Bauhaus“-Gedanke international verbreitet. Die Vielfalt dessen, was in Weimar, Dessau und Berlin geschah, ist heute einem recht einseitigen Bild dieser besonderen Schule gewichen.

Folgen Sie einer spannenden Schilderung der Wege dieses legendären Schulmodells.

Jüdische Kulturtage Rhein-Ruhr 2019
„Zuhause. Jüdisch. Heute. Hier.“

Wir beteiligen uns mit einem Residenz-Projekt mit anschließender Ausstellung an den diesjährigen Jüdischen Kulturtagen Rhein Ruhr. Unser Kooperationspartner ist die Galerie Bernd A. Lausberg, in der auch die Ausstellung stattfindet.

Zum 5. Mal dreht sich bei den Jüdische Kulturtage Rhein Ruhr alles um die jüdischen Impulse in der zeitgenössischen Kultur unserer Rhein-Ruhr Region. Begegnungen, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte zeigen: Hier und heute findet jüdisches Leben statt! So lebendig und vielfältig verbindet es Vertrautes mit Neuem.
Über 200 Veranstaltungen in 15 Städten bieten allen Interessierten ein Forum, um der Frage nachzugehen: Was bedeutet für uns Zuhause?

Nähere Informationen und das gesamte Programm der Jüdische Kulturtage Rhein Ruhr finden Sie auf der Webeite: juedische-kulturtage.de
 


„Wahr ist doch immer, was ich denke“
Residenz im onomato künstlerverein

24. – 31.03.2019

Vier Künstlerinnen aus zwei Kulturkreisen denken gemeinsam nach über das, wie ihre Identität und Verortung entstanden ist. Der Begegnung und dem Erfahrungsaustausch über multiple Identitäten soll während der einwöchigen gemeinsamen Residenz eine wichtige Bedeutung eingeräumt werden. Ziel des gemeinsamen Residenz-Aufenthaltes ist es, Begegnungen zu stiften und den Dialog zu ermöglichen. Exponate entstehen vor Ort und werden aus Israel und dem Rheinland mitgebracht. Diesen Begegnungsraum stellt der onomato künstlerverein e.V. zur Verfügung. Die Präsentation findet in der Galerie Bernd A. Lausberg statt.

Diskutiert und untersucht werden beispielsweise Fragestellungen, die sich mit folgenden Themen beschäftigen: Wann wird eine Lebensgeschichte geboren? Und wie? Geschichten durchwandern Raum und Zeit. Wer weiß, bis wohin die Wurzeln der eigenen Geschichte reichen? Unser Leben wird geschichtet, geknetet und auch modelliert, verrieben und verwischt – und plötzlich nimmt eine Lebensgeschichte Gestalt an: Ein Mensch erhebt seine Stimme, ein Wind beginnt zu wehen, Vogelstimmen zwitschern. Bilder entstehen vor unserem geistigen Auge, erkunden die Ursprünge unserer Geschichten.

Die Künstlerinnen freuen sich über Besuch und Gespräch im onomato.

• Carol Pilars de Pilar, Deutschland
• Shuli Nachshon, Nofit, Israel
• Shir Silberstein, Israel
• Anne Wissmann, Deutschland

Kuratiert und koordiniert von Professorin Katharina Mayer und Dr. Regina Plaßwilm
 


IchIch – Verortung / vor Ort sein

05. – 28.04.2019
Ort: Galerie Bernd A. Lausberg
Hohenzollernstr. 30, 40211 Düsseldorf

Ausstellungseröffnung am 05.04.2019 um 19.00 Uhr

Fotografien (Shir Zilberstein „Home and Identity“) und Videoarbeiten (Shuli Nachshon „Tvila, the film“ und „Videoperformance Allesale 4“), eine Lied-Impression (Carol Pilar de Pilars) und Körperabformungen, die zu paradoxen IchIch-Objekten verschmelzen (Anne Wissmann) sind das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit und zeugen von dieser Begegnung.

im Rahmenprogramm: Künstlerinnengespräch in der Galerie Bernd A. Lausberg am 14.04.2019 um 17.00 Uhr

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

ausstellung

Technische Probleme

14. – 21.04.2019
Abschlussausstellung des onomato Stipendiums
Eröffnung am Samstag, 13.04.  19 Uhr

In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstler*innenverein 10 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstler*innen vergeben. Die innerhalb der vier Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir in der Ausstellung „Technische Probleme“. Mit Arbeiten von:

Leon Eckard
Mechthild Hagemann
Hase und Zinser
Almuth Hickl
Bertolt Mohr
Johannes Raimann
Joanna Vortmann
Anne Weyler
David Zubek

Öffnungszeiten:
14. – 21.04. 16-20 Uhr und nach Vereinbarung
 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

100 Jahre Bauhaus

Typisch Bauhaus?
Bauhaus-Architektur und das „Neue Bauen“

Bildvortrag von Thomas Brandt

Dienstag, 07.05.2019 19 Uhr

Weit von sich gewiesen hat Walter Gropius, der Gründer des „Bauhauses“, dass er einen Stil bilden wolle. Und doch wird heute oft salopp vom„Bauhaus-Stil“ geredet. Man meint dabei das berühmte Gebäude des „Bauhauses“ in Dessau, die dortigen Meisterhäuser oder die Villen Haus Esters und Lange in Krefeld.

Doch auch anderen Architekten der Zwischenkriegszeit sagt man nach, sie hätten im „Bauhaus-Stil“ geplant, ohne dass sie jemals am „Bauhaus“ gelehrt oder gelernt hätten: die Brüder Taut und Luckhardt, Le Corbusier, Ernst May, Erich Mendelsohn oder Hans Scharoun. Sie selbst sprachen vom „Neuen Bauen“, das von den Nationalsozialisten als „bolschewistisch“ bekämpft wurde.

Lassen Sie sich in die Welt dieser Architektur-Avantgarde entführen. Lernen Sie kennen, wo es verbindende Ideen zwischen „Bauhaus“-Architektur und jener des „Neuen Bauens“ gab, folgen Sie den Architekten des „Neuen Bauens“ bis in die „Weiße Stadt“ von Tel Aviv oder zu den Gebäuden, die pfiffige Makler heute als „Bauhaus-Villen“ anpreisen.

Wolfgang Mattheuer

Lichtbildvortrag von Jens Stittgen

Freitag, 24.05.2019 20 Uhr

Wolfgang Mattheuer, * 7. April 1927 in Reichenbach/Vogtland; † 7. April 2004 in Leipzig, war ein deutscher Maler, Graphiker und Bildhauer. Als Künstler in der DDR ist er im Westen scheinbar Wenigen nur geläufig. Neben Werner Tübke und Bernhard Heisig gehört Wolfgang Mattheuer zu den Hauptvertretern der sogenannten Leipziger Schule.

In zunehmend kritischem Abstand zu den Forderungen des sozialistischen Realismus entwickelt er eine zum Teil versteckt/verklausuliert erzählende Malerei mit „politischen“ Inhalten, zu einem ebenso wichtigen Teil ist er ein neuzeitlicher Landschaftsmaler, bzw. schildert er die im sog. real existierenden Sozialismus von dessen Bürgern (auf-) gesuchten Orte des Rückzugs und der Sehnsucht nach Freiheit. Dann ist er ist ein Maler der Naturstimmungen, eigentümlich leerer Panoramen der (auch Stadt-) Landschaften der einstigen DDR, und einer kleinbürgerlichen Idyllik (?).

In jedem Fall gewährt sein Werk einen wichtigen Blick auf einen künstlerischen Selbstentwurf, der sich von denen, die gleichzeitig im Westen geschaffen wurden, signifikant unterscheidet. Genau dieser Unterschied gibt auch in der alten Bundesrepublik Aufgewachsenen Gelegenheit, ihre Selbstverständlichkeiten auf deren Gültigkeit hin zu befragen.

Jacopo Tintoretto

Lichtbildvortrag von Jens Stittgen

Mittwoch, 03.07.2019 20 Uhr

Jacopo Robusti, gen. Jacopo Tintoretto * 29. September 1518 in Venedig; † 31. Mai 1594 ebenda. Tintoretto = „Färberchen“, ist ein Venezianischer Maler und herausragender Vertreter des dortigen Manierismus. Von Michelangelo und Tizian ausgehend, findet er zu einer ganz eigenen und neuen Bildsprache. Auffällige Vielzähligkeit, was das Bildpersonal angeht. Der von der Architektur strukturierte Raum wird oft extrem fluchtend zu einem wichtigen Ausdrucksträger. Gesteigerte Dramatik, überstürzte Perspektiven. Fremde, zuweilen geisterhafte Farbigkeit, die Bilder werden teilweise bis zur Irrealität gesteigert.

50-jähriges Jubiläum der Mondlandung

Bildvortrag und Cocktails

Samstag, 20. Juli 2019 ab 19:00 Uhr


Die Gesellschaft für Kultur und Raumfahrt e.V. begeht mit uns zusammen im onomato das 50-jährige Jubiläum der Mondlandung.

