2016: Veranstaltungs-Archiv

onomato – das fenster

onomato Gruppenausstellung

19. 12.2015 – 07.01.2016  täglich 17-19 Uhr, außer an Feiertagen

Eröffnung am Samstag, 19.12. um 17 Uhr

Finissage am Donnerstag, 07.01. um 19 Uhr

Ausstellung, Bar und Lesung zum Jahresende im onomato am 19.12. 2015 und zur Finissage am 19.12. um 17 Uhr.

Kleine Bild-Formate von:

Terry Buchholz, Andrea Dietrich, Stefan Ettlinger, Charlotte Ernst, Mechthild Hagemann, Bernd Kastner, Norbert Kraus, Elisabeth Luchesi, Katharina Mayer, Charly Müller, Nicole Morello, Elisabeth Mühlen, Joachim Rüsenberg, Jens Stittgen, Enis Vardar, Chantal Vey

Ebenso im Vor-Weihnachtsangebot: Hörbücher und Bücher aus dem onomato Verlag.

Angelika Fojtuch

Werkgespräch

Freitag, 08.01.2016  20 Uhr

Angelika Fojtuch, Performancekünstlerin geb. 1978 in Polen, lebt in Gdynia und Düsseldorf. Sie war Ateliersstipendiatin der Stadt Mönchengladbach im Jahr 2013.

„Künstlerische Dokumentation ist üblicherweise parteiisch, obwohl ihr Gegenstand auf einer Form von authentischem Kontakt, bilateralem Dialog, einer etablierten Beziehung, manchmal lange während, basiert. Zwischen Menschen, Körpern, Gesten…

Diese Nähe ist bei Angelika Fojtuch frei von rhetorischen Tricks, falschen Tönen, affektierten Posen. Obwohl oft willkürlich herbeigeführt ist sie dennoch radikal ehrlich und verantwortungsvoll. Erzeugt von Angesicht zu Angesicht, sorgsam, bewusst, ohne Betäubung und ohne Kompromiss. Eine kindlich-naive Nähe, dennoch illusionslos und verzweifelt. Schluchzend manchmal, doch meist still und berührend… Manchmal streift sie nur, manchmal tut sie weh.

Angelika Fojtuchs Leben und Kunst fügen sich eng ineinander.“

(Hubert Bilewicz, Kunsthistoriker an der Universität Gdańsk)

www.angelikafojtuch.net

onomato – literatur

Bekannt trifft Unbekannt

Esther Kinsky trifft Sven Andre Dreyer

Mittwoch, 20.01.2016  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Esther Kinsky, geboren 1956, hat lange als Übersetzerin aus dem Polnischen, Englischen und Russischen gearbeitet, bevor ab 2010 ihre ersten Romane, dann ihr Lyrikbuch „Reise nach Patagonien“, gefolgt von dem liebevoll mit einer Fotostrecke ausgestatteten Lyrikband „Naturschutzgebiet“ (2013) erschienen. Mit ihrer Roman genannten poetischen Prosa „Am Fluß“ war sie 2014 in aller Munde und wurde dafür 2015 mit dem „Kranichsteiner Literaturpreis“ geehrt. Eine epische Erzählung, die sich entlang des kleinen Flusses Lea in Ostlondon und vieler anderer Flüsse und Ströme in Europa bis zum Ganges bewegt, ohne Handlungskonstruktion, doch mit zahlreichen präzise und eindrucksstark gezeichneten Beobachtungen und Begegnungen – ein langsam fließender, zugleich atemberaubender und wortwendiger Erzählstrom in poetisch-atmosphärischer Verdichtung.

Sven André Dreyer, geboren 1973 in Düsseldorf hat nach dem Germanistikstudium 2007 sein erstes Buch „Sechzehn seltsame Stunden“, eine Sammlung von Gedichten und Erzählungen, veröffentlicht, eine Kombination, die mehrere seiner insgesamt neun Einzelpublikationen kennzeichnet. Der hiesigen Literaturszene ist er bestens bekannt durch seine nicht weniger als zehn Jahre umspannenden Aktivitäten als Initiator und Moderator verschiedener Lesereihen – „Lesen in der Klause“, „Lies du Sau!“-, die bis nach Köln reichen. Seine Prosa Trilogie mit dem Auftakt „Die Luft anhalten bis zum Meer“ (2012), gefolgt von „Wo Du Bist“ (2013) schloss er im letzten Jahr mit „Kleiner Vogel Tod“ ab, einer Sammlung oft kurzer sehr verdichteter und poetischer Texteinheiten, die durch Aussparungen und eine eigenwillige Form der Wiederholung tiefgreifende emotionale Einbrüche eher evozieren als davon zu erzählen.

Mit Esther Kinsky und Sven André Dreyer werden zwei unterschiedliche Bewegungsarten sprachlicher Verdichtung einander begegnen: ein spannungsreicher Treffpunkt verschiedener poetischer Energien.

Dunkelgesichtig, ohne Fragen, altjung, zu
nichts gehörig als zu diesem Hintergrund aus
Fluß.

Esther Kinsky: „Am Fluß“

Unvorstellbar weit entfernt Richtung Norden
lebt mein Glück.
Nie ist es bereit zu reisen.

Sven Andre Dreyer: „Ohne Titel“

Gefördert von der Kunst­stif­tung NRW und dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düsseldorf

Wunderwerk

Werkgespräch mit Erwin Michelberger

Freitag, 22.01.2016  20 Uhr

Ludwig: Du bist doch heulend aus dem Kino gelaufen, als Student. Ich weiß nicht mehr wer mir das erzählt hat, dass du heulend aus dem Kino raus bist aus dem Straub Film, wo die Laien ganz emotionslos auf ihre eigene Art den Empedokles rezitieren. Der unbekannte Laie, von dem man nur die Beine sieht, man hört seine unprofessionelle schöne Stimme und dann hättest du im Hintergrund der Szene gesehen, wie der Wind die Gräser bewegt und da hättest du hemmungslos geheult.

Gräser. Die Wucht des Lebendigen, auch des lebendigen Laien. Des Lebendigen, des Unverstellten.

Erwin: Ich stelle mir vor wie viele Regisseure, Drehbuchautoren und vor allem Produzenten sich die Hände reiben, den Boden küssen vor der ehemaligen Reichskanzlei, dass die Nazis Gott sei’s gedankt, da waren, damit sie heute mit perfekten Schauspielern immer wieder Filme drehen können, den Horror großartig recyceln können. Endlos. Was glaubst du wie Tarrantino den Südstaatenboden geküsst hat, vor seinem Sklavenfilm.

Ludwig: Nein. Sie wollen nachempfinden. Sie arbeiten auf ihre Art für wenn du so willst für die Aufklärung. Sie glauben an das was sie tun auch aus dem Wunsch heraus, dass sich was ändert.

Erwin: Was heißt nachempfinden. Weiß ich, kann ich fühlen wie ein Sklave, eine Sklavin damals zerschunden wurden, Hunger hatten, ihren Gott anflehten oder verfluchten? Ich weine. Aber was weiß ich vom Weinen derer die dort krepiert sind. Sie haben wenig zu essen bekommen. Ich weiß nicht was ist: wenig. Wenn Tarrantino in der Drehpause vom Chauffeur ein Steak geholt bekommt. Und nach der Pause die schwarzen Schauspieler Leiden spielen lässt. Was heißt nachempfinden?! Sentimentale Gefühlsfürze.

Ludwig: Erwin. Erwin.

Erwin: Als der Beuys mit seiner Hasenaktion und dass er blutig geschlagen wurde. Von Kunstgegnern. Das fand ich o.k.

Ich schrieb so ein mini Manifest und hab’ es an die Flurwand in der Akademie gepinnt. „Mit unserem Blut sollen die Filme gemacht sein.“ Oder „Aus unserem Blut . . .“ „Gegen jede Berechnung, gegen jede Täuschung, gegen jede Verachtung.“ Jemand kritzelte darunter: Endlich! Fang an!

Auf dem Klo war hingekritzelt: Nicht jeder schafft Kunst. Aber Kunst schafft jeden. Ich war ziemlich durcheinander. Es gab fast nichts. Jedenfalls stach ich mir in den Finger. Bevor ich die Hände in den Dunkelsack steckte um die Filmnegativrolle in die Kamera zu laden. Ich spürte dass Blut lief. Und dieses, mein Fingerblut schmierte ich auf das Filmmaterial. In der Hoffnung dass später, beim Entwickeln im Kopierwerk, dass da Spuren von meinem Blut auf den Aufnahmen zu sehen sein werden. Ich hab’s nicht rumerzählt. Es war ganz wenig zu sehen, nachher in der Projektion auf der Leinwand, ein paar schleierige Randspuren.

Was war das?

Der lächerliche Versuch wenigstens ein Fitzelchen Realität hineinzubringen.

Sigmar Polke

Vortrag von Jens Stittgen

Dienstag, 26.01.2016  20 Uhr

Von den 60ern in die 90er: aus dem ausklingenden Nachkriegsdeutschand in die wiedervereinigte Republik, Pop und Höhere Wesen markieren die beiden Pole seines Schaffens – Aktualität und sog. „Ewige Mächte“ als Antipoden?

onomato – literatur

Bekannt trifft Unbekannt

Elke Erb trifft Regina Ray

Mittwoch, 03.02.2016  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Elke Erb, die große alte Dame der Gegenwartslyrik, wird an diesem Abend die in der hiesigen Literaturszene bestens bekannte Autorin Regina Ray treffen. So ungewöhnlich Elke Erb kommentierend mit ihrer eigenen Lyrik umgeht, so eigenwillig hat sie diese poetische Begegnung vorgeschlagen zu gestalten. Zum ersten Mal ist die Form der gegenseitigen Reaktion, die eigentliche Idee der Reihe, schon in die Planung eingegangen: als dialogisches Prinzip. Elke Erb wird im ersten Teil des Abends mit ihren Gedichten auf die ihrerseits ungewöhnlichen „Körpertexte“ von Regina Ray antworten. Eine hoch spannende Aktion. Im zweiten Teil sind beide Autorinnen frei in ihrer Auswahl.

