Montagsgespräch
Alle 14 Tage um 19 Uhr
Alle Termine in diesem Jahr:
- 07. und 21. Januar
- 04. und 18. Februar
- 11. und 25. März
- 08. und 29. April
- 13. und 27. Mai
- 17. Juni
- 01., 15. und 29. Juli
- 12. und 26. August
- 09. und 23. September
- 07. und 21. Oktober
- 04. und 18. November
- 02. und 16. Dezember
literatur
Poetische Begegnungen
Lyrikreihe im onomato
kuratiert von Frauke Tomczak
Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe im onomato auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker/innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Die Reihe hat sich aber der nicht immer glücklichen Entgegensetzung „Bekannt trifft Unbekannt“ entledigt und ersetzt sie durch das Zentrum, das von Anfang an ihren besonderen „Kick“ ausgemacht hat: die spannungsreiche und oft fruchtbare gegenseitige poetische Begegnung. Dieser sachlichere Titel erlaubt überdies eine größere Offenheit und Freiheit in der Kombination: auch zwei Lyriker/innen mittleren Bekanntheitsgrades können sich unter dem neuen Titel begegnen. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten/innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben..
Die Termine dieser Reihe:
Mi. 12.12.2018: Marie T. Martin trifft Stan Lafleur
Mi. 30.01.: Olga Martynova trifft Gerhard Falkner
Mi. 27.02.: Ulrike Almut Sandig trifft Tristan Marquardt
Mi. 13.03.: Mirko Bonné trifft Durs Grünbein
Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt
literatur
Vera Henkel: Lesung und Buchvorstellung
Mi., 16.01. 19:30 Uhr
Der Name Vera Henkel war in der literarischen Szene des Rheinlandes schon zu Zeiten von Peter Maiwald und John Linthicum ein Begriff. Damals gehörte sie zu den ambitionierten jungen PoetInnen um Alexander Nitzberg und gewann 1996 den Open Mike.
Heute kann sie auf eine vielfältige Sammlung literarischer Texte zurückblicken, von der die neueste Veröffentlichung „Ein fliehendes Kinn. Texte aus Jahrzehnten“, Ende 2018 erschienen, einen Überblick bietet: satirisch bis grotesk zugespitze, oft absonderliche und komische Alltagsskizzen, die vor allem eines bewirken: sie bringen uns zum Lachen. So beginnen wir das Neue Jahr mit einem poetischen Lachen.
literatur
Poetische Begegnungen
Olga Martynova trifft Gerhard Falkner
Mi., 30.01.2019 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Mit Olga Martynova und Gerhard Falkner sind in der Lyrikreihe zwei hochgeschätzte Schriftsteller zu Gast, die sich trotz ihrer Anerkennung von ihrer Lust, Neues auszuprobieren und zu experimentieren nichts haben nehmen lassen.
Olga Martynova, 1962 in Sibirien geboren, in Leningrad aufgewachsen, hatte dort zusammen mit ihrem im letzten Jahr verstorbenen Mann, dem Dichter Oleg Jurjew, die Künstlergruppe und noch heute existierende Plattform „Kamera chranenija“, auf deutsch etwa „Aufbewahrungsort“, gegründet. Seit 1990 lebt sie in Deutschland. In der Tradition der avantgardistischen Gruppe „Oberiu“ aus den 20iger und 30iger Jahren um Daniil Charms hält sich ihre Lyrik weder an konsistente Raum/Zeitgrenzen, noch irgend an geltende Naturgesetze. Und doch transportieren die Gedichte durch ihre bildstarke, sinnliche Präsenz und ihr deutliches Insistieren auf einem thematischen Verdichtungspunkt Figurationen, die vom „Wiesenjenseits“ einer gestorbenen Biene bis zum Bild der Sprache als Falter mit dem „Hinkeflügel“, der sich halb über, halb unter Wasser bewegt, sowohl unsere Imagination wie auch unser Denken ihrerseits in Bewegung setzen.
Gerhard Falkner, 1951 im mittelfränkischen Schwabach geboren, erregte schon 1981 mit seinem ersten Gedichtbuch „so beginnen am körper die tage“ Aufsehen: gegen die „Befindlichkeitslyrik“ der späten 70iger Jahre setze er einen deutlichen Akzent – wenn auch im freien Vers – auf eine formal durchgestaltete poetische Sprache. Es folgten weiter Gedichtbände in steter Folge bis er in seinem Essayband „Über den Unwert des Gedichts“, 1993 – ganz in avantgardistischer Manier – seinen Rückzug aus dem Literaturbetrieb ankündigte und sich doch – das stete Paradox der Avantgarden – nach vierzehn Jahren, im Jahr 2000 mit dem wiederum vielbeachteten Gedichtbuch „Endogene Gedichte“ rückmeldete. Dem sollten seine wichtigsten lyrischen Werke „Hölderlin Reparatur“, 2008, und „Pergamon Poems“, 2012 folgen. 2009 erhielt er den Peter Huchel Preis. Die Gleichzeitigkeit von Prägnanz, Anschaulichkeit, frappierenden Zeitsprüngen und Leichtigkeit, mit der er etwa in dem Gedicht „Artemis“ von der semi-plastischen Bildlichkeit der Artemis im Pergamon Fries über mehr als zweitausend Jahre in die „Kill Bill“- Filmwelt von Quentin Tarantino springt, ist so atemberaubend und treffend zugleich, dass sie für beide Welten vor- und rücklings vieles zu denken gibt.
Ein klares Profil fügt er in Kopfmitte ein:
als den Schatten eines Teufels im Schnee,
am dritten Ufer von zwein.
