Veranstaltungsreihe AMOR
Amor im Film
Lancelot- Ritter der Königin
Dienstag, 07.01.2014 20 Uhr
„Lancelot- Ritter der Königin“, F 1974, R: Robert Bresson, S: Luc Simon, Laura Duke Condominas
Kaum jemals wieder im 20. Jhd. sind die Koordinaten der hochmittelalterlichen Minne so präzise ins Bild gesetzt worden wie in diesen fokussierten und atemberaubenden Einstellungen von Robert Bresson.
Die Filme dieser Reihe werden kuratiert und vorgestellt von Frauke Tomczak
onomato – das fenster
Frank Rogge
10. – 19.01.2014
Frank Rogge präsentiert Arbeiten auf Holz und eine Serie von Zeichnungen.
Fr. 10.01. 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Markus Mußinghoff
Öffnungszeit: Samstags und Sonntags 13-17 Uhr
und nach Vereinbarung: kontakt@onomato-verein.de
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – literatur
Bekannt trifft Unbekannt
Jan Wagner trifft Jens Stittgen
Montag, 20.01.2014 20 Uhr
Jens Stittgen, geb. 1956, Meisterschüler von Gotthard Graubner, ist der hiesigen Kunstszene bisher vorrangig als Maler und origineller Vortragskünstler, besonders zur Gegenwartskunst bekannt. Als Maler entwirft er mit zarten wie kräftigen Pinseltupfern und -flächen durchlässige, oft auch fragile Figuren und Figurenkonstellationen. Dass er seit etwa 20 Jahren Lyrik schreibt, ist kaum bekannt. Der unbekannte Lyriker begegnet einem der renommiertesten jungen Poeten der Gegenwart.
Jan Wagner, geb. 1971, hat schon mit seiner Magisterarbeit über die jüngste Generation anglo-irischer Lyriker seine beiden Standbeine vorweggenommen: sein lyrisches Übersetzungspotential und seine essayistische Brodarbeit. Sein eigentliches drittes Bewegungsvehikel, das eigene lyrische Schreiben, erregte schon mit dem ersten Lyrikband „Probebohrung im Himmel“, 2001 lebhafte Aufmerksamkeit. Zusätzlich zu seinem vielfältigen Engagement als Herausgeber junger Lyrik, kann Jan Wagner auf eine üppige Liste von Förderungen und Preisen zurückblicken: vom Christine-Lavant-Publikumspreis, über den Mondseer- , den Ernst-Meister-, den Hölderlin-Preis bis zum Kranichsteiner Literaturpreis 2011.
Zwei reflexive Lyriker, Jens Stittgen aus der Gestaltungspraxis von Bild und Wort, Jan Wagner aus der Parallelität der Poesis von Übertragung, Essayistik und eigener Wortkunst, begegnen sich: eine vielversprechende, spannende Konstellation.
an dieser stelle erinnerst du dich
des schattens der dich beherbergt und zurücknimmt in frühere zeit
„BEST before?“ Jens Stittgen
all das tragen wir
in adams alte karte ein
„der westen“ Jan Wagner
Veranstaltungsreihe AMOR
Amor im Film
Die Macht der Gefühle
Dienstag, 21.01.2014 20 Uhr
BRD 1983, R: Alexander Kluge, S: Hannelore Hoger, Alexandra Kluge
Wem, wenn nicht Alexander Kluge, wäre es zuzutrauen, einen reflexiven Querschnitt über die Variationen der „Macht der Liebe“ im Spannungsbogen einer kühnen Montage einzufangen?
Der Wechsel zwischen expressiven Bildern, narrativen und reflexiven Sequenzen ergibt alles andere als ein dürres intellektuelles Skelett.
Die Filme dieser Reihe werden kuratiert und vorgestellt von Frauke Tomczak.
Veranstaltungsreihe AMOR
Amor im Film
Kirschblüten Hanami
Dienstag, 28.01.2014 20 Uhr
D 2008, R: Doris Dörrie, S: Elmar Wepper, Hannelore Elsner, Aya Irizuki
Welche Spielräume sind noch möglich, wenn die wahre Größe einer Liebe erst im nachhinein, also buchstäblich post mortem entdeckt wird? Doris Dörrie erzählt in bewegenden Bildern von einer überraschenden Verliebtheit im Alter, auf der Schwelle des Todes, die gerade auf der Basis dieser nicht mehr lebbaren ersten Liebe entsteht und ungeahnte vitale ebenso wie rebellische Energie freisetzt.
Auf der Berlinale 2008 erhielt Doris Dörrie nicht nur den Goldenen Bären, sondern nach der Premiere „standing ovations“.
Die Filme dieser Reihe werden kuratiert und vorgestellt von Frauke Tomczak
onomato – literatur
Bekannt trifft Unbekannt
Ulf Stolterfoht trifft Frauke Tomczak
Montag, 03.02.2014 20 Uhr
Frauke Tomczak ist der Düsseldorfer Öffentlichkeit vor allem durch ihre Filmreihen und Filmvorträge, auch im Filmmuseum und zu den KUNSTFILMTAGEN bekannt. 1989 hat sie in Göttingen promoviert, war an der hiesigen Kunstakademie, an der Internationalen Filmschule Köln und bis 2006 zehn Jahre an der Heinrich-Heine-Universität Dozentin. Neben Essays zur Literatur, Kunst und Ästhetik schreibt sie seit über dreißig Jahren Lyrik. Vereinzelte Lyrikveröffentlichungen in Fachzeitschriften, 2011 wurde sie aufgenommen ins digitale Portal des Poetenladen. Sie hat bisher keinen eigenen Gedichtband. Besonders die Rhythmik fällt an ihrer Lyrik unmittelbar ins Ohr.
Ulf Stolterfoht, geb. 1963 und sieben Jahre jünger als Frauke Tomczak, studierte Germanistik in Bochum und Tübingen. 1998 veröffentlichte er seinen ersten Lyrikband unter dem Titel „fachsprachen I-IX“ bei Urs Engeler. Es folgten drei weiter „fachsprachen“-Bände (bis XXXVI, 2009) und sechs einzelne Gedichtbücher, zuletzt „wider die wiesel“, 2013. Stolterfoht war mehrfach Gastprofessor am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig (2008-09, SS 2013). Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. 2005 den Anna-Seghers- und 2008 den Peter-Huchel-Preis. 2009 teilte er sich zusammen mit der Duisburger Lyrikerin Barbara Köhler den Erlanger Literaturpreis für Poesie als Übersetzung, den beide für ihre jeweiligen Gertrude-Stein Übersetzungen erhielten. Ulf Stolterfoht ist bekannt für seine sprachexperimentellen lyrischen Formen.