Dr. Marie-Luise Heuser, Philosophin am Institut für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Braunschweig, wird die neuen Mondpläne vorstellen, an denen auch die Raumfahrtingenieure ihres Instituts arbeiten. Denn alle wollen sie wieder hin. Nachdem 1972 der letzte Mensch auf dem Mond war, wird nun fieberhaft an einem Moon Village gearbeitet. Spätestens 2025 soll es los gehen. Mittels 3-D-Druck werden aus dem Mondstaub Behausungen für kleine Gruppen von Forschern entstehen. Auch an Weltraumtouristen wird gedacht.

Nach dem Bildvortrag feiern wir mit space cocktails und Originalaufnahmen von 1969 das Jubiläum.

 

In Zusammenarbeit mit der Gesell­schaft für Kultur und Raumfahrt e.V.

Minerva Cuevas – Werkgespräch

Samstag, 17.08.2019 um 18 Uhr

Minerva Cuevas, eine eigenwillige, engagierte und originelle mexikanische Künstlerin, wird im onomato per Projektion ihre eigenen Werke vorstellen. Sie schlägt Machtstrukturen mit ihren eigenen Mitteln, indem sie beispielsweise Logos von bekannten Warenprodukten geringfügig verändert: „Die Werbung nutzt uns Konsumenten für ihre Botschaften. Also tun wir es ihnen gleich und nehmen uns das Recht, mit diesen Botschaften zu spielen.“

Auch Kunstaktionen z.B. mit den zu „Egalité“ veränderten Wasserflaschen von „Evian“ oder einer eigens entworfenen Münze, die sie in der von ihr eröffneten Eisdiele „Monochrom“ als Zahlungsmittel einsetzt, kennzeichnen ihre künstlerische Arbeit ebenso wie an die mexikanische Tradition von Orozco und Rivera anschließende Wandmalereien.

Minerva Cuevas ist zur Zeit Ateliergast in Mönchengladbach. Sie trägt ihren Vortrag auf Englisch vor, Frauke Tomczak und Stephen Reader übersetzen.

Blurred Music

Montag, 09.09.2019, 18-21 Uhr

Biliana Voutchkova, Violine/Stimme und Michael Thieke, Klarinette, sind Blurred Music. Sie führen im onomato eine mehrstündige Musik-Performance-Installation auf, mit einer Spieldauer von 3 Stunden plus – das Publikum kommt und geht wie es mag – wobei die gesamte Dauer das Besondere ist.

Improvisierte Teile wechseln sich mit Feldern vorstrukturierten Materials ab, in denen Zuspielbänder mit Aufnahmen des Duos live gedoppelt werden. Identisches Material, das sowohl live als auch vom Band erklingt, so dass bei der Ausführung unweigerlich Unschärfen entstehen, in der zeitlichen Dimension, in rhythmischen, klangfarblichen und motivischen Variationen, in der mikrotonalen Interpretation der Tonhöhen. Der live gespielte Anteil des gedoppelten Materials ist nach wie vor improvisiert, aber in einem durch das vom Band eingespielte Material eingeschränkten Rahmen.

Im Jahr 2018 erhielten Voutchkoava und Thieke eine Förderung vom Musikfonds e.V., um ihr Konzept Blurred Music weiterzu­entwickeln.

Organisiert von Georg Dietzler/gerngesehen.de
 

Gefördert durch den Musikfonds e.V. mit Pro­jekt­mit­teln der Beauf­trag­ten der Bun­des­re­gie­rung für Kul­tur und Medien

100 Jahre Bauhaus

Kampf um Form
Walter Kaesbach und Paul Schultze-Naumburg im kulturellen Spannungsfeld der Weimarer Republik

Bildvortrag von Thomas Brandt

Dienstag, 17.09.2019 19 Uhr

1930 ließ sich der damalige Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie in Lohausen ein kubisches Haus bauen. Seit 1924 führte er das Institut in die Moderne, berief namhafte Lehrer wie den Bildhauer Ewald Mataré und die Maler Paul Klee und Heinrich Campendonk. Er führte Studienfächer wie Städtebau, Garten- und Bühnenkunst sowie Werbung ein und erfand den sich noch heute großer Beliebtheit erfreuenden „Rundgang“.

1933 wurde er von den Nationalsozialisten zwangspensioniert, verkaufte sein Haus und zog an den Bodensee. Im Stil des „Neuen Bauens“ ließ sich Walter Kaesbach sein Haus errichten. Der Vortrag „Kampf um Form“ fragt im Jubiläumsjahr des „bauhauses“ nach den Haltungen, die hinter den Formen
standen – bei denen, die als „entartet“ beschimpft wurden, wie auch bei denen, die davon überzeugt waren, sich „artgerecht“ zu verhalten.

Dazu stellt er Walter Kaesbach das Leben und Werk des Publizisten, Gestalters und Architekten Paul Schultze-Naumburg gegenüber, der sich als Traditionalist im Verlauf der 1920er Jahre zu einem erbitterten Gegner der Moderne entwickelte und sich schließlich, im festen Glauben, sein Volk vor dem Untergang retten zu müssen, den Nationalsozialisten anschloß.

ausstellung

Archonauten – Speichern und Spur

21.09. – 06.10.2019
Eröffnung am 20.09. – Freitagabend der Off-Räume

Foto: Bernard LangerockAm „Off-Raum-Freitag“ der kunstpunkte eröffnen wir eine Ausstellung, die im Rahmen unserer „Mon­tags­ge­sprä­che“ entwickelt wurde. Thema ist die Bedeutung von Künstlerarchiven als Hybridisierungung von ästhetischer Präsentation und wissenschaftlicher Dokumentation.

Archive ermöglichen den systematischen Zugriff auf Kunstwerke (z.B. das Deutsche Literaturarchiv in Marbach), Künstlerarchive können selbst Gegenstand musealer Präsentation sein (z.B. Berlinische Galerie) und nicht zuletzt kann das Künstlerarchiv eine eigene Kunstform sein. Die Ausstellung zeigt die produktive Auseinandersetzung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler mit den Konzepten des Archivs.

Die Objekte, Installationen, Skulpturen, Gemälde, Fotos, Videos und Klangkunstwerke stammen von:

Terry Buchholz, Andrea Dietrich , Harald Feyen, Angelika Fojtuch, Rolf Hucke, Bernard Langerock, Elisabeth Luchesi, Christian Lüttgen, Markus Mußinghoff, Achim Raven, Joachim Rüsenberg, Frauke Tomczak, Christiane Tyrell, Bernadett Wiethoff, Kurush Zinsel.

Buchvorstellung: Im letzten Jahr wurde zum ersten Mal aus den Montagsgesprächen eine Ausstellung konzipiert. Anlass war die Ästhetik Franz Kafkas: „Das Naturtheater von Oklahoma Eine Ausstellung zum Schlusskapitel von Franz Kafkas Amerika-Roman“ Die Dokumentation dieser Ausstellung erscheint zu den diesjährigen kunstpunkten in Buchform. (125 Seiten, 20,-€) Ermöglicht wurde das Projekt u.a. durch die Unterstützung durch die Stadt Düsseldorf.

20.09. 18:30 Uhr: Ausstellungseröffnung

Öffnungszeiten: Sa. und So. 15:00 bis 19:30 Uhr
27.09. + 4.10.: 18:00 bis 21:00 Uhr

literatur

Niklas Stiller – Werkstattgespräch

Niklas Stiller spricht mit Achim Raven über seinen neuen Roman

Mittwoch, 09.10.2019  20 Uhr

Der Düsseldorfer Schriftsteller Niklas Stiller veröffentlichte in großen Verlagen (Rowohlt-Verlag, Cäcilie-Dressler-Verlag, Otto-Maier-Ravensburg) und in kleinen Verlagen (Literarischer Verlag Helmut Braun, Grupello-Verlag, Edition Biograph, edition virgines) und schrieb für‘s Fernsehen und auch für den ‚Spiegel‘. Mit dem Roman „Landstraße“ legt er nun wieder eine größere Prosaarbeit vor. In den Jahren der Entstehung dieses Romans standen Niklas Stiller und Achim Raven in regem Austauch über das Manuskript. Dieses Werkstattgespräch setzt diesen Austausch fort.

Der Protagonist Janni, ein Düsseldorfer Gymnasiast, ist im Jahr 1995 verwickelt in wahrhaftig wirkende innere Kämpfe und Suchvorgänge zu historisch belegten Tatsachen über die NS-Zeit in seiner Heimatstadt, die auch seine Familie betreffen. Sie führen ihn in eine andere Weltsicht und dienen damit seiner Selbstfindung. Der Roman ist angereichert mit viel anschaulichem und die Glaubwürdigkeit von Jannis Bemühen unterstreichendem Lokalkolorit sowie seinem Jugendalter entsprechenden pittoresken Szenen aus Schule, Freundschaft und Liebesversuchen. Seine Zweifel, dargestellt in inneren Monologen und teils extremen Selbstversuchen, werden besonders eindrücklich geschildert.

Landstraße Vorabausgabe NSt 2019, 199 nummerierte und signierte Exemplare im Vertrieb von edition virgines,
ISBN 978-3-948229-05-4, 28,00 €

Z W E I

Eine onomato Reihe 2019/2020

Kuratiert von Christoph Korn und Katharina Mayer.

Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato künstlervereins, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte.