Elke Erb, 1938 im Rheinland geboren, verbrachte durch die Umsiedlung ihrer Eltern ihre Jugend in der ehemalige DDR, war dort nach ihrem Studium Anfang der 60iger Jahre in der Verlagsarbeit tätig und arbeitet seit 1966 als freie Autorin. Neben Übersetzungen aus dem Russischen hat sie zahlreiche Lyrikbände veröffentlicht, zuletzt „Meins“ 2010, „Das Hündle kam weiter auf drein“ 2013 und „Sonnenklar“ 2015. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem 1988 mit dem Peter-Huchel-Preis, 2012 mit dem Trakl- und 2013 dem Jandl-Preis.

Regina Ray, geboren 1955 in Süddeutschland, studierte Indologie und Ethnologie in Heidelberg, lebt seit Ende der 80iger Jahre in Düsseldorf und war von 2009 bis 2012 Vorsitzende des Schriftstellerverbandes Düsseldorf. Neben zahlreichen Rundfunkfeatures und Essays besonders zu Indien veröffentlichte sie 1998 die poetische Prosa „Körpertexte“, mehrfach Lyrik und zuletzt den Roman „Das Mottenprinzip“, 2015. Ihre literarische Arbeit wurde von 1996 an durch diverse Arbeitsstipendien gefördert.

Weiter.Weiter. Herzschlag beruhigt sich.
Fliegen ist schön. Der Zeitlauf macht Pause. Abdrücke im
Lehm.
Regina Ray: „Körpertexte“

denn das Selbst, wie wir es hatten,
(…)
Scheibenmonstranz, wie es vom Stengel nickt,
hört ja weder selbst noch sprichts, (…)

Elke Erb: „Selbstgespräche sind nur Meeresrauschen“

Gefördert von der Kunst­stif­tung NRW und dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düsseldorf

Fliegende Heimat

Mobiles Foto-Film- und Tonstudio
Meinungsbild Flüchtlingslage

Photoweekend Düsseldorf, 12.02.-14.02.2016

Galerie Lausberg: 12.02., Plateau Grabbeplatz:, 13.-14.02.

…Dass die Angst in Erscheinung tritt, ist dasjenige, worum sich alles dreht. Der Mensch ist eine Synthese des Seelischen und des Leiblichen…

Sören Kierkegaard

Herkunft und Sprache sind prägend für den Zugang zur Welt und das Verständnis von Gemeinschaft. Heimat ist in seiner Bedeutung hingegen radikal subjektiv und zugleich ein im Kollektiv tief verwurzeltes Gefühl. Mit ihr verbinden sich existenzielle Fragen nach Gott, Freiheit und Verantwortung. Die heutige Flüchtlingssituation geht auf jahrtausendealte Fragen zurück. In fotografisch-filmischen Portraits und Tonaufnahmen möchten wir auf grundsätzliche Fragen zum Gefühl und Verständnis von Heimat eingehen, die wir in uns tragen.

Auch Flüchtlingen möchten wir die Möglichkeit geben, sich portraitieren zu lassen und ihre persönlichen Geschichten zu erzählen. Wo kommen sie her? Wie haben sie in ihrer Heimat gelebt? Wie leben sie hier? Welche Visionen verfolgen sie in der neuen Heimat?

Unser mobiles Foto-Film- und Tonstudio „Fliegende Heimat“ wird zum Düsseldorf Photo Weekend 2016 drei Tage lang geöffnet sein. Eingeladen sind Menschen aller Nationalitäten.

Das Mobiles Foto-Film- und Tonstudio von Katharina Mayer und Axel Grube entsteht in Kooperation mit:

• Galerie Lausberg, Düsseldorf

• Caritas, Düsseldorf

• fiftyfifty, Düsseldorf

• onomato Verlag, Düsseldorf

• Tischlerei Van Neuß, Viersen

onomato – das fenster

Charlotte Michele Ernst

12.02. – 21.02.2016

Eröffnung am 12.02.2016

Im Rahmen des Düsseldorf Photoweekends 2016 stellt die deutsche Fotografin Charlotte Michele Ernst Arbeiten aus ihrem Buch zum Thema illegale Einwanderung aus: A Pie al Cielo – Zum Himmel zu Fuß dokumentiert den Migrationsweg einer jungen Flüchtlingsfamilie über Mexiko nach Texas.

Zwischen Familienalltag und politischer Verfolgung gibt diese Fotoserie einen Einblick in das Leben lateinamerikanischer Flüchtlinge in den USA.

www.charlotteernst.net

Fr. 12.02.2016  19 Uhr: Eröffnung

Einführung: Charlotte Michele Ernst

So. 21.2.2016  17 Uhr: Werkgespräch und Finissage

Öffnungszeiten: Sa. und So. 11-17 Uhr, ab 15.2. Mo. + Fr. 11-17 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

onomato – das fenster

Thomas Bernardet

12.02. – 21.02.2016

Eröffnung am 12.02.2016

Thomas Bernardet (born 1975 in Fréjus, France) lives and works in Brussels.

Selected recent exhibitions include:

Pompidou, Paris, France ; Stilll gallery, Anvers, Belgique ; Lieu-Commun, Toulouse, France ; Q-O2, Bruxelles, Belgique ; Galerie Mot International, Bruxelles, Belgique ; Le Living Room, Montpellier, France (2012); Galerie Pannetier, Nîmes, France (2012); MAMAC, Liège, Belgium (2012); Salon de Montrouge, Paris, France (2012); Tohoku University of Art, Yamagata, Japan (2011); Napolidanza, Museum PAN, Naples, Italia (2011); La part des choses, In Extenso et Mains d’oeuvres, Paris, France (2010); Ecce Homo Ludens, Musée Régional d’art contemporain, Sérignan, France (2010); Residency, Wiels center for contemporary Art, Brussels, Belgium (2009).

www.thomasbernardet.net

Fr. 12.02.  19 Uhr: Eröffnung

Einführung: Enis Vardar

Öffnungszeiten: Sa. und So. 14-17 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Abschlusspräsentation des onomato Stipendiums

Freitag, 26.02.2016  19
Uhr

In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein zehn Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die innerhalb der vier Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir vom 26. Februar bis 06. März in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:

Gudrun Teich

Johanna Schwarz

Marie Ogoshi

miu

Yun Lee

Bernard Langerock

Friederike Haug

Oliver Gather

Isabella Fürnkäs

Lenia Friedrich

Satomi Edo

 

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

onomato – literatur

Bekannt trifft Unbekannt

José F.A. Oliver trifft Bess Dreyer

Mittwoch, 09.03.2016  19:30 Uhr  Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei

Das dialogische Prinzip, die Innovation durch die Lyrikerin Elke Erb, die zugleich das Anliegen der Reihe auf den Punkt bringt, hat beim letzten Lyrikabend auch das Publikum so überzeugt und begeistert, dass sich José Oliver, als er davon hörte, ebenfalls bereitwillig darauf einließ: auch er wird auf ausgewählte Gedichte von Bess Dreyer mit seiner Lyrik antworten.

Und das Spektrum seiner poetischen Variationen ist breit und vielfältig: mit frappierend einprägsamen Neologismen – Wortneuschöpfungen wie „nachtrandspuren“, „Fluchtblau“, „spähschärfe im möwenaug`“ – fängt er ungewöhnlich und treffend Naturbeobachtungen in Sprachschöpfungen ein, lässt die poetische Sprache zu inneren Bewegungen bewusst stolpern und stottern und fasst soziale und gesellschaftliche Turbulenzen in rotierend beunruhigende Bilder – schillernd sinnliche und wild bewegte Flügelschläge der Sprache!

Auch Bess Dreyer nähert sich dem Universum der Empfindungen zuweilen mit irritierenden Wortneuschöpfungen: eine „Zitronenfalte“, eine „zerschnittene sicht“, einen tag, der versucht, „sich wind zu fangen“ – gibt es darin und ein geheimnisvolles „Dunkelarchiv/ hinter dem Tagohr“.

Wie spannend und voller Überraschungen verspricht diese Begegnung zweier eigenwilliger lyrischer Bildwelten zu werden: jede in sich und umso mehr beide im poetischen Dialog!

José F.A. Oliver, andalusischer Herkunft, auch wenn er 1961 in Hausach im Schwarzwald geboren wurde, wo er immer noch lebt und seit 1998 den von ihm ins Leben gerufenen „Hausacher LeseLenz“ kuratiert, hat für seine Lyrik zahlreiche Stipendien – unter anderem eine Berufung als „writer-in-residence“ nach Cambridge – und einige Preise erhalten, wie 2012 den Joachim Ringelnatz Preis. Von seinen zahlreichen Lyrikbänden wurden 2015 gleich zwei erneut aufgelegt: „Gastling“ und „HEIMATT – Frühe Gedichte“, ausgewählt von Ilja Trojanow.

Bess Dreyer, 1947 in Weimar geboren, wuchs in Thüringen und Frankfurt am Main auf und hat nach ihrem Studium der Germanistik und Psychologie als Brotberuf in der Werbe- und Kommunikationsbranche gearbeitet. Heute lebt sie nahe Düsseldorf am Niederrhein. Sie hat bisher zwei Lyrikbände, zuletzt „zerschnittene sicht“, 2011, mehrere Lyrikbeiträge in Sammelbänden, Anthologien und Literaturzeitschriften veröffentlicht.

(…) Dann
nahm er die frühen spiegel
von den worten und entwarf
die zeit. (…)

José F.A. Oliver: „Alexandria, verinnert“

– aus dem Dunkelarchiv
hinter dem Tagohr.