Olga Martynova: Tschwirka, beschwipst vom Winter (1)
Kill Bill, gespielt von Himmlischen (Götterkino)
die Torsi torkeln von der Wucht des Schönen
Gerhard Falkner: Artemis
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
OPEN CALL
zur Ausstellung: „Regarding Yoko Ono“
Yoko Ono ist eine Konzept Künstlerin. Sie hat neben großen Ausstellungen und Performances auch Performance-Anleitungen Konzipiert. Ono ist in ihren Arbeiten sehr weitgefasst und hält eine große Vielfalt an Darstellungen und Möglichkeiten sich auf sie zu beziehen bereit.
Ich möchte eure Beteiligung an dieser Ausstellung! Der Grundgedanke bei Yoko Ono, ist die Individualität in der Gemeinschaft und deshalb können von euch Zeichnungen, Bilder, Fotos im Format bis DinA3 dabei sein. Zusätzlich können Performances eingereicht werden.
Ich freue mich auf eure Beiträge und bei Fragen bin ich zu erreichen unter 0178 90 46 878.
Abgabetermin: am 7.3. zwischen 10 – 12 Uhr
oder in Absprache mit Inken Boje: info@inkenboje.de.
Dauer der Ausstellung: 08.03. – 10.03.2019
Öffnungszeiten:
Fr. 08.03. 19–21 Uhr
Sa. 09.03. 14–18 Uhr
So. 10.03. 12–18 Uhr
Abholung: 12.03. um 10–12 Uhr
Herzliche Grüße Inken Boje
literatur
Poetische Begegnungen
Ulrike Almut Sandig trifft Tristan Marquardt
Mi., 27.02. 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Es nimmt nicht wunder dass Ulrike Almut Sandig bei ihren Musikauftritten viele ihrer Poeme auch singt, vor allem aus ihrem jüngsten Lyrikbuch mit dem ellenlangen Titel „ich bin ein Feld voller Raps, verstecke die Rehe und leuchte wie dreizehn Ölgemälde übereinandergelegt“, 2016. Stellen die darin versammelten Gedichte doch zugleich expressiv einprägsame wie bewegende Szenarien mit gekonnt charakteristischen wenigen Strichen vor Augen, die auch gelesen ihre musikalische Rhythmik entfalten.
Obwohl er intensiv über die lyrischen Anfänge im hochmittelalterlichen Minnesang gearbeitet hat – das Ergebnis ist die imponierende zweisprachige Sammlung „Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen“, die er 2017 zusammen mit Jan Wagner herausgegeben hat, erinnert seine eigene Lyrik doch weniger an Gesang als an ein eigentümlich verwobenes und verschachteltes Stenogramm von Außen- und Innenwahrnehmungen, Momentaufnahmen und wie aus der „Tiefsee“ aufsteigenden Fetzen aus der digitalen Welt – „Scrollen in Tiefsee. Gedichte“, 2018.
Diese poetische Begegnung zweier jüngerer Dichter verspricht, ein ungewöhnlicher und eigenwilliger Lyrikabend voller Überraschungen zu werden.
in der heimat brechen sich namen an der scholle,
im wort: was dort angebaut wird, ist mir fremd“
Ulrike Almut Sandig: meine heimat
(…) haufen aus blendflecken als
geschichte des blicks, im dunkeln, beim schälen des tischs.
Tristan Marquardt: blickinsassen
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
ausstellung
Regarding Yoko Ono /
Jerónimo Arteaga-Silva
Düsseldorf Photo Weekend 2019
08. – 10.03.2018
Wir beteiligen uns am „Düsseldorf Photo Weekend 2019“ mit einer Doppel-Ausstellung:
Open Call: Regarding Yoko Ono
Wir zeigen Bilder, Objekte und eine Performance, die zu unserem Open-Call: „Regarding Yoko Ono“ eingereicht wurden. Die durch Yoko Ono inspirierten Arbeiten thematisieren die Grundproblematik von Individualität in der Gemeinschaft.
Jerónimo Arteaga-Silva: Corners
Mit seinen neuen Serie von Architekturfotografien dokumentiert der mexikanischen Fotograf Jerónimo Arteaga-Silva Grenzflächen und Übergänge von Raumsituationen mit vielfältigen Mustern, Linien und Materialien. Ein Stillleben der Räume, deren suggestive Oberflächen makellos scheinen und eine quasi utopische Auffassung der Realität vermitteln. Es ist ein Konzept von Konstruktion und Dekonstruktion.
jeronimoarteaga.com
Öffnungszeiten
08. März, 19:00 – 21:00 Uhr
09. März, 14:00 – 20:00 Uhr
10. März, 12:00 – 18:00 Uhr
und nach Vereinbarung: fenster@onomato-verein.de
literatur
Poetische Begegnungen
Mirko Bonné trifft Durs Grünbein
Mi., 13.03. 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Dieser fraglos glänzende Abschluss der aktuellen Lyrikreihe POETISCHE BEGEGNUNGEN wird von zwei außergewöhnlichen Poeten gestaltet: dem vielfach ausgezeichneten Mirko Bonné und dem Büchnerpreisträger Durs Grünbein.
Mirko Bonné, 1965 in Tegernsee geboren, zog 1975 mit seinen Eltern nach Hamburg. Seit 2013 lebt er dort als freier Schriftsteller: er schreibt Lyrik und Romane und übersetzt vor allem Werke englischsprachiger Dichter wie Anderson, Emily Dickinson, Keats, Cummings, Creely und Yeats. Von 1994 bis heute hat er sechs Lyrikbücher veröffentlicht, u.a. „Gelenkiges Geschöpf. Gedichte“, 1996, „Hibiscus Code“, 2003, „Die Republik der Silberfische“, 2008, „Traklpark“, 2012 und „Wimpern und Asche“, 2017. Von seinen zahlreichen Romanen seien ebenfalls nur einige Titel genannt: „Ein langsamer Sturz“, 2002, „Der eiskalte Himmel“, 2006, „Nie mehr Nacht“, 2013, „Lichter als der Tag“, 2017 und das nach Saint Exupéry erzählte Märchen „Die Widerspenstigkeit“ in dem Düsseldorfer Karl Rauch Verlag, 2017 erschienen.