Mit der Reihe ZWEI möchten wir das überschaubare, mobile Joachim Rüsenberg Archiv einweihen und in einen öffentlichen Gebrauch überführen.

Jeder Abend konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Position aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.

Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe und zum 20 jährigen Bestehen des onomato künstlervereins entsteht das RADIX Künstlerbuch „Und schmilzt so schön, mein wachsendes Archiv“, Im Verlag Radix Künstlerbuch+Edition.


5.11. Elisabeth Luchesi
3.12. Irene Kurka
7.1. Erwin Michelberger
4.2. Michael Rüsenberg
3.3. Claas Morgenroth
7.4. Wolfgang Schliemann
5.5. Miu
2.6. Frauke Tomczak

Reihe Z W E I

Bilder-Zeiten

Elisabeth Luchesi | Joachim Rüsenberg

Dienstag, 05.11.2019 19 Uhr

Im Austausch mit Joachim Rüsenberg wurde immer wieder deutlich, dass aus akustischen Impulsen Bilder entstehen können und – umgekehrt – aus Bildern akustische Verläufe. Am deutlichsten sind die rhythmischen, körperlich spürbaren Impulse. Dann ist da aber auch das Atmosphärische, das Erspüren der räumlichen Umgebung. Das Taktile verbindet sich buchstäblich mit dem Takt, der Taktung. Last not least fällt der „Tonfall“ ins Gewicht – er erinnert zuweilen an einen „Akzent“ (das „Beitönen“) und stellt damit auch eine Verbindung zum Sprachlichen her.

Das Akustische wird in einem zeitlichen Verlauf wahrnehmbar. Ein Bild kann „auf einen Blick“ gesehen werden. Damit spielt die 2-minütige Skizzenprojektion TICKTACK von Elisabeth Luchesi, der eine akustische Aufnahme aus dem Soundarchiv von Joachim Rüsenberg unterlegt ist.
Bei der Audioperformance NACHRICHTEN FÜR SEELEUTE von Joachim Rüsenberg wird man nach und nach Zeuge einer Ortung.

Elisabeth Luchesi: Texte und Skizzen
Joachim Rüsenberg: „Nachrichten für Seeleute“

onomato – ausstellung

x dimension

09. – 17.11.2019 – Eröffnung am 08.11.  19 Uhr

als einer der wenigen off-räume düsseldorfs widmet sich der künstlerverein onomato kontinuierlich der darstellung aktueller medienkunst. so auch anlässlich der digitale mit der ausstellung „x dimension“.

sie zeigt folgende werkgruppen, die sich gegenseitig überlagern und damit das thema der digitale formal aufgreifen:

 

> „clash“, eine wandinstallation als gemeinschaftsarbeit von elisabeth mühlen, thomas seidel und norbert kraus (grafik,computeranimation und soundkomposition).

> „fehlklang“, eine installation des konzeptkünstlers miu.

> „lucky, the snake-head-woman und caerdydd“, eine grafik von dieter krüll.

zur eröffnung präsentiert thomas seidel sein neues elektro-akustisches werk.

thomas seidel: soundkünstler und komponist, lebt und abeitet in viersen
 
elisabeth mühlen: * 1959, 1977-1986 studium an der kunstakademie düsseldorf, lebt und arbeitet in düsseldorf.
 
miu (ryutaro mimura): * 1976 in shimane, japan, er studierte sonologie und elektronische Musik am kunitachi college of music (tokio) und am koninklijk conservatorium (den haag). Seit 2001 ist er als freischaffender künstler tätig und gab zahlreiche performances, konzerte und ausstellungen im in- und ausland. miu lebt und arbeitet in düsseldorf.
 
norbert kraus: * 1957 in aachen, studium an der kunstakademie düsseldorf, meisterschüler bei erwin heerich, lebt und arbeitet in düsseldorf.
 
dieter krüll: * 1949 in wiesbaden, studium an der folkwangschule essen-werden, studium der orientalistik an der universität bochum, seit 1975 selbstständig als zeichner und autor, lebt in düsseldorf.


öffnungszeiten: sa-so 15:00 -18:00, di-fr 16:00 -18:00, sa 16.11. 16:00 – 22:00

diese ausstellung steht im Rahmen der digitale düsseldorf

Die Haussmannisierung von Paris
Ein radikaler Stadtumbau in 17 Jahren

Bildvortrag von Thomas Brandt

Dienstag, 19.11.2019 19 Uhr

Georges Georges-Eugène Haussmann machte in nur 17 Jahren aus einem Paris voller „Kloaken“ und „nomadisierender Horden“, wie er gerne zu sagen pflegte, eine Stadt der besseren Bürger, einen Inbegriff des Fortschritts und von staatlicher Macht.

Er tat dies in autokratischer Weise, hauptsächlich vom Schreibtisch aus, ließ die seit dem Mittelalter gewachsenen alten Viertel schleifen und errichtete schnurgerade Boulevards, die von ein und demselben Häusertyp gesäumt wurden. Er legte Parks an, sorgte für ausreichend frisches Trinkwasser und eine erstklassige Kanalisation. Alles, um dem Traum Kaiser Napoleons III. von einer Metropole zu erfüllen, die die ganze Welt bewundern sollte, mit Eisenbahnlinien, die aus allen Richtungen in dieser Schaltstelle der Macht zusammenliefen.

Für Haussmann persönlich jedoch bedeutete der Stadtumbau die Durchsetzung abstrakter von ihm angebeteter Qualitäten wie Ordnung, Klarheit, Luft, Licht, Sauberkeit und Hygiene.

Der Vortrag schildert die Persönlichkeit Haussmanns, die Rahmenbedingungen seiner großen Macht, die Schritte, die er zum Umbau von Paris unternahm, aber auch sein Scheitern.

Reihe Z W E I

Konzert für Stimme Solo

Irene Kurka | Joachim Rüsenberg

Dienstag, 03.12.2019 19 Uhr

Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv. Diesmal zu Gast ist Irene Kurka.

In der zeitgenössischen Musik ist Irene Kurka eine international gefragte Sängerin im Konzert und auf der Bühne. Mittlerweile hat sie über 220 Uraufführungen gesungen, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Seit 2009 beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire für Stimme Solo. Im Onomato wird Irene Kurka folgende Kompositionen für Stimme Solo realisieren:

Thomas Stiegler: Treibgut IV (2011)
Antoine Beuger: un lieu pour faire sonner l’éternité (2014)
Martin Wistinghausen: Lamentationes (2018)
Mia Schmidt: Notte (2018)
Stefan Lienenkämper: softer than the dew für Sopran und Objekte (2016)

onomato – literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato 7

kuratiert von Frauke Tomczak

Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe „Poetische Begegnungen“ auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker*innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten*innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben. Wir sind besonders stolz darauf, dass die Reihe inzwischen auf eine Kontinuität von sechs Jahren zurückblicken kann, also ins 7. Jahr geht und insgesamt schon 48 Lyriker und Lyrikerinnen zu Gast hatte.

Die geplanten Termine:

12.12.2019 Uljana Wolf trifft Franz Josef Czernin

30.01.2020 Arne Rautenberg trifft Monika Rinck

13.02.2020 Martina Hefter trifft Brigitte Oleschinski

05.03.2020 Adrian Kasnitz trifft Ron Winkler

Veranstaltungstag ist der Donnerstag, Beginn 19:30 Uhr
Ort: onomato künstlerverein, Birkenstraße 97
Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt

literatur

Poetische Begegnungen

Uljana Wolf trifft Franz Josef Czernin

Donnerstag, 12.12.2019  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Uljana Wolf, geboren 1979 in Berlin, ist leidenschaftlich Lyrikerin. 2006 hat sie mit 27 Jahren bereits den Peter Huchel Preis und den Dresdner Literaturpreis erhalten und zehn Jahre später 2016 ihr inzwischen 5. Buch „Wandernde Errands“ in der Reihe „Zwiesprachen“ der Stiftung Lyrik Kabinett München veröffentlicht. Als „deutsch-polnische Grenzgängerin“ charakterisiert, schreibt sie in deutscher Sprache. Doch tut sie das wirklich? Ihr Buch „Meine schönste Lengevitch, Prosagedichte“ arbeitet geschickt auf Sprachgrenzen und mit ihnen (deutsch/englisch) wie schon im Titel das Kunstwort „lengevitch“ verrät. So wie ihre avantgardistische Lyrik Sprachgrenzen in Frage stellt, so arbeitet sie auch äußerst präzise mit Formen der Überschreitung zwischen Sprache, Körper und Raum, die verblüffen, weil sie auf kürzesten sprachlichen Wegen ganze Welten psychischer Dimensionen in Raumbildern kurzschließt.

Franz Josef Czernin, Jahrgang 1952, den langjährigen Lyriker der österreichischen, speziell der Wiener Avantgarde, könnte man einen bewusst gewählten Hintergrundmann der österreichischen Poesie nennen. Vielfach ausgezeichnet (Wiener Literaturpreis, Trakl Preis, Jandl Preis uvm) arbeitet er prinzipiell fernab jeglicher Literaturbetriebsamkeit angesichts des ihn umgebenden Alpenpanoramas mittels einer poetischen Sprache, die gerade durch die extreme Konzentration auf sich selbst ganze Gesellschaftsbilder ebenso wie subtile Gefühls- und Empfindungswelten aufblendet. Sein jüngstes Lyrikbuch aus diesem Jahr „reisen, auch winterlich“ verwendet die Szenarien des Zyklus „Winterreise“, Texte von Wilhelm Müller, Vertonung von Franz Schubert, als Material für eigenwillige atmosphärische Verdichtungen.

mein freund: das ist/ unsere schlaglochliebe
unser kleiner grenzverkehr/ holprig unter zungen.