Die Lyrikreihe wird kuratiert von Frauke Tomczak.
fallen angespitzt, aufgespitzt
Wortfallen zugeklappt ab
Frauke Tomczak aus „Tango geschuppt“
was von ‚gesanglos‘ übrig bleibt ? ein ernster vogel reißt es an
Ulf Stolterfoht aus „fachsprachen IV (2)“
Gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Das ist doch Irre – Outsider-Art als Innensicht!
Mittwoch, 12.02.2014 20 Uhr
Die sog. Outsider-Kunst hat schon immer Kunstinteressierte und vor allem die Künstler selbst auf eine besondere Weise angesprochen und berührt.
„Hier finden wir die Kunst, wie sie am reinsten und wildesten daherstürmt!“ schrieb Jean Dubuffet, ein glühender Anhänger und Sammler dieser Künstler, oft mit psychiatrischem Hintergrund. Exponate, Bücher, Texte und Video-Ausschnitte zum Thema laden an diesem Abend zur Entdeckung, Annäherung und zum Austausch über diese „ganz besondere“ Kunst ein.
Katharina Mayer und Werner Schüßler freuen sich darauf, die Neugier und die Faszination für diese außergewöhnliche Kunstwelt zu wecken.
Bei Interesse besteht auch die Möglichkeit, im laufe des Jahres an einer Gruppenreise zu bekannten Museen dieser Kunst in Deutschland und der Schweiz teilzunehmen.
Joachim Rüsenberg: Hörlesung
Donnerstag, 20.02.2014 20 Uhr
Klangbeispiele und Texte zur Akustischen Projektion.
Akustische Räume / Staunen. Tonaufnahme. / Polyphonie. Schichten. Kompostieren. / / Teilnahme und Aufenthalte / Geräusch, Stille und Krach. / Dröhnungen …
onomato – literatur
Bekannt trifft Unbekannt
Yoko Tawada trifft Johanna Hansen
Montag, 24.02.2014 20 Uhr
Johanna Hansen, geb. 1955 hat nach ihrem Studium der Germanistik und Philosophie zunächst als Sprachlehrerin und Journalistin gearbeitet. Seit 1991 tritt sie als Malerin und Schriftstellerin in Erscheinung. Diese spezifische, expressive Kombination von Bild und Wort kennzeichnet auch ihre Ende 2013 erschienene erste Lyrikveröffentlichung „dasselbe Blau“ und ihre ungewöhnliche Form: eine gebündelte Loseblattsammlung, auch zum Aufhängen an der Wand. Seit Ende letzten Jahres ist sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Wortschau“.
Die fünf Jahre jüngere Yoko Tawada, geb. 1960 in Tokio, ist längst keine Unbekannte mehr in der deutschen Literaturszene. Sie schloss ihr Studium der Neueren Deutschen Literaturwissenschaft in Hamburg mit einer Promotion bei der inzwischen nach Zürich berufenen Sigrid Weigel ab. Ihrer ersten Veröffentlichung Ende der 80iger Jahre im Konkursbuchverlag folgten im atemberaubenden Tempo Prosabücher (u.a. „Überseezungen“, 2001), Theaterstücke, Traumaufzeichnungen, Essays, Poetikvorlesungen und immer wieder Lyrikbände. Yoko Tawada ist die einzige zweisprachige Lyrikerin in dieser Reihe und hat ebenfalls zahlreiche Bücher in ihrer japanischen Muttersprache veröffentlicht. Aus der vermeintlichen Fremdheit der deutschen Sprache schlägt sie den meist humorvollen poetischen Funken ihrer Lyrik: sie setzt Worte und Dinge in Bewegung.
Wenn Yoko Tawadas mit Witz geführte poetische Bewegung auf die Bewegung zwischen Wort und Bild bei Johanna Hansen trifft, darf an diesem vorerst letzten Abend dieser Reihe durchaus ein sinnenfrohes, glitzerndes Feuerwerk der Sprache erwartet werden.
Die Lyrikreihe wird kuratiert von Frauke Tomczak.
er hemt
wenn ich bluse
weiche in den händen der wäscherin am hafen?
aus Konjugation von Yoko Tawada
ein Horizont auf dem Tellerrand
aus Blau ist ein Lockvogel von Johanna Hansen
Gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Abschlusspräsentation des onomato Stipendiums
Freitag, 28.02.2014 19 Uhr
In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein zehn Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die innerhalb der vier Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir vom 28. Februar bis 09. März in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:
Julia Zinnbauer
Josef Schulz
Frauke Ratzke
Liane Moersch
Annebarbe Kau
Friedrich Ludmann
Ted Green
Heike Fink
Fenja Braster
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 17-19 Uhr, Sa. + So. 15-18 Uhr und nach Vereinbarung.
onomato – das fenster
Internationaler Frauentag
Der Internationale Frauentag, der jährlich am 8. März begangen wird, erinnert uns immer wieder daran, dass es trotz gesetzlich verbriefter Gleichberechtigung von Frauen und Männern und zahlreicher Erfolge auf dem Weg zu einer gelebten Gleichstellung auch bei uns in Deutschland noch eine Menge zu tun gibt.
Inken Boje: Ich und Du
11. – 18.03.2014
In dieser Ausstellung zeigt Inken Boje Fotoarbeiten ihren drei Arbeitszyklen Mehrfachbelichtungen, Soma Physis und In guter Gesellschaft. Die Fotoserie „In guter Gesellschaft“ befasst sich künstlerisch mit Gender und seinen Zuordnungen. Inken Boje erlaubt sich, durch die Einverleibung von weiblichen und männlichen Positionen der Kunstgeschichte selbst repräsentationskritisch zu äußern, direkt und konfrontativ.
Ausstellungsdauer 11. – 18.03.2014
Persönliche Führung unter 0178 9046878
Zur Ausstellungseröffnung erzählt Dr. Florence Hervé vom bewegten Leben der peruanisch-französischen Schriftstellerin Flora Tristan:
Flora Tristan Feministin Sozialistin Internationalistin
Ein Leben gegen die Unterdrückung
Vortrag von Florence Hervé
Dienstag, 11.03.2014 19 Uhr
„Wahrscheinlich konnte sie nicht kochen. Ein sozialistischer und anarchistischer Blaustrumpf“, urteilte ihr Enkel, der Maler Paul Gauguin.
