ausstellung
On distance III | ‘The visible in the absent‘
15.12.2021 – 23.01.2022 – Outdoor Matinee am 15.12. um 16 Uhr
Finissage: Fr/Sa/So. 12.-13. Januar
Impro 97 ist ein Ladenlokal mit Arbeits- und Ausstellungsraum. Die drei den Raum organisierenden Künstlerinnen setzen eigene wie partizipativ-künstlerische Projekte um.
Im Spannungsfeld zwischen Kunst und Medien ist uns der interkulturelle Austausch wichtig. Unsere Basis ist das interdisziplinäre Denken.
Wir zeigen Installation, Collage, Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Video. Die Arbeiten sind von außen sichtbar.
Zusammen mit dem onomato künstlerverein haben wir einige Künstlerinnen und Künstler aus unserem Umfeld eingeladen, eine Fenster – Ausstellung in beiden Ladenlokalen der Birkenstraße 97 für die Jahreswende 2021/ 22 zu gestalten.
Wir freuen uns über Installationen, Videos, Künstlerbücher, Editionen und Lieblingsbücher von:
Franklin Berger (Künstlerhefte I Artist notebook)
Walter Bergmoser (Edition)
Bertram & Michael Rüsenberg (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Hilmar Boehle (Edition)
Erika Brand (Edition)
Terry Buchholz (Künstlerbuch | Artist book)
Kurt Buchwald (Edition)
Stephen Cone-Weeks (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Andrej Glusgold (Edition)
Britta Helmerdig (Edition)
Bernadett Wiethoff (Künstlerbuch | Artist book)
Martin Hochleitner (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Uli Johannes Kieckbusch (Assemblage)
Norbert Kraus (Video & Installation)
Irene Kurka (Buch-Neuerscheinung I New book release)
Matthias Leupold (Edition)
Elisabeth Luchesi (Video & Edition)
Katharina Mayer (Edition)
Carol Pilars de Pilar (Künstlerbuch I Artist book & Edition)
Hadas Satt (Edition)
Shanta Shakya (Edition)
Bärbel Starz (Edition)
Birgitta Thaysen (Edition)
Persönliche Terminvereinbarungen können unter hallo@impro97.de gebucht werden. Die Werke sind verkäuflich.
literatur
Poetische Begegnungen
Lütfiye Güzel trifft Max Czollek
Donnerstag, 24.02.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/FaZNKqp-qyA
Lütfiye Güzel, geboren 1972 in Duisburg, gelingt es, selbst bei kulturellen Großveranstaltungen im Ruhrgebiet ein Massenpublikum in den Bann der poetischen Seismographie ihres Alltags und ihres Bewusstseinsstromes zu ziehen. In diesen Fluss sind unterschiedlichste Elemente vom Brief bis zur medizinisch-therapeutischen Selbstbeobachtung eingefügt und ab und an überraschend festgefügte lyrische Forment: Gedichte im Langgedicht.
Max Czollek, geboren 1987 in Berlin und jüdischer Herkunft, hat sich auch 2021, dem Gedenkjahr der 1.700jährigen gemeinsamen jüdisch-europäischen Geschichte, erfrischend kämpferisch eingemischt. Seine Gedichte bieten feingesponnene und zugleich fest gegründete Behausungen für die unterschiedlichsten Beobachtungen, skurrile Begegnungen und eigenwillige Befindlichkeiten. Einzig ausgeschlossen sind gestählte Panzerung und unbedingter Vernichtungswille. Ihnen wird der Kampf angesagt.
Zuerst übers Ziel hinausschießen, später dann
vielleicht die Mitte finden, aber die Mitte,
die ist nicht mein natürlicher Raum.
Lütfiye Güzel, „nix meer“, Duisburg/Berlin 2018
„ich komme mir vor, als säße ich in einem meiner gedichte
und vielleicht tue ich das auch.
Max Czollek, „Grenzwerte“, Berlin 2019
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
literatur
Poetische Begegnungen
Karin Fellner trifft Thomas Kunst
Donnerstag, 10.03.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/OgpJ-9PGiSI
Karin Fellner, geb. 1970 in München, wo sie heute wieder lebt, studierte Psychologie in Konstanz und Literaturwissenschaften in München und arbeitet als Autorin, Übersetzerin und freie Lektorin. Sie hat inzwischen 5 Lyrikbücher veröffentlicht, wurde mehrfach mit Literatur- und Lyrikpreisen ausgezeichnet und unterrichtet heute poetisches Schreiben u.a. am angesehenen Lyrik Kabinett München.