Uljana Wolf aus „übersetzen“

es schlägt uns wimpern oder flügel leise
doch eher eisern andere seiten auf.

Franz Josef Czernin aus „Sacht, sacht die Thüre zu!“

 

Gefördert durch das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf und die Kunst- und Kultur­stiftung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

Cristiana Cott-Negoescu

Werkgespräch

Freitag, 13.12.2019 19 Uhr

Cristiana Cott Negoescu is a multimedia artist, or better said, a conceptographer. Her main point of focus is performance art, followed by video, installation and photography.

She concentrates her attention on social-political-spiritual matters, giving them a context in live or recorded actions. Through these artistic actions, she is giving examples of pondering concerns that she has experienced directly, or through other people.

The talk will be held in English.

Cristiana Cott Negoescu will show the remains and objects of her latest performative installations as well as the documentation and research for them.

The artefacts will be on view in the onomato until the 22nd of December 2019.

 

 

2018: Veranstaltungs-Archiv

ausstellung

Maryam Iranpanah

Augenblicke

12.01. – 21.01.2018
Eröffnung mit Werkgespräch am 12.01.2018

Maryam Iranpanah wurde 1979 in Teheran geboren. Sie studierte Fotografie und Design von 2000-2004 an der Azad Universität in Teheran. Von 2008 – 2011 studierte sie Malerei und Installation an der HBK Saar in Saarbrücken. Diplom bei Prof. Gabriele Langendorf und Prof. Daniel Hausig.

Als Grenzgängerin zwischen den Kulturen des Ostens und des Westens stellt sie den medialen Abbildern und Clichés von mehr oder weniger bekannten Personen des öffentlichen Lebens und aus ihrem privaten Umfeld ihre ganz eigenen frischen Interpretationen, mal melancholisch und manchmal auch humorvoll – immer aber voller Betroffenheit, gegenüber. Unverkennbar macht sie sich das Erscheinungsbild ihrer Mitmenschen mit ihrer poetisch-malerischen Handschrift, ihrem Duktus und ihrer Farbsymbolik persönlich zu Eigen. In der Begegnung mit den von ihr gemalten Menschen entstehen Augenblicke, die ihre ganz eigene Weltsicht kommentieren und bezeugen.

www.maryamiranpanah.com

Freitag, 12.01.  19 Uhr: Eröffnung und Werkgespräch,
Kuratierung: Terry Buchholz

Öffnungszeiten: Sa. und So. 14-17 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

literatur

Poetische Begegnungen

Anna Real trifft Christoph Wenzel

Mi., 31.01.2018  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Anna Real, Jahrgang 1949, viele Jahre lang Leiterin der Literaturwerkstatt in Essen, hat das eigene lyrische Schreiben vergleichsweise spät entdeckt. Umso erstaunlicher ist die Sicherheit ihres lyrischen Tons, der feste Stand ihrer Bilder, der gleichwohl mitten in einem angedeuteten erzählenden Rahmen überraschende Spielräume öffnen kann quer durch die Zeiten ebenso wie vom Außenbild zur inneren Bewegung, um wiederum ein neues Bild zu entwerfen. Gemälde wie die von Caspar David Friedrich, Kindheitserinnerungen, fremde Städte und Orte, ungewöhnliche Begegnungen können Auslöser dieser Bilder sein.

Christoph Wenzel, 1978 geboren in Hamm und seit geraumer Zeit in Aachen, ist längst nicht mehr nur im Rheinland und im Ruhrgebiet kein Unbekannter mehr, hier aber aus guten Gründen: besonders in seinen poetischen Piktrogrammen aus dem Ruhrgebiet – im Lyrikband „weg vom fenster“, 2012 – hat er es verstanden, die spezifische Atmosphäre des Ruhrpotts aus gewesener Industrielandschaft, Bergbau und Alltag zu treffen, indem er die Stereotype über ihn schräg stellt und verrückt, um sie in lakonische Momentaufnahmen zu stanzen. Sie bleiben auch deshalb lebhaft in Erinnerung, weil Wenzel die typischen Sprachidiome der Region gegen den Strich bewegt und überraschend, witzig, immer aber erhellend neu auflädt. Andere poetische Verfahren kommen wiederum in seinem jüngsten Band „lidschluss“, Wien 2015 zum Zuge.

Die Begegnung einer Poetin aus Essen mit einem Poeten aus Aachen, beide also aus der Region, verspricht für das Publikum eine Begegnung mit Bildwelten, die gerade in ihrer umrissenen Verortung diese Orte weit übersteigen.

„(…) unvollständig ist der lidschluss
der vorhänge: zwischen den hirnhälften balanciert
der halbmond auf dem balken, eine lichtschranke,

Christoph Wenzel aus „sleep.exe, II“

Kein Stillleben wird uns gerecht.
Wir fürchten den Schnappschuss.
Zwischen Blitz und Blitz
verwischen wir Spuren.

Anna Real aus „Stille Post. Caspar David Friedrich im Museum Folkwang“

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

literatur

Poetische Begegnungen

Sylvia Geist trifft Farhad Showghi

Mi., 14.02.2018  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Sylvia Geist, 1963 in Berlin geboren, wählte schon für ihr Studium der Chemie, Germanistik und Kunstgeschichte die ungewöhnliche Kombination von Natur- und Geisteswissenschaften. In ihrer Lyrik erweist sie sich als wandlungsreiche Zauberin eigenwillig fremder Welten, die auch wenn sie wieder erkennbar und vertraut beginnen, in bizarre, teils auch beunruhigende, immer aber magisch verwandelte Gegenden aufbrechen in einer Sprache, die oft nur durch geringe Verrückungen größtmögliche Irritationen bewirkt. In ihrer Poesie gibt es die „Schlangensilbe“, „das Zwielicht in den Wörtern“ und „Göttergehminuten“.

Farhad Showghi, 1961 in Prag geboren, in der BRD und im Iran aufgewachsen, arbeitet seit 1989 als Psychotherapeut, Autor und Übersetzer in Hamburg. Seine verdichteten Texte, die meist als poetische Prosa verfasst sind, tasten den menschlichen Körper ab, greifen kleine Bewegungen der Füße, der Hände, der Fingerspitzen auf, probieren Gesichter und Mienen aus und frappieren immer wieder mit noch nie gehörten Wortkombinationen: wie stellen wir uns ein „Picknick mit der Schulter“ vor? was ist ein „Packwunder“? und wie „zerbricht“ man „einige Farben in die Helligkeit“?

Dieser Lyrikabend verspricht mit zwei exzentrischen Wortspielern, deren Lyrik uns doch so nah, ja geradezu auf den Leib rückt, eine poetische Begegnung voller überraschender Bewegungen, emotionaler Intensitäten und plötzlich geöffneter neuer Räume. Durch die Verleihung des renommierten Peter Huchel Preises an Farhad Showghi vor wenigen Tagen erfährt er eine zusätzliche Nobilitierung.

(…) das Gelichter jagte
einem unter die Lider weiße kreisende Stunden
klänge nach etwas, das uns nicht erreichte

Sylvia Geist aus „Jerichokaleidoskop“

(…) Ein Fingerbreit Licht für eine ganze Handelskarawane. Das sage ich langsam und zertrete kein Glas.
Farhad Showghi aus „Das Zimmer 5“

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

ausstellung

Das erste Fotobuch

Düsseldorf Photo Weekend 2018

16.02. – 18.02.2018

I OPEN CALL !
Der onomato künstlerverein Düsseldorf veranstaltet in Kooperation mit der Buchbinderei Mergemeier zum Photoweekend 2018 (16.-18.02. www.duesseldorfphotoweekend.de) einen Wettbewerb. Unter dem Motto „Das erste Fotobuch“ möchten wir Sie einladen, in einem kurzen oder längeren Text zu schildern, was Sie mit dem ersten Fotobuch verbinden. Bitte keine Bilder, sondern nur Texte einreichen.

In einer Aktion werden 3 Gewinner ausgelost, die jeweils einen Überraschungspreis erhalten.

Deadline für die Einsendung per mail: Mi 31.01. 2018, an mail@katharinamayer.com.

Die Preisverleihung wird am Sonntag 18.02. um 15 Uhr in den Räumen des onomato künstlerverein stattfinden.

Freitag, 16.2.
18-21 Uhr: Photoweekend mit Besichtigung, Vorstellung und Bar
Ab vormittags Aufbau des Verlagsprogramms Peperonibooks und ausgewählte Exemplare der Buchbinderei Mergemeier

Samstag, 17.2.
Öffnungszeit: 11-22 Uhr
14-16 Uhr: Vortrag und Vorstellung des Verlagsprogramms durch Herrn Wanderer
16 -19 Uhr: Vortrag der Sammlung und Tätigkeit der Buchbinderei Mergemeier und anschließender Workshop Buchbinden durch Ulrike Meysemeyer.