Bess Dreyer: „Hinter dem Tagohr“

 

Gefördert von der Kunst­stif­tung NRW und dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düsseldorf

onomato – das fenster

Ernstfriedrich Jünger

11.03. – 20.03.2016

abschlusspräsentation: 19. märz: ab 17 uhr / 20. märz: 12 bis 15 uhr

von 11. bis 20. märz ist ernstfriedrich jünger zu einem arbeitsaufenthalt im ONOMATO zu gast.

eine blitzausstellung zeigt einige arbeitsergebnisse und schließt den aufenthalt ab. am samstag von 17 bis 20 uhr wird er die ergebnisse seines arbeitsaufenthaltes im onomato zeigen und zur diskussion stellen. Hierzu sind Sie herzlich eingeladen. ebenso am sonntag von 12 bis 15 uhr .

www.ernstfriedrichjuenger.de

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Dora Diamant

Leben und Denken der „Komplizin“ Kafkas

Dienstag, 15.03.2016  20 Uhr

(dieser Termin ist richtig, auch wenn das gedruckte Programm zum Frauenkulturtag irritiert)

Nur elf Monate dauerte die vielleicht bedeutsamste Liebesgeschichte der jüngeren Zeit. Sie währte aber ein ganzes Leben und geht in ihrer Bedeutung weit darüber hinaus. Die bewegte und bewegende Lebensgeschichte von Dora Diamant, der lange Zeit Unbekannten an Kafkas Seite, vermag, zugleich mit einem immer noch weitgehend unbekannten Kafka, beinahe vergessene wie gleichermassen hoffnungsvolle Perspektiven und Möglichkeiten aufzuzeigen:

»[Die] Grenzzone zwischen Tradition und Moderne betraten Franz Kafka und Dora Diamant gleichsam von entgegengesetzten Seiten, und fast zur selben Zeit. (…) Als er Dora Diamant kennenlernte, begriff er sofort, dass sie eine Art Koexistenz von östlicher und westlicher Lebensweise verkörperte, die auch er sich als Lösung durchaus vorstellen konnte, obgleich das weder in ihrem noch in seinem Lebensplan vorgesehen war: eine Komplizin also.« (Reiner Stach)

Axel Grube, Verleger und Herausgeber der Biografie Dora Diamants aus der Feder der US-amerikanischen Autorin Kathi Diamant, gibt einen Überblick über das Leben der letzten Lebensgefährtin Kafkas und erläutert dabei auch die Quellen der tiefen geistigen Verwandschaft des Paares.

The Agenda Hair Salon

Performance-Projekt von Ga Ra Kim

Samstag, 26.03.2016  10 bis 18 Uhr

Die südkoreanische Künstlerin Ga Ram Kim macht mit ihrem Friseursalon-Projekt Station im onomato. Ga Ram Kim tritt selbst als Friseurin auf und lädt die Besucher gleichzeitig zum Gespräch über aktuelle und ortsspezifische Themen (agendas) ein. Man wählt ein Thema aus und entscheidet, wie lange das Gespräch und der Haarschnitt dauern soll. Das Gespräch wird in Englisch oder mit Übersetzung in Deutsch geführt und gefilmt.

Ein Artist-Talk am 14.04. in der Filmwerkstatt wird dem Publikum die Gelegenheit bieten, sich dem Konzept dieses Projektes und dessen Aufführungsprozess gemeinsam anzunähern.

Sie können einfach vorbeikommen oder via Email einen Termin vereinbaren:

theagendahairsalon@gmail.com

Hintergrund:

In südkoreanischen Zeitungen und im Fernsehen findet man oft Berichte über Protestaktionen, in denen sich die Menschen öffentlich den Kopf kahlscheren lassen. Mit dem „The Agenda Hair Salon“ nimmt Ga Ram Kim Bezug auf diese Praxis sowie auf die traditionelle Vorstellung von Haaren und Körper, die durch Buddhismus und Konfuzianismus geprägt ist. Die Konstellation „Friseur Salon“ läßt dabei einen Ansatz ihrer Kunst erkennen, in dem Humor und Konsumkultur eine wichtige Rolle spielen.

Während ihres Aufenthaltes in Düsseldorf wird die Künstlerin an unterschiedlichen Orten einen Friseursalon eröffnen.

Stationen des Projektes:

  • 26. März: Agenda Hair Salon im onomato künstlerverein
  • Mi. 30.03.  12-17 Uhr: Glashaus Düsseldorf (Worringer Platz)
  • Sa. 02.04.  12-17 Uhr: Flohmarkt Aachener Platz (ULENBERGSTRASSE 10)
  • Fr. 08.04.  12-17 Uhr: Flughafen in Düsseldorf (Flughafenstraße 120)
  • Sa. 09.04  12-17 Uhr: Auf der Wiese (Mannesmannufer 1b)
  • Mo. 11.04  10-18 Uhr: Filmwerkstatt (Birkenstraße 47)
  • 14. April: Präsentation und Artist Talk in der Filmwerkstatt

Ein Projekt von Ga Ram Kim, kuratiert von Ji Sue Byun

onomato – das fenster

VOLUME

Laure Catugier & Clémentine Rettig

01.04. – 09.04.2016

Eröffnung: Fr. 01.04.  19 Uhr mit Performance von Clémentine Rettig in Zusammenarbeit mit Carsten Heisterkamp um 20 Uhr

Finissage Sa. 09.04. im Rahmen der Langen Nacht der Museen

Kuratiert von Enis Vardar

laurecatugier.com

clementinerettig.com

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

onomato – das fenster

Jan Lemitz

passages + registrations
Bilder aus den Calais Projekten

15.-24.04.2016

Im Zentrum dieser Arbeit steht die Geschichte der Idee des Eurotunnels zwischen Calais in Frankreich und Dover in Großbritannien. In der Installation werden gefundene und selbst produzierte Bilder verknüpft, in denen es um Erzählweisen von Mobilität und um deren Kontrolle geht.

Der Tunnel steht für die Unterscheidung zwischen geduldeter und unerwünschter Mobilität; er bleibt dabei im Verborgenen. Im metaphorischen Sinne ähnelt er in seiner Funktionsweise einem optischen Mittel der Sichtbarmachung, das Kontrollmechanismen und subversive Praktiken, die diese untergraben, erkennen lässt.

Material aus zwei Projekten – Innocent
Passages
 und The Registration
Machine
 – vereinen fotografische Spuren vermeintlich unzusammenhängender Ereignisse. Die Bilder stammen aus offiziellen Archiven, privaten Beständen oder sind im Kontext der Recherche vor Ort entstanden. Sie ergeben neue Konstellationen innerhalb eines neuen Archivs.

Fr. 15.04.  19 Uhr: Eröffnung, Einführung: Norbert Kraus

So. 17.04.  17 Uhr:
Fortsetzungen, Ein Bildgespräch zwischen Tobias Hering und Jan Lemitz

So. 24.04.  ab 18 Uhr: Finissage

Öffnungszeiten: täglich 14-19 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Joachim Rüsenberg, 1951-2016

Ein Künstlerabschied

Dienstag, 26.04.  19 Uhr

Wir möchten erinnern an unseren Mitgründer, guten Freund und geistreichen Inspirator Joachim Rüsenberg. Es werden visuelle und akustische Arbeiten von und für Joachim Rüsenberg aufgeführt.

Mit Axel Grube, Christoph Korn, Elisabeth Luchesi, Katharina Mayer, Frank Michaelis, Christoph Perzl, Burkhard Steinke, Frauke Tomczak, Thomas Rüsenberg, Michael Rüsenberg u.a.

onomato – das fenster

Fünf ist eine gerade Zahl

Ausstellung der Gruppe Photo5plus

29.04. – 08.05.2016

Eröffnung am Freitag 29.04.2016 um 19 Uhr

Gezeigt werden fotografische Arbeiten der Gruppe Photo5plus, die aus den sechs Fotokünstlern Susanne Hartmann, Stefan Kögel, Stefanie Minzenmay, Tilman Neubert, Frank Szafinski und Juliane Wende besteht. Als frühere Teilnehmer an Jahresklassen der Schule für künstlerische Fotografie in Düsseldorf setzen die Fotokünstler seit 2014 einen fotografisch und künstlerisch interessierten Austausch fort.

Es ist der Prozess selbst, die Bildkritik der jeweils anderen und das Vertreten(müssen) von Standpunkten, die jeden Fotografen in seiner individuellen Arbeit festigen. Der Einsatz von unterschiedlichen technischen Arbeitsweisen verstärkt dabei das Entstehen heterogener, fotografischer Arbeitsergebnisse.

photo5plus.de

Fr. 29.04.  19 Uhr: Eröffnung

So. 08.05.  11-17 Uhr: Finissage

Öffnungszeiten: Sa. und So. 11-17 Uhr

und nach Vereinbarung: contact[a]photo5plus.de

Logo: Kulturamt Düsseldorf Eine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

onomato – das fenster

Tamar Chaduneli

Blitzausstellung

Freitag, 13.05.2016  19 Uhr

Tamar Chaduneli ist in Rustavi, Georgien geboren und studierte Medienkunst an der State Academy of Arts in Tbilisi wie auch später im Center of Contemporary Art – Tbilisi (CCA -T) Videokunst-Direktion (2012-2013). Ihr künstlerisches Spektrum umfasst Videokunst, Installation, Sound Art, Malerei, Zeichnung und Skulptur. Chaduneli kuratierte auch Gruppenausstellungen.

Während ihres Aufenthalts in NRW bereitet Tamar eine Werkpräsentation vor, von denen auch einige Arbeiten nun in Deutschland entstehen. Die Einzelpräsentation von Tamar Chaduneli steht im Rahmen des Internationalen Austauschs Bildender Künstlerinnen NRW, Georgien und Armenien.