Ihre im Druckbild klar und übersichtlich anmutenden Gedichte täuschen – möglicherweise absichtlich – über die surrealen und bizarren, ja sich teilweise ins Absurde steigernden Szenarien und tumultarischen Geschichten hinweg, die sie entfalten: gänzlich überraschende, fremdartige Welten, fluid und wandelbar wie Traumbilder, die bei allem in einem alltäglichen Ton und scheinbar geerdet daherkommen, so dass sie uns, wenn wir um die nächste Ecke biegen, je erneut anspringen wie dort nie vermutete Kobolde.
Thomas Kunst, geb. 1965 in Stralsund, studierte in Leipzig, wo er schon seit 1987 als Bibliotheksassistent an der Deutschen Nationalbibliothek arbeitet. Nachdem er 1991 mit seinem ersten Gedicht- und Prosabuch „Besorg noch für das Segel der Chaussee“ hervorgetreten ist, hat er zahlreiche Lyrik- und Prosabücher – insgesamt 21 Titel – veröffentlicht und ist ebenfalls mehrfach mit Preisen geehrt worden. Bemerkenswert ist sein Netz an Verbindungen in der literarischen Szene der Gegenwartsliteratur, das Paul Wühr, über Ulrich Zieger, den Dramatiker Gaston Salvatore, Feridun Zaimoglu und Lutz Seiler umfasst. Sein jüngster Lyrikband „Kolonien und Manschettenknöpfe““ erschien 2017 bei suhrkamp Berlin. In diesem Band arbeitet er mit eindrucksvollen und skurrilen Sprachbildern, die ins Surreale greifen und ein originelles Verfahren bergen: einige je wechselnde Leitmotive wandern von Gedicht zu Gedicht und sind immer in neue Kontexte gestellt.
Zingpaling zingpaling,
spannt Skarda den Paraschirm auf.
Karin Fellner, „Ohne Kosmonautenanzug“,
Köln parasitenpresse 2015
(…) es schien,
Als folgten wir dem Rückstau der Gewalten.
Thomas Kunst, „Von allen Seiten in sein Zimmer gehen“,
Kap. II in: „Kolonien und Manschettenknöpfe“, 2017.
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ausstellung
China Beliefs
Fotografien aus China, 2012 bis 2019
Bernard Langerock
11. bis 20. März 2022, Eröffnung am 11. März 2022 um 19 Uhr
Die Fotografien visualisieren die persönliche Auseinandersetzung des Künstlers mit Aspekten der chinesischen Kultur in Bezug auf ihre Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Sie stellen symbolhaft situative Gefühle und Stimmungen dar.
Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag von 16 bis 20 Uhr
Künstlerführung: Donnerstag, 17. März um 19 Uhr
literatur
Poetische Begegnungen
Birgit Kreipe trifft Dincer Gücyeter
Donnerstag, 31.03.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtu.be/he-huxHI7ig
Birgit Kreipe, geboren 1964 in Hildesheim, studierte Psychologie und Neuere Deutsche Literatur in Marburg, Wien und Göttingen. Sie arbeitet als Psychotherapeutin, Autorin und Übersetzerin von Lyrik in Berlin. 2010 erschien ihr erster von insgesamt vier Lyrikbänden, die jüngsten beiden „SOMA“ 2016 und und „Aire“, 2021 bei kookbooks, Berlin.
In ihrem Buch „Aire“ (Luft) ist nichts fest. Die Dinge der Außenwelt überlagern sich mit Körper- und Gemütszuständen zu Träumen und Bildvisionen. Unsichtbare – eben luftige – Wesen sind omnipräsent, treten durch Stimmen in Erscheinung – „die verlorenen schreien mich mit vogelstimmen an“ – ein Stern siedelt in der Brust, alles ist in permanenter Überlagerung, in Metamorphosen und Transformationen.