Mirko Bonné hat diverse Stipendien – Stipendium der Villa Concordia, Bamberg, New York Stipendium des Deutschen Literaturfonds – und mehrfach Auszeichnungen erhalten: den Ernst-Willner-Preis 2002, den Ernst-Meister-Förderpreis 2008 und den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 2010.
Durs Grünbein, geboren 1962 in Dresden, damals noch in der ehemaligen DDR, gilt als einer der bedeutendsten Gegenwartslyriker. Er lebt mit seiner Frau Eva Sichelschmidt und ihren gemeinsamen drei Kindern in Rom. Er ist Mitglied der Akademie der Künste Berlin, Hamburg, Leipzig und der Akademie für Sprache und Dichtung, Darmstadt. Er hat mehrere Poetikvorlesungen gelesen: 2007/08 hatte er die Heine Gastprofessur der Heinrich Heine Universität inne, 2008 in Zürich „Drei cartesianische Meditationen“, 2009/10 die Frankfurter Poetikvorlesung. Seit 2005 ist er Professor für Poetik an der Kunstakademie Düsseldorf.
Aus der langen Reihe seiner Auszeichnungen seien nur die folgenden erwähnt: 1992 Bremer Literaturpreis, 1993 Niclas Born Preis für Lyrik, 1995 Peter Huchel Preis, 1995 Georg Büchner Preis, 2005 Hölderlin Preis, 2012 Tomas-Tranströmer Preis. Von seinen insgesamt 20 Lyrikbüchern von 1988 bis heute können hier ebenfalls nur einige Titel genannt werden: „Schädelbasislektion“, 1991, „Falten und Fallen“, 1994, „Erklärte Nacht“, 2002, „Porzellan. Poem vom Untergang meiner Stadt“, 2005, „Strophen für übermorgen“, 2007, „Koloss im Nebel“, 2012, „Cyrano oder die Rückkehr vom Mond“, 2014, „Zündkerzen“, 2017. Aus den beiden letztgenannten Büchern wird Durs Grünbein lesen.
Die ZuhörerInnen erwartet ein hochspannender und bewegender Abend.
Und am Ufer sitzen Frauen,
essen aus hellen Tüten
das Licht, Licht
im November.
Mirko Bonné: Mauerseglerhitze
Es kamen die Eiszapfendiebe,
Sie brachen den Wörtern die Spitze ab.
Durs Grünbein: Rohe Eier
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW, das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
100 Jahre Bauhaus
Das Bauhaus hatte viele Väter –
wie eine Legende entstand
Bildvortrag von Thomas Brandt
Dienstag, 19.03.2019 19 Uhr
Warum wurde gerade Walter Gropius Gründer des „Bauhauses“ und wie kam die legendäre Schule zu ihrem Namen?
Was ist eigentlich der „Deutsche Werkbund“, von dessen Ideen sich Walter Gropius bei der Gründung des „Bauhauses“ inspirieren ließ und was war das Besondere an der „Bauhaus“-Ausbildung, dass sie Studierende aus der ganzen Welt anzog? War es eine Art Kunstgewerbeschule?
Weshalb wurde sie gerade in Weimar gegründet, einer verträumten, kleinen Stadt fern der modernen Metropolen? Und warum stammt das erste Schulgebäude des „Bauhauses“ von Henry van de Velde, dem belgischen Jugendstil-Architekten?
Sollten Sie alle diese Fragen beantworten können, brauchen Sie diesen Vortrag nicht zu hören. Wenn nicht, sollten Sie kommen und dabei sein.
100 Jahre Bauhaus
Weimar / Dessau / Berlin –
drei Stationen neuer Gestaltung
Bildvortrag von Thomas Brandt
Dienstag, 26.03.2019 19 Uhr
14 Jahre nur hat das „Bauhaus“ existiert. Es war eine einzigartige Ansammlung der
fortschrittlichsten Künstler und Gestalter ihrer Zeit, von Walter Gropius über Paul Klee, Lyonel Feininger, Oskar Schlemmer bis zu Wassily Kandinsky – und wurde dabei immer wieder so heftig angegriffen wie gepriesen.
Zwei Mal musste es wegen der Nationalsozialisten seine Zelte abbrechen, drei Direktoren haben es in sehr unterschiedlicher Weise geprägt. Gewonnen haben die Nazis ihren Kampf nicht, denn durch Emigration hat sich der „Bauhaus“-Gedanke international verbreitet. Die Vielfalt dessen, was in Weimar, Dessau und Berlin geschah, ist heute einem recht einseitigen Bild dieser besonderen Schule gewichen.
Folgen Sie einer spannenden Schilderung der Wege dieses legendären Schulmodells.
Jüdische Kulturtage Rhein-Ruhr 2019
„Zuhause. Jüdisch. Heute. Hier.“
Wir beteiligen uns mit einem Residenz-Projekt mit anschließender Ausstellung an den diesjährigen Jüdischen Kulturtagen Rhein Ruhr. Unser Kooperationspartner ist die Galerie Bernd A. Lausberg, in der auch die Ausstellung stattfindet.
Zum 5. Mal dreht sich bei den Jüdische Kulturtage Rhein Ruhr alles um die jüdischen Impulse in der zeitgenössischen Kultur unserer Rhein-Ruhr Region. Begegnungen, Ausstellungen, Lesungen und Konzerte zeigen: Hier und heute findet jüdisches Leben statt! So lebendig und vielfältig verbindet es Vertrautes mit Neuem.
Über 200 Veranstaltungen in 15 Städten bieten allen Interessierten ein Forum, um der Frage nachzugehen: Was bedeutet für uns Zuhause?