Sonntag, 18.2.
Öffnungszeit: 12-18 Uhr
12-14 Uhr: Workshop Buchbinden Teil II
15 Uhr: Preisverleihung der 3 ausgelosten Gewinnerinnen und Gewinner.

 

Logo: onomato VerlagLogo: Buchbinderei Mergemeier GmbHEine Kooperation zwischen dem onomato künstlerverein e.V., dem onomato Verlag, Peperoni-books und der
Buchbinderei Mergemeier.

Nice to meet you

Performance-Besuch aus Holland und Hong-Kong
organisiert von Taka Kagitomi

Sonntag, 11.03.2017  19 Uhr

Der onomato künstlerverein freut sich, an diesem Sonntag internationalen Besuch begrüßen zu dürfen:

Wanted Candy – Werner Klompen, Marielle van Deuersen & Nikita Schmitz

Werner Klompen ist der Artgenerator, er liebt Neonfarben, arbeitet mit Verpackungen, er und seine Gruppe wird aus Gummibärchen lebensgroße Lutscher-Köpfe der Künstlerkollegen in Serie herstellen.

„We are going to do a performance in witch the process of making the mask will be the main subject. Arround we will create a soundscape and installation while this is happening. Time, temporary transformation, ritual, action to expose and surrender.“

„Not born as artist. But time, getting it in me. Has make it a part of me. Or was it a reaincarnation? But most i love it. I’m doing it with all the trouble life got in it .“
www.facebook.com/WantedCNDY  

Monique Yim & Wiency Wong: Nice to meet you

Born in 1984, Hong Kong, Monique Yim is an interdisciplinary artist, art educator and independent curator, mainly engages in performance, installation, site-specific, community and public art. She is also a film art director and theatre art designer. Her “Queer Series” have drawn attention after being showcased in various exhibitions in Hong Kong, Shenzhen (China), Kunming (China), Berlin (Germany), Prague (Czech), Brno (Czech), Budapest (Hungary), Nove Zamky (Slovakia), Novi Sad (Serbia), etc. Some of her „Queer“-Performances emerged in collaboration with her same-sex partner and creative writer Wiency Wong.

„It is a crossing media artwork of performance and poetry, addressed to refugees and wars. The work is also a reflection on exile, migration, hesitation and relationship between people. It themed on social public, political, identity, human rights issue and also related to cultural discourse and criticism.…
sites.google.com/site/moniquewkyim

Internationaler Frauentag 2018

Wasserfrauen

Lesung mit Florence Hervé

Donnerstag, 15.03.2018  20 Uhr

Wasser ist Quelle des Lebens, Grundlage menschlicher Entwicklung. Es ist Ort der Arbeit oder Kunst, der Erholung und der Freizeit, der Auseinandersetzungen und der Utopien. Frauen werden in unterschiedlichen Wasserlandschaften vorgestellt, deren Arbeit mit dem Wasser verbunden ist, die sich vom Wasser inspirieren lassen, und die Wasser als Abenteuer oder Herausforderung erleben.. Florence Hervé hat über 20 Frauen aus zehn europäischen Ländern aufgespürt und ihre Geschichten in ihrem Buch aufgeschrieben. Lesung der Autorin mit Fotografien von Thomas A. Schmidt und Musikeinspielungen.

 

literatur

Poetische Begegnungen

Marcel Beyer trifft Nico Bleutge

Mi., 28.03.2018  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Marcel Beyer, Jahrgang 1965, ist in Kiel und Neuss aufgewachsen. Eine seiner ersten literarischen Auszeichnungen war der Förderpreis des Landes NRW, seine jüngste die größtmögliche für deutsche Literatur: der Georg Büchner Preis im Jahr 2016. Dazwischen liegt eine Biographie mit nimmermüden vielfältigen literarischen Aktivitäten von der Lyrik, über zahlreiche Romane, Hörspiele, ja Librettos, diverse Essaybände, aber auch Übersetzungen (Gertrude Stein) und herausgeberische Tätigkeiten: Friederike Mayröcker, William S. Burroughs, ja auch Georg Grosz. Die Lyrik Marcel Beyers, der Gattung, mit der seine literarische Karriere begann und die darin einen Schwerpunkt darstellt, ist von geschichtlichen und gesellschaftlichen Feldern und Stimmen ebenso durchwirkt wie von Natur und den großenteils immer noch „weißen Flächen“ des Gefühls, der Empfindung, der Erinnerung. Rasant sind die Übergänge, in denen sie von großen Zusammenhängen zu äußerst präzise eingefangenen Erinnerungsdetails gleitet wie von der Schneekatze, die künstlichen Schnee in der Eishalle zu Neuss produziert, zu Eisensteins Films „Alexander Newski“ – mit gigantischen Schnee- und Eisschlachten beim Dreh mitten im Sommer, zur Sprache, die sich anders als die Schneekatze auf der Stelle dreht im Anfangsgedicht seines jüngsten Gedichtbandes „Graphit“ aus dem Jahr 2014.

Auch Nico Bleutge ist ein Meister des Übergangs. Geboren 1972 in München, hat er bis auf ein Opernlibretto bisher ausschließlich Lyrik veröffentlicht von seinem ersten Gedichtband „klare konturen“, 2006 bis zum jüngsten aus dem letzten Jahr: „nachts leuchten die schiffe“. In sein Anfangsgedicht gleichen Titels finden wir, fein eingeflochten, eines aus seinem vorausgegangenen Lyrikbuch „verdecktes gelände“, 2013. Doch anders als bei Marcel Beyer sind es selten geschichtliche und gesellschaftliche Themen, die er wenn überhaupt nur tangiert, sondern gleichsam naturgeschichtliche geradezu urzeitliche Panoramen wie in eben dem Anfangsgedicht, doch stets durchwebt von Jetztzeit und hoch individueller Erinnerung – „deine mutter öffnet die balkontür“ – oder die immer wieder neuen Versuche, subjektive Zustände zwischen Traum und Wachen, Innen und Außen, atmosphärische Verdichtungen, Empfindungen und emotionale Aufladungen in Worte zu fassen.

Beide Poeten sind in der Literaturgeschichte bestens bewandert, beide tragen in Ton, Dimension und Anlage ihrer Lyrik die Signien des postmodernen Klassikers, der sich eben dadurch auszeichnet, in die elementarsten Ebenen überraschend sofort wieder erkennbare Alltäglichkeiten ebenso wie individuelle Bewegungen einzutragen. Das Publikum darf einen hochkarätig besetzten, spannungsreichen und spannenden Abend erwarten.

sehen, warten, schwach bevor
die ersten Worte kommen, dort,
zurück mit dunklen Augen.

Marcel Beyer aus „Dunkle Augen“

jetzt ist die nacht ein geräusch, in dem tiere verschwinden
mit einem herzen dazwischen (…)

Nico Bleutge aus „nachts leuchten die schiffe“

Kuratiert von Frauke Tomczak

 

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

literatur

Horst Landau: Das Orakel

Dienstag, 17.04.2018  20 Uhr

Horst Landau, mittlerweile 80, von Hause aus Zahnarzt, ist seit den 70er Jahren Teil der Düsseldorfer Literaturszene und Mitglied im „Verband deutscher Schriftsteller“. An diesem Abend soll sein Kurzhörspiel „Das Orakel“ in zwei Fassungen (von 1972 und 2017) aufgeführt werden.

Nach einer ironischen Selbstbefragung liest er eine Glosse aus seiner Bürgerfunkarbeit für Antenne Düsseldorf. Anschließend werden Gedichte und Kurzprosa weitere Facetten seines schriftstellerischen Wirkens zeigen. Den Abschluss bildet eine kaleidoskopische Folge von Fotos aus seinem Leben – auch mit mit Gemälden seiner Tochter, der Leipziger Malerin Verena Landau. – Moderiert wird der Abend von Achim Raven.

ausstellung

Abschlusspräsentation des onomato Stipendiums

Freitag, 27.04.2018  19 Uhr

In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein 10 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die innerhalb der sechs Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir von 28.4. bis 6.5.2018 in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:

Franklin Berger Inken Boje Gabriele Horndasch Ail Hwang Andrea Isa Donja Nasseri Carol Pilars de Pilar Hannah Schneider Anne Schülke

Öffnungszeiten:
Mo-Fr 17-19 Uhr Sa und So 15-18 Uhr und nach Vereinbarung
 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Demokratische Schule Düsseldorf:
Leidenschaft, Bildungspolitik und Pflichterfüllung

Podiumsdiskussion

Dienstag, 08.05.2018  19:00 Uhr

Wie muss man sich eine Schule vorstellen, die sich am Lernbedürfnis der Schüler*innen orientiert und sich als Alternative zur öffentlichen Schule begreift? Welche Möglichkeiten und Grenzen hat eine solche Alternative? Es diskutieren mit Cecilia Gläsker und Tom Knevels zwei Vertreter*innen des Trägervereins Demokratische Schule Düsseldorf e.V. und mit Achim Raven und Michael Stieleke zwei kritische Schulpraktiker mit 40jähriger Berufserfahrung.

http://demokratische.schule

ausstellung

MärchenWelt

Freitag, 11.05.2018  19 Uhr

Eine Ausstellung der Malgruppe aus dem AWO Seniorenzentrum Ernst-Gnoß-Haus in Düsseldorf mit Elisabeth Luchesi.