Dincer Gücyeter, ist 1079 in Nettetal geboren, wo er noch heute lebt und in seinem kleinen aber feinen Elif Verlag vor allem Lyrik verlegt. Viele LyrikerInnen der jungen Kölner Szene sind seine Autoren. Zugleich hat er sich durch die Publikation von Übersetzungen junger türkischer LyrikerInnen und internationaler Lyrik einen Namen gemacht. Er selbst war nach seinem Realschulabschluss in den unterschiedlichsten Berufen tätig und finanziert bis heute seinen Verlag als Gabelstaplerfahrer in Teilzeit. Er hat bisher drei eigene Lyrikbücher veröffentlicht: „Anatolien Blues“ und „Ein Glas Leben“, beide 2012, 2017 „Aus Glut geschnitzt“, und 2021 „Mein Prinz, ich bin das Ghetto“. Für dieses Werk erhielt er den diesjährigen renommierten „Peter-Huchel-Preis“.
Seine narrativen Gedichte eröffnen ein Panorama der Flucht, des Elends, harter Arbeit und oft erschütternder Schicksale. Signaturen schreibt zu „Aus Glut geschnitzt“: „Ja, es ist harter Stoff, den Gücyeter hier liefert. Er verweigert sich jeder Beschaulichkeit. Bei ihm ist das Gedicht ein Aufbegehren, wie man es heute, vor allem in Deutschland, wo alles sich in Natur und Beschaulichkeit flüchtet, nur selten noch findet.“
eine helle gespenstschrecke löste sich, sang
in einer lichtsprache, die die gedanken trennte
von meinen verwirrten sinnen
Birgit Kreipe: „als es den trödelstern traf“ in „Aire“
zu oft pilgerten wir in die Sünde des verschwiegenen Wortes,
zu oft sprangen wir über die Zäune der Massengräber“
Dincer Gücyeter: „der Aufruhr der trojanischen Frauen“ in „Aus Glut geschnitzt
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
ausstellung
Achim Raven: Die Wahrheit
01. bis 10. April 2022, Eröffnung am 01. April um 19 Uhr
Der Schriftsteller Achim Raven stellt eine Serie von Fotomontagen vor, die die Fragwürdigkeit und unfreiwillige Komik verkündeter Wahrheiten thematisiert.
Öffnungszeiten:
Mo. Mi. Do. Sa. 17-19 Uhr
So. 15-17 Uhr
und auf Anfrage
ausstellung
Aus meinen Tag- und Nachtübungen
Aquarelle, Skizzen, Tuschzeichnungen von Uwe Piel
30.04. bis 08.05. 2022
Eröffnung 29.4.22 um 20 Uhr
Uwe Piel: „Wortbilder“
Lara Schumann: „Audiowerk“
Uwe Piel: Geboren an der holsteinischen Ostseeküste,
Studium von Philosophie, Geschichte, deutscher Literatur und Kunstgeschichte an der Hochschule in Aachen,
Studium der freien Kunst bei Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, Meisterschüler, künstlerische Arbeit mit Eltern, Kindern, Jugendlichen und Strafentlassenen in Krefeld, Duisburg, Essen und Düsseldorf,
Ausstellungen in Aachen, Rees, Düsseldorf, Kopenhagen, Frankfurt, Kassel und Moskau.
Uwe Piel lebt und arbeitet in Düsseldorf.
www.uwepiel.com – Tel. 0176 95453680
Lara Schumann lebt und arbeitet.
www.laraschumann.de
Öffnungszeiten: Mi, Fr, So 16-20 Uhr
ausstellung
Vor dem Begriff
Fotografien in Schwarz-Weiß
13.-15. Mai 2022, Eröffnung am Freitag, 13. Mai um 19 Uhr
Die Austellung „Vor dem Begriff“ bietet einen Blick durch das „Le Wasistdas“ und öffnet die Sicht auf das Mögliche, was vor der Erfahrung steht. Im französisch sprechenden Belgien heißt das Guckloch an der Haustüre „Le Vasistas“!