Weiter Infos erhalten Sie hier:
frauenkulturbuero-nrw.de

Logo: Frauenkulturbüro NRW e.V.Gefördert durch das Frauen­kulturbüro NRW e.V.

„Die Folter“

Wiederaufführung des Hörspiels

Donnerstag, 19.05.2016  20 Uhr

Eine Groteske nach Briefen und Texten des französischen Extrembergsteigers und Dichters Gilbert Tassaux von Thomas Kaiser und Markus Mußinghoff.

Verlässliche Fakten über das Leben des Extrembergsteigers und Dichters Gilbert Tassaux gibt es wenige. Thomas Kaiser hat sie in einem Gespräch mit Tassaux zusammengetragen. Demnach wurde er 1935 in Nordfrankreich geboren. Er besuchte eine Schule der deutschen Besatzungsmacht in Paris, später eine SS-Schule für Ausländerkinder im Schwarzwald, kehrte bei Kriegsende zurück nach Frankreich, wo ihn sein Vater in ein von russischen Jesuiten geführtes Internat steckte.

Mitte der Fünfzigerjahre entdeckte Tassaux seine Besessenheit für´s Hochgebirge. Er wurde Extrembergsteiger und schrieb für alpinistische Fachzeitschriften. Mitte der Sechzigerjahre übersiedelte er in die Schweiz. Er gab dort eine eigene alpinistische Zeitschrift heraus und begann Gedichte und Kurzprosa zu schreiben.

Gilbert Tassaux war eine vertraute Gestalt in Bern der späten Siebzigerjahre. Er zog durch die Kneipen und verkaufte dort seine selbstverlegten Texte: Grenzgängererfahrungen im Eis und „in der Umnachtung“. Er war wiederholt in psychiatrischer Behandlung. Gilbert Tassaux starb 1983 in der Psychiatrischen Universitätsklinik von Bern. Die Nachricht von seinem Tod wurde erst publiziert, nachdem seine Asche bereits in das anonyme Gemeinschaftsgrab auf dem Berner Bremgartenfriedhof geschüttet worden war.

Nach aufwendigen Recherchen fand Thomas Kaiser Schachteln voller Briefe, die Gilbert Tassaux an Freunde in Österreich geschrieben hatte. Die ältesten sind von 1954, die letzten von 1978. Es ist der fast lückenlose innere Monolog eines Besessenen, der dreißig erwachsene Jahre lang rastlos unterwegs war, um nur in einer Handvoll Texte, manchmal, seine Ruhe zu finden.

Regina Ray

Das Mottenprinzip

Dienstag, 24.05.2016  20 Uhr

Die Düsseldorfer Schriftstellerin Regina Ray wird aus ihrem vor kurzem erschienenen Roman „Das Mottenprinzip“ lesen. Die Handlung spielt überwiegend in Indien, ein Road-Movie der besonderen Art und für die Hauptfigur eine Zeit der Entscheidungsfindung zwischen zwei Männern, einem Schweizer Künstler und einem indischen Intellektuellen mit vielen Gesichtern. Außerdem zeigt der Roman ein abgelegenes und durch Rebellen und Regierung verunsichertes Stammesgebiet, deren Bewohner ein besonderes gesellschaftliches Modell leben; Jugendliche üben Selbstständigkeit, Verantwortung und freie Liebe in ihren traditionellen Jugendhäusern.

onomato – das fenster

Laura J. Padgett: Confined Space

Ausstellung & Präsentation der des Fotobuches Confined Space

10.06. – 19.06.2016, Eröffnung am 10.06.2016

Galerie Rautenstrauch &
Anke Ehle-Barthel
zu Gast im onomato künstlerverein: Die Ausstellung Confined Space der Fotografin und Filmemacherin Laura J. Padgett zeigt ausgewählte Fotografien, die in einem Zeitraum von vier Jahren während mehrerer Reisen durch den Libanon entstanden sind, beginnend im Jahr 2011. Im Rahmen dieser Ausstellung präsentieren die Galerie Rautenstrauch und Frau Anke Ehle-Barthel erstmals das Fotobuch Confined Space, das im Bücher & Hefte Verlag, Leipzig, im Mai 2016 erschienen ist.

Als Fotografin fühle ich mich verpflichtet, Bilder zu machen, die mehr sagen als das Offensichtliche, die Subtilitäten über den ersten Eindruck hinaus aufgreifen. Ich bin empfänglich für Sachverhalte hinter der Oberfläche. Diese Dinge lassen sich nicht immer in Worte fassen und können sicher auch nicht durch uninformierte Bilder ausgedrückt werden.

(Laura J. Padgett)

Zur Ausstellung erscheint eine Edition mit 2 Motiven. Weitere Information und Abbildungen unter galerie-rautenstrauch.de.

Fr. 10.06.  18:30 bis 21:30
Uhr
Eröffnung

Einführung: Anja K. Rautenstrauch und Anke Ehle-Barthel,

die Künstlerin ist anwesend

Öffnungszeiten: Sa. und So. 11-18 Uhr, Di. bis Fr. 14 bis 19Uhr

und jederzeit nach Vereinbarung: info@galerie-rautenstrauch.de

Logo: Galerie RautenstrauchIn Zusammenarbeit mit Galerie Rautenstrauch

Die Leidenschaft der Unschuldigen –
Liebe und Begehren in der Kindheit

Buchpräsentation und Lesung der Autorin Ulrike Heider

Dienstag, 28.06.2016  20 Uhr

Im Oktober letzten Jahres war Ulrike Heider schon einmal zu Gast im onomato. Ihre später von Micha Brumlik und Helmut Dahmer hoch gerühmte Studie zur wechselnden Geschichte der Sexualität seit 45, überschrieben mit dem Graffiti „Vögeln ist schön“, findet nun eine ebenso interessante und spannende Fortsetzung: aus einem weit größeren Materialvolumen hat Haider 13 Interviews ausgewählt, in denen meist ältere Menschen sich an ihre „Erste Liebe“ in der Kindheit, will sagen vor dem 13. Lebensjahr erinnern.

Entstanden ist ein facettenreiches, vielfarbiges Mosaik zur kindlichen Liebe und zum kindlichen Begehren: „Da sind märchenhaft unschuldige Kinder, rührend romantische, neugierig sexuell experimentierende und frühreif verdorbene.“ so Ulrike Heider in ihrem Vorwort. Alle Erinnerungen aber zeugen von der Wahrheit der Freudschen Erkenntnis, dass das Kind „ein bis auf die Fortpflanzungsfähigkeit fertiges Liebeswesen“ ist.

kuratiert von Dr. Frauke Tomczak

onomato – das fenster

Proberaum

Einübung in die künstlerische und kuratorische Praxis

Proberaum ist eine neue Reihe im onomato künstlerverein in Kooperation mit dem Institut für Kunstgeschichte (Schwerpunkt Kunstvermittlung in Museum und Kunsthandel) der Heinrich-Heine-Universität.

Hinter der Idee von Proberaum steht eine doppelte Absicht. Einerseits sollen junge Künstler die Chance auf einer Gruppenausstellung in einem bekannten Düsseldorfer Ausstellungsraum bekommen und dadurch ihre Arbeit in der Öffentlichkeit präsentieren können. Anderseits sollen angehende Kunsthistoriker, bzw. Kunstvermittler sich mit der Praxis der Ausstellungskonzeption und –organisation auseinandersetzen.

Für beide Gruppen von Studierenden erweist sich Proberaum als eine Gelegenheit, sich mit der Realität ihrer künftigen beruflichen Praxis zu beschäftigen und alle Bereiche und Probleme einer Ausstellung „im Kleinen“ zu erfahren.

Für die erste Ausstellung der Reihe präsentieren Gladys Espejo und Victoria Tarak vier junge Künstler aus dem Kunstakademie-Umfeld.

Konzept und Begleitung der Reihe: Dr. Emmanuel Mir in Zusammenarbeit mit Enis Vardar

 


 

onomato – das fenster

open matter

Nina Nowak, Ruben Smulczynski, Katja Tönnissen, Lisa-Julie Rüping

01.07. – 10.07.2016

Eröffnung am 01.07.2016

Mit den skulpturalen Arbeiten der vier teilnehmenden Künstler Nina Nowak, Ruben Smulczynski, Katja Tönnissen und Lisa-Julie Rüping möchte die Ausstellung open matter von einer Textur des Auftauchens erzählen: wie materialisiert sich unser Ich? Welche Rolle spielen die Anderen dabei?

Mit unterschiedlichen Materialien wie Holz, Objekten des Alltags, Keramik, Metall und Farbe widmen sich die Künstler Fragen nach dem Wechselverhältnis von Sein und Materie und der Konstituierung des Selbst. Dabei treffen, unter anderem, eine Holzkommode mit integrierter Halsprothese auf eine formreduzierte Wandarbeit im Geiste des Minimalismus.

Ausgehend von Alltagsgegenständen erforscht Nina Nowak, Kunstgenerator Stipendiatin 2015, in ihren Objekten und Installationen, welche Beziehung wir zu den Dingen aufnehmen und wie wir uns gegenseitig beeinflussen. In Ruben Smulczynskis Videoinstallation hingegen wird der Körper selbst zur gestaltbaren Oberfläche. Der Meisterschüler von Katharina Grosse stellt in seiner Arbeit eine Reflexion über Mündigkeit und Bestimmtheit her. Keramik und Malerei geraten bei Katja Tönnissen in eine Symbiose. Die Arbeiten der Künstlerin, die im letzten Jahr das Bronner Residency Stipendium gewann, wirken wie Subjekte, die wiederum uns Subjekten auf die Schliche kommen wollen.

Einen Gegenpol zu den anderen Arbeiten der Ausstellung bildet die Position Lisa-Julie Rüping. Die Künstlerin (Klasse Martin Gostner, Kunstakademie Düsseldorf), die sich verschiedener Medien bedient, zeichnet sich durch eine schlichte, ungegenständliche Formsprache aus und untersucht die strukturellen und räumlichen Bedingungen von Objekten.