Ausgehend von Tier- und Märchenfiguren sind individuelle Bilderfolgen entstanden. Darüberhinaus hat sich – im Austausch von Geschichten und Bildern, im Wechsel von Zuhören und Malen – ein neuer Erzähl-Raum gebildet. So sind auch einige Bilder buchstäblich aus sich herausgetreten und schweben als Mobiles leicht bewegt im Raum

Zur Eröffnung am Freitag, 11.5. 2018 um 19 Uhr:

  • einführende Worte: Elisabeth Luchesi
  • Einspielung eines Märchens der Brüder Grimm (Sprecher: Axel Grube, onomato hörbücher
  • Kurzvortrag zur Textgenese und Bildsprache der Märchen: Axel Grube

Öffnungszeiten: Sa. 12.05. und So. 13.05. 2018 14-17 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Das Naturtheater von Oklahoma

Installation und Lesungen inspiriert durch Franz Kafka

01.-07.06.2018 Eröffnung am Fr., 01.06. um 19 Uhr

Im Verlauf seiner philosophischen Erörterungen ist der philosophische Gesprächskreis des onomato künstlervereins auf das Schlusskapitel von Franz Kafkas Amerika-Roman gestoßen. Neben den mythologischen und philosophischen Fragen, die der Text aufwirft, erwies sich seine ästhetische Wirkung. – Am 1. Juni ist daher eine öffentlichen Präsentation künstlerischer Arbeiten geplant, die sich mit Motiven aus dem Schlusskapitel Das Naturtheater von Oklahoma auseinandersetzen.
www.zeno.org

Freitag, 01.06.  19 Uhr: Eröffnung und Lesung

Öffnungszeiten: Sa. 13-20 Uhr, So.-Do. 17-20 Uhr

Keine Ruhe nach dem Sturm

Lesung von Ulrike Heider

Freitag, 08.06.2018  20 Uhr

Passend zu „50 Jahre 68er Bewegung“ erschien im Frühjahr die überarbeitete Autobiographie „Keine Ruhe nach dem Sturm“ von Ulrike Heider neu. Sie erzählt darin ihre persönliche Geschichte als Zeitgeschichte besonders der antiautoritären Protestbewegung der späten 60iger und frühen 70iger Jahre in Frankfurt, zeichnet Milieubilder von Anarchisten, Spontis und K-Grupplern. Ob es um SDS-Versammlungen, Experimente mit der freien Liebe, die Frankfurter Universitätsbesetzung, um Straßenschlachten und Hausbesetzungen geht, immer sind die Erinnerungen der Autorin intim und kritisch zugleich. Das gilt auch für ihre ersten Erfahrungen in ihrer neuen Heimat New York Ende der 80iger, in denen sie in Begegnungen mit Überlebenden des Holocaust und linken Intellektuellen, darunter Noam Chomsky, den Blick auf ein anderes Amerika öffnet.

Ulrike Heider, Jg. 1947 studierte Politik und Germanistik, promovierte 1978 und hatte zahlreiche Lehraufträge an den Universitäten in Frankfurt und Kassel. Seit 2000 lebt sie als freie Schriftstellerin in Berlin und New York. Sie schrieb Bücher, Essays und Radiosendungen zu den Themen Schüler- und Studentenbewegung, Anarchismus, afroamerikanische Politik und Sexualität.

Mit ihren jüngsten beiden Büchern „Vögeln ist schön“, 2014 und „Die Leidenschaft der Unschuldigen“, 2015 war Ulrike Heider bereits im onomato zu Gast.

Werkgespräch mit Peter Ewig

Zum Erscheinen des Katalogs: PLONGÉE

Samstag, 16.06.2018 19:30 Uhr

Die erste umfassendere Monographie zu Peter Ewigs Arbeit dokumentiert das Ineinanderwirken von Video, Performance, Plastik und Zeichnung von 2012–2017, mit Referenzpunkten und Querverweisen zu davor liegenden Werken und Ewigs fotographischer Arbeit.

PLONGÉE, französisch für Tauchgang, ist zugleich filmischer Begriff für die Vogelperspektive. Der Katalogtitel impliziert Pole, der Katalog öffnet das Feld, in dem sich Peter Ewigs Arbeit bewegt. Die Performance Mind Bridge (2015) verknüpft eine telepathische Verbindung zweier Personen mit den Museen, in denen sie sich befinden (Zagreb und Düsseldorf). So wird das Museum of Contemporary Art, Zagreb zum Sender und die Kunsthalle Düsseldorf zum Empfänger.

Mit einem Text des Medien-Philosophen Timotheus Vermeulen.

Peter Ewig, it seems to me, is interested in faces.
The faces of people. But also the faces of things.
[…]
A face is a side. It’s a surface. It’s a modality of engagement –
a positioning, a directionality, a mode of communication.
But a face is also a coincidence, an accidentality.
[…]

Timotheus Vermeulen, Katalogtext

Monsters For Breakfast feat. Mike McCormick

Kompositionen für 4 Mikrofone, 2 Stimmen und 1 Laptop

Samstag, 23.06.2018 20 Uhr

Das Kölner Gesangsduo Monsters For Breakfast präsentiert gemeinsam mit dem in Oslo lebenden kanadischen Komponisten Mike McCormick ein neues, einzigartiges Programm. Monsters For Breakfast sind bekannt für ihre mutige und fragile Besetzung aus zwei Stimmen, die ohne Begleitinstrumente pur und akustisch ihre Stimmbänder verwenden. Mit McCormick gehen die zwei Sängerinnen über „nackt und wild“ hinaus: Sie arbeiten mit 4 Mikrofonen und lassen ihre Stimmen in der Echtzeit durch McCormick bearbeiten, transformieren, auseinanderreißen, in Lärm verwandeln, pitchen.

Mike McCormick ist ein junger, aufstrebender Komponist und Gitarrist, der gerade seine Master in Musiktechnologie in Oslo beendet hat und in der skandinavischen Jazz- und zeitgenössischen kreativen Musikszene in verschiedenen Projekten aktiv ist. In seinen Kompositionen befasst er sich häufig mit den verschiedenen Ausdrucksqualitäten der Stimme, indem er die gesamte Bandbreite nicht-traditioneller Techniken mit evokativen Texten in experimentellen und modernen instrumentalen Kontexten kombiniert.

Monsters For Breakfast: Thea Soti und Mascha Corman – Stimme
Mike McCormick – Laptop

monstersforbreakfast.com / mikemccormickmusic.com

OKZIDENT

Ein Film über Europa

Freitag, 29.06.2018 20 Uhr

»OKZIDENT« ist der erste Spielfilm des deutschen Regisseurs und Drehbuchautors Carsten Göttel aus dem Jahr 2018. Der Independent-Film handelt von dem geistigen Verfall eines Intellektuellen und seiner Enkelin, die ihren Erfolg auf der Bühne sucht, und wirft anhand dieser Geschichte einen Blick auf Europa.

www.carstengoettel.com

literatur

skaphander

Lesung mit Sina Klein

Donnerstag, 30.08.2018 20 Uhr

Sina Klein stellt ihren neuen Gedichtband Skaphander vor. (Klever Verlag, Wien 2018)

Skaphander, wörtl. der ausgehöhlte Mensch, bezeichnet einen Schutzanzug gegen extreme Druckverhältnisse. Früher wurden die schweren Tauchanzüge so genannt, heute Raumanzüge. Auch Sina Kleins Gedichte bewegen sich unter schwankenden Druckverhältnissen durch die ebenso verlockenden wie bedrohlichen Räume zwischen Ich und Du, in denen unentschieden bleibt, ob wir darin nicht selbst zu Hohlkörpern werden.

The neutral mask

Physical theatre workshop and lecture

Fr., 07.09. / So., 09.09. 16-18 Uhr

Gil Becher, Gastkünstler der Stadt Düsseldorf aus Ein Hod, lädt ein zu einem einmalige Work­shop in den Räumen des onomato künstler­vereins, die „Unter­richts­sprache“ ist englisch:

„In my theater universe I try to combine all aspects of physical and visual theater. Together with my partner Lisa Jacobson, we have directed several theater schools in Israel. You can find out more on our website armatheatre.org. Our work is mostly for public space. We directed the biggest street art festival in Israel at the city of Bat Yam for 3 years.