„Vielleicht hat kein Frauenschicksal am geistigen Firmament eine so lange und leuchtende Spur hinterlassen wie Flora Tristan.“ – André Breton
„Ein Lebensweg reich an Farbigkeit wie kaum ein anderer“ – Mario Vargas Llosa
Dr. Florence Hervé, Herausgeberin von „Flora Tristan oder: Der Traum vom feministischen Sozialismus“
Tafel anlässlich Zarah Leanders 107. Geburtstag
Samstag, 15.03.2014 19 Uhr Eintritt: 1 Flasche Wein o.ä.
Anmeldung erforderlich, maximal 15 Gäste. Reservierung per Email an: kontakt@onomato-verein.de
Vögeln ist schön – Die Sexrevolte von 1968 und was von ihr bleibt
Montag, 17.03.2014 20 Uhr
Buchvorstellung und Diskussion mit der Autorin Ulrike Heider.
1968 begehrte die junge Generation gegen das Establishment auf, propagierte Freie Liebe und wollte Ehe und Familie abschaffen. Was ist von diesen Forderungen und Vorstellungen geblieben? Hat die 68iger Revolution wirklich weitreichende Veränderungen und ein Umdenken in Sachen Sexualität bewirkt? Oder war sie Brutstätte für Kindesmissbrauch, Inzest und Pädophilie? Wie verhält es sich mit dem Sexualkonservatismus, der heutzutage wieder auf dem Vormarsch ist?
In ihrer am 10. März bei Rotbuch erscheinenden Studie „Vögeln ist schön“ arbeitet Ulrike Heider diese hochaktuellen Fragen historisch auf. Sie blickt auf die Sexualdebatten der letzten 50 Jahre zurück. Von der späten Adenauer Ära und der Studentenrevolte über die Frauen- und Schwulenbewegung bis zu den gegenwärtigen Debatten über Pornographie, Sadomasochismus oder der Pädophilie-Debatte bei den Grünen geht sie der Frage nach, wie sich Sexualität zur historischen und politischen Entwicklung verhält. Sie vergleicht die Ideale von damals mit heutigen Normen, Tabus und Moralvorstellungen, benennt Auswirkungen, Erfolge und Versagen der Sexrevolte.
Ulrike Heider, geboren 1947, Promotion 1978, Dozentin an den Universitäten in Frankfurt/Main und Kassel von 1976 – 1982, Autorin von sieben Büchern zum Verhältnis von Widerständigkeit, Sexualität und Gesellschaftlichkeit, zuletzt „Keine Ruhe nach dem Sturm“, einer autobiografischen Szenografie der Frankfurter 68iger Zeit, liest aus ihrem neuen Buch, moderiert von dem Adorno-Schüler und Sportsoziologen Dieter Bott, geb. 1943.
Kuratiert von Frauke Tomczak.
onomato – das fenster
Suzana Dan: Waiting for the perfect moment and a few other events
Ausstellung von 21. – 29.03.2014
Eine Ausstellung im Rahmen des deutsch-rumänischen Künstleraustausches. Suzana Dan ist Stipendiatin der Landeshauptstadt Düsseldorf. wine
Do. 20.03. 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Oliver Gather, Kurator
Öffnungszeiten:
Fr/Sa /So 15 – 18 Uhr
und nach Vereinbarung: 0176-2200 4726
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Düsseldorf und dem Centrul Cultural „Palatele Brancovenesti“
Werkgespräch: Ulrich Wellmann und Jens Stittgen
Montag, 31.03.2014 20 Uhr
Auf Einladung von Mechthild Hagemann sprechen die beiden Maler Ulrich Wellmann, geb. 1952, Köln, und Jens Stittgen, geb 1956, Düsseldorf, über ihre Arbeit.
Ulrich Wellmann beginnt das Malen mit einer zentralen Farbe, deren Ton und Dichte zarte Nuancen bilden bis sie größere Farbwechsel ermöglichen. Die Öl- oder Wasserfarbe wird mit dem Pinsel in dynamischen Rundungen ausgeführt, was die Malerei von der Form des geradlinigen Trägers (Leinwand, Plexiglas und Papier) ablöst. Farberscheinung und Bild entstehen im malenden Handeln. (www.ulrichwellmann.de)
Jens Stittgen malt auf Papieren meist großen Formats in Mischtechnik, d.h. mit Acrylfarben, Aquarell, Gouache, sowie Pastell, Kreiden und Buntstift. Er arbeitet von zeichnerischen Eintragungen bis hin zu großen expressiven Gesten, erzeugt so gewissermaßen farbige Schichtungen, Farb- und Linien-Verdichtungen, Figurengebilde, Anmutungen von Szenen ohne narrative Vereindeutlichung. (www.jens-stittgen.de)
Werkgespräch: Annebarbe Kau
Mittwoch, 02.04.2014 20 Uhr
Klänge sind wie Zeichnungen im Raum.
Ich möchte den Versuch wagen über das Abbildende und das Bildende in meiner Kunst zu sprechen.
In unterschiedlichster Gestalt, mal mit, mal ohne den Einsatz medialer Technik, umkreisen die Arbeiten Annebarbe Kaus das Thema der Möglichkeit bzw. Unmöglichkeit einer direkten Vermittlung sinnlicher Erfahrung durch Kunst. Dazu zerlegt sie die ästhetischen Mittel auf ihre Grundelemente. Sie experimentiert mit Videobildern und Klängen ebenso wie mit Malerei auf Papier, Holz oder Leinwand und erkundet die Unterschiede zwischen Ölstift, Aquarell, Tusche, Buntstift oder Acryl ebenso wie zwischen einzelnen Tönen oder Kameraeinstellungen. Was passiert, wenn ein Ton, eine Einstellung, eine Farbe sich nur um ein Weniges verändert? In dieser Subtilität findet sie zu einem erstaunlichen Reichtum an Sinnlichkeit und Expressivität gerade oder trotz des Bekenntnisses zur Einfachheit. Darin steckt auch ein medienkritischer und nicht zuletzt politischer Ansatz. Wenn mit so wenig so viel gesagt werden kann, welchen Mehrwert kann ein Mehr an Material, Technik, Konzept, Aufwand tatsächlich bieten?