Dass wir als Subjekte nicht nur Macher, sondern – durch die Beziehung und Relationen in denen wir stehen – wesentlich auch Gemachte sind, das ist ein großer blinder Fleck in der Tradition der Moderne.

Jenseits der Wiederkehr des Verdrängten, Anselm Franke

Offene Materie. Oder doch uneindeutige Angelegenheit? Der Titel der Ausstellung – open matter – verweist auf einen offenen Prozess, der keiner Abgeschlossenheit unterliegt. Indem matter sowohl für Materie und Substanz als auch beispielsweise für Anliegen steht, entzieht es sich in Verbindung mit open einer eindeutigen Les- und Interpretationsvariante.

Genau diese Vagheit – der blinde Fleck – wird in der Ausstellung zum Thema, leitet zu einer Hinterfragung des strengen Entweder-Oder-Regimes an und bietet Gelegenheit zur Auseinandersetzung mit dem schwer zu fassenden Moment der Subjekt-Objekt-Aufspaltung. Denn: Wo genau beginnt in der Kunst eigentlich Außen, wo hört Innen auf? Und ist Kunst ohne Zweifel immer ein Objekt des betrachtenden Subjekts oder kann eine künstlerische Arbeit nicht sogar beides zur selben Zeit sein, Objekt und Subjekt?

Mit den ausgestellten Arbeiten möchte open matter eine symbiotische Betrachtungsweise von uns und den Dingen eröffnen, von der Beschaffenheit des Materials und der Behauptung einer Realität, in der Denken und Materie in ein Verhältnis der Wechselwirkung mit den Einflüssen der Wirklichkeit treten. Die vermeintlichen Gegensätze von Innen und Außen, Psyche und Welt, menschlicher Kultur und materieller Natur und sollen im Rahmen der Ausstellung im Experiment aufgehoben werden.

Diese Ausstellung wird kuratiert von Gladys Espejo und Victoria Tarak

Fr. 01.07.  19 Uhr: Eröffnung

So. 10.07.  17 Uhr: Finissage: Soundinstallation von Julius Richter

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. und Sa. 17-20 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Logo: Kulturamt Düsseldorf Eine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Misch Da Leiden

Künstlergespräch

Donnerstag, 14.07.2016  20 Uhr

Misch Da Leiden (MDL) stellt seine Arbeitsweise vor und zur Diskussion: Montage als Annäherung an die Realitäten. Was ist das Besondere an Misch Da Leidens Art der Montage?

Als gebürtiger Luxemburger ist für Misch Da Leiden Mehrsprachigkeit einerseits gelebte Herausforderung, andererseits gelebte Realität!

„Ich will die Brüchigkeit dieser Welt abbilden in dem das Bild Brüche zeigt, inszeniert, aber nicht real brüchig ist. Das Bild muss natürlich als Ganzes funktionieren: Ich will keine realen Brüche, sondern dargestellte Brüche.“

Dieses arbeiten im Steinbruch der Bilderzeichen zeigt der Film „Fensterputzer“ über MDL von Rolf Neddermann.

www.mischdaleiden.de

Francesco Clemente

Vortrag von Jens Stittgen

Donnerstag, 28.07.2016  20 Uhr

Geb. 1952, italienischer Maler, der Ende der siebziger, Anfang der achtziger Jahre zu den Protagonisten der „Transavantguardia“ gehörte, indem er eine nach Jahrzehnten der Abstraktion ganz neue Gegenständlichkeit formulierte, die oft rätselvoll und symbolträchtig betont inhaltlich aufritt, in visuell prägnanter und farbig ungewohnter Form.

Marlene Dumas

Vortrag von Jens Stittgen

Donnerstag, 04.08.2016  20 Uhr

(*1953) südafrikanische Malerin, die inzwischen in Amsterdam lebt, die, auf photographische Vorlagen gestützt, in ihren Bildern vorzugsweise Menschen zeigt und damit ein von moderner Skepsis geprägtes Menschenbild entwirft. Apartheid wird allerdings nicht zu ihrem Hauptthema, trotzdem kommen der Konflikt zwischen Schwarz und Weiß zur Darstellung und darüber hinaus auch politische Themen generell.

lauter keine schreien niemand
lauter keine schreien lauter

Tilo Riedel

Dienstag, 23.08.2016  20 Uhr

tilo riedel (geb. 1960 in frankfurt/main), textsachen, lesung.

flieg traurige taube tontaube eirigen kurzen flug

ein unerhörter stürzt hör hört ihr keiner

geschossen montags zerborsten bedingungen lose verzettelt raum

irrtum kein möglich mussu irrtum jaha bojen heult siddharta cottages

onomato – das fenster

Schwerkraft der leichten Materialien

02.09. – 10.09.2016

Eröffnung am kunstpunkte-off-raum-abend: 02.09.2016

Alles mit Masse übt eine Schwerkraft auf alles andere mit Masse aus. Das gilt nicht nur für Himmelskörper. Künstlerinnen und Künstler zeigen in ihren Arbeiten unter anderem die materialeigene Ästhetik und setzen sich thematisch mit den sozialen, Gegebenheiten – aktuell oder historisch – die weltweit in der Textil- und Papierindustrie herrsch(t)en, auseinander.

Mit Arbeiten von: Mirela Anura, Andrea Dietrich, Daniela Flöhrsheim, Bernard Langerock, Elisabeth Luchesi, Andrea Mohr, Nicole Morello, Bertolt Mohr, Ulrike Zilly.

Fr. 02.09.  19 Uhr: Eröffnung

Klangperformance „Kontrapunkt 1-3“ Bertolt Mohr

Öffnungszeiten: Samstag, 02.09.: 14-20

und So. 12-18 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

Logo: Kulturamt Düsseldorf Eine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Hören, was man nicht sieht. Sehen, was man nicht hört

Michael Rüsenberg und Peter Hölscher

Dienstag, 13.09.2016  20 Uhr

Michael Rüsenberg (Ton) und Peter Hölscher (Bild) zeigen drei ihrer „Videos“. Der Begriff steht in Anführungszeichen, weil es sich bei ihren Arbeiten zwar um bewegte Bilder, nicht aber um solche mit 24 oder mehr frames pro Sekunde handelt.

Hölscher legt Fotos übereinander, bis zu sechs zur gleichen Zeit, die motivisch ineinander zu fließen scheinen. Sie zeichnen sich durch eine spezifische Ästhetik aus, die einer partiellen Unschärfe. Hölscher verfremdet „on the spot“, im Moment des Aufnehmens selbst, seine Nachbearbeitung besteht nur noch aus Montage.

Rüsenberg geht den umgekehrten Weg, seine Klangbilder, seine Klangspuren sind hochgradig Produkte der Nachbearbeitung, der elektro-akustischen Transformation. In „Lohberg“ teilen beide nicht einmal mehr das Sujet: die Bilder stammen aus einer Industriebrache in Dinslaken-Lohberg (daher der Untertitel „The Beauty of Devastation“), die Klänge kommen aus der Werft in Danzig.

Dieses Auseinanderdriften der Medien ist Programm, bei Hölscher und Rüsenberg illustriert der Ton nicht das Bild, das Bild nicht den Ton, beide führen ein Eigenleben. Erst in der Rezeption, im Kopf der Zuschauer/Zuhörer verschmelzen sie, werden aufeinander bezogen, ja werden zu einer Einheit – die ein jeder anders erlebt. In „Reuschenberger“ teilen beide Künstler Ort & Zeit der Aufnahme, nämlich die gleichnamige Wassermühle in Leverkusen, in „Lohberg“ driften Ort & Zeit auseinander, ebenso in „…“ the cragged version 3.5.

Das Partizip im Titel ist ein Kunstwort, entwickelt aus dem Namen des englischen Bildhauers Tony Cragg, dessen Skulpturenpark in Wuppertal Aufnahmeort für beide Künstler war. Während Hölschers Kamera dort verweilt, ist Rüsenbergs Klangspur überwiegend dort entstanden, wo die klanglosen Kunstwerke in einem Prozess von industrieller Lautstärke entstehen: in der Werkstatt von Cragg in Wuppertal, wo bis zu 15 Bildhauer seine Entwürfe umsetzen, sowie in einer Düsseldorfer Gießerei.

…und schmizt so schön, mein wachsendes Archiv…

Mappenpräsentation

Mittwoch, 14.09.  20 Uhr

25 Personen, darunter bildende Künstler, Musiker und freie Denker, haben eigene Arbeiten gespendet für eine Kunstmappe, aus deren Erlös die Aufarbeitung des Nachlasses von Joachim Rüsenberg begonnen werden soll. Joachim Rüsenberg (1951 – 2016) war bildender Künstler, Musiker und Mitbegründer des onomato künstlervereins. Die Mappe wird mit einem Preis von 250,- € günstiger angeboten als manche darin enthaltene Originale, die Edition ist limitiert.

Mit Arbeiten von:

Wulf Aschenborn, Terry Buchholz, Andrea Dietrich, Mechthid Hagemann, Almuth Hickl, keit, Christoph Korn, Norbert Kraus, Elisabeth Luchesi, Katharina Mayer, Charly Müller, Markus Mußinghoff, onomato künstlerverein, Veronika Peddinghaus, Joachim Rüsenberg, Michael Rüsenberg, Thomas Rüsenberg Yvonne Schweidtmann, Frauke Tomczak, Jens Stittgen, Enis Vardar, Wilder Weizen, Anne Wissmann

onomato – das fenster

silent doings

Anne Müller

16.09. -25.09.2016

Eröffnung am 16.09.2016

Polaroid/Schreibmaschine,
Video/Installation

*1978 im sozialistischen Ostberlin aufgewachsen, entwickelte Anne Müller einen tiefen Sinn für Zerbrechlichkeit und unerwartete Veränderungen, sensibilisiert für das verschwindende Haus im radikalen Bruch. Eine leidenschaftliche, minutiöse und verliebte Beobachterin. Freilegend, kleine, manchmal versteckte Geschichten, unsicher und stark, ironisch und rein. Performance dringt in Fotografie, Video in Sprache. In absurden Gesten ist sie immer wieder auch selbst in ihrer Polaroid-Schreibmaschinen-Reihe “silent doings” oder ihren Videoarbeiten als gesellschaftliche Stellvertreter-Projektionsfläche zu sehen.