Theater and art in public space – Come in and find out your unique body expression. You will get a neutral mask. This puts us in a state of being to discover a beautiful moment in which we combine honest movement with honest feelings. ‚Put on a mask and we’ll tell you how you’re doing‘. It’s a pure theater that needs no words. If you like to move, you will love it. Open to anyone, no experience needed.“

Die Teilnahme an dem Workshop ist kostenlos, melden Sie sich bei Interesse direkt bei Gil Becher an: Gilibecher@gmail.com

Am Sonntag um 16 Uhr wird Gil Becher in einer Lecture von seiner Theaterarbeit berichten. Der Besuch der Lecture ist vom Workshop unabhängig und muss nicht angemeldet werden.

ausstellung

Das kleine Bündel und die Künstlerbücher

14.09. – 23.09.2018
Eröffnung am 14.09.2018 – Freitagabend der Off-Räume

Anlässlich der off-Raum Kunstpunkte Düsseldorf zeigt der onomato künstlerverein Künstlerbücher und Wandarbeiten von:
Dieter Krüll, Elisabeth Mühlen, Ulrika Eller-Rüter, Achim Raven, Nicole Morello, Terry Buchholz, Hannah Koch, Susanne Hartmann, Christine Pfeifle, Stefan Lausch (zufällige Reihenfolge)

Es geht bei den Künstlerbüchern einerseits um künstlerische Prozesse, die in Skizzenbüchern beispielsweise aufgezeigt werden. Darüberhinaus hat das Künstlerbuch oft einen besonderen Stellenwert im Gesamtwerk von Künstlern, sei es als Buch-Original oder auch als gedruckt Edition. Mit diesen Fragen haben sich die Künstlerinnen und Künstler, die wir eingeladen haben, beschäftigt.

14.09. 19 Uhr: Performance von Nicole Morello und Ausstellungeröffnung
Sa. 15.9.: Ausstellung während kunstpunkte-Zeit geöffnet
So. 16.9.: Ausstellung während kunstpunkte-Zeit geöffnet
So. 16.9. 19 Uhr: Vortrag von Stefan Lausch aus seinem Buch „Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens“ Lesung und Künstlergespräch mit Katharina Mayer

Nachdenken über Grundlagen des Gestaltens

Vortrag und Buchvorstellung von Stefan Lausch

Sonntag, 16.09.2018 19 Uhr

Stefan Lausch liest zwei Kapitel aus seinem Buch, das er im Gespräch mit Katharina Mayer und Inken Boje vorstellt, und in dem der Begriff der Kreativität zunächst für die künstlerisch-gestalterische Praxis beschrieben wird, um anschließend als ein gesellschaftliches Problem individuellen Strebens nach Bedeutung umrissen zu werden.

ausstellung

Tier

06.10. – 21.10.2018
Eröffnung am 05.10.2018

Die Ausstellung vereint Positionen des gegenwärtigen Blicks auf das Tier. Hinwendung, Verschmelzung, Distanz, Grusel, Verehrung, Überhöhung, wertfreier objektiver Blick, all diese Ansichten und Einsichten sind in den ausgestellten meist plastischen, kleinformatigen Werken verschiedener Autoren (Künstlern) formuliert.

Die Ausstellung bildet über den Zeitraum ihrer Dauer eine Parallelwelt zum herkömmlichen Betrieb des Onomato. Die Form ihrer Präsentation ergibt sich aus dieser Anforderung und verlangt vom Betrachter dementsprechenden Körpereinsatz.

Mit Arbeiten von:
Georg Jansen, Norbert Kraus, Katharina Mayer, Elisabeth Mühlen, Karl Hans Müller, Peter Nagel, Carol Pilars de Pilar, Nele Waldert, Anne Wissmann

Freitag, 05.10.2018, 19 Uhr: Eröffnung

Öffnungszeiten: Do.-So. 16-18 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Lernen von den Tieren; denn sie sind die Wächter des Seins

Vortrag von Prof. Rainer Hagencord

Sonntag, 14.10.2018 16 Uhr

Dr. Rainer Hagencord, Theologe und Biologe, ist Mitbegründer und Leiter des Instituts für Theologische Zoologie in Münster. In seinen Büchern und Vorträgen geht es um die Frage des Verhältnisses des Tieres zu seinem Schöpfer und um die Art und Weise, wie die moderne Gesellschaft das Tier als Objekt betrachtet und behandelt.

Hagencord reflektiert aktuellste verhaltensbiologische Erkenntnisse über das Denken, Fühlen und Handeln von Tieren. Er stellt sich der Aufgabe, herkömmliche Interpretationen neu zu formulieren und das Tier aus seiner untergeordneten Stellung herauszuheben und als gleichberechtigtes Geschöpf zu etablieren. Er lädt ein, in der Betrachtung des Tieres zu verweilen und z.B. die Frage zu stellen: Was kann uns das Tier mit seinem Sein lehren? Was kann uns das Tier mit seinem Wesen sein?

Ein Katzlamm und andere Tiere Kafkas
(und der Kabbalah)

Vortrag von Axel Grube

Donnerstag, 18.10.2018 20 Uhr

Ein Storch im Zimmer, „Eine Kreuzung“ (halb Lamm, halb Katze), „Josefine die Sängerin“, der Affe Rotpeter, „Forschungen eines Hundes“, ein Marder in der Synagoge, das Höhlentier in „Der Bau“ … Die Vorliebe für Tierfiguren in Kafkas Kurzprosa ist offensichtlich. In kurzen Lesungen und Kommentaren stellt Axel Grube Bezüge dar – bis hin auch zur Bedeutung des Tieres in chassidischen Volkserzählungen und der jüdischen Kabbalah.

Ein Tier besitzern

Ein Nachmittag mit Tierbesitzern

Sonntag, 21.10.2018 14 Uhr

Über einen Open Call werden Personen, die mit Tieren leben oder wirtschaften, zusammen mit ihren Tieren in den onomato künstlerverein eingeladen.

Wir möchten Gespräche führen über das Zusammenleben von Mensch und Tier. Einzelne Hunde-, Katzen- oder Papageibesitzer werden ebenso zu ihrem Leben mit den Tieren befragt wie Menschen, deren wirtschaftliche Existenz sich auf Nutztieren wie Schweinen, Rindern, Kühen oder Schafen gründet.

Auch Menschen, die z.B. als Tierpfleger in einem Zoo arbeiten oder Personen die spezielle Erfahrungen mit „Schädlingen“, Ratten, Wespen o.ä. gemacht haben werden die Gelegenheit haben zu berichten.

Anschließend wird ein gemeinsames Essen stattfinden. Speisen und Getränke aus tierischen und rein pflanzlichen Inhaltsstoffen werden aus eigener Herstellung serviert. Hierbei soll es spannende Verkostungen und Gegenüberstellungen von rein pflanzlichen und rein tierischen Produkten geben. Auch Speisen aus Mehlwurmfleisch oder anderen Insekten werden mit einbezogen werden.

Das Tier sehen

Werkgespräch mit Karl Hans Müller

Tbd.

„Ich war wach und ich war gleichzeitig wie in einen Traum gebannt, mit den Wesen auf gleich und gleich, sprachen sie zu mir und ich hörte ihnen zu – ich war in ihrer Welt, in ihrer Logik oder, was das gleiche war, in ihrem Leiden, in ihrem Recht: sie sprachen eindringlich zu mir; sie schienen auch Macht zu haben, aber sie hatten keine, es war nur ihre Art, da zu sein.“ – Karl Hans Müller, April 1993

„Ich finde, das hat Genet sehr präzis und richtig formuliert: Das Einzige, was ein Kunstwerk kann, ist Sehnsucht wecken nach einem anderen Zustand der Welt. Und diese Sehnsucht ist revolutionär.“ – Heiner Müller über Jean Genet, 1983

Diese Veranstaltung muss krankeitsbedingt leider verschoben werden, den neuen Termin geben wir rechtzeitig bekannt.

Michail Bulgakow: Die weiße Garde

Vortrag und Lesung von Alexander Nitzberg

Sonntag, 28.10.2018 19 Uhr

Michail Bulgakows erster Roman „Die weiße Garde“ ist ein Meisterwerk der Moderne, ein Buch, das mit überraschenden, radikalen literarischen Mitteln arbeitet – freilich konnte dies in Deutschland bisher noch gar nicht gesehen werden.

Alexander Nitzbergs Neuübersetzung wird das nun ändern. Seine grandiose Neuübersetzung zeigt uns über einen großen Zeitroman das Schicksal der Bewohner Kiews im ukrainischen Bürgerkrieg, nachdem die Deutschen ihre ukrainischen Bündnispartner fallen lassen und sich aus der Stadt zurückziehen. Es ist ein Roman, der durch brutalen Realismus und einen radikal modernen Stil besticht.

Nach „Meister und Margarita“, „Das hündische Herz“ und „Die verfluchten Eier“ liegt mit „Die weiße Garde“ der vierte Roman von Bulgakow in Nitzbergs Übersetzung vor: Ein Sprachkunstwerk, das in seiner Übersetzung zum Neu- und Andersentdecken einlädt.

Alexander Nitzberg ist einem modernen Übersetzungsideal verpflichtet: da geht es nicht darum, den Text zu glätten, sondern authentisch zu bleiben und dem Autor gerecht zu werden.
– ORF (zu Meister und Margarita)

 

In Kooperation mit der Kunst­stif­tung NRW

NASTAMÉ

Live Performance mit Laura Greco, Suhyun Park, Matthias Erdmann

Samstag, 03.11.2018 20 Uhr

Der Kunstbegriff „Nastamé“ als Kompositum aus „Natur“, „Stadt“ und „Mensch“ setzt das Thema, die klangliche Anlehnung an die hinduistischen Begrüßung Namasté – „Verbeugung zu dir“ – die Haltung.