Nähere Informationen und das gesamte Programm der Jüdische Kulturtage Rhein Ruhr finden Sie auf der Webeite: juedische-kulturtage.de
„Wahr ist doch immer, was ich denke“
Residenz im onomato künstlerverein
24. – 31.03.2019
Vier Künstlerinnen aus zwei Kulturkreisen denken gemeinsam nach über das, wie ihre Identität und Verortung entstanden ist. Der Begegnung und dem Erfahrungsaustausch über multiple Identitäten soll während der einwöchigen gemeinsamen Residenz eine wichtige Bedeutung eingeräumt werden. Ziel des gemeinsamen Residenz-Aufenthaltes ist es, Begegnungen zu stiften und den Dialog zu ermöglichen. Exponate entstehen vor Ort und werden aus Israel und dem Rheinland mitgebracht. Diesen Begegnungsraum stellt der onomato künstlerverein e.V. zur Verfügung. Die Präsentation findet in der Galerie Bernd A. Lausberg statt.
Diskutiert und untersucht werden beispielsweise Fragestellungen, die sich mit folgenden Themen beschäftigen: Wann wird eine Lebensgeschichte geboren? Und wie? Geschichten durchwandern Raum und Zeit. Wer weiß, bis wohin die Wurzeln der eigenen Geschichte reichen? Unser Leben wird geschichtet, geknetet und auch modelliert, verrieben und verwischt – und plötzlich nimmt eine Lebensgeschichte Gestalt an: Ein Mensch erhebt seine Stimme, ein Wind beginnt zu wehen, Vogelstimmen zwitschern. Bilder entstehen vor unserem geistigen Auge, erkunden die Ursprünge unserer Geschichten.
Die Künstlerinnen freuen sich über Besuch und Gespräch im onomato.
• Carol Pilars de Pilar, Deutschland
• Shuli Nachshon, Nofit, Israel
• Shir Silberstein, Israel
• Anne Wissmann, Deutschland
Kuratiert und koordiniert von Professorin Katharina Mayer und Dr. Regina Plaßwilm
IchIch – Verortung / vor Ort sein
05. – 28.04.2019
Ort: Galerie Bernd A. Lausberg
Hohenzollernstr. 30, 40211 Düsseldorf
Ausstellungseröffnung am 05.04.2019 um 19.00 Uhr
Fotografien (Shir Zilberstein „Home and Identity“) und Videoarbeiten (Shuli Nachshon „Tvila, the film“ und „Videoperformance Allesale 4“), eine Lied-Impression (Carol Pilar de Pilars) und Körperabformungen, die zu paradoxen IchIch-Objekten verschmelzen (Anne Wissmann) sind das Ergebnis der gemeinsamen Arbeit und zeugen von dieser Begegnung.
im Rahmenprogramm: Künstlerinnengespräch in der Galerie Bernd A. Lausberg am 14.04.2019 um 17.00 Uhr
Gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft NRW und das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ausstellung
Technische Probleme
14. – 21.04.2019
Abschlussausstellung des onomato Stipendiums
Eröffnung am Samstag, 13.04. 19 Uhr
In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstler*innenverein 10 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstler*innen vergeben. Die innerhalb der vier Monate entstandenen Arbeiten zeigen wir in der Ausstellung „Technische Probleme“. Mit Arbeiten von:
Leon Eckard
Mechthild Hagemann
Hase und Zinser
Almuth Hickl
Bertolt Mohr
Johannes Raimann
Joanna Vortmann
Anne Weyler
David Zubek
Öffnungszeiten:
14. – 21.04. 16-20 Uhr und nach Vereinbarung
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
100 Jahre Bauhaus
Typisch Bauhaus?
Bauhaus-Architektur und das „Neue Bauen“
Bildvortrag von Thomas Brandt
Dienstag, 07.05.2019 19 Uhr
Weit von sich gewiesen hat Walter Gropius, der Gründer des „Bauhauses“, dass er einen Stil bilden wolle. Und doch wird heute oft salopp vom„Bauhaus-Stil“ geredet. Man meint dabei das berühmte Gebäude des „Bauhauses“ in Dessau, die dortigen Meisterhäuser oder die Villen Haus Esters und Lange in Krefeld.
Doch auch anderen Architekten der Zwischenkriegszeit sagt man nach, sie hätten im „Bauhaus-Stil“ geplant, ohne dass sie jemals am „Bauhaus“ gelehrt oder gelernt hätten: die Brüder Taut und Luckhardt, Le Corbusier, Ernst May, Erich Mendelsohn oder Hans Scharoun. Sie selbst sprachen vom „Neuen Bauen“, das von den Nationalsozialisten als „bolschewistisch“ bekämpft wurde.
Lassen Sie sich in die Welt dieser Architektur-Avantgarde entführen. Lernen Sie kennen, wo es verbindende Ideen zwischen „Bauhaus“-Architektur und jener des „Neuen Bauens“ gab, folgen Sie den Architekten des „Neuen Bauens“ bis in die „Weiße Stadt“ von Tel Aviv oder zu den Gebäuden, die pfiffige Makler heute als „Bauhaus-Villen“ anpreisen.
Wolfgang Mattheuer
Lichtbildvortrag von Jens Stittgen
Freitag, 24.05.2019 20 Uhr
Wolfgang Mattheuer, * 7. April 1927 in Reichenbach/Vogtland; † 7. April 2004 in Leipzig, war ein deutscher Maler, Graphiker und Bildhauer. Als Künstler in der DDR ist er im Westen scheinbar Wenigen nur geläufig. Neben Werner Tübke und Bernhard Heisig gehört Wolfgang Mattheuer zu den Hauptvertretern der sogenannten Leipziger Schule.