Mit Arbeiten von:
Inken Boje
Terry Buchholz
Carlota Carbonell Valero
Andrea Dietrich
Mechthild Hagemann
Bernard Langerock
Markus Mußinghoff
Öffnungszeiten:
Samstag und Sonntag von 12 bis 20 Uhr
Photo+ im Impro97
13.-15.05 2022
Eröffnung am Freitag um 19 Uhr
Matinée am Sonntag um 14 Uhr
geöffnet am Samstag und Sonntag von 12 bis 20 Uhr
ausstellung
onomato Stipendium Ausstellung
23. – 29.05.2022
Eröffnung am Sonntag, 22.05. 15 Uhr
In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf hat der onomato künstlerverein 5 Stipendien für Video- und Akustische Kunst an Künstlerinnen und Künstler vergeben. Die Arbeiten, die innerhalb der vier Monate entstanden sind, zeigen wir vom 23.5. bis 29.5.2022 in den Räumen des onomato künstlervereins. Mit Arbeiten von:
Vanessa Cardui
Masako Kato
Tina Klopp
Lidiya Brodska-Vynnykova
Vivian Wittenhorst
Öffnungszeiten:
Mo.-Fr. 17-19 Uhr, Sa./So. 15-18 Uhr
und nach Vereinbarung
Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
Freiraum Kunst
Offenes Werkgespräch mit Martin Pletowski
Freitag, 24. Juni 2022, ab 19.00 Uhr Aperitif, 20 Uhr Werkgespräch
Martin Pletowski stellt sich einem Gespräch über seine Arbeitsweisen und biografischen Einflüsse. Themen sind u.a. Arbeiten mit dem Augenblick, „sehen und erinnern“, Spiel mit der Freiheit, Türen zu öffnen.
Zu sehen ist eine Auswahl seiner Gemälde.
ausstellung
unter sechs augen
Installation, Video, Performance
02.-17. Juli 2022, Eröffnung am 01.07. um 19 Uhr, Performance um 20 Uhr
Eine Kollaboration von:
Terry Buchholz, Markus Mußinghoff, Horst Weierstall
Die drei in Düsseldorf lebenden Künstler*innen beschäftigen sich mit Raum, Körper, Ding und Klang und verweben Ein- und Ausdrücke zu einem bleibenden Erfahrungsschatz. Eine aktive Veranstaltung zum Thema KörperSprache und SprachKörper und ein Navigieren im
Zwischenraum von SinnBild und Text.
Öffnungszeiten Sa./So. 15 bis 19 Uhr
und nach Vereinbarung: 0211 73 70 345
MIRABILIA de generatione et corruptione:
Eine temporäre Wunderkammer am Weg.
Lecture Performance von Gereon Inger
Freitag, 29. Juli 2022 um 19 Uhr
Gereon Inger erzählt von seinen Wanderungen.
Projektionen, Einbauten, Modelle und Diagramme öffnen den Raum zu Erzählungen über das Sein, das Werden und das Vergehen in der Kunst. Hier finden sich eigenartige Naturdinge, Flecken zum Stempeln, Kristalle, das „Vater unser“ auf dem Kirschkern, Miniaturmalereien, Projektionsmaschinen, exotische Bilder, ein Schachtelbuch und weitere optische Vergnügen, die man teilweise als Editionen mit nach Hause nehmen kann.
Gereon Inger, *1960, Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei R. Crummenauer und Nam June Paik, Philosophie an der Uni Düsseldorf. Ist ein Schrift- und Konzeptkünstler.
www.inger.de / instagramm: gereon_inger
Moderation: Terry Buchholz
Düsseldorfer Künstler:innen on/off
Ein Film von Max Hoffs
Donnerstag, 11. August 2022 19:30 Uhr
Düsseldorfer Künstler:innen in der Coronakrise erzählen ihre Standpunkte, berichten von ihren Erlebnissen in dieser Zeit und geben Konzerte in der Zeit von Juni 2020 bis April 2021.
Es entstand ein abendfüllender Film (92 Minuten) in full HD, der sowohl nachdenklich als auch unterhaltsam ist.
Der Film wurde gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Kunst: Freiheit
Vortrag von Dr. Dorothée Bauerle-Willert
Montag, 15. August 2022 19 Uhr
Die Autonomie, die Freiheit der Kunst wurde im Laufe ihrer Geschichte zu einem Ideal, zu einer (notwendigen) Fiktion. Um sie zu fördern, betreibt der Staat Kunsthochschulen und Museen, stellt Mittel für Stipendien und Ankäufe bereit: Kunst ist zu einem Besonderen, zu einem Unternehmen des Ideellen, nicht des Materiellen geworden. Aber die Freiheit von den Zwängen der Tradition, von den Pflichten des handwerklichen Könnens und den Erwartungen des Publikums wurde auch erkauft mit einer gewissen gesellschaftlichen Unverankertheit.