Sabine E. Müller in Kunstforum 2013
onomato – das fenster
quoch
04. – 13.04.2014
Fotografien von Thomas Rüsenberg.
Geboren 1956 in Essen
Volksschule, Gymnasium, Ausbildung zum Schaufenstergestalter
1979 bis 1982 Fotoassistent im Studio Heiner Schmitz, Düsseldorf
1982 bis 2004 Freiberuflicher Fotograf mit Studio in Düsseldorf
Teilnahme an diversen Gruppenausstellungen
Fr. 04.01. 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Katharina Mayer
Öffnungszeit: Samstags und Sonntags 13-17 Uhr
und nach Vereinbarung: kontakt@onomato-verein.de
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Werkgespräch: Hannelore Köhler
Dienstag, 15.04.2014 19 Uhr
Im Werk Hannelore Köhlers nimmt das Menschenbild den größten Raum ein, oder besser, der hauptsächliche Gegenstand auf den Gemälden der Künstlerin ist der Mensch. Er ist ihr Thema ganz einfach darum, weil ihre dauernde, lebhafte Aufmerksamkeit eben auf den Menschen gerichtet ist. Es handelt sich dabei immer um bestimmte Menschen, die ihr nahestehen, die ihr häufig begegnen, die sie beschäftigen, deren äußere und innere Eigenheiten sie darum so lange beobachtet, bis sie ihre Gestalten – vom Zufälligen befreit, auf das Kennzeichnende, Bleibende, Typische beschränkt – in ihren Bildern niederschreiben kann.
onomato – das fenster
Peter Schwickerath
Stahlskulpturen
25.04. – 04.05.2014
„Das Verhältnis von Masse und Raum, Volumen und Raum sowie die Wirkungen von Flächenrichtungen im Raum, sind das – Thema – meiner Arbeiten. Die Fläche als Begrenzung des Körpers, die Linie als Kante beim Zusammentreffen von Körperflächen sowie die Farbe und Struktur des Materials sind die – Mittel -.“
Fr. 35.04 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Kay Heymer
Videodokumentation: Entstehung einer Schmiedeskulptur von Enis Vardar
Öffnungszeit: Di., Mi., Do. 15-19 Uhr
und nach Vereinbarung: Tel: 0211-432960 und kontakt@onomato-verein.de
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ANOTHER PLACE / ANOTHER SPACE / TOGETHER
Off- und Projekträume in Düsseldorf
24.05 – 11.06 2014
Eröffnung am Freitag, 23.05.2014 19 Uhr
Ort: Leeschenhof (ehemals Toom-Baumarkt), Oberbilker Allee 51
Zahlreiche Off-Räume und Künstler-Initiativen laden zu einer gemeinsamen Ausstellung im Rahmen der Quadrienale 2014 ein.
Der onomato künstlerverein präsentiert die Performance-Künstlerin Angelika Fojtuch und die Bildhauerin Gesine Grundmann.
Die Kölner Bildhauerin Gesine Grundmann installiert eigene Arbeiten zusammen mit Arbeiten von Mechthild Hagemann und Jens Stittgen.
Am Sonntag um 20 Uhr stellen wir die Performance-Künstlerin Angelika Fojtuch vor. Sie führt die Performance „o.T.“ auf und zeigt einen Auszug ihrer Arbeiten.
www.angelikafojtuch.net
Karl Heinz Rummeny und Alex Wissel kuratieren und organisieren das Ausstellungsprojekt, das auch vom Kulturamt der Stadt Düsseldorf gefördert wird.
DIE GROTTE
und andere neue Stücke
Akustische Projektionen von Joachim Rüsenberg.
Freitag, 06.06.2014 20 Uhr
Werkgespräch mit Heike Fink
Mittwoch, 11.06.2014 20 Uhr
Heike Fink berichtet über die Arbeit an ihrem neuen Film „Eisheimat“, der die Geschichte von 238 Frauen erzählt, die nach dem Zweiten Weltkrieg auf eine Annonce des isländischen Bauernverbands auf die ihnen unbekannte Insel im Nordatlantik auswandern. Sechs von diesen Frauen (Aníta, Ursúla, Harriet, Anna, Uschi und Ilse) berichten im Rahmen dieser Dokumentation von ihren Schicksalsschlägen, ihren Erlebnissen und Entscheidungen und ziehen mit über 80 Jahren eine Lebens-Bilanz.
Heike Fink wurde 1968 in Marbach am Neckar geboren und ist auf der schwäbischen Scholle aufgewachsen zwischen Weinbergen und Kochtöpfen. Eltern: Köche und Wengerter. Absolvierte ein Redaktionsvolontariat bei einer Fachzeitschrift für Gastronomie. Studierte in Wuppertal Literaturwissenschaft und Soziologie. Arbeitet seit 2000 als Drehbuchautorin und Dozentin für Dramaturgie und seit 2012 als Dokumentarfilmerin.
www.eisheimat.de
onomato – das fenster
Dino Endres – Organische Skulpturen
13. – 22.06.2014
Die abstrakten Skulpturen aus jahrhundertealtem Holz entstehen in reiner Handarbeit. In einem langwierigen Prozess wird der wahre Kern des wild gewachsenen Materials, vorwiegend Harthölzer aus dem Mittelmeerraum, zutage gebracht. Es entstehen skurrile Formen, die der Phantasie keine Grenzen setzen und scheinbar einer anderen Welt entspringen. Die Faszination an der Vielfalt der Natur und die Liebe zum Material inspirieren den Bildhauer Dino Endres zu seinen organischen Objekten, die alle Sinne ansprechen sollen. Anfassen erwünscht!
Geboren 1972 in Offenburg/Schwarzwald
Fr. 13.06. 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Thomas Schramm
Öffnungszeit: Di., Mi., Do. 15-19 Uhr
und nach Vereinbarung: Tel: 0170 3221290
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Oskar Kokoschka
Dienstag, 02.07.2014 20 Uhr
Vortrag von Jens Stittgen
Oskar Kokoschka (1886-1980) ist ein österreichischer Maler, Graphiker und Schriftsteller des Expressionismus und der Wiener Moderne, dessen Frühwerk vor allem eine stark psychologische Grundierung aufweist. In diesem Zusammenhang ist die Liebesbeziehung zu Alma Mahler wichtig, die ihn zu einer Reihe bedeutender Werke veranlasst, insgesamt für den Künstler allerdings enttäuschend verläuft und ihn zuletzt dazu führt, eine lebensgroße Ersatzpuppe herstellen zu lassen.