Laura Greco, Suhyun Park und Matthias Erdmann porträtieren Natur, Stadt und Mensch als individuelle Systeme mit je eigener Komplexität und Ästhetik, die aber auch in wechselseitiger Beziehung zueinander stehen. Sie werden drei Gedichte vortragen und währenddessen durch visuelle und akustische Projektionen Details und Zusammenhänge ästhetisch reflektieren.

Die Live-Performance ist Ergebnis einer Projektarbeit am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

literatur

„Hoch oben auf dem Quivive“

Dienstag, 06.11.2018 19:30 Uhr Eintritt 5 €

Die Literaturzeitschrift WORTSCHAU ist eine literarische Achterbahn, kopfüber herzunter, doch mit Bodenhaftung. Ein Magazin für Gegenwartsliteratur, in dem poetische Luftsprünge ebenso Platz haben wie tiefschürfende Essays. Seit 2007 schaut sie dem Wort aufs Maul, im Einzelfall mundartlich, ständig auf der Suche nach Neuland. Große Namen schrecken dabei eben so wenig ab wie traditionell Erzähltes.

Heute präsentiert WORTSCHAU einen Abend mit Texten von:
Achim Raven – Thomas Brandt– Bess Dreyer – Wolfgang Allinger – Frauke Tomzcak – mit Zeichnungen von Thomas Brandt und einem Kurzfilm von Johanna Hansen und Nick Acorne.

onomato – ausstellung

00000100 in a material world

Nadine Arbeiter, Rimma Arslanov, Swen Buckner, Norbert Kraus

18. – 25.11.2018 – Eröffnung am 17.11.2017  19 Uhr

Die Welt hat sich mit digitalen Kodierungen und Medien angereichert. Anfänglich für die Beschreibung & Analyse der Welt genutzt, haben sich digitale Techniken auch zur Verwaltung, Überwachung und mittlerweile auch zur Steu­erung von Prozessen (z.B. Einkaufen, Konsumieren) entwickelt. Diese Entwicklung hat sich auch in die künstlerische Produktion und Perzeption niedergeschlagen.

Aber in den Künsten, die sich dem Identitätsprinzip, das z.B. Sprache oder Mathematik so nutzbar und erfolgreich macht, geradezu wesentlich verweigern, wird die „Götterdämmerung“ des Digitalen sowohl gefeiert, als auch kritisiert. Die von Norbert Kraus kuratierte Gruppen­ausstel­lung im onomato künstlerverein anlässlich der dritten Digitale in Düsseldorf mit dem Titel „Digital Gods“ nimmt sich dieser ambivalenten Haltungen der Kunst zur Digitalisierung der Welt an.

Bei einer 8-bit-Verschlüsselung entspricht der Binärcode 00000100 der Zahl 4 und die wiederum entspricht der Anzahl der Teilnehmer an der Gruppenausstellung. Mit dem etwas ironischen, musikalisch anmutenden Ausstellungs-Titel „00000100 in a material world“ wird augenzwinkernd etwas Widerstand gegen die Digitalisierung des Alltags, der Artefakte, der Künste, der Bedeutungen und letztlich auch der Empfindungen in dieser (immer/auch) noch materiellen Welt, angemeldet. Und hat nicht schon immer das Entschlüsseln von artifiziellen (stilisierten) Botschaften den eigentlichen Genuss der Beschäftigung mit Kunst & Kul­tur ausgemacht?

Sa. 17.11. 19 Uhr: Eröffnung, 20 Uhr: Klangperformance

So. 25.11. 19 Uhr: „Down to Earth“, Yogastunde mit Nadine Arbeiter. Durch die bewusste Erdung und Fokussierung in der Yogapraxis, versuchen wir einen Ausgleich zur digitalen Welt zu schaffen. Offen für alle Interessierten jeden Alters. Bitte eine Matte, Decke und bequeme Kleidung mitbringen.

Diese Ausstellung steht im Rahmen der digitale düsseldorf

Jacopo da Pontormo

Lichtbildvortrag von Jens Stittgen

Dienstag, 27.11.2018 20 Uhr

Jacopo da Pontormo, 1494-1557, italienischer Maler und einer der Hauptvertreter des Florentiner Manierismus. In wieweit er als solcher sich von den Idealen der (Hoch-) Rennaissance unterscheidet und inwieweit Manierismus auch ein Thema für unsere Zeit jetzt ist, könnte u.a. gefragt werden.

literatur

POING

Dienstag, 04.12.2018 19:30 Uhr

POING ist eine vom vauvau-verlag für interaktive lyrik ins Leben gerufene Anthologie-Reihe. Sie veröffentlicht Gemeinschaftsarbeiten von Autorentandems, die sich medienübergreifend in Wort und Bild dialogisch begegnen.

Die Düsseldorfer Autorinnen Pia Helfferich und Christina Müller-Gutowski präsentieren eine Auswahl foto-lyrischer Dialoge aus dem im April 2018 erschienenen Band zum Thema STADT.

Im Wechselspiel von Lesung und Fotoprojektion werden urbane Räume sichtbar. Worte und Orte laden zu Assoziationen ein, denen man folgen kann, um eigene Wege durch diese Hyperstadt zu gehen.

Geschmackrichtungen des Geistes

Vortrag von Axel Grube

Freitag, 07.12.2018  20 Uhr

Ausgehend von einer ähnlichen Figur und Methodik bei Simone Weil, Ludwig Wittgenstein und Franz Kafka, geht Axel Grube auf der Suche nach gemeinsamen Quellen bis auf die Vorsokratik und jüdische Prophetie zurück und zeigt „Familienähnlichkeiten“ oder „Geschmackrichtungen des Geistes“ auf, die sich, losgelöst von gewohnten Begrifflichkeiten und quer zu den Zuschreibungen wie etwa „Philosophie“ und „Religiosität“ bewegen.

onomato – literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato

kuratiert von Frauke Tomczak

Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe im onomato auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker/innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Die Reihe hat sich aber der nicht immer glücklichen Entgegensetzung „Bekannt trifft Unbekannt“ entledigt und ersetzt sie durch das Zentrum, das von Anfang an ihren besonderen „Kick“ ausgemacht hat: die spannungsreiche und oft fruchtbare gegenseitige poetische Begegnung. Dieser sachlichere Titel erlaubt überdies eine größere Offenheit und Freiheit in der Kombination: auch zwei Lyriker/innen mittleren Bekanntheitsgrades können sich unter dem neuen Titel begegnen. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten/innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben..

Die geplanten Termine:

Mi. 12.12.: Marie T. Martin trifft Stan Lafleur

Mi. 30.01.: Olga Martynova trifft Gerhard Falkner

Mi. 27.02.: Ulrike Almut Sandig trifft Tristan Marquardt

Mi. 13.03.: Mirko Bonné trifft Durs Grünbein

Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt

literatur

Poetische Begegnungen

Marie T. Martin trifft Stan Lafleur

Mi., 12.12.2018  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Mit Marie T. Martin und Stan Lafleur präsentiert der Auftaktabend ein außergewöhnliches Poetenduo aus Köln.

Marie T. Martin, geboren 1982 in Feiburg, hat ihr Publikum anfangs mit kleinen poetischen Texten von absurder, teils surrealer Komik verblüfft. Ihr erster Lyrikband Wisperzimmer, 2012, transformiert diese Verblüffung in ein staunendes Erkennen. Sie erprobt eine frappierende Bildlichkeit, die im Strom zwischen Außen- und Innenwelten, von ihr Durchlässigkeit genannt, Gleichgewichte findet zwischen einer sprachlich möglichen, imaginären Überschreitung der Realität bis hin in kosmische Dimensionen und der Welt unserer Sinne: so kommt die Welt als Scheibe der vorkopernikanischen Wende zur Nacht.

Stan Lafleur, Jahrgang 1968, geboren in Karlsruhe, ist lange schon eine feste Größe in der rheinländischen Literaturszene (Literaturpreis NRW und, wie Marie T. Martin, Rolf Dieter Brinkmann Stipendium). In seinem jüngsten Lyrikband Mini Welt. Ausgewählte Gedichte, Düsseldorf 2017, buchstabiert er am Beispiel der Möwe in sechs Gedichten die naturwissenschaftliche Berechnung der Natur, auch Vermessung der Welt genannt.

(…) es treiben die kleinen Stunden
als wäre die Nacht eine Scheibe und man fiele
am Morgen wie die Tasse vom Tisch

Marie T. Martin: Draußen ein Fetzen Segeltuch

doch abends brüllen Gnuherden durch meinen Kopf
wir sind Schädelhelden! Schädelhelden sind wir!

Stan Lafleur: Spätnachmittags

Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissen­schaft NRW, das das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf und die Kunst- und Kultur­stiftung der Stadt­spar­kasse Düssel­dorf

 

Willem de Kooning

Lichtbildvortrag von Jens Stittgen

Mittwoch, 19.12.2018 20 Uhr

Willem de Kooning, 1904 – 1997, nieder­ländisch/us-ameri­kanischer Maler und Bildhauer, wichtiger Vertreter der gestischen Abstraktion im abstrakten Expres­sionismus der 40er Jahre, der mit seiner Woman-Serie in dieser Zeit zunächst berüchtigt, dann berühmt wurde. Als Maler bleibt er zeitlebens zwischen Abstraktion und Figürlichkeit.

Nächste Seite »