Heute, so scheint es, ist von den modernen Idealen der Autonomie, Freiheit und Originalität der Kunst kaum etwas übrig geblieben. Der vormoderne Auftragskünstler beherrscht wieder die Szene, sei es in der Rolle des hochdotierten Dekorateurs oder als kreativer Sozialarbeiter. Das Verlangen nach Rechtschaffenheit, nach moralischer Sendung bestimmt Ausstellungen und den Diskurs.
Der Status der Kunst scheint sich „im Kugelhagel der Realität“ zu ändern. Wie ist das uralte Spannungsfeld heute zu denken?
Dorothée Bauerle-Willert, *1951 Göppingen: Studium der Kunstgeschichte, Literaturwissenschaft, Philosophie in Tübingen und Marburg. 1977 Forschungsaufenthalt am Warburg-Institut in London, 1980 Promotion mit der Dissertation „Gespenstergeschichten für ganz Erwachsene. Ein Kommentar zu Aby Warburgs Bilderatlas Mnemosyne.“ 1980–83 Wissenschaftliche Assistentin an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden, 1983 Direktorin der Gesellschaft für Aktuelle Kunst in Bremen, 1983–90 Stellvertretende Direktorin am Ulmer Museum. Von 1990 bis 2007 Leben im Ausland. Arbeit im Kulturaustausch und Gastprofessuren an Universitäten in Asunción, Paraguay, in Montevideo, Uruguay, in Tallinn, Estland, in Skopje, Makedonien und in Belgrad, Serbien. Seit Februar 2007 lebt sie in Berlin. Lehraufträge an der Hochschule für Bildende Künste, Dresden, an der Universität zu Köln und an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle. Von 2009 – 2019 Produktions-Dramaturgin am Vorarlberger Landestheater Bregenz. 2018 Dramaturgin am Theater Wolkenflug, Klagenfurt. Zahlreiche Publikationen und Vorträge zur Kunst
Eingeladen und moderiert von Terry Buchholz
ausstellung
Text und Bild
Wir sehen, was wir lesen, und wir lesen, was wir sehen
Das Wechselspiel von Texterfassung und Bildbetrachtung
Kunstpunkte Düsseldorf/Nord 2022
20. August bis 04. September, Eröffnung am 19. August um 19 Uhr
Wir sehen, was wir lesen, und wir lesen, was wir sehen. Bilder haben wie Texte eine sichtbare und eine unsichtbare Seite. Die sichtbare gibt einem Inhalt Gestalt, die unsichtbare gibt der Gestalt Sinn. Dennoch sind Text und Bild unterschiedliche Territorien, in denen semantische, syntaktisch und pragmatische Prozesse unterschiedlich geregelt sind. Der Grenzbereich zwischen beiden Territorien ist offen. Gut ausgebaute Hauptwege, aber auch verschlungene Nebenwege führen von der einen auf die andere Seite. Wer diesen Wegen folgt, bemerkt mit Erstaunen, wie Bild und Text sich gegeneinander sperren, einander ad absurdum führen und zugleich produktiv ergänzen können.
Die Montagsgruppe des onomato und Gäste stellen aus:
Achim Raven
Bernadett Wiethoff
Bernard Langerock
Elisabeth Luchesi
Frauke Tomczak
Harald Feyen
Horst Weierstall
Jens Stittgen
Markus Mußinghoff
Mechtild Hagemann
Terry Buchholz
Öffnungszeiten: Fr. Sa. So. jeweils 15 bis 20 Uhr
und zu den Kunstpunkte-Öffnungszeiten
Über Valeska Gert – Ich will leben, auch wenn ich tot bin
Ein performativer Vortrag von Michael Staab und Myriam Thyes über die Möglichkeit eines Kunst-Stücks zu Valeska Gert
Donnerstag, 08. September 2022 19:00 Uhr
Die Berlinerin Valeska Gert (1892 -1978) erfand neue Formen des Ausdruckstanzes und der Groteske, wirkte als unkonventionelle Schauspielerin in Filmen und am Theater und entwickelte eigene Theorien und Versuche einer neuen Theater- und Filmkunst. Von der Avantgarde aller Kunstsparten bewundert und von den Nazis schließlich ins Exil getrieben, betrieb sie später als Darstellerin, Autorin, Regisseurin, Gestalterin und Leiterin angesagte Künstlerlokale mit spartenübergreifenden, performativen und partizipativen Konzepten.