Der Vortrag wird sich auf Kokoschkas Menschenbild und die Darstellung der Geschlechterbeziehung konzentrieren.
Ehre Körper Krieg
Eine vierteilige Filmreihe zum Ersten Weltkrieg kuratiert und in Einführungen kommentiert von Dr. Frauke Tomczak
Die Schrecken des Ersten Weltkrieges wurden in Topoi gefasst: „Welt in Flammen“, „Welt in Brand“, „Urkatastrophe“. Der Topos „Urkatastrophe“ gibt deshalb besonders zu denken, weil er sich gleich doppelt am falschen Ort bedient: von der Natur nimmt er die Katastrophe und grenzt sie ineins aus der Menschheitsgeschichte aus, indem er sie in unvordenkliche Zeiten verlegt.
Diese zweifache Naturalisierung muss Gründe haben. Ein Grund liegt wohl in dem Ausmaß, der Dimension an Menschen, Material und Zerstörung. Mit insgesamt 70 Millionen mobilisierten Soldaten und circa 10 bis 11 Millionen Kriegstoten offenbarte er eine bis dato in der menschlichen Geschichte beispiellose Instrumentalisierung und Vernichtung des Menschen durch den Menschen. Der Erste Weltkrieg war zwar noch ein „Körperkrieg“, er trug aber zugleich bereits Züge der industrielle Produktion und damit einer anonymisierten Tötungsmaschinerie.
Die Filmreihe „Ehre – Körper – Krieg“ legt den Fokus auf die Frage: Wie war es möglich, dass Nationalismus und Patriotismus, zugespitzt gesagt: abstrakte „Ideale“ wie Ehre und Vaterland mit einer derartigen Macht ausgestattet waren, dass sie massenhaft und fraglos über den einzigen sicheren Besitz des Menschen, seine eigene Existenz gestellt wurden.
An vier aufeinanderfolgenden Themenabenden werden jeweils am Montag die folgenden Filme gezeigt:
Im Westen nichts Neues
USA, R: Lewis Milestone, S: Lew Ayre, Louis Wolheim
Montag 28.07.2014 20 Uhr
Diese erste Verfilmung des Bestsellers von Erich Maria Remarque erzählt in expressiven Bildern von der Physiognomie des Ersten Weltkrieges durch die Perspektive des einfachen Soldaten Paul Bäumer: vom anonymisierten Töten an der Front, dem Sterben der ersten Kameraden, dem grenzwertigen von Hunger, Panik, Ungeziefer und Ratten geprägten Leben im Schützengraben, vom Besuch der fremd gewordenen sogenannten „Heimatfront“ und von der Rückkehr ins Kriegsgeschehen, das außer der Identitätsstiftung in der Kameradschaft nichts anderes bereit hält als den Tod.
Wege des Ruhms
USA 1957, R: Stanley Kubrick, S: Kirk Douglas, Ralph Meeker
Montag 04.08.2014 20 Uhr
In welch perfider Weise die Kriegsjustiz die Befehlsverweigerung gegen das sinnlose Sterben einer ganzen Kompanie ahndet, zeigt dieser frühe Film von Stanley Kubrick: die vielfache Lebensrettung der Soldaten beantwortet sie mit dem Tod ausgesuchter Einzelner. Kubrick rekurriert hier auf die tatsächliche Praxis der französischen Heeresleitung, exemplarische Strafexekutionen durchzuführen als drohende Antwort auf die „Kampfstreiks“ ganzer französischer Regimenter im verlustreichen Jahr 1916.
Woyzeck
BRD 1979, R: Werner Herzog, S: Klaus Kinski, Eva Mattes
Montag, 11.08.2014 20 Uhr
Aus editorischen Gründen wurde das Fragment gebliebene letzte Drama von Georg Büchner erst 1879 veröffentlicht und fand seine Uraufführung ebenfalls sehr spät erst 1913 in München. Zwischen den Kriegen erlebte es eine erstaunliche Aufführungswelle. Offenbar hatte die geschlagene Existenz des Stallburschen Woyzeck, die Instrumentalisierung seines Körpers durch die Experimente des Militärarztes, die öffentliche Demütigung seitens des Hauptmanns und des Arztes und schlussendlich seine persönliche erschütternde Kränkung durch das Liebesabenteuer seiner Freundin Marie mit dem Tambourmajor einen starken Wiedererkennungseffekt für die Nachkriegsgesellschaft. Besonders bezogen auf die Frage nach der Genealogie der mehrschichtigen Relation „Körper Ehre“, hier in Verschränkung mit Prozessen der Deklassierung und Instrumentalisierung, ist diese Verfilmung des Dramas durch Werner Herzog, die als einzige kein direkter Beitrag zum Ersten Weltkrieg ist, von eigenem Interesse.
Die Große Illusion
F 1937, R: Jean Renoir, S: Jean Gabin, Pierre Fresnay, Erich von Strohheim
Montag, 18.08.2014 20 Uhr
Unter dem Titel „La Grande Illusion“ antwortet Jean Renoir in unverblümter Realistik auf den in Frankreich so genannten „Grande Guerre“ mit einer Filmerzählung dreier Franzosen, die in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten. Im Zentrum steht neben der Thematisierung ethnischer Unterschiede und einer fragilen Liebe gegen Schluss der so hilflose wie illusionäre Versuch des deutschen Offiziers, den Ehrenkodex wiederzubeleben.
kunstpunkte 2014
onomato Kunstsalon
In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf schreibt der onomato künstlerverein seit 2009 jährlich zehn dreimonatige Arbeitsstipendien für die Bereiche Video-/Klangkunst und Animation aus.
Wir präsentieren einen Querschnitt der Video- und Audio-Arbeiten, Animationen und Installationen, die im Rahmen der Stipendien in den letzten fünf Jahren entstandenen sind.
Freitagabend der Off-Räume, 22.08.2014 ab 19 Uhr: Präsentation der Stipendien-Filmrolle, audiovisuelle Installationen, Getränke, Snacks, Gespräche.