In zunehmend kritischem Abstand zu den Forderungen des sozialistischen Realismus entwickelt er eine zum Teil versteckt/verklausuliert erzählende Malerei mit „politischen“ Inhalten, zu einem ebenso wichtigen Teil ist er ein neuzeitlicher Landschaftsmaler, bzw. schildert er die im sog. real existierenden Sozialismus von dessen Bürgern (auf-) gesuchten Orte des Rückzugs und der Sehnsucht nach Freiheit. Dann ist er ist ein Maler der Naturstimmungen, eigentümlich leerer Panoramen der (auch Stadt-) Landschaften der einstigen DDR, und einer kleinbürgerlichen Idyllik (?).
In jedem Fall gewährt sein Werk einen wichtigen Blick auf einen künstlerischen Selbstentwurf, der sich von denen, die gleichzeitig im Westen geschaffen wurden, signifikant unterscheidet. Genau dieser Unterschied gibt auch in der alten Bundesrepublik Aufgewachsenen Gelegenheit, ihre Selbstverständlichkeiten auf deren Gültigkeit hin zu befragen.
Jacopo Tintoretto
Lichtbildvortrag von Jens Stittgen
Mittwoch, 03.07.2019 20 Uhr
Jacopo Robusti, gen. Jacopo Tintoretto * 29. September 1518 in Venedig; † 31. Mai 1594 ebenda. Tintoretto = „Färberchen“, ist ein Venezianischer Maler und herausragender Vertreter des dortigen Manierismus. Von Michelangelo und Tizian ausgehend, findet er zu einer ganz eigenen und neuen Bildsprache. Auffällige Vielzähligkeit, was das Bildpersonal angeht. Der von der Architektur strukturierte Raum wird oft extrem fluchtend zu einem wichtigen Ausdrucksträger. Gesteigerte Dramatik, überstürzte Perspektiven. Fremde, zuweilen geisterhafte Farbigkeit, die Bilder werden teilweise bis zur Irrealität gesteigert.
50-jähriges Jubiläum der Mondlandung
Bildvortrag und Cocktails
Samstag, 20. Juli 2019 ab 19:00 Uhr
Die Gesellschaft für Kultur und Raumfahrt e.V. begeht mit uns zusammen im onomato das 50-jährige Jubiläum der Mondlandung.
Dr. Marie-Luise Heuser, Philosophin am Institut für Raumfahrtsysteme der Technischen Universität Braunschweig, wird die neuen Mondpläne vorstellen, an denen auch die Raumfahrtingenieure ihres Instituts arbeiten. Denn alle wollen sie wieder hin. Nachdem 1972 der letzte Mensch auf dem Mond war, wird nun fieberhaft an einem Moon Village gearbeitet. Spätestens 2025 soll es los gehen. Mittels 3-D-Druck werden aus dem Mondstaub Behausungen für kleine Gruppen von Forschern entstehen. Auch an Weltraumtouristen wird gedacht.
Nach dem Bildvortrag feiern wir mit space cocktails und Originalaufnahmen von 1969 das Jubiläum.
In Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Kultur und Raumfahrt e.V.
Minerva Cuevas – Werkgespräch
Samstag, 17.08.2019 um 18 Uhr
Minerva Cuevas, eine eigenwillige, engagierte und originelle mexikanische Künstlerin, wird im onomato per Projektion ihre eigenen Werke vorstellen. Sie schlägt Machtstrukturen mit ihren eigenen Mitteln, indem sie beispielsweise Logos von bekannten Warenprodukten geringfügig verändert: „Die Werbung nutzt uns Konsumenten für ihre Botschaften. Also tun wir es ihnen gleich und nehmen uns das Recht, mit diesen Botschaften zu spielen.“
Auch Kunstaktionen z.B. mit den zu „Egalité“ veränderten Wasserflaschen von „Evian“ oder einer eigens entworfenen Münze, die sie in der von ihr eröffneten Eisdiele „Monochrom“ als Zahlungsmittel einsetzt, kennzeichnen ihre künstlerische Arbeit ebenso wie an die mexikanische Tradition von Orozco und Rivera anschließende Wandmalereien.
Minerva Cuevas ist zur Zeit Ateliergast in Mönchengladbach. Sie trägt ihren Vortrag auf Englisch vor, Frauke Tomczak und Stephen Reader übersetzen.
Blurred Music
Montag, 09.09.2019, 18-21 Uhr
Biliana Voutchkova, Violine/Stimme und Michael Thieke, Klarinette, sind Blurred Music. Sie führen im onomato eine mehrstündige Musik-Performance-Installation auf, mit einer Spieldauer von 3 Stunden plus – das Publikum kommt und geht wie es mag – wobei die gesamte Dauer das Besondere ist.
Improvisierte Teile wechseln sich mit Feldern vorstrukturierten Materials ab, in denen Zuspielbänder mit Aufnahmen des Duos live gedoppelt werden. Identisches Material, das sowohl live als auch vom Band erklingt, so dass bei der Ausführung unweigerlich Unschärfen entstehen, in der zeitlichen Dimension, in rhythmischen, klangfarblichen und motivischen Variationen, in der mikrotonalen Interpretation der Tonhöhen. Der live gespielte Anteil des gedoppelten Materials ist nach wie vor improvisiert, aber in einem durch das vom Band eingespielte Material eingeschränkten Rahmen.
Im Jahr 2018 erhielten Voutchkoava und Thieke eine Förderung vom Musikfonds e.V., um ihr Konzept Blurred Music weiterzuentwickeln.
Organisiert von Georg Dietzler/gerngesehen.de
Gefördert durch den Musikfonds e.V. mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien
100 Jahre Bauhaus
Kampf um Form
Walter Kaesbach und Paul Schultze-Naumburg im kulturellen Spannungsfeld der Weimarer Republik
Bildvortrag von Thomas Brandt
Dienstag, 17.09.2019 19 Uhr
1930 ließ sich der damalige Direktor der Düsseldorfer Kunstakademie in Lohausen ein kubisches Haus bauen. Seit 1924 führte er das Institut in die Moderne, berief namhafte Lehrer wie den Bildhauer Ewald Mataré und die Maler Paul Klee und Heinrich Campendonk. Er führte Studienfächer wie Städtebau, Garten- und Bühnenkunst sowie Werbung ein und erfand den sich noch heute großer Beliebtheit erfreuenden „Rundgang“.