Diese radikale, aber immer an der Wirklichkeit orientierte Universalkünstlerin wirkt von ihren Ansätzen her immer noch sehr modern. Wie könnte ein Theaterstück, eine Performance, ein Medienkunstwerk über Valeska Gert und ihr Werk heute aussehen? Der Regisseur Michael Staab und die Medienkünstlerin Myriam Thyes sehen ihren performativen und interaktiven Vortrag als den künstlerischen Versuch einer biographischen und werknahen Hommage mit offenem Ergebnis.
Michael Staab, *1962 in Esslingen, lebt in Köln. Er arbeitet seit 1984 bis heute als Theaterregisseur, Konzept- und Performancekünstler, Ausstellungsmacher und Projektleiter für nationale und internationale Kunst- und Kulturinstitutionen. Dazu eigene Projekträume, Texte und Publikationen.
Myriam Thyes, *1963 in Luxemburg, aufgewachsen in Zürich, lebt in Düsseldorf. Bildende Künstlerin, v.a. digitale Medien. 1986-92 Kunstakademie Düsseldorf, Prof. Nan Hoover. Seit 1994 Ausstellungen und Festivals. www.thyes.com
Zur Sprache bringen
Vortrag von Dr. Lorenz Wilkens. Philosoph, Berlin
mit Bilderpräsentation von Elisabeth Luchesi, Malerin, Düsseldorf
Dienstag, 13. September 2022 19:00 Uhr
Im Fokus stehen malerische Texturen. Die Rhythmen erinnern an Schriftverläufe, doch die Buchstaben tanzen aus der Reihe und lassen sich nicht ohne weiteres versprachlichen. Es entstehen diverse atmosphärische Wirkungen, wenn das Wort nicht die Deutungshoheit hat, sondern selbst in seiner Struktur als Bild erscheint.
ausstellung
Performance
Impro97
01.-02.10.2022 – jeweils ab 15 Uhr
Impro 97 ist ein Ladenlokal mit Arbeits- und Ausstellungsraum. Die drei den Raum organisierenden Künstlerinnen setzen eigene wie partizipativ-künstlerische Projekte um.
Das Programm können Sie hier im PDF-Format herunterladen: 221001_Performance.pdf
onomato – ausstellung
all over
15.–32.10.2022 Eröffnung am 14.10. um 19 Uhr
Die Ausstellung all over findet vom 15. bis 23.10.2022 im Rahmen der diesjährigen digitale düsseldorf mit dem Titel Ins Nirgendwie – Digitale Utopien statt. Mit Arbeiten von:
Ulrike Kessl
Claudia van Koolwijk
Norbert Kraus
Elisabeth Mühlen
Thomas Seidel
Gudrun Teich
Bernadett Wiethoff
öffnungszeiten: Sa, So von 16 bis 20 Uhr, Di – Fr von 17 bis 19 Uhr
Besichtigung nach Vereinbarung Tel.: 0178 8705605
onomato – ausstellung
all over
15.–23.10.2022 Eröffnung am 14.10. um 19 Uhr
Finissage am 31.10. 17-21 Uhr
Die Ausstellung all over findet vom 15. bis 23.10.2022 im Rahmen der diesjährigen digitale düsseldorf mit dem Titel Ins Nirgendwie – Digitale Utopien statt. Mit Arbeiten von:
Ulrike Kessl
Claudia van Koolwijk
Norbert Kraus
Elisabeth Mühlen
Thomas Seidel
Gudrun Teich
Bernadett Wiethoff
öffnungszeiten: Sa, So von 16 bis 20 Uhr, Di – Fr von 17 bis 19 Uhr
Besichtigung nach Vereinbarung Tel.: 0178 8705605
ausstellung
SOLO
2 Kanal Video-, Audioprojektion von Markus Mußinghoff
12.–20.11.2022 Eröffnung am Fr. 11.11. um 19 Uhr
Ausgangsmaterial dieser “Found Footage – Collage” sind einige Schnipsel aus dem Livemitschnitt von Sinéad O’Connors erfolgreicher Coverversion von “Nothing Compares 2 U” von 1990. Die Aufsplitterung des Materials folgt keinem chronologischen Verlauf. Was zu sehen ist, sieht man. Es ist schwer beschreibbar oder erklärbar. Im Fokus steht das Material selbst, das im Verlauf unzähliger Kopiervorgänge immer “schlechter”, abgeschliffener,- „unprofessioneller“ wird. Keine Ware entsteht, sondern ein neues Werk – ein neues Konzept, ein Konzert aus Bildern, Geräuschen, Cuts, Klicks und Verläufen. Zeit entsteht hier aus Schnipseln, Wiederholungen, endlose Dehnungen, Überlagerungen. Sie wird räumlich, körperlich neu erfahrbar. Sie vermittelt eine Seh- und Hörerfahrung, die sich individuell unterschiedlich empfinden und interpretieren lässt, doch „trotz vieler leiser Momente will diese Arbeit eines nicht sein: nicht still und nicht stumm….“
Markus Mußinghoff * 1962 in Lüdinghausen, Studium der Freien Kunst bei Erich Reusch an der Kunstakademie Düsseldorf.