– Und dann fühle ich mich beobachtet, meine Geschichte eingesammelt, den anderen Kaffeefilter runtergelaufen, sanft verrückt. Das stille Tun. Bild und Sprache entstehen unabhängig, unkommentiert. Und dann zueinander. Gleich auf, in Spannung. –

Auswahl Ausstellungen, Performances, Konzerte (Auswahl):

  • 2007-2013 duo “avocado”, Konzerte national, international
  • 2009 “OSTRALE – Festival for Contemporary Arts” Dresden, Soundinstallation
  • 2010 Gründung des Perfromanceprojektes “sonne_bad” / “OSTRALE – Festival for Contemporary Arts” Dresden, sonne_bad Performance + Soundinstallation / “Alter Schlachthof” Eupen, Belgien, sonne_bad Performance
  • 2011 “Bonner Kunstverein” Bonn, sonne_bad Performance / “OSTRALE – Festival for Contemporary Arts” Dresden, sonne_bad Performance / Goethe Institut Lettland, Konzerttour “avocado”
  • 2012 Goethe Institut Brasilien, Konzerttour “avocado”
  • 2012/2013 bundesweit sonne_bad Performances an “echten Orten”, Anwaltskanziel, Wurstküche, Klimakonzerenz Hamburg, Schulen
  • 2015 „Künstlerverein Malkasten“ Düsseldorf, sonne_bad Performance / “Kunstquartier Bethanien” Berlin “silent doings” / “OSTRALE – Festival for Contemporary Arts” Dresden, Malerei / “galerie vorn und oben” Eupen, Belgien “silent doings” / “St. Michael Kirche” Köln, sonne_bad Performance
  • 2016 “Kunstraum Göbel” Bonn “silent doings”+Malerei / “Brauerei Wroclaw“ Polen, im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt “Modern Trust” Video-Rauminstallation+Performance / “Kunstwechsel” Siegen “silent doings”+Performance / Artist in Residence “Fondazzjoni Kreattività – Gozo Contemporary” Malta

http://www.weithorn-galerie.de

16.09.  19
Uhr  Eröffnung

Einführung: Henrietta Weithorn, Galeristin und Kuratorin,

ab 19.30 Uhr: Performance: Pink of fame (POF)

POF (Anne Müller + Ludwig Kukartz) ist ein 2016 neu gegründetes, experimentelles Laboratorium von Anne Müller und Ludwig Kuckartz, die seit 8 Jahren gemeinsame Performanceprojekte realisieren. Analoge und digitale Sounds mit „super pop lyrics“. Ausladende, absurde Geschichten, rotieren wie ein Boomerang

Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 12-16 Uhr

und nach Vereinbarung unter: 0173 4187800 oder info@weithorn-galerie.de

Logo: Galerie WeithornEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit der Galerie Weithorn

Fotostadt Düsseldorf

Carl Friedrich Schröer

Dienstag, 27.09.2016  20 Uhr

Vortrag in Wort mit einzelnen Bildern

Wie selbstverständlich nehmen wir heute Fotografie als Kunst. Jedes Kunstmuseum, jede Kunsthalle, jeder Kunstverein feiert heute die Fotografie. Das war längst nicht immer so.

Bernd Becher (1931-2007) und Hilla Becher, geb. Wobeser, (1934-2015) erwarben als Künstlerpaar mit ihren Schwarz-Weiß-Fotografien von Fachwerkhäusern und Industriebauten seit den späten sechziger Jahren internationales Renommee.

Exemplarisch wird mit ihrem seriellen fotografischen Werk die Durchsetzung der Fotografie als Kunst verbunden. Auch wurden sie Stammeltern der „Düsseldorfer Photoschule“. Bernd Becher konnte 1976 in Düsseldorf die erste Professur für Fotografie an einer Kunstakademie übernehmen, obwohl er nach Aussage seiner Frau und Mitkünstlerin „an Fotografie keinerlei Interesse hatte.“

In einem Rückblick versucht der Vortrag die Bedingungen für den grandiosen Aufstieg der Bechers zu Weltstars der Kunst aufzuzeigen und fragt nach: Was ist Fotografie ohne Konzept?

In einem zweiten Teil wird es um das Vermächtnis der Bechers gehen. Was ist unter „Becher-Schule“ zu verstehen? Was wird aus der Fotostadt Düsseldorf nach dem Ableben der Bechers?

www.eiskellerberg.tv

Cindy Sherman

Vortrag von Jens Stittgen

Donnerstag, 29.09.2016  20 Uhr

(*1954) amerikanische Künstlerin, die die Photographie benutzt, um die Ergebnisse ihrer mit Schminke und Kostümierung durchgeführten Verwandlung in zahllose verschieden Typen von Weiblichkeit unserer Zeit (zum Teil tritt sie auch in männlicher Rolle auf) ins Bild zu setzen. So entstehen Photoserien, die Identität, Rollenbilder, Körperlichkeit und Sexualität befragen.

onomato – das fenster

Blitzausstellung: Tali Gil

30.09. – 02.10.2016

Eröffnung am 30.09.2016 um 19 Uhr

The issues I would like to present at the onomato künstlerverein are from the dissertation I wrote, which is engaged in arts in prisons. The title of the research is: “Art as a symbolic space in a detention center: A case study of art classes under the guidance of students in a detention center“ At the lecture I will demonstrate various creative processes, as were instructed during the encounters and the final products of these processes. Paralleled on the art teaching and academic research for my doctorate, I will present a series of my own art work which also deals with imaginary landscapes.

Die israelitische Künstlerin Tali Gil ist im Rahmen des Künstleraustausches mit Ein Hod als Stipendiatin zu Gast in der Landeshauptstadt Düsseldorf.

30.09.2016  19 Uhr:
Eröffnung
Einführung: Michael Voets

01.10.2016  19 Uhr: „Art in
Prison: How it works? A case study of arts education in prison“ –
Vortrag von Tali Gil

Dauer ca. 30 Min, anschließend Diskussion

Öffnungszeiten: Sa./So. 16 – 19 Uhr

In zusammenarbeit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düsseldorf und dem Künstlerdorf En Hod

nichtwissen

ein symposium

Mit der immensen Zunahme des positiven Wissens in der präzisen Welt – sowie der immer dichteren Umstellung mit Dingen in einer immer kürzer getakteten Zeit ist die Wahrnehmung eines nichtwissen in den Hintergrund geraten. Eine Orientierung zum Unfassbaren ist gleichsam kaum mehr »in Gebrauch«.

Gerade im Nicht-Wissen aber schien doch Erfahrung und »Erlebnis« möglich. Im Gewahr werden der Grenze lag immer zugleich auch der Beweggrund zur Korrespondenz. Ja – das paradoxale Komplement von Leere und Fülle, von Stille und Wahrnehmung, Nichtwissen und Gewissheit schien lange Zeit die schönste Quelle von Sprache, Kunst und den narrativen Traditionen.

Mit dem Symposium möchten wir – mit Vorträgen, Konzerten, Performances und Ausstellungen – unsere Aufmerksamkeit auf die Fragen um das Nichtwissen richten, seinen Formen nachgehen und auch die politischen und sozialen Implikationen der Moderne mit seiner Vorstellung einer grenzenlosen Erfassung befragen.

initiiert von Axel Grube, Christoph Korn, Katharina Mayer

Vortrag und Konzert

Dienstag, 11.10.  19:00 Uhr

Axel Grube: Eros der Grenze oder Die
süsse Angst. Zum Verhältnis von Gewissheit und
Nichtwissen

Das paradoxe Komplement von Stille und Wahrnehmung, von Leere und Fülle, Nichtwissen und Gewissheit schien lange Zeit die schönste Quelle der Künste.

„Unsere Kunst ist ein von der Wahrheit geblendet sein; das Licht auf dem zurückweichenden Fratzengesicht ist wahr, sonst nichts.“

So Kafkas Umschreibung der komischen Figur, die wir im Übergang von Wahrnehmung und Nichtwissen wohl unweigerlich machen müssen.

Axel Grube stellt einige Momente der immer wiederkehrenden Intuition und Kultur des ›nichtwissens« dar; kommt aber vor allen Dingen dabei auch – über die etwas verborgene Philosophie und Methodik Kafkas – auf tiefgreifende ethische Motive zu sprechen.

Marcus Kaiser, Konzert: An einem Ort – an einem anderen Ort

Marcus Kaiser: Cello und Zuspielband

das stück „an einem ort – an einem anderen ort“ wurde im jahr 2000 in  köln begonnen. es transportiert mit seinem ihm eigenen verfahren klänge und räume mit ihrer jeweils eigenen akustik von ort zu ort, wobei jeder raum als filter das material weiter verändert, in gewisser weise auswäscht, errodiert.

jede aufführung besteht pro ort aus zwei teilen von je 25 minuten,  durch eine pause getrennt. ein instrumentalist spielt wenige, recht  unterschiedliche klänge (von kurzen, trockenen und eher lauten tönen  bis zu einem sehr leisen und sehr langen klang pro teil).

jeder teil wird aufgenommen und beim nächsten teil wird die aufnahme der schicht davor zugespielt (und gleichzeitig werden wieder über raummikros  die instrumentalstimme und die bandstimme aufgezeichnet und im nächsten teil zugespielt usw….) die aufnahme der zweiten schicht des ortes an dem zuletzt gespielt wurde ist also die grundschicht einer neuen auffürung an einem anderen ort.

durch einen instrumentalisten (und das puplikum und die umgebungs  geräusche) wird bei jeder aufführung neues material dazugebracht. der instrumentalist entscheidet wie er das material im einzelnen teil  anordnet und wie er es im zweiten teil und zum band in beziehung setzt. im laufe der zeit entsteht ein fließ-gleichgewicht im werden zwischen  neuen, dazukommenden klängen und älteren, zunehmend im hintergrundrauschen verschwindenden klängen.