Sa. 14 – 20 Uhr und So. 12 – 18 Uhr: offener OFFraum, Ausstellung der Arbeiten und Gelegenheit zum Gespräch mit Stipendiaten und Dozenten.
Mit Arbeiten von: André Yuen und Eberhard Kranemann, Anne Wissmann Annebarbe Kau, Axel Grube, Enis Vardar, Fenja Braster, Frauke Berg, Friedrich Ludmann, Gul Ramani, Herbert Wilms, Hyojin Jeong und Matthias Hickstein, Igor Kirin, Jan Rohwedder, Jens Stittgen, Julia Zinnbauer, Kao Okada, Katharina Mayer, Linda Kühhirt, Marie Liane Moersch, Mechthild Hagemann, Nadine Arbeiter, Natascha Borowsky, Norbert Kraus, Noreen Maria Akhtar, Stefanie Pürschler, Susanne Troesser, Ted Green, Wilfred Neuse
PS: Für das diesjährige Stipendium mit Start im November kann man sich noch bis Freitag, 12.09.2014 bewerben.
onomato – das fenster
Dana Tal Segev & Ehud Segev
Sing Hallelujah – new approach
04. – 07.09.2014
Dana Tal Segev und Ehud Segev leben und arbeiten im Rahmen des deutsch-israelischen Künstleraustausches im Gastatelier des Kulturamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf an der Sittarder Strasse.
Die beiden jungen Film- und Multimediakünstler zeigen experimentelle und dokumentarische Kurzfilme, sowie neue Arbeiten auf Papier und Materialcollagen, die im Düsseldorfer Studio entstanden sind. Ihre Filme sind kritische Statements zu heutigen Situationen und traditionellen Anlässen in Israel.
Dana Tal Segev ist Dozent und Doktorand für Kunst interdisziplinäre Studien an der Universität Tel- Aviv. Ihre experimentellen Werke wurden weltweit vor- und ausgestellt. Zahlreiche Preise und Stipendien z.B. der America-Israel Culture Foundation haben zur Verbreitung ihrer Kunst beigetragen. Ehud Segev, Video- und Multimedia-Künstler aus Ein Hod, zeigt hier eine sehr persönliche Dokumentation über den höchsten jüdischen Feiertag Yom Kippur mit dem Titel „Kapparot- Sababa- Cèst tout“. Dieser Film wurde über einen Zeitraum von mehreren Jahren aufgenommen und anschließend zusammengeschnitten.
Do. 04.09. 19 Uhr: Eröffnung
Einführung: Wilfred H.G. Neuse, Kurator
Film: „Kapparot-Sababa-C ´est tout“ um 20.00 Uhr
Weitere Öffnungszeiten: 05.09. bis 07.09. von 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung unter: 0211 5862971 oder danatalsegev@gmail.com
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Kiki Smith
Dienstag, 09.09.2014 20 Uhr
Vortrag von Jens Stittgen
Die 1954 in Nürnberg geborene, in New York lebende amerikanische Künstlerin Kiki Smith erlernte zunächst den Beruf der Rettungssanitäterin, um mehr Einsicht in die Zusammenhänge des menschlichen Körpers zu gewinnen. In ihrer Kunst thematisiert sie die Anatomie des Körpers, Fragen von Leben und Tod und später zunehmend das Thema Natur ausgeweitet bis zu mythologisch anmutenden Motiven. Zu Beginn mit Zeichnungen und Siebdrucken auf textilem Material arbeitend, formt sie Skulpturen in Wachs, in Bronze oder inszeniert collagenhafte Installationen wie zuletzt in Haus Esters in Krefeld. In ihrem Werk entfaltet sie zum Teil mit krasser Deutlichkeit, zum Teil poetisch märchenhaft einen eigenen figürlich-erzählerischen Kosmos, in dem sich moderne Ausnüchterung und kindliche Fantasie treffen.
Agricola de Cologne
Donnerstag, 25.09.2014 20 Uhr
Werkgespräch
Am 1.1.2000 ins Leben gerufen, ist Agricola de Cologne die Künstlermarke des gleichnamigen Medienkünstlers aus Köln, der im Herbst 2014 nach 15 Jahren auf eine ungewöhnliche Karriere als virtueller Künstler und Kurator zurückblicken kann. Er ist Zeuge und Wegbegleiter von neuen Formen und Technologien in de zeitgenössischen Kunst, und in vielfältiger Weise Pionier in deren Entwicklung und Anwendung.
Als virtueller Künstler blieb er jedoch, von den wenigen physischern Manifestationen während eines laufenden Jahres einmal abgesehen, sichbtar nur durch seine Präsenz im Internet und durch eine globale Kommunikation. Als virtueller Kurator tätig für das virtuelle „artvideoKOELN international“ ist er für eine Vielzahl Plattformen für Kunst mit bewegten Bildern verantwortlich. Sein gesamtes Werk manifestiert sich im Internet in englischer Sprache und durch den Austausch von virtuellem und physischen Raum.
ODRADEK revisited
Montag, 13.10.2014 20:00 Uhr
In Kafkas Geschichte „Die Sorge des Hausvaters“, geschrieben im Winter 1916/17 in der Prager Alchimistengasse, beherrscht eine seltsame Gestalt namens „Odradek“ die Szene: „Man wäre versucht zu glauben, dieses Gebilde hätte früher irgendeine zweckmäßige Form gehabt und jetzt sei es nur zerbrochen. Dies scheint aber nicht der Fall zu sein; wenigstens findet sich kein Anzeichen dafür; nirgends sind Ansätze oder Bruchstellen zu sehen, die auf etwas Derartiges hinweisen würden; das Ganze erscheint zwar sinnlos, aber in seiner Art abgeschlossen.“ (Franz Kafka)
Dieses eigenwillige „Halb-Ding“ hat seit seinem Erscheinen im Jahr 1920 immer wieder Anlass zu Spekulationen und Denkspielen gegeben. Erneut soll nun versucht werden, es zur Sprache und zum Klingen zu bringen. „Seine Erscheinung behauptet Resistenz gegen die vom Verstand ausgeübte Zensur. Denn sie ist mit einer vorbewussten Region des Seelenlebens verbunden, die dagegen protestiert, dass die unwillkürlichen Hervorbringungen der Phantasie von ihr – der Zensur – für nichtig erklärt werden. Sie sind es nicht. Wir werden der Frage, worin ihr Anspruch auf Beachtung, worin ihre Wahrheit besteht, nicht aus dem Wege gehen.“ (L. Wilkens)
• Vortrag: Dr. Lorenz Wilkens, Berlin
• Akustische Projektion „Odradek geht aus“ von Joachim Rüsenberg
• Ein-Bildungen: Elisabeth Luchesi
ab dem 6.10. finden Sie weitere Informationen unter: https://onomato-verein.de/themen und
www.elisabeth-luchesi-atelier.de/odradek.html
Unerhörtes zu Halloween
Freitag, 31.10.2014 20:00 Uhr Eintritt 3 Euro, Mitglieder frei
Werkgespräch mit André O. Möller
Der Komponist und Klangkünstler André O. Möller, 1962 in Duisburg geboren und seit 29 Jahren Düsseldorfer erforscht autodidaktisch die Materialität und Wirkung von Klang anhand von Konzertstücken und Klanginstallationen und Präsentationsformen in deren Zwischenbereich.