1933 wurde er von den Nationalsozialisten zwangspensioniert, verkaufte sein Haus und zog an den Bodensee. Im Stil des „Neuen Bauens“ ließ sich Walter Kaesbach sein Haus errichten. Der Vortrag „Kampf um Form“ fragt im Jubiläumsjahr des „bauhauses“ nach den Haltungen, die hinter den Formen
standen – bei denen, die als „entartet“ beschimpft wurden, wie auch bei denen, die davon überzeugt waren, sich „artgerecht“ zu verhalten.
Dazu stellt er Walter Kaesbach das Leben und Werk des Publizisten, Gestalters und Architekten Paul Schultze-Naumburg gegenüber, der sich als Traditionalist im Verlauf der 1920er Jahre zu einem erbitterten Gegner der Moderne entwickelte und sich schließlich, im festen Glauben, sein Volk vor dem Untergang retten zu müssen, den Nationalsozialisten anschloß.
ausstellung
Archonauten – Speichern und Spur
21.09. – 06.10.2019
Eröffnung am 20.09. – Freitagabend der Off-Räume
Am „Off-Raum-Freitag“ der kunstpunkte eröffnen wir eine Ausstellung, die im Rahmen unserer „Montagsgespräche“ entwickelt wurde. Thema ist die Bedeutung von Künstlerarchiven als Hybridisierungung von ästhetischer Präsentation und wissenschaftlicher Dokumentation.
Archive ermöglichen den systematischen Zugriff auf Kunstwerke (z.B. das Deutsche Literaturarchiv in Marbach), Künstlerarchive können selbst Gegenstand musealer Präsentation sein (z.B. Berlinische Galerie) und nicht zuletzt kann das Künstlerarchiv eine eigene Kunstform sein. Die Ausstellung zeigt die produktive Auseinandersetzung der beteiligten Künstlerinnen und Künstler mit den Konzepten des Archivs.
Die Objekte, Installationen, Skulpturen, Gemälde, Fotos, Videos und Klangkunstwerke stammen von:
Terry Buchholz, Andrea Dietrich , Harald Feyen, Angelika Fojtuch, Rolf Hucke, Bernard Langerock, Elisabeth Luchesi, Christian Lüttgen, Markus Mußinghoff, Achim Raven, Joachim Rüsenberg, Frauke Tomczak, Christiane Tyrell, Bernadett Wiethoff, Kurush Zinsel.
Buchvorstellung: Im letzten Jahr wurde zum ersten Mal aus den Montagsgesprächen eine Ausstellung konzipiert. Anlass war die Ästhetik Franz Kafkas: „Das Naturtheater von Oklahoma Eine Ausstellung zum Schlusskapitel von Franz Kafkas Amerika-Roman“ Die Dokumentation dieser Ausstellung erscheint zu den diesjährigen kunstpunkten in Buchform. (125 Seiten, 20,-€) Ermöglicht wurde das Projekt u.a. durch die Unterstützung durch die Stadt Düsseldorf.
20.09. 18:30 Uhr: Ausstellungseröffnung
Öffnungszeiten: Sa. und So. 15:00 bis 19:30 Uhr
27.09. + 4.10.: 18:00 bis 21:00 Uhr
literatur
Niklas Stiller – Werkstattgespräch
Niklas Stiller spricht mit Achim Raven über seinen neuen Roman
Mittwoch, 09.10.2019 20 Uhr
Der Düsseldorfer Schriftsteller Niklas Stiller veröffentlichte in großen Verlagen (Rowohlt-Verlag, Cäcilie-Dressler-Verlag, Otto-Maier-Ravensburg) und in kleinen Verlagen (Literarischer Verlag Helmut Braun, Grupello-Verlag, Edition Biograph, edition virgines) und schrieb für‘s Fernsehen und auch für den ‚Spiegel‘. Mit dem Roman „Landstraße“ legt er nun wieder eine größere Prosaarbeit vor. In den Jahren der Entstehung dieses Romans standen Niklas Stiller und Achim Raven in regem Austauch über das Manuskript. Dieses Werkstattgespräch setzt diesen Austausch fort.
Der Protagonist Janni, ein Düsseldorfer Gymnasiast, ist im Jahr 1995 verwickelt in wahrhaftig wirkende innere Kämpfe und Suchvorgänge zu historisch belegten Tatsachen über die NS-Zeit in seiner Heimatstadt, die auch seine Familie betreffen. Sie führen ihn in eine andere Weltsicht und dienen damit seiner Selbstfindung. Der Roman ist angereichert mit viel anschaulichem und die Glaubwürdigkeit von Jannis Bemühen unterstreichendem Lokalkolorit sowie seinem Jugendalter entsprechenden pittoresken Szenen aus Schule, Freundschaft und Liebesversuchen. Seine Zweifel, dargestellt in inneren Monologen und teils extremen Selbstversuchen, werden besonders eindrücklich geschildert.
Landstraße Vorabausgabe NSt 2019, 199 nummerierte und signierte Exemplare im Vertrieb von edition virgines,
ISBN 978-3-948229-05-4, 28,00 €
Z W E I
Eine onomato Reihe 2019/2020
Kuratiert von Christoph Korn und Katharina Mayer.
Joachim Rüsenberg, 1951- 2016, war Filmemacher und nannte sich später Tonfänger. Er war Mitbegründer des onomato künstlervereins, den er mit seinen „Akustischen Projektionen“ prägte.
Mit der Reihe ZWEI möchten wir das überschaubare, mobile Joachim Rüsenberg Archiv einweihen und in einen öffentlichen Gebrauch überführen.
Jeder Abend konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Position aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv.
Im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe und zum 20 jährigen Bestehen des onomato künstlervereins entsteht das RADIX Künstlerbuch „Und schmilzt so schön, mein wachsendes Archiv“, Im Verlag Radix Künstlerbuch+Edition.
5.11. Elisabeth Luchesi
3.12. Irene Kurka
7.1. Erwin Michelberger
4.2. Michael Rüsenberg
3.3. Claas Morgenroth
7.4. Wolfgang Schliemann
5.5. Miu
2.6. Frauke Tomczak
Reihe Z W E I
Bilder-Zeiten
Elisabeth Luchesi | Joachim Rüsenberg
Dienstag, 05.11.2019 19 Uhr
Im Austausch mit Joachim Rüsenberg wurde immer wieder deutlich, dass aus akustischen Impulsen Bilder entstehen können und – umgekehrt – aus Bildern akustische Verläufe. Am deutlichsten sind die rhythmischen, körperlich spürbaren Impulse. Dann ist da aber auch das Atmosphärische, das Erspüren der räumlichen Umgebung. Das Taktile verbindet sich buchstäblich mit dem Takt, der Taktung. Last not least fällt der „Tonfall“ ins Gewicht – er erinnert zuweilen an einen „Akzent“ (das „Beitönen“) und stellt damit auch eine Verbindung zum Sprachlichen her.
Das Akustische wird in einem zeitlichen Verlauf wahrnehmbar. Ein Bild kann „auf einen Blick“ gesehen werden. Damit spielt die 2-minütige Skizzenprojektion TICKTACK von Elisabeth Luchesi, der eine akustische Aufnahme aus dem Soundarchiv von Joachim Rüsenberg unterlegt ist.
Bei der Audioperformance NACHRICHTEN FÜR SEELEUTE von Joachim Rüsenberg wird man nach und nach Zeuge einer Ortung.
Elisabeth Luchesi: Texte und Skizzen
Joachim Rüsenberg: „Nachrichten für Seeleute“
onomato – ausstellung
x dimension
09. – 17.11.2019 – Eröffnung am 08.11. 19 Uhr
als einer der wenigen off-räume düsseldorfs widmet sich der künstlerverein onomato kontinuierlich der darstellung aktueller medienkunst. so auch anlässlich der digitale mit der ausstellung „x dimension“.
sie zeigt folgende werkgruppen, die sich gegenseitig überlagern und damit das thema der digitale formal aufgreifen:
> „clash“, eine wandinstallation als gemeinschaftsarbeit von elisabeth mühlen, thomas seidel und norbert kraus (grafik,computeranimation und soundkomposition).
> „fehlklang“, eine installation des konzeptkünstlers miu.
> „lucky, the snake-head-woman und caerdydd“, eine grafik von dieter krüll.
zur eröffnung präsentiert thomas seidel sein neues elektro-akustisches werk.
thomas seidel: soundkünstler und komponist, lebt und abeitet in viersen
elisabeth mühlen: * 1959, 1977-1986 studium an der kunstakademie düsseldorf, lebt und arbeitet in düsseldorf.
miu (ryutaro mimura): * 1976 in shimane, japan, er studierte sonologie und elektronische Musik am kunitachi college of music (tokio) und am koninklijk conservatorium (den haag). Seit 2001 ist er als freischaffender künstler tätig und gab zahlreiche performances, konzerte und ausstellungen im in- und ausland. miu lebt und arbeitet in düsseldorf.
norbert kraus: * 1957 in aachen, studium an der kunstakademie düsseldorf, meisterschüler bei erwin heerich, lebt und arbeitet in düsseldorf.
dieter krüll: * 1949 in wiesbaden, studium an der folkwangschule essen-werden, studium der orientalistik an der universität bochum, seit 1975 selbstständig als zeichner und autor, lebt in düsseldorf.
öffnungszeiten: sa-so 15:00 -18:00, di-fr 16:00 -18:00, sa 16.11. 16:00 – 22:00
diese ausstellung steht im Rahmen der digitale düsseldorf
Die Haussmannisierung von Paris
Ein radikaler Stadtumbau in 17 Jahren
Bildvortrag von Thomas Brandt
Dienstag, 19.11.2019 19 Uhr
Georges Georges-Eugène Haussmann machte in nur 17 Jahren aus einem Paris voller „Kloaken“ und „nomadisierender Horden“, wie er gerne zu sagen pflegte, eine Stadt der besseren Bürger, einen Inbegriff des Fortschritts und von staatlicher Macht.
Er tat dies in autokratischer Weise, hauptsächlich vom Schreibtisch aus, ließ die seit dem Mittelalter gewachsenen alten Viertel schleifen und errichtete schnurgerade Boulevards, die von ein und demselben Häusertyp gesäumt wurden. Er legte Parks an, sorgte für ausreichend frisches Trinkwasser und eine erstklassige Kanalisation. Alles, um dem Traum Kaiser Napoleons III. von einer Metropole zu erfüllen, die die ganze Welt bewundern sollte, mit Eisenbahnlinien, die aus allen Richtungen in dieser Schaltstelle der Macht zusammenliefen.
Für Haussmann persönlich jedoch bedeutete der Stadtumbau die Durchsetzung abstrakter von ihm angebeteter Qualitäten wie Ordnung, Klarheit, Luft, Licht, Sauberkeit und Hygiene.
Der Vortrag schildert die Persönlichkeit Haussmanns, die Rahmenbedingungen seiner großen Macht, die Schritte, die er zum Umbau von Paris unternahm, aber auch sein Scheitern.