Marcus Kaiser wurde 1967 in tübingen geboren. studium an der kunstakademie düsseldorf meisterschüler von prof. klaus rinke) und violoncellostudium (diplom und konzertexamen) an der robert-schumann-musikhochschule düsseldorf. arbeit in der komponistengruppe „wandelweiser“. seit 1997 raum für interdisziplinäre veranstaltungen  „kaiserwellen“. 2001 förderpreis der stadt düsseldorf.

Vortrag und Konzert

Mittwoch, 12.10.   19:00 Uhr

Prof. Ubbo Kügler: Nicht-Wissen

Der westliche Bildungsbegriff geht davon aus, dass Neugierde und Wissensakkumulation sowie -vernetzung ein hohes Gut sind. Das Bildungsideal des sich imanzipierenden Bürgertums hat sich in unseren Köpfen derart festgestzt, dass wir – z.B. in der Rolle der Lehrenden – einerseits unter dem Mangel der Studenten leiden, mit der ‚richtigen‘ Haltung in Ihre Projekte zu gehen, und uns andererseits einem System hilflos ausgesetzt fühlen, das in Zeiten von Bologna-Prozessen nicht in der Lage zu sein scheint, Inhalte essentiell zu reduzieren oder neu zu organisieren.

Irene Kurka, Konzert für Stimme solo: beten

Beten kann in verschiedenen Formen stattfinden: Im Stillen gesprochen, gesungen oder laut ausgesprochen. Besonders berührend ist es, wenn die menschliche Stimme allein erklingt. In vielfältiger Weise stellt die Sopranistin Irene Kurka mit dem unbegleiteten Sologesang ein emotionales Programm zum Thema „Beten“ zusammen. In dem ca. vierzig minütigen Konzert stehen mittelalterliche Stücke denen der Neuen Musik gegenüber. Geprägt werden die Stücke von Kontemplation, Stille, Trost sowie die Herrlichkeit und Unendlichkeit des Schöpfers. Dies wird auch durch die reduzierte Form der Aufführung, wenn die Sängerin ihre Werke solistisch vorträgt, erzeugt.

• Antoine Beuger: Vater unser

• James Weeks: The World in Tune

• John Cage: 4:33

• Hildegard von Bingen: O virtus Sapientiae;

O virridissima virga; O felix
apparatio

• Charlotte Seither: Gehen Lassen II, III

• Eva-Maria Houben: a-men

www.irenekurka.de

Aus dem Munde der Unmündigen …

Die Spannung zwischen kindlicher Gottesverehrung und prophetischer Intellektualität in der biblischen Tradition

Donnerstag, 13.10.2016  20 Uhr

Vortrag von Lorenz Wilkens, Berlin

In Psalm 8, 3 heißt es (nach der Übersetzung von Mendelssohn):

„Der Säuglinge und Kinder Lallen / Befestiget dein Reich, beschämt den Sünder &c.“

Dies Motiv begegnet in der Hebräischen Bibel und im Neuen Testament an bezeichnenden Stellen. Es hält sich in dialektischer Spannung zu der prophetischen Intellektualität, die etwas anderes ist als die Mantik der griechisch-römischen Antike, nämlich Gesellschaftstheorie und –kritik. Die Reflexion auf diese Spannung macht auf ein Bewußtsein aufmerksam, das sich zu der christlichen Dichotomie von natürlicher und positiver Theologie – philosophischer Gotteserkenntnis und ‚Glaube’ – nicht fügt. Es ist die Bindung an den „Bund“, der die Wirklichkeit erschließt und erkennbar macht.

Lighter than Orange

Ein Film über das Gift Agent Orange und deren Folgen von Matthias Leupold

Freitag, 14.10.2016  20 Uhr

Filmaufführung mit Publikumsdiskussion

Noch immer leiden mehr als 4 Millionen Menschen an den Spätfolgen des Einsatzes von Agent Orange. Welche Erinnerungen haben nordvietnamesische Kriegsveteranen an die Ereignisse und wie leben sie heute mit dem Trauma?

Im Vietnamkrieg (1955-1975) setzten die USA Agent Orange zur Entlaubung von Wäldern und zum Zerstören von Nutzpflanzen ein. Der feindlichen Guerillabewegung FNL („Vietcong“) sollte so die Tarnung durch den dichten Dschungel erschwert und ihre Nahrungsmittelversorgung unterbrochen werden. Agent Orange wurde von Flugzeugen oder Hubschraubern aus großflächig versprüht. Das darin enthaltene Dioxin führte in Millionen Fällen zu schwerwiegenden Änderungen des Erbguts. Noch heute sind nicht nur Böden und Grundwasser in den betroffenen Regionen verseucht, auch Kinder kommen noch immer tot zur Welt oder sind von Geburt an schwer krank.

In seinem Dokumentarfilm LIGHTER THAN ORANGE zeigt der Regisseur Matthias Leupold die Folgen politischen Versagens anhand der Geschichten der Opfer. Nordvietnamesische Veteranen erzählen von ihren Erinnerungen an den Krieg und von den traumatischen Folgen von Agent Orange. Da sie während des Vietnamkriegs dem dioxinhaltigen Entlaubungsmittel Agent Orange ausgesetzt waren, veränderte sich die DNA der Veteranen. Die Folge sind unheilbare Krankheiten und Fehlstellungen, an denen ihre Kinder immer noch leiden.

5 Uhr morgens – 8 Uhr morgens

Konzert während des Morgengrauens

Samstag, 15.10.2016  05 Uhr

 • Antoine Beuger: calme étendue (spinoza), (1997)

• Antoine Beuger: Stimme

• Christoph Korn: werden (2016)

• Christoph Korn: Elektronik

„werden“ ist Joachim Rüsenberg gewidmet

Im Laufe des Morgengrauens wird Antoine Beugers Komposition “calme étendue (spinoza)“ und Christoph Korns elektronisches Stück „werden“ zu Hören sein. Beiden Stücken ist die Stille, das Aufscheinen und das wieder Vergehen des Klanglichen wesentlich. Für die insgesamt 3 stündige Aufführungsdauer wird eine zeitliche Struktur entwickelt, die es ermöglicht beide Klangwerke gleichzeitig aufzuführen. So entsteht eine Struktur aus Wort, Klang, Stille, Licht.

Antoine Beuger: timescraper.de/antoine-beuger.html

Christoph Korn: christophkorn.de/info_korn

onomato – das fenster

Almuth Hickl

21. – 30.10.2016

Eröffnung am 21.10.2016

Almuth Hickl liebt die „Neuen Medien“ auch und besonders, wenn sie anfangen zu altern. Sie experimentiert methodisch mit ihren materiellen, inhaltlichen und formalen Möglichkeiten, enthebt sie partiell ihrer ursprünglichen Funktion und lädt sie mit neuen Assoziationen auf.

Die Ausstellung wird kuratiert von Katharina Mayer und Marlène Meyer-Dunker.

21.10.  19-22 Uhr: Klangperformance | Videofilm | Werkgespräch

22.10.  23:30 Uhr: Mitternachtsperformance

Öffnungszeiten:

Sa. und So. 12-17 Uhr, Di. und Do. 14-18 Uhr

und nach Vereinbarung: 0211-3982293 oder 0151-20753153

Logo: Kulturamt DüsseldorfEine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

Debating the Possibility of Cinematic Philosophy

Thomas E. Wartenberg

Samstag, 29.10.2016  20 Uhr

For a number of years, a debate has been taking place among philosophers and theorists of the cinema about whether films are able to actually philosophize. In this talk, I defend the thesis that certain films have actually made a contribution to philosophy. In the course of my defense, I respond to a number of objections that have been raised to the possibility of cinematic philosophy. Among the films referenced are The Third Man (1948), The Conformist (1970), All of Me (1989), Crimes and Misdemeanors (1989), and Waking Life (2001).

Thomas E. Wartenberg is Professor of Philosophy at Mount Holyoke College, South Hadley, MA USA. His main areas of focus are aesthetics, the philosophy of film, and philosophy for children. Among his publications are Thinking on Screen: Film as Philosophy, Big Ideas for Little Kids: Teaching Philosophy Through Children’s Literature, A Sneetch is a Sneetch and Other Philosophical Discoveries: Finding Wisdom in Children’s Literature, and mostly recently Mel Bochner: Illustrating Philosophy. His website, teachingchildrenphilosophy.org was awarded the 2011 APA/PDC Prize for Excellence and Innovations in Philosophy Programs. He received the 2013 Merritt Prize for his contributions to the philosophy of education.

die digitale düsseldorf

digitale subtilitäten

03.11.2016  19 Uhr

digitale
subtilitäten
: nach einer kurzen einführung von axel grube zur frage der digitalen künstlerischen arbeit werden fünf animations-arbeiten von künstlerinnen und künstlern im übergang von digitalen und „klassischen“ techniken gezeigt. zu sehen sind arbeiten von rimma arslanov, gul ramani, norbert kraus, igor kirin und julia zinnbauer. nach kurzen statements der anwesenden künstlerinnen und künstlern folgt ein publikumsgespräch.

ein möglicher aspekt für das gespräch: macht das digitale irgendetwas mit uns? gemeint ist nicht die frage nach den auswirkungen des alltäglichen umgangs mit den „smarten“ medien und digitalen inhalten. es geht auch nicht um die propagierung einer analog-romantik in verbindung mit kulturpessimistischen motiven, sondern um die frage nach möglicherweise kaum wahrnehmbaren veränderungen im fühlen und denken, die etwa allein schon mit der subtilen charakteristik des binär-codes gegeben sein könnte.

im anschluss um 21 uhr: konzert mit frauke berg & anja
lautermann

Die digitale düsseldorf findet zum in diesem Jahre ersten Mal statt. Das regelmäßig inszenierte Festival zeigt aktuelle Entwicklungen der Digitalisierung in Kunst, Design und Musik. Das Festival wird kuratiert von Peter Witt und Werner Pillig. Der onomato künstlerverein trägt eine Veranstaltung bei.

Logo: Kulturamt Düsseldorfwww.digitale-duesseldorf.de

onomato – das fenster

Plutôt la Vie
Jochen Eckert

11.11. – 15.11.2016

Eröffnung am Freitag, 11.11.  19 Uhr

“Plutôt la Vie” – ein Gedicht von André Bréton. Eher das Leben – Bilder von Jochen Eckert, in den Stunden und Tagen nach einer todbringenden Freitagnacht in Paris aufgesammelt.

Assemblage mit Fotografien und Video von Jochen Eckert ergänzt um Texte von André Bréton und Pier Paolo Pasolini.

Logo: Kulturamt Düsseldorf Eine Veranstaltung in Zu­sammenar­beit mit dem Kultur­amt der Landes­haupt­stadt Düssel­dorf

onomato – das fenster

Veranstaltungsreihe „Daimon“

25.11. – 06.12.2016

Daimon bezeichnet ursprünglich einen „Geist der Abgeschiedenen“, ein Geistwesen, einen Genius, eine göttliche Macht sowie ein Geschick und Bestimmung. Später wandelt sich der Daimon zum Dämon zum spukhaften Geist, zum Wesen zwischen Gut und Böse.

Dieser mehrdeutig schillernde Begriff und die darin liegende Vorstellung hat uns zu dieser Reihe angeregt.

Das Unheimliche, Geisterhafte, rätselhaft Böse, das Unerklärliche sind Grundkonstrukte und Eigenschaften der Zeitgenössischen Kunst. Dem Daimon-Dämonbegriff gemeinsam ist eine verborgene Wirkkraft, ein untergründiger, unbewußter Zug, der sich z.B. in der Liebesthematik wie in der formalen Logik eines Kunstwerks zeigt. Er bestimmt das künstlerische Werk wie den Künstler selbst in seiner schicksalhaften Determiniertheit als verborgenes Programm.

Kann man sich seinen Daimon wählen? Ihn Suchen? Ab und zu bricht er aus, wird sichtbar, vom Geist zum spukhaft verbildlichten Wesen.

Kuratiert von Veronika Peddinghaus und Norbert Kraus

 

Daimon – Ausstellung

26. 11. – 06.12.2016

Eröffnung am Freitag, 25.11. um 19 Uhr

Mit Arbeiten von:

Ted Green

Hörner/Antlfinger

Norbert Kraus

Elisabeth Luchesi

miu

Elisabeth Mühlen

Heike Pallanca

Veronika Peddinghaus

Thyra Schmidt

Öffnungszeiten: täglich außer montags 15 bis 18 Uhr

und nach Vereinbarung: Tel. 0178 8705605

Das Kabinett des Doktor Parnassus

Filmaufführung

Dienstag, 29.11.2016  20 Uhr

GB/Kanada 2009, R: Terry Gilliam, S: Heath Ledger, Jonny Depp, Jude Law

Kopfdämonen auf der Bühne

Vortrag von Dr. Frauke Tomczak

Mittwoch, 30.11.2016  20 Uhr

Eine Reflexion über das Innen-Aussen-Verhältnis von Dämonie und Obsession am Beispiel des Films „Das Kabinett des Doktor Parnassus“.

Der Film passt ausgezeichnet zu dem Thema “Dämonen”. Aktualisiert er doch wie der Begriff selbst Anklänge an Althergebrachtes und kombiniert diese historischen Elemente auf phantastische Art mit einer hochmodernen Psychologie und Innenschau: Ein beinahe mittelalterliches Wandertheater zieht mit einem wundersamen Theaterwagen durchs Land. Das Wundersame an dem Theaterwagen ist sein Spiegel auf der Bühne, durch den der Eintretenden mit seinen geheimen Wünschen und Begierden, die eben auf wundersame Weise Gestalt annehmen, konfrontiert wird. Mit ins Spiel kommen im Laufe des Geschehens noch ein seltsamer Liebhaber und eine Wette mit dem Teufel, die abzulaufen droht. Insgesamt also ein hoch spannendes Theater!

Rächende Frauengeister und verwirrende Wandelwesen.
Unheimliche Gestalten in der japanischen Kultur

Vortrag von Dr. Elisabeth Scherer

Donnerstag, 01.12.2016  19:30 Uhr

In Japan gibt es unzählige Geschichten über Geister auf Rachefeldzug, über nächtliche Spukprozessionen und über Tiere, die Menschen hinters Licht führen. Der Vortrag gibt eine Einführung in die Welt der yûrei und yôkai, wie diese Wesen genannt werden, und zeigt auf, wie sich das Verhältnis der Menschen zum Unheimlichen in Japan über die Zeit gewandelt hat. So werden der Flusskobold Kappa und die „Langhalsfrau“ nicht mehr nur gefürchtet, sie sind zu beliebten Figuren der Popkultur geworden und treten heute in unzähligen Erscheinungsformen auf.

onomato – literatur

Poetische Begegnungen

Lyrikreihe im onomato

kuratiert von Frauke Tomczak

Die Lyrikreihe im onomato hat ihren Titel geändert. Nicht verändert hat sich die Konzeption: nach wie vor begegnen sich zwei Lyriker/innen erst in der Lesung ihrer Texte, dann im Gespräch. Die Reihe hat sich aber der nicht immer glücklichen Entgegensetzung „Bekannt trifft Unbekannt“ entledigt und ersetzt sie durch das Zentrum, das immer schon ihren eigentlichen „Kick“ ausgemacht hat: die spannungsreiche und oft fruchtbare gegenseitige poetische
Begegnung
. Dieser sachlichere Titel erlaubt überdies eine größere Offenheit und Freiheit in der Kombination: auch zwei Lyriker mittleren Bekanntheitsgrades – in der aktuellen Reihe werden das Ilse Kilic (Wien) und Rainer Komers (Mühlheim), sowie Tom Schulz (Berlin) und Bärbel Klässner (Essen) sein – oder zwei Sprachartisten auf höchstem Niveau – Ann Cotten und Oswald Egger – können sich unter dem neuen Titel begegnen. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten/innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben.

 

Frank Schablewski trifft Ursula Ströbele

Mittwoch, 07.12.2016  19:30 Uhr

Ursula Ströbele ist dem Düsseldorfer Publikum bisher als Filmerin und bildende Künstlerin bekannt. Sie hat aber auch seit Jahren ihre Kindheitserinnerungen aus den 70er Jahren in Friedrichshafen erst aufgesprochen, dann in kleinen Erzähleinheiten verschriftlicht und immer wieder bearbeitet. Daraus wurden teils witzige und überraschende Geschichten, teils Geschichten mit einer poetischen Verdichtung, die nahezu parabolische Qualitäten erreicht. Diese ständig wachsende Sammlung ist bisher unveröffentlicht.

Frank Schablewski – ein Düsseldorfer Lyriker, der längst im gesamten deutschsprachigen Raum bekannt ist, wird demnächst sein 7. Lyrikbuch veröffentlichen. Sein etymologisches Interesse, das er immer wieder am Hebräischen der Bibel und des Judentums schärft, ist auch in die zahlreichen Lesungen und Performances eingegangen, mit denen er landauf, landab unterwegs ist und seine stupende Vielseitigkeit unter Beweis stellt. Seine neugierige Offenheit gegenüber neuen Lyrikern auf der Literaturszene hat er schon mehrfach dokumentiert.

Wir dürfen bei dieser ersten poetischen Begegnung einen spannenden Abend mit zwei vielseitigen und eigenwilligen künstlerischen Persönlichkeiten erwarten.

 

Gefördert durch die Kunst­stif­tung NRW und das Kul­tur­amt der Lan­des­haupt­stadt Düsseldorf

onomato – das fenster

NICHTWISSEN
„damit kenn ich mich aus“

17.12.2016 – 23.12.2016

Vernissage am Freitag, 16.12. um 20 Uhr

Insofern das, was sich Kunstschaffen nennt, das vorgewusste Ergebnis und absolute Planbarkeit meidet, hat es mit dem Nichtwissen produktiv zu tun, erschafft aus dem Ungenügen am bloß Gewussten.

Es wird vermieden, das Nicht-Wissen mithilfe der Kunst zu erklären. Statt eines vermeintlich verständigen „aha“ der diskursiven Weltbemächtigung hier die Einladung, dies hinter sich zu lassen zugunsten uneigennütziger Betrachtung.

Ausstellende Künstler:

Mechthild Hagemann, Armin Hartenstein, Detlef Klepsch, Hanna Koch, Christoph Korn, Norbert Kraus, Robert Olawuyi, Jens Stittgen, Ursula Ströbele/JWD, Anja Wiese, Roman Zheleznyak

Fr. 16.12.2016  20 Uhr: Vernissage

Fr. 23.12.2016  ab 18
Uhr:
Finissage mit Lesungen von Roman Zheleznyak und Ursula Ströbele sowie Gesprächseröffnung von Axel Grube

Öffnungszeiten: täglich 16-20 Uhr

und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de

 

Eine Ausstellung in Kooperation mit Back Office e.V., mental space gallery und PADE e.V. Kuratiert von Mechthild Hagemann und Jens Stittgen

 Archiv