Kuratiert von Terry Buchholz.
Öffnungszeiten: Sa.+So.: 19-21 Uhr
und nach Vereinbarung: 0211 7370345
Arnold Layne in Düsseldorf
lusty noisy shiny showroom by Lara Schumann
Sa., 26.11. bis Di., 29.11.2022 jeweils17-22 Uhr
Nach mysteriösem Verschwinden aus einem Londoner Gefängnis lebte Arnold Layne lange Zeit versteckt im Untergrund, zuletzt in Lyon (F). Von dort aus gelangte er vor einigen Jahren nach Deutschland, um hier seiner Leidenschaft zu frönen. Erstmals in Düsseldorf werden Delikatessen seiner Sammlung an vier Abenden präsentiert als psychedelische Wäsche & Klang Installation.
Kuratiert von Ursula Ströbele
ausstellung
„Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen
10.–18.12.2022 Eröffnung am Fr. 09.12. um 19 Uhr
Die Ausstellung fasst Werke deutscher und mexikanischer Künstler:innen zusammen (letztere sind zum Grossteil Studierende und Absolventen:innen der Kunstakademie in Oaxaca, Mexiko) mit dem Ziel, sowohl die künstlerische Tätigkeit kennenzulernen, als auch einen Verkaufsertrag zu erzielen, der den Kunststudenten:innen in Mexiko in ihrer Materialbeschaffung hilfreich sein kann.
In diesem Sinne ist die Gemeinschaftsausstellung auch eine Demonstration entgegen dem Wettbewerbsdenken unter Künstler:innen und möchte gerade die solidarische Geste unterstreichen, die sich im Titel zusammenfasst: „Reisende“ – Künstler:innen helfen Künstler:innen.
Kuratiert von Carlota Carbonell Valero
Weitere Informationen finden Sie im Flyer, hier als PDF-Download
Öffnungszeiten: Sa+So: 16-20 | Di-Fr: 17-19
Finissage mit Gesang und Gitarre: So. 18.12. um 16 Uhr
Gefördert durch den Eine-Welt-Beirat der Landeshauptstadt Düsseldorf
Christel Blömeke
Werkgespräch
Sonntag, 11.12.2022 um 16.00 Uhr
Schau auf das Abenteuer
Auf das kann ich bauen
Taten und Fragen folgen
Christel Blömeke, *1967, lebt und arbeitet in Düsseldorf und Ratingen
Kuratiert von Carlota Carbonell Valero
Alice Musiol
Werkgespräch
Donnerstag, 15.12.2022 um 19.00 Uhr
„Meine künstlerische Arbeit umfasst die Medien Installation, Objekt, Zeichnung und Druckgrafik.
Das Ephemere, das Meditative, das Repetitive und das Existenzielle sind die Themen. Sie unterliegen dem ökonomischen Prinzip der Reduktion von Lagerkapazitäten und Transportwegen, wie auch der Verarbeitung überschüssiger Ressourcen oder der Wiederverwendung des Materials.