Reihe Z W E I
Konzert für Stimme Solo
Irene Kurka | Joachim Rüsenberg
Dienstag, 03.12.2019 19 Uhr
Jeder Abend der Reihe ZWEI konfrontiert und collagiert eine je ausgewählte künstlerische Ausdrucksweise aus den Bereichen Bildende Kunst, Literatur, Klang etc. Mit einem Werk aus dem Joachim Rüsenberg Archiv. Diesmal zu Gast ist Irene Kurka.
In der zeitgenössischen Musik ist Irene Kurka eine international gefragte Sängerin im Konzert und auf der Bühne. Mittlerweile hat sie über 220 Uraufführungen gesungen, nicht zuletzt für CD- und Rundfunkaufnahmen. Seit 2009 beschäftigt sich Irene Kurka intensiv mit dem Repertoire für Stimme Solo. Im Onomato wird Irene Kurka folgende Kompositionen für Stimme Solo realisieren:
Thomas Stiegler: Treibgut IV (2011)
Antoine Beuger: un lieu pour faire sonner l’éternité (2014)
Martin Wistinghausen: Lamentationes (2018)
Mia Schmidt: Notte (2018)
Stefan Lienenkämper: softer than the dew für Sopran und Objekte (2016)
onomato – literatur
Poetische Begegnungen
Lyrikreihe im onomato 7
kuratiert von Frauke Tomczak
Wir freuen uns sehr, dass die Lyrikreihe „Poetische Begegnungen“ auch in diesem Jahr fortgesetzt werden kann. Nicht verändert hat sich die Konzeption: es begegnen sich zwei Lyriker*innen erst in der Lesung, dann im Gespräch. Gleichzeitig ist eine wichtige Ambition der Reihe, auch unbelichtete Poeten*innen ins Licht der Aufmerksamkeit zu stellen, erhalten geblieben. Wir sind besonders stolz darauf, dass die Reihe inzwischen auf eine Kontinuität von sechs Jahren zurückblicken kann, also ins 7. Jahr geht und insgesamt schon 48 Lyriker und Lyrikerinnen zu Gast hatte.
Die geplanten Termine:
12.12.2019 Uljana Wolf trifft Franz Josef Czernin
30.01.2020 Arne Rautenberg trifft Monika Rinck
13.02.2020 Martina Hefter trifft Brigitte Oleschinski
05.03.2020 Adrian Kasnitz trifft Ron Winkler
Veranstaltungstag ist der Donnerstag, Beginn 19:30 Uhr
Ort: onomato künstlerverein, Birkenstraße 97
Eintritt: 3,- / 2,- Euro ermäßigt
literatur
Poetische Begegnungen
Uljana Wolf trifft Franz Josef Czernin
Donnerstag, 12.12.2019 19:30 Uhr Eintritt 3 / 2 Euro, Mitglieder frei
Uljana Wolf, geboren 1979 in Berlin, ist leidenschaftlich Lyrikerin. 2006 hat sie mit 27 Jahren bereits den Peter Huchel Preis und den Dresdner Literaturpreis erhalten und zehn Jahre später 2016 ihr inzwischen 5. Buch „Wandernde Errands“ in der Reihe „Zwiesprachen“ der Stiftung Lyrik Kabinett München veröffentlicht. Als „deutsch-polnische Grenzgängerin“ charakterisiert, schreibt sie in deutscher Sprache. Doch tut sie das wirklich? Ihr Buch „Meine schönste Lengevitch, Prosagedichte“ arbeitet geschickt auf Sprachgrenzen und mit ihnen (deutsch/englisch) wie schon im Titel das Kunstwort „lengevitch“ verrät. So wie ihre avantgardistische Lyrik Sprachgrenzen in Frage stellt, so arbeitet sie auch äußerst präzise mit Formen der Überschreitung zwischen Sprache, Körper und Raum, die verblüffen, weil sie auf kürzesten sprachlichen Wegen ganze Welten psychischer Dimensionen in Raumbildern kurzschließt.
Franz Josef Czernin, Jahrgang 1952, den langjährigen Lyriker der österreichischen, speziell der Wiener Avantgarde, könnte man einen bewusst gewählten Hintergrundmann der österreichischen Poesie nennen. Vielfach ausgezeichnet (Wiener Literaturpreis, Trakl Preis, Jandl Preis uvm) arbeitet er prinzipiell fernab jeglicher Literaturbetriebsamkeit angesichts des ihn umgebenden Alpenpanoramas mittels einer poetischen Sprache, die gerade durch die extreme Konzentration auf sich selbst ganze Gesellschaftsbilder ebenso wie subtile Gefühls- und Empfindungswelten aufblendet. Sein jüngstes Lyrikbuch aus diesem Jahr „reisen, auch winterlich“ verwendet die Szenarien des Zyklus „Winterreise“, Texte von Wilhelm Müller, Vertonung von Franz Schubert, als Material für eigenwillige atmosphärische Verdichtungen.
mein freund: das ist/ unsere schlaglochliebe
unser kleiner grenzverkehr/ holprig unter zungen.
Uljana Wolf aus „übersetzen“
es schlägt uns wimpern oder flügel leise
doch eher eisern andere seiten auf.
Franz Josef Czernin aus „Sacht, sacht die Thüre zu!“
Gefördert durch das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf und die Kunst- und Kulturstiftung der Stadtsparkasse Düsseldorf
Cristiana Cott-Negoescu
Werkgespräch
Freitag, 13.12.2019 19 Uhr
Cristiana Cott Negoescu is a multimedia artist, or better said, a conceptographer. Her main point of focus is performance art, followed by video, installation and photography.
She concentrates her attention on social-political-spiritual matters, giving them a context in live or recorded actions. Through these artistic actions, she is giving examples of pondering concerns that she has experienced directly, or through other people.
The talk will be held in English.
Cristiana Cott Negoescu will show the remains and objects of her latest performative installations as well as the documentation and research for them.
The artefacts will be on view in the onomato until the 22nd of December 2019.