Die Musik ist stets mikrotonal, meist in Reiner Stimmung. Die oftmals sehr persönliche Arbeit mit den Musikern fördert Arbeitsprozesse und Resultate von hoher Authentizität.
Ebenso wichtig ist ihm die Auseinandersetzung mit der Physik der Instrumente und des Klangraumes, sowie die Öffnung des Raumes für den Zuhörer in einer angemessenen Form. Sie hinterfragt oftmals das normierte durch-hierarchisierte klassische Konzerterlebnis und stellt den Rezipienten einen Erfahrungsraum zur Verfügung.
Im onomato wird Möller selbst das Kehlkopf-Gesangsstück just seconds von 2002 aufführen. (Dauer: 33min)
Anschließend wird er gerne Fragen zu seiner Arbeit beantworten.
onomato – das fenster
Jun Kim
Ruhezustand
08. – 17.11.2014
Jun Kim wurde 1988 in Japan geboren, lebt und arbeitet in Köln und Berlin als Konzeptkünstler und Fotograf. Aufwendige Szenarien, Situationen wie in einem Film, verrückt komponierte Bilder, bei denen man sich fragt wie so etwas möglich ist, haben ihn schon immer fasziniert. In seinen eigenen Bildern werden deshalb die Gesetze der Schwerkraft genauso aufgelöst wie festgelegte Proportionen und Anordnungen. Er gestaltet seine Fotografien nach seinen inneren Bildern und Gedanken. Damit lässt er den Betrachter Teil haben an seiner Gedankenwelt. Jun Kim wird seit 2012 durch Weithorn Galerie, Duisburg vertreten.
Fr. 07.11. 19 Uhr: Eröffnung
Begrüßung: Katharina Mayer, Vorstand onomato künstlerverein
Einleitung: Henrietta Weithorn, Galeristin
Weitere Öffnungszeiten: Di-Fr 14-19 Uhr, Sa 12-16 Uhr
und nach Vereinbarung unter: 0172 2978969 oder info@weithorn-galerie.de
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Galerie Weithorn
Veranstaltungsreihe LÖSCHEN
Matthias Koch – Werkgespräch
Dienstag, 07.01.2014 20 Uhr
Seit gut 15 Jahren bin ich mit einem ausrangierten Feuerwehrwagen unterwegs, um meine Bildern von „Orten-der-Geschichte“ zu machen. – Nun hat eine Brandstiftung diesen Wagen schwer beschädigt (er konnte zwar noch „gelöscht“ werden), aber ich stehe einerseits vor der wirtschaftlichen Entscheidung, ob sich eine Reparatur überhaupt noch lohnt; – andererseits versuche ich auch, dieses Ereignis als Chance zu begreifen. Nicht „Warum musste das passieren?“ ist meine Frage, sondern „Wozu wird das am Ende doch gut gewesen sein?“ Wieweit bin ich bereit, etwas loszulassen und was habe ich mir eigentlich immer schon als Schritt-nach-vorne gewünscht?
Artists talk
Mittwoch, 19.11.2014 19 Uhr
Nurith Eppstein: Moderne Kunst und Zeitgeist in Israel
Michael Ratner: Das Haifabeistpiel – Entwurf und Lokalpolitik
Die Künstlerin Nurith Eppstein aus En Hod und der Architekt Michael Ratner leben und arbeiten im Rahmen des deutsch-israelischen Künstler–austausches im Gastatelier des Kulturamtes der Landeshauptstadt Düsseldorf.
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Kipferl und Wündertüte, Schoppen und Shopping
Donnerstag, 27.11.2014 19-24 Uhr
Während Flingern den roten Teppich zum Abend-Shoppen ausrollt, bleibt auch der onomato künstlerverein bis in die Nacht geöffnet und freut sich auf Ihren Besuch. Bei Glühwein, Punsch und Vanillekipferln pflegen wir Nachbarschaft und bieten Kunst zum kaufen an. Mit von der Partie ist unser Partner, die Galerie Weithorn, die ihre bewährten Wundertüten mit Werken ihrer internationalen Künstler offeriert.
Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Galerie Weithorn
onomato – das fenster
ein- 2- samkeit
05. – 12.12.2014
marcpierre wurde 1966 in düsseldorf geboren, wo er heute noch lebt und als freiberuflicher photograph und künstler tätig ist. die ausstellung „ein- 2- samkeit“ ist ein absurder abriss in 12 bildern und 12 texten, dargestellt wird der ablauf einer beziehung.
aufgenommen wurden die s/w photographien in einer morbiden und bizarren szenerie eines verlassenen und verfallenen dorfes. www.marcpierre.de
Fr. 05.12. 19 Uhr: eröffnung
begrüssung: norbert kraus
weitere öffnungszeiten: dienstag bis freitag 15-18 uhr
und nach vereinbarung unter 0178-9710112
oder per email
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Manan Torosyan: Endless Dissolution
Dienstag, 16.12.2014 19-24 Uhr
Während ihres fast zweimonatigen Aufenthaltes im Rahmen des Internationalen Austausches 2014 des Frauenkulturbüros NRW hat Manan Torosyan intensiv die Stadt Düsseldorf sowie viele andere Städte NRWs bereist und kennengelernt. Nun lädt die aus Armenien stammende Künstlerin dazu ein, sie und ihre Arbeiten im onomato Kunstverein kennenzulernen.
In ihrem Gastatelier in der Golzheimer Siedlung sind seit dem 3. November zwei sehr unterschiedliche Arbeiten entstanden.