Die Arbeiten sind klein von Format, leicht von Gewicht, zerlegbar, faltbar oder jederzeit reproduzierbar. Dabei ist der Bezug zu meiner Umgebung, Identität und Biografie und zu den physischen Grenzen meines Körpers ein weiterer Bestandteil des Werkes.“
Kuratiert von Carlota Carbonell Valero
literatur
Lyrikreihe im onomato
Poetische Begegnungen
Der Titel ist Programm: zwei im deutschen Sprachraum bekannte PoetInnen werden zu einem Lyrikabend eingeladen. Nach den Lesungen der Gedichte schließt sich ein ausführliches Gespräch zwischen den DichterInnen über ihre Lyrik an. Die Reihe wird in der 10. Runde realisiert, existiert also seit 2013/14.
Poetische Begegnungen versteht sich nicht einfach nur als Plädoyer für die Gattung Lyrik und als Scheinwerferspot für bisher unterbelichtete Werke. Sie ist von Anfang an aufs Vielfache angelegt und schließt ein gegenseitiges Zuhören und eine poetische Auseinandersetzung mit ein. Es geht ihr um die Vielstimmigkeit poetischen Sprechens und seines Nachdenkens, eines Nachdenkens über Poesie und ein poetisches Nachdenken.
In den bisherigen 9 Runden haben sich gerade durch die Kombinationen interessante Spannungsbögen ergeben, die teils nachdenkliche, teils überraschende teils humorvolle Wirkungen entfalteten und der Lyrikreihe insgesamt den Ruf eingetragen haben, den sie beabsichtigt und dem sie gerecht werden will: ein Ereignis poetischer Vielstimmigkeit nicht nur zu präsentieren, sondern Poesie im poetischen Nachdenken zu reflektieren.
Der erste Abend der Lyrikreihe 10 wird am 29.12.2022 im onomato stattfinden. Die teilnehmenden DichterInnen und die nachfolgenden Termine werden in Kürze auf dieser Website bekannt gegeben.
Frauke Tomczak, Kuratorin der Reihe, Anfang Dezember 2022.
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf
literatur
Poetische Begegnungen
Björn Kuhligk trifft Tillmann Severin
Donnerstag, 29.12.2022 19:30 Uhr
Livestream Link: youtube.com/watch?v=S_8IH9Bxtko
Björn Kuhligk, Jahrgang 1975, hat schon zahlreiche Lyrikbücher veröffentlicht. Sein erstes „Im Gewitter/Sons l`ornage“ erschien noch vor der Jahrtausendwende, sein jüngstes „Die Sprache von Gibraltar“, 2016. Selbst der sogenannten „jungen deutschen Lyrik“ zugehörig, verstand er sich auch immer als ein Vermittler seiner DichterkollegInnen, dokumentiert in zwei Bänden, die er zusammen mit Jan Wagner herausgegeben hat „Lyrik von jetzt“ , 2003 und „lyrik von jetzt 2“, 2008. Seine Gedichte halten sich trotz überraschender Wendungen an eine einfache Sprache. Sie frappieren durch die Spannungsbögen der Kombinationen, mit denen Björn Kuhligk Konstellationen schafft, die Lichtkegel setzen.
Tillmann Severin, geboren 1985 in Hamburg, hat Komparatistik in München und St. Petersburg studiert und ist bisher vor allem durch Übersetzungen lyrischer Texte aus dem Russischen hervorgetreten. Ende diesen Jahres erschien „Museum der aussterbenden Mittelschicht“, ein außergewöhnliches Werk. In Versen geht Severin nicht nur der Geschichte seiner Familie über drei Generationen nach, sondern spannt subjektive und familiäre Geschichte immer wieder auf zur gesamtdeutschen Geschichte des Kolonialismus und des imperialen Chauvinismus. Erstaunlich ist, wie genau sich Tillmann Severin auch innerhalb dieser weitgespannten Aufblendungen um die sprachliche Erfassung emotionaler Verwerfungen und die Benennung seelischer Zustände und Vorgänge der Wahrnehmung ist: ein Prozess des ins Wort Bringens.
Man ist geduldet, ein lebender Gast
mit Schuhwerk am Knöchel, man ist
ein dummes Gewirr, was Größres will
Björn Kuhligk aus „In den Landschaften“
der Sprung im auge zwischen
einem und keinem spatz
Tillmann Severin „bläue“, „museum der aussterbenden mittelschicht“
Gefördert durch die Kunststiftung NRW und das das Kulturamt der Landeshauptstadt Düsseldorf