Hinter dem Titel „Endless Dissolutions“ versteckt sich ein vielschichtiges Zusammenspiel verschiedener Elemente und Medien. Neben einer Annäherung an kosmische Prozesse, die sich unendlich multiplizieren, erscheint die Welt der Mode in einem elektrisierten Netz aus scheinbarer Schönheit. Außerdem: Bewegt von der „The Big Bang Theory“ – so der Titel ihrer ersten Einzelausstellung – wird einiges in Gang gesetzt.
Die Künstlerbetreuung und Kuration der Ausstellung übernahmen Gesine Kikol (Künstlerin) und Natalie Doerner (Kulturmanagerin/Freie Mitarbeiterin im Frauenkulturbüro NRW e.V.)
Eine Veranstaltung von Manan Torosyan in Zusammenarbeit mit dem
Die Haut der Figur I
Der onomato künstlerverein widmet sich in einer neuen Veranstaltungsreihe der Figur und der Figuration als Prozess.
Anhand von Vorträgen, Künstler-Werkgesprächen und Screenings möchten wir dem Begriff der Figur in der Kunst nachgehen.
Die Haut der Figur, dieser scheinbar paradoxe Titel bezieht sich auf Georges Didi-Hubermans Konzept von Unähnlichkeit und Figuration. Dort wird der Figurbegriff dialektisch dynamisch verstanden und bildprogrammatisch erweitert:
Einerseits bedeutet Figur gemeinhin eine abgeschlossene Bildgestalt, figurativ ein Ähnlichkeitsverhältnis zur Wirklichkeit. Andererseits kann gezeigt werden, dass Figur auch das Gegenteil bedeuten kann, etwa Unabgeschlossenheit und Unähnlichkeit. Figuration wird so zu einem wechselseitigen Prozess der Verschiebung von Abbildbarem zu Nichtabbildbarem bis hin zur Darstellung und Identität; so i s t die Figur Zeit, der Ort, der Garten. Vor einer Bildfigur zu stehen, bedeutet so, den Betrachter einzuweihen in die Virtualität der Welt durch die Figur.
Dieser erweiterte Figurbegriff kann ein Erklärungs- und Verständnisschlüssel für Bildphänomene der vergangenen wie gegenwärtigen Kunst sein, vor allem auch für die audio-visuelle Medienkunst.
Die Veranstaltungsreihe wird kuratiert von Norbert Kraus.
Die Haut der Figur I
Bilder, Räume, Phantasien – Gedanken zur Kunst des Gartens
Mittwoch, 17.12.2014 20 Uhr
Vortrag von Dr. Frank Maier-Solgk
Die Gartenkunst wurde in ihrer Geschichte einerseits als übergeordnete Kunstgattung aufgefasst, die Skulptur, Architektur und Malerei in sich vereint; andererseits handelt es sich um eine flüchtige, dem Wandel der Zeit unterworfene Kunstform. Viele ästhetische Fragestellungen ranken sich um die Kunst des Gartens, der als phantastischer Ort schlechthin zu begreifen ist.
Dr. Frank Maier-Solgk ist freier Journalist und Autor zahlreicher Buchpublikationen und Fachbeiträge zu den Themen Architektur/Städtebau, Gartenkunst, Kunst- und Kulturgeschichte.
onomato – literatur
Bekannt trifft Unbekannt
Lyrikreihe im onomato
Die Lyrikreihe BEKANNT TRIFFT UNBEKANNT wird von Dezember 2014 bis März 2015 fortgesetzt. Ihre beiden Charakteristika – die Kombination einer im deutschsprachigen Raum bekannten Lyrikerin, eines bekannten Lyrikers mit einer weniger bekannten, Lyrik schreibenden Persönlichkeit in Düsseldorf und das sich anschließende Gespräch – haben sich als spannende Form erwiesen. Wir freuen uns, Ihnen an dem ersten Abend dieser Reihe die frisch erschienene EDITION des ersten Teils von BEKANNT TRIFFT UNBEKANNT präsentieren zu können.
Die Veranstaltungsreihe wird kuratiert von Frauke Tomczak.
Gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
onomato – literatur
Bekannt trifft Unbekannt
Kurt Drawert trifft Ferdinand Scholz
Donnerstag, 18.12.2014 20 Uhr
Zum Auftakt des zweiten Teils der Reihe trifft Kurt Drawert, der 1956 in der ehemaligen DDR geboren wurde und seit 1996 als freier Schriftsteller in Darmstadt lebt, auf den Düsseldorfer Lyriker und Prosaautor Ferdinand Scholz, Jahrgang 1952.
Ferdinand Scholz ist durch seine beiden Lyrikbände Wichtige Gedichte, 1997 und Oktavenmännchen Sissimo, onomato Verlag, 2006 hervorgetreten, hat aber auch das Hörspiel Es ist immer Heimat. Unausweichlich geschrieben, für das er 1991 den WDR-Hörspielpreis erhielt. Momentan arbeitet er an Transskriptionen von Klopstocks Friedensfeier. Im Brotberuf ist er als Lehrer tätig, von 2000 bis 2010 unterrichtete er „Literarisches Schreiben“ an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Kurt Drawert hat sich besonders durch seine frühen Lyrikbände Privateigentum, 1989, Wo es war, 1996 und Frühjahrskollektion, 2002, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden, einen Namen gemacht. Sie sind eingegangen in das Gedichtbuch Idylle, rückwärts. Gedichte aus drei Jahrzehnten, München 2011. Von seinen über 20 Publikationen fand sein Roman Ich hielt meinen Schatten für einen anderen und grüßte, 2008, besondere Beachtung.
Drawert wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. Leonce und Lena Preis (1989), Ingeborg-Bachmann-Preis (1993), in diesem Jahr mit dem Robert-Gernhardt-Preis und erhielt Stipendien in Rom, Krakau, New York und ebenfalls in diesem Jahr in Istanbul. 1997 gründete er die Darmstädter Textwerkstatt.
Indessen die Verfischleinung des Menschengeschlechtes
Wie wenn nichts wär immer noch gewaltig
Im Fortschreiten begriffen ist
Ferdinand Scholz aus „Große Flussbeschimpfung“
Die Vögel, im Dickicht der Bäume,
durchgedreht.
Kurt Drawert aus „Vögel“
Gefördert von der Kunststiftung NRW und dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf